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Konjunlturstillsiand- Konjunkturpolitik. Oie Diagnose der Wirtschaststage die Prognose der Wirischastspoliiik!
Das Institut für Konjunkturforschung legt jetzt einen neuen Diertcljahrsbericht vor, der die Entwicklung der Wirtschaftslage bis zum April dieses Jahres behandelt. Das Institut kommt zusammen- fassend zu dem Ergebnis, dah die gegenwärtig« Wirt» schoftslage zwar durch die jahreszeitlich übliche Besserung, die immer in den Frühjahrsmonaten einzutreten pflegt, im ganzen noch günstig ist, daß aber die Aufwärtsbewegung der Kon- junktur, die noch fast bis zur Jahreswende trotz mancher Anzeichen eines bevorstehenden Umschwungs festzustellen war, vorläufig i h r End« erreicht hat. Für die Zukunft sei nicht mit einer nennens- werien Besserung zu rechnen; wohl aber besteh« die Möglichkeit, dah sich ein schärferer Rückschlag vermeiden last«. Im Einklang mit den bisher von dem Institut angewandten Untcrsuchungsmethoden steht es, daß auch diesmal wiederum zwar die tatsächliche Entwicklung in ihrem Ablauf geschildert, aber über die Gründe der Entwicklung nichts ausgesagt wird, soweit sich dies überhaupt vermeiden läßt. Als wichtigster Grund der jetzigen Stockung werden die übertriebenen optimistischen Dispositionen des chandels angeführt, der die Absatzmöglichkeiten überschätzt und daher übermäßige Lagerbestäride angelegt habe. Der Abbau dleser Be­stände uich eine wiederum leicht übertriebene Korrektur des bis- herigen Optimismus führe zu einem Rückgang der Bestellungen des chandels bei der Industrie und damit zu einer Verminderung des industriellen Beschäftigungsgrades/ die nur zu einem Teil durch die Ausstihrstelgerung kompensiert«erden könne. Außerdem betont das Institut mit besonderem Nachdruck die im Verhältnis zum Vorjahr geringere Belebung des Bau- Marktes, die es zutreffend auf Finonzicrunggschwierlgkeiten zurück­führt. Damit berührt es den Kernpunkt des Problems der deutschen  Konjunkturentwicklung, ohne natürlich offen auszusprechen, worum es sich eigentlich Handell Die Finanzierungsschwierigkeiten am Bmimarkt hoben eine einzig« deutlich erkennbare und unbestreitbar« Ursache. Di« an dieser Stelle oft genug kritisierle Politik des Rcichsbaukpräsidenten. die die gegenwärtig« Regierung sich schließlich voll und ganz zu«igen gemacht hat. hat es verhindert, daß dem Baumarkt im vorigen und in diesem Jahr die notwendigen lang- fristige ii Mittel aus dem Ausland zugeführt wurden, Hai ferner dazu geführt, daß die Bauwirlfchaft auf einer höchst unsicheren Kreditgrundiage finanziert wurde und daß jetzt, wo niemand mehr Lust hat, immer weiter Bauvorhaben mit kurzfristigen Krediten zu finanzieren, die Bauiätigkeit um etwa 10 Proz. hinter der des Vor- jahres zurückbleib i. Wie ein roter Faden zieht sich durch den ganzen Vierteljahrs- bericht, soweit er die allgemeinen Grundlagen der gegenwärtigen Konjunktur behandelt, der Hinweis auf die Vorgänge am Geld« und Kapitalmarkt, die das Inftitul für Konjunkturforschung als gegebene Tatsachen behandelt, wenngleich es längst deutlich ist, daß sie zu einem großen Teil nur der Ausfluß einer launischen, un­wissenschaftlichen und wirtschaftsseindlichen persönlichen Poli- tik der- jetzigen Reichsboukpräsidenten sind. Leider geht ober die.Objektivität"' des Aonsuntwrinstituts ge- legentlich auch soweit» daß die Bedeutung der.Anleihepolitik" Dr. Schachte für die wirtschaftlich« Entwicklung völlig ver- k a n n t wird. Dies gilt insbesondere von der folgenden B«> houptung:..Der Zufluß von au-Sändischen Krediten hat die deutsch  « Konjunktur dagegen nicht entscheidend beeinflußt, wenn auch eine gewiss« Einwirkung nicht zu verkennen ist. Daher ist auch anzu- nehmen, daß dieser Zufluß, wie er gegenwärtig zu beobachten ist, der deutschen   Wirtschaft zwar eine gewiss« Erleichterung bringt, ober doch keine entscheidende Entspannung." Mit der Silbenstecherei zwischen.entscheideichen" und.gewissen" Wirkungen, deren theoretischer Wert uns nicht recht verständlich ist und mit der wir nicht viel ansangen können, will das Institut wohl nur die Unsicherheit des eigenen Urteils zum Ausdruck bringen. Aber der Kern dieser Sätze ist falsch. Dem völligen Stocken der Zufuhr van Ausländsanleihen in der Mitte des Jahres 1025 folgte die schwere Krise von 1925/215. Als dann ein reichlicher Zufluß von Auslandsmitteln 19Ai erfolgt war, begann der neue große Wirt- schaftsausschwung des Vorjahres. Dem neuen Kreditboykoit, den Schacht und Parker Gilbert im Herbst vorigen Jahres über die
deutsche   Wirtschaft oerhängten der eine mit der Bochumer Red«, der ander« mit seinem Brief an den Reichssinonzminister, folgt das Ende des Konjunkturairstiegs, der jetzt zur Stagnation ge- führt hat. Die künstliche Verknappung der Sapitalverforgung Deutsch­ lands   ist bisher immer von größtem Einfluß auf die deutsche Konjunktur gewesen. Aber dos Institut für Konjunkturforschung hat wiederum Recht, wenn«s behauptet, daß der gegenwärtige Zufluß von Aus- landskapital keine«ntscheidende Entspannung bringen kann. Dies liegt aber nicht daran, daß der Zufluß von Auslondskopitol nicht an- regend auf die Konjunktur wirkt«, sondern es hat seinen Grund darin, daß der Zufluß von Auslandskapital k e in st« t i g e r, dem wirklichen Bedarf sich anpassender ist. sondern von der Willkür eines Mannes abhängt, so daß eben psychologisch die entspannend« Wirkung für die Wirtschaft, die sich sonst aus reickssicherer Kapitalversorgung ergeben würden, nicht eintreten kann. Wie«in Damoklesschwert hängt die Kreditdiktatur des Reichsbankpräsidenten über der deutschen  Wirtschaft und lähmt ihren Aufstieg, weil jedermann befürchten muh, daß es plötzlich und unerwartet vernichtend niederfallen könnte. An anderer Stelle findet sich der gleiche Irrtum, daß Fehler der Kreditpolitit sozusagen automatisch einträten und natür- liche Entwicklungssymptome seien. Das Institut glaubt als normal feststellen zu können, daß bei rückgängigem Privatbankkredit der Notmbankkrcdit steigen und bei steigendem Rotenbankkredit der Privatbankkredit sinken müßte. Tatsächlich ist dieseRegel" eine Folge falscher Roten- bankpolitik. Ist der Reichsbonldiskontsotz zu medrjg, so zeigt sich, daß die Reichs- dank immer stärker, die Privatbanken immer weniger in Anspruch genommen werden. Ist der Reichsbankdiskontsatz zu hoch, so geht der Rotenbankkredit zurück und der Privatbankkredit steigt. Der erste Fall war im Vorjahr gegeben, als Dr. Schacht, aus Angst, die Reichsbank könnte nicht genug verdienen, den Reichsbant- diskoMsotz viel zu lang« auf 2 Proz. sesthielt, während dieser Satz dem Marktsatz längst nicht mehr entsprach. Da war es für jeder- mann wie in der Inslation verlockend, auf den Reichsbankkredit zurückzugreifen. Der zweite Fall ist heut« gegeben. Die Reichs- dank drängt dem Markt soviel Reichsschatzwcchsel wir irgend möglich auf, damit die Zinssätze des freien Marktes nicht ihrer Tendenz entsprechend tief unier den Reichsbanksatz sinken und sie nicht zu einer Diskontsenkung zu schreiten braucht. Im Vorjahr ergab sich daraus eine überflüssige Anregung der Spekulation, die man dann mit völlig verkehrten Mitteln abzubauen suchte. In diesem Jahre ergibt sich umgekehrt«in« Drosselung der Konjunktur, die ohne schweren Schaden nicht mehr lange fortgesetzt werden darf. Dos Institut für Konjunkturforschung aber registriert die Fehler der Notenbankpolitik als normal, weil sie auch in der Borkriegszeit schon üblich waren, und versperrt damit seinen Lesern den Ausblick auf wichtig« Ursachen der Konjunkturentwicklung. Die Mängel der Theorie des Konjunkturinstiiuts sind für die Arbeiterschaft von besonderer Bedeutung. Denn seine Unter- suchuirgen versagen gerade dort, wo der Gegensatz zwischen der Kon» junkturpoliiik der bisherigen und der der neuen Regierung wahrscheinlich am deutlichsten sein wird. Die Regierung des Bürger- blocks hat die Anleihepolistk Dr. Schachts geduldet und unterstützt. Ostpreuße  » war noch vor kurzem ihr letzte» Opfer. Sie hat in den letzten Monaten seine Politik der Krediiverknappung dadurch ge­fördert. daß sie ohne Bedorf an flüssigen Mitteln und unter finanzieller Belastung der Reichskasi« zur Verknappung des Geldmarktes der Reichsbank Schatzwechsel de» Reichs in Höh« von etwa 120 Mill. Mark zur Verfügung gestellt hat. Sie Hot ihre Ein- willigung dazu gegeben, daß dem deutschen   Baugewerbe der Zu- ström ausländischen Kapitals abgeschnitten wurde. Will man Deutschland   nicht einer neuen Krise mit Arbeitslosigkeit und Massenelend entgegentreiben lassen, so muß alles getan werden, um voil der unheilvollen Tradition der letzten Jahre, in denen Dr. Schacht zum eiirflußreichsten Wirtjchaftspolitiker Deutschlands  geworden ist, loszukommen. Die deutsch  ? Arbeiterschaft muß eine Anleihepolitik und ein« Kreditpolilik fordern, deren Ziel die mög­lichste Verbilligung, nicht die künstliche Verteuerung des Kredits ist.
Stolpernde Wirischastspolitik. Glossen überPolitik und Wirsschast". Bor nicht allzu longer Zeit hat derDeutsche Volkswirt" seinen Lesern auseinandergesetzt, daß die Löhne in Deutsch  . landzu hoch seien und daher die Cxportfähigkeit der deutschen  Industrie beeinträchtigten. Aber in seiner neuesten Nummer stellt das Blatt mit dem Handelsamt der Vereinigten Staaten   von Amerika  fest, daß die deutschen   elektrotechnischen Erzeugnisse wogen der niedrigeren deutschen   Löhne billiger verkauft werden könnten als die amerikanischen   Produkte und daß daher die deutsche elektrotechnische Industrie wieder dieFührungimExport von elektrotechnischen Artikeln erlangt habe. Tatsachen, die derVolks- mirt" mitteilt, und Meinungen, die er vertritt, geraten miteinander in auffälligen Widerspruch. e- In der gleichen Nummer wird dargelegt, daß deursche General- diretioren eigentlich 400 000 bis 800 000 Mark jährlich verdienen müßten. Denn dos Einkommen des a m« r i ka n i s ch e n Stahltru st Präsidenten Gary, das allein an normalen Bezügen l,7 Mill. Mark betragen hat, fei gar nicht so hoch gewesen, obwohl er darüber Hinaue wahrscheinlich noch erhebliche Agiogewinne aus billig erworbenen Stahttrustaktien erzielen konnte. DerVolks- wirt" würde es für richtig holten, daß in Deutschland   die Direktorengehälter sich in angemessener Relation dazu bewegten, ent­sprechend den Arbeiterlöhnen und dm Gehältern der kleinerm Ange­stellten, also etwa ein Viertel bis«in Halb des Einkommens Garys betrügen. Cr entzieht sich dabei aber der unausbleiblichen Konfe- quenz, daß dann die Gehälter höherer Beamter in Reich, Ländern und Geineinden eine entsprechend« Aufwertung erfahren müßten, um überhaupt noch einigermaßen sähig« Leute im ösfent- lichen Dienst zu halten. Denn er predigt ja dos Ideal der Sparsam­keit der öffentlichen Wirtschaft; aber die private soll vor ollem niedriger« Üöhne und höhere Direkiorengehälter zahlen. Auch eine Sparsamkeitslchre! * In der gleichen Nummer behauptet der Herausgeber desVolks- wirt". Dr. Stolper, daß die Sozialdemokratie an dein Dogma festhalte, das jede indirekte Steuer, also auch Altoholsteuer.
verwerfe, obwohl ihm bekannt ist, daß erst unsere Genossen Dr. Baad« und Dr. Bloch die Aufmerksamkeit der deutschen   Ocssont- lichkeit darauf gelenkt haben, daß die deutschen   Alkoholsteuern großen- teil zu niedrig sind, obwohl ihm bekannt ist, daß die Sozialdcmo- kratische Partei der Aufhebung der Gemeindeqetränkesteuer Wider- stand geleistet hat, und obwohl er sich leicht hätte vergewissern törman, dah die Erhöhung der Branntweinsteuer vor einem Jahre, die erst die Smkung der Zuckersteuer ermöglicht«, nicht zuletzt sozial­demokratischer Initiative zu'verdanken war. ch- Die Widerlegung der eigenen Behauptung, daß die deutschen  Löhne die deutsche   Exportsähi gleit hemmten, die Forderung höherer Direkiowngehälter bei gleichzeitiger Proklamierung größter Spar- samkeit und möglichsten Lohndrucks, die wahrheitswidrige Behaup- iung, daß d!« Sozialdemokratie einer vernünsttgen Umschichtung der Steuerlast durch erhöht« Alkoholsteuern bei gleichzeitiger Senkung anderer Mossmsteuern Widerstand leiste, all dies zufammenge- nommen, ergibt ein anschauliches Bild von dem Mangel wissen- schaftlicher Sorgsalt und Konsequenz, der in dem Organ Dr. Siolpers neuerdings üblich geworden ist. Dieser Schatz von Wirtschaft und Politik brauchte wirklich nicht aus dem tiefen Schacht gehoben zu werden in dem er vor der Gründung desDeut­schen Volkswirts" ruht«. Oer ostdeutsche Waggonirust. Verschmelzung Linke-Hofmann- Busch-Werdau genehmigt. Die von uns bereite eingehend besprochene Verschmelzung der drei östlichen Waggonwerk« Linte-Hofmann- Breslau, Busch- Bautzen und der Waggonfabrik Werdau   wurde gestern von den Generalversammlungen der drei Gesellschaften genehmigt. Di« Dcrschmekzung wird derart durchgeführt, daß d!« beiden Gesellschaften in Bautzen   und Werdau   von Linte-Hosmann aufgenommen und durch Hergab« von Aktien der neuen Fusionsgesellschast bezahlt werden. Das Kopital der neuen Gesellschaft, die d«n Namen Linke- Hofmann-Busch-Waggon-Fabrik A.-G. führen wird, ist aus 30 Millionen Mark festgesetzt, während das Gesamtkapital der drei Gesellschaften zurzeit 31,7 Millionen Mark beträgt. D«r EinslußderGroßaktionärehate« also verhindern tön«»,
! daß«fer nennenswerter Einschnitt w das Kapital erfolgte, obwcchk alle drei Werke in den letzten Iahren unrentabel gearbeitet hatten, und bei Fusionen erfahrungsgemäß hohe Sonderab schrei- Hungen   auf die Werksanlagen erforderlich werden. Es kommt noch hinzu, daß auch sämtlich« Maschinenbetriebe von Linke-Hofmann und Busch in das neue Unternehmen mit übernommen werden, und daß der bedeutend« Lokomottvbau in Breslau   für Linke-Hofmann schon seit Iahren ein schwerer Stein am Bein ist. Inwieweit die neue Gesellschaft durch ihre Kapitvlspolitlk sich ihr« künftige Rentabili­tät selbst beschnitten hat. muß das erst« volle Betriebsjahr lehren. Ein« Lebensfrage für die Arbeiter und Angestellten der drei verschmolzenen Werke ist die künstige Organisation der Be- triebe. Natürlich wurde auf allen drei Generalversammlungen dieser wichtig« Punkt nicht berührt, da ja hier auch nur Interessen der Belegschasten und nicht der Aktionäre auf dem Spiele stehen. Do nicht anzunehmen ist, daß nach der Fusion all« drei Werke in ihren Waggon- und Maschinenbeirieben in derselben Form wie bisher nebeneinander weiterarbeiten werden, so liegt es auf der Hand, daß Betriebs- und Bureau- Zusammenlegungen erfolgen müssen und durch die Umstellung an der einen und anderen Stell« Arbeitskräfte freigesetzt werden. Es ist sicher, daß die Verwaltung sich über die beabsichtigte Bctricbsumstellung bereits im klaren ist. Um so unverständlicher mittet daher ihr« Ge- heimniskrömerei an. Die Vertreter der Arbeiter und Angestellten haben daher allen Grund, in den nächsten Wochen Auge und Ohr osfen zu hallen, um unnötigen Rationalisierungshärten rechtzeittg begegnen zu können.__ Hilfe für die Kleingeschädigien. Können die«Sparkassen nicht eingeschaltet werden? Wir haben kürzlich zu dem Angebot der Banken an die Ver- bände der Kriegs, und Liquidationsgeschädigten Stellung genom- wen. das die Mobilisierung der im Reichsschuldbuch eingetragenen Geschädigtenforderungen durch das Finanzkapttal vorsieht. Abge- sehen davon, daß dieser Borschlag der Banken nicht im Jnteresse der Geschädigten liegt, da sie die Zwischengewinne für die Banken natürlich von ihren Forderungen an das Reich zu bezahlen häiten, kommt dieser Bankenvorschlag auch fast ausschließlich nur den Groß- und Mittelgeschädigten zugute. Die Lage der verarmten und entwurzellen Kleingeschä- d igten erfordert aber zu allererst ein« schnelle Durchfichning des Cntschädigungsgefetzes. Daß diese rasche Abwicklung bei dem RetchsentschSdigungsamt schlecht aufgehoben ist, zeigt ein. Vorfall, der uns jetzt bekannt wird. Ein Kreisvorstand wallte den armen Verdrängten dadurch helfen, daß die K r e i s s p a r k a s s e ihre Forderungen 6 e Ii eh. Er wandte sich daher an das Reichsentschädigungsamt mit der dringenden Bitte dafür zu sorgen, dah die für die Kleingeschädigten eingetragenen Reichsschuldbuch- sorderungen derartig mobilisiert werden, dah diese für Sparkassen beleihungssähig werden. Ein außerordentlich vernünftiger und sicher nicht schwer durchführbarer Vorschlag, um denKleinen" zu helfen. Das Reichsentschädigungsamt aber hat es nach mehreren Wochen noch nicht für nötig erachtet, diese dringende Anfrage zu beantworten. In einem anderen Falle ist es einem Kreise nur möglich ge- wesen. durch Hergabe von Wohlfahrtsmitteln dia Zwangsversteigerung von Haus und Hos bei einem ordentlichen Manne zu vermeiden. pieser Wann besitzt eine Schukdbuch! orderung von 9 820 Mk. an}, das Reich, der-Nur an- nähernd 4000 Mk. Schulden gegenüberslicheir Dieser Wann märe sofort aus allen Schwierigkeiten herausgekommen, wenn er die Mag- lichkest gehabt hatte, seine Forderungen an das Reich beleihen zu lassen. In diesem Falle war es nur der Menschlichkeit des Amtsrichters zu oerdanken, der den Versteigerungstermin zweimal auf eigene Verantwortung hinausschob, daß von dieser Familie der Ruin abgewendet werden konnte. Dies« beiden Fälle zeigen, wie dringend erforderlich eine rasche Abwicklung besonders der Kleingeschädigtenforderuiigen ist Gegen­über den Kleingeschädiglen wiegt die F ü r s o r g e p s l i ch t des Staates, die eine sofortige Lösung verlangt, fast noch{chivercr als der Rechtsanspruch gegen den Staat.
Steigende V raunkohle ndividenden. Die zur Perscheck. Gruppe gehörenden Braun kohlenwerke Borna A.-G. bei Leipzig  haben ihr« Dioidende, die schon im vorigen Jahr von 2 auf 8 Proz. herausgesetzt wurde, für 1927 auf 7 Proz. erhöht. Obwohl die Kohlenförderung von 1.3 aus 1,42 Millionen Tonnen und die Brikett- fabrikation von 0,24 auf 0,59 Millionen Tonnen stieg, konnten die Unkosten mit 1.28 Mill. Mark noch etwas gesenkt werden. Wie der Geschästsbericht erwähnt, wird die Mechanisierung der Abbaubeiriebe zur weiteren Verringerung der Gestehungskosten fortgesetzt. Wie olle anderen bisher veröfsentlichten Abschlüsse des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaus zeigt auch das Ergebnis bei dieser Gesellschaft, daß die Lohnerhöhung im vergangenen Herbst trotz aller gegenteiligen Behauptungen der Unternehmer die Renta- bilität im Braunkoylenbau nicht im geringsten beeiniräch- tigt hat. konkralle prioaker vausparkassen. Der Reichsoerband der Woh- nungsfürsorgegesellschaften wird gemeinsam mtt namhaften Fach- leitten einen Gesetzentwurf ausarbeiten, der dem baulustigen Publi- tum gegenüber den in den letzten Jahren zahlreich entstanden priva- ten Bauspaskassen und Bauspargenossenschaften einen gewissen Schutz gewähren soll. Es soll damij endlich eine Klärung der juristischen Stellung dieser Organisationen herbeigesührt werden und vor allem eine Regelung des Revisionswesens und der Publizitätspslicht erzielt werden. Die weiter« Behandlung dieses Gesetzentwurfes liegt beim Reichstarbeitsministerium. Flotter kallabsah Im ZNat Der Absatz des Deutschen   Kalisyn- dikots betrug im letzten Monat 837 489 Doppelzentner Reinkali gegen 430 481 Doppelzentner im Mai vergangenen Jahre». Für den starken Bedarf und auch die Kaufkraft der Landwirtschast spricht es, daß in den ersten fünf Monaten dieses Jahres bereits 7,03 Millionen Doopelzentnir gegen 6,3 Millionen Doppelzentner Reinkali in der entsprechenden Zeit des Vorjahres abgesetzt wurden. 8 Proz. Dividende der Dessaver Gas-Gesellschafk. Die Deuische Continentol-Gas-Gestllschoft in Dessau   wird nach dem Beschluß des Aussichtsrats aus das von 80 aus 75 Millionen Mark herauf- gesetzte Aktienkapital wiederum 8 Proz. Dividende, wie im Vor- jähr, zahlen. Der Reingewinn Hot sich um mehr als eine Mil- lion auf 8,4 Millionen Mark erhöbt. Im letzten Jahr hat das Unternehmen über 400 Städte und Kommunen mit Gas und Elektrizität versorgt
KUdsivSttr» bei Störungen der Verdauungs- und Narnorgane und bei Stoffwechsel­krankheiten Faefilngsr Versandstelle, Berlin   SW. 11, SohSnebergerStr. 18«. T.lObew 8260/81