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Die Lichterfelder Ammoniakexplosion.

Alle fünf Verletzten außer Gefahr.

Das Explosionsunglüd in den Kühlanlagen der Fleischerei von Weidemüller in Lichterfelde- West, Elisabethstr. 17, über das wir bereits im Abend" berichteten, hielt die Feuerwehr noch bis in die Nachmittagsstunden hinein an der Unglücksstelle be­chäftigt. Die Feuerwehrleute konnten, da die Kellerräume durch das ausströmende Ammoniak starf vergaft waren, nur mit Gas­masten an die Aufräumungsarbeiten herangehen. Erft gegen 16 Uhr war auch für die Hausbewohner jede Gasgefahr beseitigt.

Der Sachschaden ist außerordentlich groß. Die ge­jamte Kühlanlage ist vollständig zerstört. Der durch die Explosion hervorgerufene Luftdrud war so start, daß mehrere massive Wände zum Einsturz gebracht wurden. Der Zaden, der unmittelbar über dem Explosionsherd liegt, wurde chwer verwüstet. Die Splitter der zertrümmerten Laden­cheibe wurden bis zur gegenüberliegenden Hausfront geschleudert. Auch im Treppenhaus, dessen Wände starte Riffe aufweisen, find Die Spuren der Explosion deutlich sichtbar.

Vor dem ersten Lombardprozeß.

Die Anklage gegen Bergmann und Jakobi I.

Die verschiedentlichen Combardskandale, die im Frühjahr so großes Aufsehen erregten, ffehen jetzt vor ihrer gerichtlichen Erledigung. Die Anklageschrift gegen Sally Paul Bergmann, Staatsanwaltschaftsrat Jacoby I und Genoffen ist fertiggestellt.

Der Verfasser der Anklageschrift ift Staatsanwaltschaftsrat Sie umfaßt einen stattlichen Band von 120 Schumacher. Schreibmaschinenseiten. Der mitangeklagte Staatsan waltschaftsrat Dr. Walter Jacoby I, bisher bei der Staatsan­waltschaft des Landgerichts I , wird megen fortgesetzter gemeinschaft­lich mit Bergmann begangener Betrugshandlungen unter Anklage gestellt. Seine Mittäterschaft erblickt die Anflage in der Erteilung der günstigen Ausfünfte über Bergmann und dessen Lom­

von einer Sonderabteilung des Schöffengerichts unter Borsiz von Amtsgerichtsrat Dr. Wartenberger verhandelt werden.

Inzwischen hat auch Rechtsanwalt Dr. S. Feblowicz eine Un­tersuchung Bergmanns auf feinen Geistes 3 u stand veranlaßt. Der Gerichtsarzt Prof. Dr. Strauch hat Bergmann bereits mehr­Bor der Hauptver­mals im Untersuchungsgefängnis aufgesucht. handlung wird der Sachverständige ein schriftliches Gut­achten zu den Atten geben.

Ein verhängnisvoller Fund.

Der einsame Koffer auf nächtlicher Straße.

Heimwege in einer frillen abgelegenen Straße einsam und verlassen

leistung durch Feuerwehrsamariter selbst in privatärztliche Behand denfälschung, begangen durch gefälschte Wechsel und Lom: 3ur Sicherung des Fundes den Koffer mit in seine Wohnung. Nun

ung begeben. der

Die Verletzten, der Schlächtermeister Weidemüller, feine bardhausunternehmen, die wider befferes wiffen erteilt fein sollen, Frau und zwei Kundinnen, die im Augenblick der Explosion gerade kontursverbrechens beschuldigt, das in der Beiseiteschaf Der Hauptangeklagte Sally Paul Bergmann wird des m Verkaufsraum standen, eine Frau Schaftschneider aus der Elisabethstr. 28 und eine Frau Scholz aus der Elisabethstr. 27, fung von Werten und in der llebertragung von Werten auf andere onnten sich nach Anlegung von Notverbänden oder erster Hilfe- Konten erblickt wird, ferner des Konkursvergehens wegen des von ihm betriebenen übermäßigen Aufwandes, der Urfun­bardscheine, und des Betruges. Im ganzen sind zehn Personen angeklagt, außer Bergmann und Dr. Jacoby das Ehepaar Wuftrom, Kraatz, Salinger, Ohnstein und drei weitere Personen aus dem Ge­schäftsbetrieb Bergmanns, die aber nur eine untergeordnete Rolle in dem Strafpferfahren spielen. Die Zustellung der Antlagefchrift an die Beteiligten wird noch in diesem Monat erfolgen, ob aber die Hauptverhandlung noch in den Gerichtsferien möglich sein wird, erscheint zweifelhaft.

sie Explosion erfolgte, gerade im Keller befand und schwerer verletzt wurde, mußte in das Vinzenz- Krantenhaus gebracht werden. Der Verunglückte befindet sich jedoch außer Lebens gefahr.

Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks wurden polizeiliche Erhebungen über die Ursache angestellt, die bisher aber noch fein Ergebnis hatten. Es wird vermutet, daß der Kessel, der durch Gas angeheizt wird, infolge Ueberdruckes in die Luft ge­flogen ist.

Der Tod des Pfleglings Stockmann.

Eine Besprechung mit dem Bauern Höride. Der Tod des 20 Jahre alten 3öglings Stodmann, über den bereits berichtet wurde, ist noch nicht völlig geklärt. Die Sektion der Leiche, die gestern vorgenommen wurde, ergab als unmittel­bare Todesursache Lungenentzündung in Berbin­dung mit Herzschwäche. Ueber die Hautverlegungen, die der Körper noch aufwies, fonnte der Arzt fich tein sicheres Urteil bilden. Sie können sowohl von Schlägen als vom Scheuern eines Strides herrühren.

Bon anderer Seite erfahren wir, daß Direktor Mehler, der Leiter der Anstalt Tannenhof" sich nach Glauchom begeben hatte, um den Mühlenbesizer, bei dem Stodmann beschäftigt mar, perfön­lich aufzusuchen. Ohne ihnen von dem Ableben des jungen Mannes Mitteilung zu machen, erfundigte sich der Direktor, wie Stockmann sich als Arbeiter und Hütejunge angelassen habe. Er erfuhr, daß er vier Kühe zu beaufsichtigen hatte. Der Junge, der den besten Willen hatte, war förperlich so schwächlich, daß er beim Hüten wiederholt einschlief und so die Herrschaft über die Tiere verlor. Mühlenbefizer Höride war wiederholt genötigt, feine Kühe aus fremden Saatfeldern herunterzuholen. In den letzten Atem" hatte und des öfteren Blut fpudte. Auf Frogen er­widerte der junge Mann, daß er das schon früher gehabt habe und daß das nicht gefährlich fei. Höride bestreitet ganz entschieden, den ihm Anvertrauten geschlagen oder sonstwie gezüchtigt zu haben. Als ihnen jegt vom Tode Stodmanns Mitteilung gemacht wurde, be­zeigten Höride und seine Frau Schreck und Bedauern, die nach An­sicht des Direktors Mehler ungeheuchelt waren.

Die Rechtsanwälte Dr. S. Feblomicz, Dr. Klee, Dr. Pindar und Dr. Fren haben mit Rücksicht auf den großen Umfang des Attenmaterials die Bewilligung einer reichlich bemesse nen Erklärungsfrist beantragt, die erst nach Zustellung der Anklageschrift in Kraft treten tann. In dieser Zeit müssen die Ver­teidiger ihr Entlastungsmaterial zusammentragen. Erst dann wird die Straftammer, etwa Anfang Juli, über die Er­öffnung des Hauptverfahrens Beschluß fassen tönnen. Die Bertei­digung ist jedoch bei Oberstaatsanwalt Binder vorstellig ge­worden, das Strafverfahren gegen Bergmann und Genossen als Haftsache vor einer Ferienabteilung des Schöffengerichts Mitte zur Verhandlung zu bringen. Der Strafprozeß wird ohnehin

Der 22jährige Schlächter Bergmann sah eines nachts auf dem einen Koffer mitten auf dem Straßendamm liegen. Weit und breit war niemand zu sehen. In seiner Besorgnis, daß der Koffer in unrechte Hände fommen fönnte, stellte er sich daneben und hielt treue Wacht. Es tam aber niemand. Schließlich nahm er mollte er aber wissen, wem er den Fund zustellen müsse und öffnete den Koffer. Neben anderen Sachen war darin auch ein Scheck= buch, das auf den ehrlichen" Finder zu verlockend wirkte. Er befand sich in Geldschwierigkeiten und glaubte, sich mit Hilfe von einigen Blättern aus dem Heft aus der Patsche ziehen zu können. So harmlos schilderte dieser Angeklagte vor Gericht, vor dem er sich wegen Fundunterschlagung, Urkundenfälschung und Betruges zu verantworten hatte, die Vorgänge. B. hatte die Scheckblätter mit Unterschriften eines Großhändlers, bei dem er geschäftlich tätig war, versehen und in dessen Namen Schweine gekauft, für die er sich den Betrag in dem Geschäft gutschreiben ließ. Als die Ver­täufer die Scheds bei der Bank in Zahlung gaben, stellte sich heraus, daß auf den unterschriebenen Namen gar fein Bank­fonto vorhanden war. Wie der Angeflagte zu dem Roffer ge­tommen ist, fonnte vor Gericht nicht ganz aufgeklärt werden. Der Koffer ist auf der Fahrt vom Stettiner Bahnhof nach dem Westen abhanden gekommen, entweder ist er aus dem Auto herausgefallen oder vielleicht auch schon am Bahnhof beim Aufladen des Gepäcks gestohlen worden.

Das Schöffengericht verurteilte B. zu einer Gesamtstrafe von sechs Monaten Gefängnis, die der Angeklagte auch sofort annahm.

wandten Beleuchtungsbranchen eine großzügige Reflame ein. Das Böz geplante Lichtfest soll das gesamte Stadtbild mit allen Außen­bezirken erfassen. Eine Reihe von Lichtbildern zeigte das bisherige Schaffen auf dem Gebiete der Lichtreklame.

im Oktober unter dem Protektorat des Oberbürgermeisters Bos Explosion in Filmstadt Hollywood .

" Ich werde wohlfahrtsbepflegt..." Wir erhalten folgende Zuschrift:

Lagen war dem Manne aufgefallen, daß Stodmann einen furzenich über ein Jahr lang feine Unterstützung beansprucht, denn ich

Seit Jahr und Tag bin ich stellungslos. Gleichwohl habe stehe auf dem Standpunkt, daß es unsozial ist, sich helfen zu laffen, so lange man sich noch selber helfen fann. Es gibt genug Erwerbs­beschränkte, die dazu nicht in der Lage sind. Ihnen müssen wir Arbeitsfähigen nach Möglichkeit bei den Arbeitsnachweisen, bei Er­werbslosenhilfe und Wohlfahrtspflege Raum lassen.

Mit diesen Feststellungen ist aber die Untersuchung noch nicht abtretungen in Bureaus, durch Nachhilfestunden, durch Verpfändung geschlossen. Das Material wird der Staatsanwaltschaft zugeleitet und die Anschuldigungen werden von den zuständigen Behörden auf ihre Stichhaltigkeit nachgeprüft werden. Erst so wird man ein end­gültiges Urteil fällen fönnen.

Die Familie Höride hat übrigens schon früher Kinder aus Berlin in Pflege gehabt. Dem Jugendamt war bisher nie eine Klage über diese Pflegestelle zu Ohren gekommen. Die dort unter­gebrachten Kinder waren gut gehalten worden.

Kommunalpolitik und Presse.

Die deutschen Gemeinden und Großstädte werben neuerdings darum, mehr Beachtung für ihre Tätigkeit in der breiten Deffent­lichkeit zu finden mit Recht! Sind doch manche Irrtümer in der Staatspolitik aus einer Verkennung der großen Aufgaben ent­standen, die die Selbstverwaltung der Gemeinden zu lösen hat. In interessanter und übersichtlicher Weise sind die Wechselbeziehungen zwischen Kommunalpolitik und Breffe in einem Sonderheft der Zeitschrift Der Städtetag" dargestellt, das anläßlich der

Bressa" erschienen ist. Eine Reihe von Fachleuten der Gemeinde­wirtschaft und der Presse hat hier das Wort genommen, um den engen Zusammenhang der Gemeindetätigkeit mit der Pressearbeit zu

würdigen. Darüber hinaus( werden die Einrichtungen geschildert, die die Städte ihrerseits getroffen haben, um die Presse über die

Wie ich mich durchgeschlagen habe? Mit Urlaubsver­meiner letzten Habseligkeiten, mit Kofferschleppen, mit Aushilfs­arbeit in einem Hotel, mit Kohlenschippen! Manchmal ist mir das verflucht fauer geworden. Denn man muß allerlei um- und zulernen, um aus einem radikal- reaktionär aufgezogenen Atade­mifer ein brauchbarer Rumpel zu werden.

Diese Einleitung ist notwendig, um darzutun, daß ich, wenn ich von meinen Erlebnissen in Berlin schreibe, dies doch nicht für mich tue, sondern für Tausende, denen es zwar ebenso schlecht geht mie mir oder sogar noch schlechter, die sich aber nicht so zu wehren verstehen.

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Zur Sache: Vor vielen Wochen landete ich in Berlin . Als ich, noch unbekannt mit den hiesigen Möglichkeiten, zwei Tage gehun gert, zwei Nächte auf Barkbänken gefroren hatte, ging ich zum ersten Male in meinem Leben Unterstübung erbitten. Nach Ueberwindung vieler bureaukratischer Schwierigkeiten befam ich fie auch. Gleichzeitig aber begann, was man taum anders als Schifane" nennen kann. Obwohl ich stempeln gehe, heißt es beim Wohlfahrtspfleger alle Augenblice: Sie haben ja Arbeit. Mir ist es aus sicherer Quelle zugetragen worden." Widerspricht nichts mehr." Ehe es das nächste Geld gibt, muß man eine Be­man, so heißt es: Werden Sie nicht feß, sonst gibt es überhaupt scheinigung dieser oder jener Firma beibringen, daß man bei ihr nichts verdient. Ein andermal heißt es: Wir sind teine Pensionsanstalt." Und wenn man um Mietunterstützung einfommen will, muß man sich sagen lassen: Aber wieso denn? Sie bekommen doch 12 Mart die Woche von uns!" Erstes Gebot abgetan werden kann. Ich habe mir ganz ruhig folche Redensarten verbeten und erklärt: ,, Sie wissen, daß ich auf diese Unterstützung Anspruch habe. Sie wissen auch, daß ich mich bei jeder Quittung zur späteren Rückzahlung verpflichte. Es handelt sich hier also nicht um Gnadengeschente, sondern um ein Darlehen." Zunächst half das. Aber man tann nicht immer dieselbe Leier herbeten. Bei der dritten dummen Redensart habe ich, abermals ganz ruhig, erklärt: Wenn Sie diese Redensarten, für die Herr B. und Herr S. ja 3euge sind, nicht endlich unterlassen, muß ich mich zu meinem Bedauern über Sie beschweren." Das half schon sehr viel nachhaltiger. Jetzt habe ich mich doch beschweren müssen. 24 Stunden später bekam ich mit höflichen Worten die mir vorenthaltene Riesensumme von 3 Mart.

Probleme der Kommunalpolitik laufend zu unterrichten und ihre Kritik anzuregen. Weitere Aufsätze tragen zu den im Ausland er­worbenen Erfahrungen auf diesem Gebiete bei. Wenn etwas an dem sonst sehr lehrreichen Seft zu bemängeln ist, so ist es das, daß sozial- ist: Selber ruhig bleiben, damit man nicht als Krakehler" demokratische Kommunalpolitiker durchaus nicht in dem Verhältnis zur Mitarbeit herangezogen worden sind, wie es dem starken Einfluß

und der führenden Tätigkeit der Sozialdemokratie in der gemeind­lichen Selbstverwaltung entspricht.

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Uebrigens haben sowohl der deutsche Städtetag wie die städti­schen Nachrichtenämter auch auf der Pressa" in Köln durch eigene Ausstellungen recht eindringlich und anschaulich das Verhältnis der Presse zur Kommunalpolitik beleuchtet.

Berlin im Licht.

Der Verband deutscher Reklame fachleute Berlin plant für den Oktober eine großangelegte Lichtreklame unter der Devise Berlin im Licht". In Form von festlichen Beranstaltungen ( Lichtballett in der Städtischen Oper, Flugveranstaltungen), durch besonders wirkungsvolle Beleuchtung der Schaufenster und öffent­lichen Gebäude, soll die große wirtschaftliche Bedeutung der Licht refíame sowie der bedeutende Fortschritt auf dem Gebiete der Licht­technik dargetan werden. Im BDJ.- Hause, Friedrich- Ebert- Straße, hielt Hans Wrede, der Organisationsleiter der Arbeitsgemein­schaft Berlin im Licht", einen instruktiven Bortrag über das Wer­den der Lichtreklame in Berlin , die mit der im Jahre 1925 erfolgten Lichthaus- Eröffnung erst richtig in den Dienst der großen Allge= meinheit trat. Die Lichttechnik auf dem Gebiete der Lichtreklame besteht seit ungefähr fünf Jahren; der einzige Lehrstuhl für diesen Zweig der Technik befindet sich an der Technischen Hochschule in Karlsruhe . Mit den im Jahre 1926 beginnenden Schaufensterwett bewerben in Berlin , in Königsberg und Frankfurt a. M. setzte unter Führung der Städtischen Elektrizitätsmerte, des Berbandes deutscher Retlanejadheute, der Schaufensterbetonateure und der per

Energische aber anständig ruhige Zurüd meifung aller Flegeleien, und 3eugen mitnehmen. Nur so fann fich ein Wohlfahrtsbepflegter helfen!

Berbotene An- und Abmärsche.

Der Bolizeipräsident teilt mit:

Auf Grund des Artikels 123 Abſaz 2 der Reichsverfassung hat der Polizeipräsident geschlossene An- und Abmärsche aus Anlaß der am Freitag, dem 8. Juni 1928, im Sport palast, Potsdamer Straße , stattfindenden Amnesti efund. gebung, sowie sonstige, mit der Kundgebung in Berbindung stehende Umzüge und Bersammlungen unter freiem Himmel wegen unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit nerbotenz

10 Personen verleht.

Hollywood ( Bereinigte Staaten), 7. Juni. Das in der Nähe des Filmviertels gelegene und von bekannteit Filmkünstlern vielbesuchte Café zum russischen Adler ist heute durch eine schwere Explosion zerstört worden. Im An­schluß an die Explosion ging das Erdgeschoß des Gebäudes it Flammen auf. 3ehn Personen wurden verlegt, davon zwei lebensgefährlich. Zur Zeit des Unglücs waren zahlreiche- rühmtheiten der Filmwelt, darunter auch Chaplin in dem Lokal anwesend, konnten sich aber in Sicherheit bringen.

Generalstreif will er machen.

Die linten Kommunisten veranstalteten am Donnerstag abend im Karlsgartenrestaurant in Neukölln eine Kundgebung, in der Urbans über das Gebot der Stunde referierte. Nach der glänzenden Niederlage des Lenin - Bundes scheint auch Herr Urbans etwas betrübt und vor allem scheint ihm seine Plattform etwas ver­rutscht zu sein. Er redete viel und fagte wenig. Stürmisches Ge­lächter löfte er aus, als er aktuelle Tagesfragen behandelte. Als er gefragt wurde, wie er sich die politische Interessen= pertretung der Arbeiterschaft vorstellt, wußte er nur zu sagen, daß man einen Generalstreit machen müsse. Die Polizei würde er, um ähnliche Vorfälle wie in der letzten Woche zu nerhindern, ganz abschaffen. Selbstverständlich schwärmt er davon, einen bewaffneten Aufstand zu machen. In der Diskussion ant wortete ihm ein Vertreter der KAP., der einige Wahrheiten über die als die Bustände in Rußland verriet. So jei nach seiner Meinung des faschistische Sowietregime schlimmer Demokratie. Während des Referates von Urbans erschien der Leminist Scholem , der, als er den Gaal betrat, von einigen Ar­nicht mehr zu den Größen" des Lenin - Bundes gehört.

beitern etwas hart angefaßt wurde. Es scheint, als ob Scholem

3ufahrente für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene

In der mit Wirkung vom 1. April in Kraft getretenen neuen

Fassung der Zufahrentenbestimmungen ist vom Reichsarbeitsmini­fterium angeordnet worden, daß die Zusa grente nur dann entzogen werden darf, wenn das Einkommen eines im Haus­halt lebenden Kindes die Grenzen überschreitet, die für einen Kriegs­beschädigten selbst die Gewährung der Zusatzrente nicht mehr zu lassen würden. Diese Grenzen betragen je nach der Drisklasse 105 bis 120 m. monatlich. Die Zufahrente darf aber erst dann entzogen werden, wenn das über diese Beträge hinausgehende Ein­fonimen die für die Beschädigten und Hinterbliebenen zum Abzug der Zufahrente ſelbſt vorgeschriebenen Einkommensgrenzen über­schreitet. Demnach fällt die Zufahrente fort, wenn ein Kind einer Kriegermitme ein Gesamteinkommen von 201 M. in der Sonder­für ländliche Verhältnisse gegenüber der früheren Regelung eine flasse oder 176 m. in der Klasse D. hat. Diese Regelung ist besonders Verbesserung. Es haben sich aber unter den Berufsverhältnissen in Städten und in Industriegebieten daraus doch Benachteiligungen des­halb ergeben, weil bei Anwendung dieser neuen Vorschrift die Zu­fairente von Kriegerwitwen gefürzt oder ganz entzogen wurde, ob­wohl nach den früheren Bestimmungen bei gleichen Einkommens­verhältnissen die volle Zusagrente zahlbar war. Das Reichsarbeits­ministerium hat nunmehr auf Vorstellung des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten angeordnet, daß stets die günstigere Regelung anzuwenden ist. Zuungunsten des Versorgungs­berechtigten darf also auf die frühere Regelung nicht zurückgegriffen werden. Witwen und Beschädigten, die vor dem.1. April Zufahrente bezogen haben, ist diese in der alten Höhe weiter zu zahlen.

Haemorrhoiden

DAS VON DER ÄRZTLICHEN WISSENSCHAFT ANERKANNTE

Salbe RM, 1.75 Zapfchen RM. 2.65

Festerisan