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Nr. 269 45. Jahrgang

logihe windrools 000st

2. Beilage des Vorwärts

25 Jahre Redlicher Pionier.

Von Friedrich Off.

Im Jahre 1844 gründeten 28 Flanellweber, die weltberühmten Redlichen Pioniere, im englischen Rochdale   den ersten Konsum verein. Sie legten ihre Sparpfennige zusammen, tauften Waren ein und brachten sie wieder an die Mitglieder der so entstandenen Ge­nossenschaft zum Verkauf. Der Schritt dieser Weber war zunächst eine Art Selbstverteidigung; fie wollten sich vor der Aus­beutung des Krämers, vor der Warenverfälschung und der Be­wucherung durch den kleinen Ladeninhaber schützen; aber die Sagungen, die sich die Redlichen Pioniere von Rochdale   gaben, be­weisen, daß sie schon damals ein letztes Ziel hatten: die Be­freiung von den Fesseln der Lohnsklaverei. Da sie nun einmal beim organisierten Warenbezug, bei der Gründung eines Konsumvereins angelangt waren, lag das andere Ziel, die tapitalistisch anarchistische Wirtschaft von der Seite des Konsums her zu organifieren, nur nahe. Sie wollten Produktion für den Gebrauch anstatt Produktion für den Tausch. Diesen Weg bewußt be­schritten zu haben ist die große Tat der Redlichen Pioniere von Rochdale  . Ihre Erfolge fennt die Welt. Die Idee der Redlichen Pioniere von Rochdale   wurde auch in aller Form die Grund­lage für die deutsche Konsumgenossenschaftsbewegung, als es am 17. und 18. Mai 1903 in Dresden   zu der

Gründung des Zentralverbandes Deutscher Konsumvereine

H

fam. Der Aufruf an die deutschen Genossenschaften zur Gründung des Zentralverbandes schloß mit den bezeichnenden Worten: Unjer hohes Biel  , eine einheitliche Organisation der deutschen   Konfum­genossenschaften auf der Klassischen Grundlage, die von den Redlichen Pionieren in Rochdale   gelegt worden ist, rückt in greifbare Nähe. Auf zur Errichtung des Gesamtverbandes deutscher Konsumvereine!" Die deutschen Genossenschaften sind rechte Kinder der Rotstands­periode in den 40er Jahren des vorigen Jahrhunderts und knüpfen an den Namen des sächsischen Juristen Schulze Deligsch und des Bürgermeisters von Weŋerbusch, Friedrich Wilhelm Raiffeisen  , an. Eine unzureichende Bedarfsdeckungswirtschaft wurde durch die moderne Geld und Verkehrswirtschaft abgelöst, was selbstver­ständlich nur unter heftigen Krisen vor sich gehen konnte. Die Be­völkerung des damaligen Deutschlands   bestand in der Hauptsache aus Bauern und Handwerkern. Produktion und Produktionsmittel waren durchaus rückständig, außerdem waren diese bäuerlichen und handwerkerlichen Schichten fast ohne jedes Kapital. Eine immer wiederkehrende Erfahrung in der Wirtschaftsgeschichte zeigte fich auch Damals; die kapitallojen

Maffen des Bauern- und Handwerkertums wurden das Ausbeutungsobjekt neuer Kräfte, die durch die Wirt­jchaftsumwälzungen an die Oberfläche tamen. Rohstoff- und Vieh­wucher blühten wie noch niemals im Lande und Bauern und Hand­worker gerieten in drückende Schuldknechtschaft. Hier sollten Schulzes Borschußkassen und Raiffeisens Kredit vereine Wandel schaffen. Die Ideen fanden fruchtbaren Boden und im Jahre 1864 tonnte Schulze bereits rund 500 Borschuß- und Rohstoffvereine im Allgemeinen Verband der auf Selbsthilfe beruhenden Birt

Erwerbs=

fchaftsgenossenschaften" zusammenfassen.

und

Bis zum Jahre 1865 hatten rund 45 Konjumvereine ihren Beitritt zum Allgemeinen Verband erklärt. Ronjumvereine gab es um das Jahr 1852 schon in Hamburg  , Eilenburg   und Delitzsch  . In anderen Orten Deutschlands   bestanden sogenannte Sparvereine, die den gemeinsamen Eintauf von Wirtschaftsartifeln betrieben. Mit

des Allgemeinen Verbandes zu enimachsen; zur Trennung tam es aber erst nach Jahrzehnten in Kreuznach und dann 1903 zur Gründung des Zentralverbandes Deutscher Kon­sumvereine. Die Gründungsversammlung wurde von 621 Dele­gierten aus 302 Konsumvereinen besucht; sie fand in Dresden   statt, also an der Stätte, wo Mar Radestock wirfte, der als Direktor des Verbandes Sächsischer Konsumvereine jene Entwicklung, die mit dieser Tagung ihren vorläufigen Abschluß fand, wesentlich bestimmt hatte. Mit dem Schritt, der in Dresden   getan wurde, vollzog sich ohne Zweifel ein Stück Emanzipation der deutschen  Arbeiterschaft und Heinrich Kaufmann   stellte am 18. Mai 1903 unter Beifall der Delegierten der Gründungsversammlung am Schluß einer proflamierten Rede feſt:

,, Wir haben gesehen, daß die deutsche Konsumgenossenschafts­bewegung als ein Zweig des großen Konsum= genossenschaftsbaumes mit der englischen Wurzel eins ist. Die Grundlage, welche die Redlichen Pioniere gelegt haben, die Grundsätze, welche sie aufgestellt haben, und das Ziel, das sie sich gesetzt haben, gelten heute in Deutschland   wie in England und wie in allen Kulturländern. Die moderne deutsche Konsumgenossenschaftsbewegung ist feine 2bfehr von den großen, grundlegenden konsumgenoffenschaftlichen Prinzipien, sondern viel cher eine Rückkehr zu denselben. Nicht etwas Neues wollen wir heute, sondern es ist das Alte und Bewährte, was wir

wollen und was wir ganz wollen. Die deutsche Konsumgenossen­schaftsbewegung stand unter dem Bann des Allgemeinen Berbandes in Gefahr des Absterbens, der Bersimpelung und der Ber­fnöcherung. Was wir wollen und erstreben, ist frühlingsfrisches, fonsumgenossenschaftliches Leben, Vorwärts- und Aufwärtsent­wicklung. Es ist Frühling geworden in der deutschen   Konfum­genossenschaftsbewegung. Möge diesem Frühling ein fruchtbarer Sommer und ein segenschmerer Herbst folgen, auf daß noch die spätesten Geschlechter segnen mögen die Dresdener   Tage als den Geburtstag eines selbständigen Gesamtverbandes aller deutscher Konsumvereine."

Die Statistik des Allgemeinen Verbandes wies vor der Gründung des Zentralverbandes in Dresden   638 Konsumvereine mit 631 000 Mitgliedern auf. Diese verfügten über ein Eigenkapital von 18,9 Mil­lionen Mark und erzielten einen Umjag von 156 Millionen Mark. Bon dieser stattlichen Heerschau verlor der Allgemeine Verband durch Dresden   gut zwei Drittel. Zwischen dem Jahre 1903 und der Jubiläumstagung, die der Zentralverband Deutscher Konsumvereine in der nächsten Woche in Dresden   abhalten wird, liegt

eine beispielloje Entwicklung,

denn 1903 waren dem Zentralverband erst 666 Konsumgenoffen schaften mit 573 085 Mitgliedern angeschlossen; 1927 waren es 1086 Genossenschaften mit 2,909 969 Mitgliedern. Die Zahl der Verteilungsstellen wuchs von 1597 auf 9230. 1903 wurde ein Erlös von 12,7 Millionen Mark aus selbst produzierten Gütern( in der Hauptsache Bäckerei und Fleischerei) ausgewiesen, 1927 jedoch 241 Millionen Mark. Beschäftigt wurden 1927 43 984 Personen gegenüber 6440 Personen im Gründungsjahr. Die Großein faufsgesellschaft Deutscher   Konsumvereine, die bei der Gründung des Zentralverbandes in Dresden   Pate stand, setzte im Jahre 1927 373 Millionen Mark um, wovon fast 17 Broz, auf die Eigenproduktion entfallen.

Wir wünschen dem Jubilar von Herzen, daß er sich in den nächsten Jahren selbst übertrifft. Viel Glüd zur weiteren Arbeit!

Sonnabend, 9. Juni 1928

zu 1000 m. besigt, die einen Wert von rund 215 000 M. dar­stellen, erhält von den jungen Aktien 10 Stück zu je 1000 m. Da der Kurs der jungen Aktien sich schnell dem Stand der alten nähert, verdient also dieser Aktionär, der in Finanzfreijen immerhin mur als ,, kleiner Pinscher" angesehen wird, rund 33 000 m., ohne den Finger frumm zu machen. Die Summen, die bei Groß­attionären hängen bleiben. sind danach leicht vorstellbar. Außerdem nehmen die neuen Aktien, die erst zum August mit 25 Proz. einzuzahlen sind, an der vollen Jahresdividende für 1928 teil, so daß also auch daraus noch ein hübscher Sondergewinn fließt.

So wird wohl für die bevorstehende Generalversammlung auch dem anspruchvollsten Aktionär der Mund gestopft sein, und Direktion und Aufsichtsrat fönnen in Ruhe ihrer Entlastung ent= gegensehen. Die 3000 Mann Belegschaft aber, die bei jeder noch so geringen Lohnerhöhung von den Unternehmern zu hören bekommt, daß die ständig wachsenden" Löhne die Konjunktur­gewinne megfressen, werden jetzt wissen, was Konjunkturgewinne für das Unternehmen und die Aktionäre bedeuten.

Die Welle der Fusionen.

Zusammenfchlüffe in Metallwirtschaft und Gummi- Industrie Die Metallbant und Metallurgische Gesellschaft und die Metallgesellschaft   in Frankfurt   a. M. haben beschlossen ihre bisherige Interessengemeinschaft in eine Bollfusion umzuwandeln. Die Gründe zu dieser Verschmelzung liegen einmal darin, daß der völlig gleichartige Aufbau der Handelsorganisation beider Gesellschaften zu einer Zusammenlegung wie geschaffen ist und außerdem hat sich ge= zeigt, daß die Metallgesellschaft als reines Handelsunternehmen bei der heutigen Organisation der Metallwirtschaft feine ausreichende Betriebsbasis mehr besitzt. Die Metallbank, die auch starke Inter­essen in der chemischen und Eisenindustrie besitzt, wird zur Durch­führung der Fusion ihr Kapital um 25 Mill. Mark erhöhen, so daß die neue Gesellschaft über 70,8 Mill. Mark Aktienkapital ver­fügen wird. Das Unternehmen wird damit der stärkste Metall­fonzern auf dem europäischen   Kontinent sein.

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Auch in der Gummiindustrie sind Verhandlungen im Gange, die den Zusammenschluß mehrerer führender Werke be­zwecken. So hat die Continental Caoutchuf Gesellschaft, Hannover  , erst fürzlich bei den Erzelsior Werken in Hannover  maßgebenden Einfluß gewonnen und steht zurzeit mit den Har­burger Gummimerken ,, Phoenix" in Verhandlungen. Ob der Zu­sammenschluß bis zur völligen Verschmelzung der drei Unternehmen, die zusammen mehr als 53 Mill. Mark Kapital befizen, durchgeführt werden soll, steht noch nicht fest. Sicher aber ist, daß die Konzen­trationsbewegung in der Automobilindustrie, dem größten Gummiverbraucher, sowie die starte Konkurrenz der amerika­ nischen   Reifenindustrie und die Erschütterung des Roh= gummimarktes durch die Aufhebung der englischen Gummi­restriktionen die deutsche Gummiindustrie zu einheitlichem Zusammen­gehen zwingen.

Eine Erklärung der Arbeiterbanf.

Zu den von uns bereits mitgeteilten Veränderungen im Direk­torium der Arbeiterbank teilt die Verwaltung folgendes mit: Der bisherige Direktor Bern Meyer ist aus dem Vorstand der Bank für Arbeiter, Angestellte und Beamten A.-G. ausgeschieden. Bis für Meyer ein neues Borstandsmitglied gewählt ist, wird die Bant von Direktor Dr. Bachem allein geleitet. Der Austritt Meyers ist mit Zustimmung des Aufsichtsrates erfolgt.

In der Deffentlichkeit sind an den Austritt von Direktor Meyer Vermutungen geknüpft worden, als ob interne Streitigkeiten über die Geschäfte der Bant und ihre zukünftige Tätigkeit bestanden hätten. Diese Vermutungen treffen nicht zu. Die Bank wird ihre bisherige Geschäftspraxis unverändert fortsetzen. Sie braucht um so weniger davon abzugehen, als ihre erfreuliche Aufwärtsentwicklung und auch

der zunehmenden Induſtrialifierung Deutschlands   vollzog fich die Wie sage ich es meiner Steuerbehörde? ihr gegenwärtiger günstig er Stand dazu teinerlei Amaß bieten.

Gründung von weiteren Konsumvereinen sehr schnell. Auch waren nun schon nicht mehr alle jene Ursachen, die in den 40er Jahren dem Genossenschaftsgedanken Eingang nach Deutschland   verfchafften, für die Gründung von Konjumgenossenschaften maßgebend; es waren vielmehr

,, allgemeine wirtschaftliche Notwendigkeiten",

Berlin  - Gubener Hut A.-G. verdient 32 Prozent, zahlt aber nur 16 Prozent Dividende.

Ein Unternehmen, das alljährlich ein Viertel seines Kapitals und mehr verdient, hat es nicht leicht, feine Gewinne vor der Steuerbehörde zu verschleiern. In dieser unerfreulichen Lage be­findet sich auch die Direktion der Berlin   Gubener Hutwendigen Anweisungen durch die Oberpräsidenten bereits ergangen. die sich immer stärker bemerkbar machten und die genossenschaftliche fabrit 2.-G., die seit 1924 weit mehr als ihr gesamtes Attien Entwicklung vorwärts trieben. Immer mehr wurde auch die Ar­tapital von 5,2 Millionen Mark verdient hat. Die Gesellschaft hätte beiterschaft, die lange Zeit dem Konsumverein wenig Neigung ent­also Jahr für Jahr 25 Proz. Dividende zahlen können. Um gegenbrachte, in diese Entwicklung einbezogen. So mußte früher aber außerhalb der Aktionärkreise nicht allzu unliebsames Auf­oder später der Rahmen des Allgemeinen Verbandes für die Konsum- fehen zu erregen, hat die Gesellschaft es vorgezogen, in den letzten genossenschaften zu eng werden. Jahren nur 14 und 16 Proz. auszuschütten und hat den letzten Sah auch für das Rekordjahr 1927 beibehalten.

Dr. Richard Find beurteilt in seinem bekannten Buch Das Schulze- Delitzschsche Genossenschaftsmejen" die Entwicklung ganz richtig, wenn er sagt, daß Schulze- Delitzsch   sich den Algemeinen Verband als ein System von Genossenschaften gedacht habe, das dem Wohl und der Aufrechterhaltung des selbständigen fleinen Unternehmeriums in Stadt und Lond dienen sollte. Er fagt ferner richtig, daß die alte Schulze- Delitzschsche Organisation das Eindringen der Arbeiterflaffe in den Allgemeinen Verband mit Freude und Stolz fonstatiert habe, so lange diese nicht die Oberhand erlangte, und daß man erst

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fpäfer die große Kluft

gemahr murde, die sich zwischen verschiedenen Genossenschaften auf­getan hatte und den Allgemeinen Berband über turz oder lang zu zerreißen drohte. Bereits im Jahre 1858 hatte der Sozialreformer Huber, der die Rochdaler Genossenschaftsbewegung genau fannte, fich bereits 1852 in Wernigerode   am Horz für die Errichtung einer Konsum und Baugenossenschaft verwandte und in Berlin   auch die crfte Gemeinnügige Baugesellschaft ins Leben rief, das Recht der Ronfumenten auf Selbsthilfe mit folgenden Sätzen verteidigt:-

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Rein berechtigtes Intereffe, geschweige denn ein überwiegen­des, wird durch die Genossenschaft in unberechtigter Weise ge­fährdet. Wohl aber werden eine gewisse Anzahl von Müllern, Bädern, Fleischern usw. und eine noch größere Anzahl von Klein­Diese werden sich nach händlern aller Art überflüssig werden." anderen Erwerbszweigen umsehen müssen, weil ein großer Teil ihrer Kunden ihrer Bermittlung nicht mehr bedarf, sondern sich beffer und wohlfeiler selber bedienen kann, und weil sie um der Kunden willen da waren und nicht umgekehrt. Bon einem fitt= lichen Unrecht hier zu reden wäre eine Absurdität oder eine Heuchelei. Ein formoles Recht wird schon nach den gegenwärtigen Gefeßen nicht verlegt, jolange die Kundschaft in der Genoffenschaft bleibt. Die Genossenschaft verlangt nur gleiches Recht. Ob echte Staatsweisheit nicht mehr und anderes zur Förde­rung der Sache in tönnte und follte das laffen mir dahin gefhelft."

Die lebergewinne wanderten in alle möglichen Schlupfwinkel. So wurde in den letzten Jahren außer der schon bestehenden gesetz­lichen Reserve eine Sonderreserve von 200 000 m. geschaffen, während weitere Gewinne von 500 000 m. in einen sogenannten Dispositionsfonds floffen, in dem nach den Angaben der Direktion die für die Rationalisierung und Umstellung der Betriebe notwendi­gen flüssigen Mittel bereitgehalten merden sollten. In ihrem Bericht von 1927 aber erflört die Verwaltung, daß sie die Um­stellung der Betriebe ans laufenden Gewinnen bezahlen tonnte und den Dispositionsfonds daher nicht anzugreifen brauchte. Auch diese halbe Million fließt daher jetzt den Reserven zu, die sich damit auf 25 Proz. des Aktienkapitals erhöhen.

Durchführung der landwirtschaftlichen Umschuldungsaktion. Die Umschuldungskredite, die einen wesentlichen Teil des Notprogramms bilden, werden schon in den nächsten Wochen zur Ausgabe fommen. ausschüsse werden in ziemlich allen Ländern schon in der kommenden Es handelt sich um eine Summe von 25 Mill. Dollar. Die Kredit­Woche ihre Tätigkeit aufnehmen. Für Preußen sind die not­Bon der zuständigen Reichsstelle sind die Formulare ausgearbeitet und den Landesbanken zugestellt worden, auf denen der Einfachheit halber die Kreditsuchenden ihre Anträge einzureichen haben. Die Einreichung erfolgt über die örtlichen Genossenschaften, Spar­kaffen und Banken, mit denen der betreffende Landwirt in dauernder bzw. die bei ihnen tätigen Kreditausschüsse. Man hofft, in drei Verbindung steht. Die Anträge gelangen dann an die Landesbanken bis vier Wochen die Unterlagen beisammen zu haben, so daß nach meiteren zwei Wochen mit den ersten Auszahlungen be­gonnen werden kann.

Schaffung einer vom Saargebiet ausgehenden Ferngasversorgung Die Ferngasversorgung im Saargebiet. Die Pläne zur im Saarrevier felbst haben mummehr greifbare Gestalt angenommen. Die Gründung einer Ferngasgesellschaft Saar   steht un­mittelbar bevor. An dieser Neugründung sind die jaarländischen Kommunen und Kommunalverbände, die Hüttenwerfe an der Saor und die Gasanstalt betriebsgesellschaft be­teiligt. Die Mehrheit liegt mit 58 Proz. in den Händen der Kommunen. Als Gaslieferanten treten die Hüttenwerke auf, die durch Umstellung ihrer Kofsöfen die jährliche Gasabgabe nach dem übrigen Deutschland   von 85 auf 285 Millionen Kubikmeter fteigern können. Nach Rücklauf der Saargruben durch Deutschland  ist auch mit einer Beteiligung des preußischen Bergfistus zu rechnen.

Da die Verwaltung aber den Weg der Anhäufung von Reser ven nicht bis ins Unendliche fortsetzen fanm, hat sie jetzt einen anderen Ausweg gefunden. Nach Abzug von normalen Abschrei­bungen, wie sie in Höhe von 162 000 m. in den beiden letzten Jahren vorgenommen wurden, verbleibt für 1927 ein Rein­gewinn von 1.66 Millionen Mark. Die Gesellschaft tönnte alfo Pfarrer Heumanns Heilmittel

32 Proz. Dividende zahlen, menn sie wollte. Da aber die Berwaltung plötzlich entdeckt hat, daß ein rascher Modewechsel un­günstige Rückwirkungen schaffen fönnte, sieht sie sich genötigt", ihre normalen Abschreibungen Don 162 000 m. diesmal auf 741 000 m.(!!), also fast um das Fünffache, herauszuschrauben, womit dann der überflüffige Reingewinn glücklich untergebracht wäre.

Damit mun die Aktionäre nicht allzu sehr aufmuden, ist auch ihnen ein fetter Bissen zugedacht. Die Gesellschaft schwimmt zwar im Gelde, hält aber trotzdem eine Kapitalerhöhung( zur Vermässe­rung des Aktienkapitals. D. Red.) um 1,05 Millionen auf 6,3 Mil­lionen Mark für erforderlich. Zurzeit steht der Kurs. an der Börse, 430 Proz ,, d. h. eine 1000- Mart- Attie der Berlin  - Gubener Hurt­fabrit foftet 4300 m. Die jungen Attien aber sollen im Berhält. mis 5: 1 an die Aktionäre zu Pari, d. h. 3 1000 m. je Etüd, Man sieht, daß die Konfumgenoffenschaften anfingen, der Form ausgegeben werden. Also sin Aktionär, der zurzeit 50 Stück Aktien

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