Der„Kaiserliche" Klub. Endlich ein klarer Refehl des Wehrministers. Reichswehrminister Grocncr hat eine Verfügung erlassen, nach her alle Angehörigen der Reichswehr und der Reichsmarine, die bis- her dem„Kaiserlichen 3 a ch f- S I u b* in Kiel angehörten, bis Mitte dieses Monats den Austritt aus dem Klub zu vollziehen haben. Die Verfügung ist erlassen worden, nachdem der Klub es abgelehnt hatte, sich in Zukunft„Deutscher Jacht- Klub" zu nennen. Seit jeher ist der„Kaiserliche" Klub ein Hort der Reaktion gc- wesen. Dort geben sich die Monarchisten auch nach Errichtung der Republik ein Stelldichein. Das jetzige Vorgehen des Reichswehr - Ministeriums ist daher durchaus zu begrüßen.
Mshr Radsahrwege! Berlin von der Provinz weit übertroffen Zu einem Jnformations- und Ausspracheabend hatte gestern der Berliner Verein für Radfahrerwege E. V. die Ver- treter der Berliner Behörden und der Presse eingeladen. Vorsitzen- der Max Trunz gab einen lleberblid! über die vom Berein ge- leistete Arbeit. Der Verein bemüht sich ständig, den Radfahrern in der Weltstadt ein Plätzchen freizuhalten, d. h., Radfahrer- wegc zu schaffen. Alle Behörden werden in diesem Sinne bearbeitet und die bisher erzielten Erfolge lassen den Schluß zu, daß die maßgebenden Instanzen längst den großen Wert der Rad- fahrerwege erkannt haben. Doch ist immerhin noch ein großes Stück Arbeit zu erledigen. Leider haben es die großen Sport- verbände bis jetzt an Unterstützung fehlen lassen. Nur der Arbeiter-Radfahrcrbund„Solidorilät" hat am gemein- nützigen Werke des Berliner Vereins für Radfahrerwege tatkräftig mitgeschafsl! An Beispielen mannigfacher Art konnte dann der Redner nachweisen, daß es gerade die Provinz ist, die für
Der„eiserne Gustav" und sein treues Pferd.
Radfahrerwege großes Interesse aufbringe. Insbesondere Magde- bürg ragte hierbei bedeutend hervor. Hot es doch für seine 138 000 Radfahrer etwa 320 Kilometer Radfahrerwege geschaffen. In Hannover , wo doch sehr viel das Rad benutzt wird, sind 12 Fahr- radwachen eingerichtet worden, bei denen man das Rad unter- stellen kann. Kriegsbeschädigte verwalten diese Wachen. Die Forderung des Vereins geht dahin, bei Neuanlegungen oder Umbauten von Straßen dem Radfahrer einen Fahr- streifen sreizuhalten, was sich im übrigen oft ohne Kosten er- mögliche» läßt. Redner erinnerte an die Reitwege in Berlin , die breit genug sind, um einen Streifen für den Radfahrer zu opfern. Stellt man Reitwege und Radfahrerwege gegenüber, so ergibt sich solgendes Bild: Berlin l)at zwar viele Reitwege, die aber im höchst- falle von 570 Pferden benutzt werden, denn es gibt in Berlin nur SOO Leihpferde und 70 Pferd« im eigenen Besitz: da- für sind aber 300 000 Radfahrer auf wenige Radfahrerwege an» gewiesen, hier muß natürlich zum Schutze der Radfahrer etwas getan werden. Deshalb ist es erforderlich, daß sich jeder Radfahrer und auch die Sportverbände im Berliner Verein organisieren. Zu der Frage der Fahrrad st euer erklärte Trunz, daß darüber noch nichts bekannt ist. Ein Vertreter des Polizeipräsidiums teilte dann noch mit. daß auch von einem Plan einer neuen Ver- k e h r s o r d n u n g— es sollte darin ein Passus entholten sein, der den Radsahrern das Befahren der Straßen 1. Ordnung ver- bietet_ nichts bekannt ist. Ein Lichtbildervortrag, der recht hübsche Radfahrerwege aus der Provinz zeigte, beschloß nach kurzen Mitteilungen der Behördenvertreter den Ausspracheabend, der die Behörden und den Berliner Derein im Interesse der gemeinsamen Arbeit wieder etwas näher zusammengebracht hoben dürste. Der Verein hat seine Geschästsstelle in halcnsee, Zoachim-Friedrich- Straße 21(Tel. Uhland S182). Vier Sckzicferbrucharbeiter verschüttet. Wie aus Probstzella in Thüringen gemeldet wird, wurden auf dem Schieferbruch„Gabe Gottes" oberhalb Marktgölitz orn Montag nachmittag durch Einsturz eines Swllsns vier Schief«rbrucharbeiter verschüttet. Unter Aufbietung aller Kraft arbeitet man an der Freilegung des Stollens. Klopf- zeichen werden vernommen, so daß die Hoffnung besteht, die Berjchütletai noch zu rettea.
Ist es dieselbe Stadt? Kaum. Bei Roth knattern Automobil- I motore, steigen und fallen Devisen. Gewesene Offizeve und gut« Bürgerssöhn« verschieben allerlei Verbotenes, gründen Konzerne und Filmgesellschaften ohne Kapital, ohne fundiertan Kredit. Wo bleibt der melancholische und dabei lebensbejahende Dreiviertel- takt des Walzers, der sonst Wen charokteröfiert? Die Stadt gleicht Berlin , Dairzig oder ähnlichen Spekulation-- zontren der Jnflations- zeit, die Menschen haben nichts mehr mit einem Anowl, mit einem Stefan van Sola und anderen Wiener Typen gemein. Sie sind ohne schönfärbe,«de Brille gesehen, Roth gestaltet nur das Ge- mein«, dos Niedrige, Streberische, das Lächerliche und Groteske in diesen Menschen und dazu in einem Stil jenseits van haß und Liebe. D'e Sache ollein domir-iert, Roth dringt nicht tiefer in die Seelen ein, er beschreibt die.Haltung, die Gest«, dos Aussehen, und da die äußere Haltung Ausdruck seelischer Vorgänge ist, so gibt Roth auch indirekt die Seele dieser merkwürdigen Geschöpfe, die aus der Atmosphäre einer lebensprühenden aber auch mit Energie wenig belasteten Stadt stammen und die zu zerbrechlich, zu angefressen sind, um aus dem Kampf ums Dosein als Sieger hervor- zugehen. Und so wird der junge Zipper schließlich Groteskclown, nach- dem er die Sttifenlciier der Lächerlichkeit hinauf- und hinunter- geklettert ist, ein Mann, zum Zuschauer, zum Kiebitz des Lebens verdammt, ohne Ziel und ohne Ideal, einer der Lauen und Gleich- gilligen, die nach einem Wort des Eoangclisteu Johannis aus Gottes Munde ausgespien werden. Dies der Ton des Romans„Zip- per und sein Vater,"(Curt Wolfs Verlag), der trotz fernes sachlichen Stils so merkwürdig unzeitgemäß anmutet, vielleicht weil wir die Inflation bereits- vergessen haben und weil hier eine vor- übergehende Zeiterschcinung als etwas Absolutes gesetzt wird. Dieser Roman Joses Roths erschien vor ein paar Wochen und gleichzeitig mit ihm im Fischer Verlag„Theres e," der zweite Roman Arthur S ch n i tz l e r s, des bekannten Wiener Dich- ters. Man kam, kaum glauben, daß Schnitzlcr dieses Werk im Jahre 1028 publiziert IM. Es will hier die Atmosphäre des „Anatol," der„Frau Berta Garlan" oder des„Wegs ins Freie". Die alte Stadt wird lebendig das Wien der Borkriegszeit mit Fiakern und Prater, die Menschen sind keine Sportsetischisten, fem nen keine Boxkämpfe, kein Radio, keinen Film, sie rasen nicht mit Autogeschwindigkeit durch das Leben, die Droschke genügt ihnen. Es gibt Unisorinen und militärische Hebungen, es ist alles wie in den früheren Novellen und Dramen. Zum ersten Male ist es Schnitzler, dein alternden Schiritzler gelungen, einen geschlossenen, abgerun- beten Ronian zu schaffen. Sein„Weg ms Freie" war«her eine
Novellensamnrlung und mag„Therese", damit verglichen, die Foc- benfreudigkeit, die glitzernde, viebri-enende Spmche fehlen, mag vieles grau in grau gemalt sein, so ist auch alles Episodische ausge- schaltet, alle Vorgänge auf Theres« konzentriert, auch Therese ist die Erzieherin in der alten Stadt Wien , der Stadt der Operette, des heurigen und der Liebe. Was Schnitzler sonst in seinen Novellen als einnroliges Erlebnis, als Katastrophe gestattet, ist hier einge- ordnet in den Ablauf dieses stillen und unpathetischen Lebens, eines Alltagslebens, das durch die künstlerische Fonnung Gewickst und Bedeutung erhält. Therese ist Erzieherin in vielen Wiener Häusern und durch die kurze, beinah« skizzenhafte Schilderung dieser Familien erweitert sich das Werk zu einem Roman der Stadt, einer Stadt, wie sie ehemals war. Und hier geschieht etwas Sonderbares. Man nennt Schnitzler einen Impressionisten, einen Stimmungsmsnschen und rümpft in der Zeit der Sachlichkeit über ihn die Nase, und doch wirken seine Menschen, wirkt seine Stadt lebendiger, echter, er- greifender als die Offenbarungen der sogenannten Sachlichkeits- opostel. Nein, Schnitzler porträtiert nicht das Wirklichkeitsbild, er dringt nicht vom Aeußeven zur Seele, er geht den umgekehrten Weg und erfaßt dadurch das Leben intensiver uitd impulsiver. Im- mer waren seine Menschen müde, milde Skeptiker, glaubten Draht- zieher zu sein und erkannten schließlich ihr Marionettendasein, und stellten die Frage nach dein Zweck des Lebens. Auch Therese fragt kurz vor ihrem Tode nach dem Warum. Und diese Frage wird ebenfalls bei Roth gestellt aber aus einer Äaterstinunung heraus, es fehlt die Melancholie, die stille Trauer, d'e Resignation. Rolhs Menschen wollen überhaupt nichts, ff« sind leer, ausgebrannt, und so leer ist auch die Stadt. Wien wird mit herben Umrissen gezeichnet, scheinbar absolut sachlich betrachtet und es unterscheidet sich wenig von Berlin . Roth kennt keine Liebe Dingen und Menschen gegenüber, während Schnitzler noch die An- tisemiten objektiv gestaltet. Roth schreibt eine glänzende Reportage, ober schließlich erscheint Schmtzler als der sachlichere Schilderer, der die Menschen nicht nur aus enger Perspektive betrachtet, der jeden Typ in seiner Bedingtheit erkennt. Das Bild der Stadt mit ihren Bewohnern und ihrer ganzen Atmosphäre ist von zwei entgegengesetzten Blickpunkten ausgenom- men und von zwei grundverschiedenen Temperamenten gesehen worden. Ein anderer Rhythmus bei Roth als bei Schnitzlsr. Ge» gensatz der Generattonen, Gegensatz der Weltanschauung, Gegensatz des künstlerischen Wollenz, und wer will entscheiden, wo das Recht liegt? Schnitzler hat seine reise Künstlerschaft gewonnen. Roth be- deutet noch einen Anfang. Relix Lclicrrct.
Fahrt ins flache Land. Don der Mark zur Altmark . Vom Lehrter Bahnhos abzufahren, ist wahrlich kein Vergnügen. Die Züge schleppen sich durch dos Fabrikquartier des Nordwestens, zuweilen einen Blick auf wenig erfreulich« Wasserflächen gestattend. Es ist sonderbar, daß das spätere Verlin au» seiner Lage am Fluß so wenig Malerisches herausgeholt Hot. Verglichen mit der Fahrt über Spandau , bietet der Antritt einer Reife nach dem Westen auf den Stationen der Stadtbahn ein viel fröhlicheres Bild. Da wechseln Land und Wasser, Seen und Forsten und an Niederlassun- gen fehlt es nicht. Aber über Spandau hinaus zeigt unser« Strecke weites Luchland. Jetzt, wo die Baumblüte unter den schweren Regentropfen dahinschwand, kann man noch seststellen, wie selten von der Möglichkeit, an den Chausseen Obstbäume anzupflanzen, Gebrauch gemacht worden ist. Die letzten drängenden Arbeiten der so späten Frühjahrsbestellung sind im Gange: Kartoffeln werben noch gelegt uird künstlicher Dünger gestreut. Merkwürdig— oder ist es nicht eine natürliche Folg« der jahrhundertelangen Mißachtung ihrer menschlichen Würde?—, wie ungeschickt dies« Arbeit aus- geführt wird. Da gehen zw« Landarbeiter dicht nebeneinander, in der Schürze haben sie dos weiße Pulver— sie werfen es im Schwung« über dem Boden aus, natürlich treibt der Wind den sich erhebettden feinen Staub ins Gesicht des einen. N e n n h a u s e n. ein kleines Idyll in dieser grünen Wüste — einst Sitz des Dichters Fouquä, der mit seiner Gattin nach dem Freiheitskriege die literarischen Bedürfnisse der vornehmen Berliner Welt befriedigte.—, Rathenow , Stadt der Brillen, hier ist schon mehr Forst vorhanden, Schönhausen , Geburtsort Bismarcks. Als wir vor Jahrzehnten hier fuhren, hielt der damalig« schnellste Zug Berlin — Hannover unprogrammäßig an dieser kleinen Station, und den erstaunten Reifenden wurde die Aufklärung zuteil, daß her- bert Bismarck , damals noch in voller Glorie tätig, geruhe, hier auszusteigen. Di« planmäßig haltenden Personenzüge genügten für die Arbeitslast dieses zweiten Heros der Vicmarck-Famili« nicht. Bold ist die Elb« erreicht. Links Blick auf das historisch und architektonisch so bedeutsam« Tangermünde , leider mir aus Nebenbahnwegen erreichbar. Mit seinen Türmen und Schorn- steinen hebt es sich in der feuchten Abendluft gespensterhaft vom Horizont ab. Es macht, über die weite Ebene hin gesel>en, den gleichen Eindruck, den der im holsteinischen Wattenmeer zwischen den Halligen Fahrende hat: die erhöht liegenden einzelnen Gehöfte scheinen aus dem Wasser zu schwimmen. So auch hier, die grüne Fläche, über die der Wind weht, fft der Wasserwüste gut vergleich- bar. Gleich sind wir in Stendal , dem Kenner als Gcburtsstadt des„Erforschers und beredten Verkünders der Kunst des Alter- tums" Winkelmann bekannt. Die Bedeutung des Maares, die die hier zitterten Worte des Stendoler Denkmals zeigen, hat den aus- gezeichneten französischen Romanschriftsteller Henri Bcyle, einen Zeitgenossen Napoleons I., dazu geführt, sein« Werk« unter dem Pseudonym Stendhal zu veröffentlichen. Noch ist unser« Fahrt nicht beendet— wieder weiter, aber- mal« Land mit dem unvermeidlichen schwarzweißen Rindvieh, das uns von Spandau an begleitet hat. Wr sind in der Altmark : das ist jenes Gebiet, wo die Bauern nur aus Gewohnheit, nicht aus Not klagen. Ihr Land trägt Zuckerrüben und am Endpunkt unserer Fahrt, in dem altertümlichen S a l z w e d e l. haben sie ihre Zucker- sabrik, die die Kleinigkeit von 2)4 Millionen Zentner Rüben im Jahr verarbeitet. Mst dem Erlös dieser Ernte lassen sich schon die Steuern bezahlen...._ P.®- Volksbühne. Segen Erkrankung eine« Hauptbarsteller« muß die KrO, aufsührung von Eisig» Lustspiel»Der Kutlband«!' im Theater am Schiff- bäum dämm aus Freitag, den 8. Juni, verlegt werden. Henry Grabmavn gibt am 7., 20 Uhr, einen Tanzabend im Schmechten- Saal. Karten bei Bote u. Bock, Wertheim mid an der Abendkasse. Die bereit» pm 19.«at gelöste» Karten behalte» ihr» Gültigkeit.
Tempo Tausend. Theater am Kurfürstendamm . Zwei Dutzend Szenen, jede von höchstens fünf Minuten Spiel- dcmer, dazwischen eine herrliche Jazzmusik der S i d Kays Fcllows. Der Titel„Tempo Tausend" fft gerechtfertigt, denn alles" ist auf Presto gestellt. Der Verfasser mit dem Pseudonym klingenden Namen Dell versteht es, den Extrakt einer Szene zu geben, und gehört außerdem zu den wenigen Deutschen , die den Mut zum Witz haben und die sich auch über die heiligsten Güter der Nation wie den Herrn von Doorn, Piscotor, die Reichsregierung oder den Kommunismus zu amüsieren wagen. Selbst der Mond, den zwei Ratetenschiffer, charaktervoll schwarzweißrot gestreift, wie die Ozeanflicger, erreichen, wird für den armen Verbannten rc- klannert. Aber die Revue ist nicht nur politisch gefärbt, sie bc- müht sich, eine Samlung von allerlei Modedummheiten zu sein, Film, Theater, Modenschau und Rekordenthusiasmus werden geist- reich parodiert. Selbstverständlich laufen auch matte Szenen dem Verfasser unter und Szenen, die heute bereits überholt sind. An den„schwarzen Börscnfreitag" erinnern sich nur noch die leidtragenden Hinterbliebenen, und auch der Film„Spione" ist zu den Akten gepackt worden. Ueberhaupt liegt für jede Revue, die sich nicht im Stil der James Kleinfchen Produlte allein auf mehr oder minder bekleidete Girls festlegt, eine Gefahr darin, daß sie leicht Vo- tina ansetzt. Ferner erscheint der Kreis zu eng umgrenzt. Den künstlerischen Reiz und den Witz einer Parodie beispielsweise auf das jiidffche akademische Theater kann nur derjenige empfinden, der die Originolausführung gesehen hat, oder wenigstens mit der Akrobatik des modernen russischen Theaters vertraut ist, und ähn» lich verhält es sich mit der letzten Szene, die die Deteklivkomodien persifliert. Trotz Witt und Konzentration kann„Tempo Tausend" noch nicht als ein Musterspiel für die politisch-literarifche Revue gewertet werden. Immerhin zeigt es verheißungsvolle Ansätze. Die Aufführung hat viel Schmiß, das Ensemble ist aufeinander ein- gespielt. Prachtvoll Kurt G e r r o n mit seinem breiten Phlegma und seinem trockenen, beißenden Witz.— t Hoffmannscher„Liederkranz". Spandauer Männerchor in Berlin . Unter dem Ehrenprokektorat des Berliner Oberbürgermeisters und seines Spandauer Kollegen produziert sich der hoffmannsche „L i e d e r k r a n z 1 85 9" im Konzertsaal der Hochschule. Als Bereinsmitglied des Deutschen und Berliner Sängerbundes: mit der Berliner Musikwelt, auch der des Arbeiters, verknüpft durch die Per- stm seines jungen Chormcffters Georg Oskar Schumann, der im reichshauptstädtischcn Arbeitermusikleben als einer der be» gabtesten in der Arbeit erfolgreichsten Chorleiter schon seinen Platz Hot. Das Programm gilt der Berliner Gegenwart: das Wort frei- lich nicht im engeren Sinne von„Modernität" verstanden.„Werke lebender Berliner Komponisten", lesen wir: richtiger wäre: Werks in Berlin lebender Komponisten. Dom 67jährigen Reznicek bis Paul hindemith : diese beiden, ebenso wie der jüngst verstorbene Emil Bahnk«, freilich mm mit Instrumentalwerken, die die Reihe der Chordarbietungen unterbrechen, gespielt von Sinfried Wolf, dem in Berlin schon vorteilhaft bekannten Pianisten und dem Bratschisten Reinhard Wolf. Mit je einer Reihe sehr sangbarer Ehorkomposi- tionen sind Paul Ertel und Hugo Kaun vertreten. Dieser ein wenig in äußerlich-effektvoller Liedertofelmamer: treffender, tiefer im Aus- druck Ertel. Und da sind noch Chorstücke von Bausznern, Steincck, Draeger , zum größten Teil dem„Liederkranz" und seinem Dir!» genten gewidmet, und endlich als Erstaufführung Martin Graberts „Im Bergwerk", ein Chorlied in kräftig-volkstllmlichem Ton, das der Aufmerksamkeit unserer Arbeitersänger zu empfehlen ist. , ii. in,,:! KUu® Pringslieim.