z?r. 279» 45. Jahrgang Freitag, 4A. Juni 4S2S
Polizeidebatte im Rathaus. Wetterführung der Dahlemer Ii-Bahn beschloffen.
Zehlendorf erhält die ersehnte Schnellbahn. Gestern Hot die Stadtverordnetenversammlung die aus dem Ausschuß zurückkommende Magistratsoorlage angenommen. Die Dahlemer U-Bahn wird in Richtung Zehlendorf-West weiter- geführt. Die Deutschnationalen, die es anders gewünscht hatten, stimmten nicht mit. Hätten sie es lieber gesehen, daß nun die Weiter- führung überhaupt nicht zustande käme? Im letzten Teil der Sitzung gab es eine Polizei debatte, die sich an einen Kommu- nistenantrag knüpfte. Verlangt wurde, daß die Stadt die Kosten der Beerdigung des bei einer kommunistischen Straßcndemon- stration am 2ö. Mai erschossenen Arbeiters Owege trägt und den Hinterbliebenen eine Unterstützung zahlt. Den Antrag billigte auch die sozialdemokratische Fraktion, und er erhielt dann eine Mehrheit. Genosse L e m p e r t, unser Redner, sagte den Kommunisten wegen ihres bei Straßendemonstrationen so oft be- merkten provozierenden Verhaltens ein paar unan- genehme Wahrheiten. * Vor(Siirtrfä in die Tagesordnung wurde Mnächst der Er- höhung der Anterstützungsstitzie in der allgemeinen und gehobenen Fürsorge zugestimmt.— Die Deutschnationalen fragten den Mogi- strat, ob«s zutresse, daß der Magistrat, entgegen einem Stadt- verordnetenbeschluß,«inen Teil der Schulhausmeister nicht in die Besoldungsgruppe 5 eingereiht habe. Sie forderten das jedensalls. Genosse Mendt sagte, daß unserer Fraktion die Wünsche der Deutschnationalen nicht weit genug gingen und daß wir die Einstufung aller Schulhausmeister in die Grupv« 5 forderten. Der Magistratsvertreter Syndikus Genosse Lange sagte die Durchführung der Maßnohme im Sinne der sozioldemotratitchen Wünsche zu.— Die Stodtverordneterwersammlrmg hat Ende Mürz dem Ankauf des Sanatoriums Buckcholz.zugestimmt mit der Matz- gäbe, daß in diesem Sanatorium auch die Insassen des Nikolaus-Bürger-Hospitals imteroebracht werden sollen. Die Räume des Hospitals in der Frankfurter Straße benötigt da« Bezirksamt Friedrichshain zur Erweiterung feiner Fürsorge stelle. In einer A>»- frage verlangte die sozialdemokratisch« Fraktion Auskunst darüber, wann mit der Freigab« der Räume zu rechnen sei. Genosse 3oha bezeichnete die Zustände in den Räumlichkeilen der Gesundheitsfürsorge im Bezirk Friedrichshain als geradezu skandalös und forderte mft aller Energie eine Arrsgestaltung der Räume dergestalt, daß dos Hospital zur Verfügung gestellt wird. Herrn Pastor koch von den Deutschnationalen blieb es wieder nor- behalten, die Bcrwalkmg Berlins für die mangelhaften Zustände verantwortlich zu machen. Er tat das m einer Art imd Weise, daß jeder Gerschtdenkende empört über diesen Bertrerer des geistlichen Berufes sein mußt«. Unnötig zu sagen, daß Herr Menz von den Kommunisten den Deutschnationalen Koch nach Kräften unterstützte, die Sozialdemokraten m der Verwaltung Berlins und im Bezirk Friedrichshain im besonderen anzu. S reden. Schließlich teilte Stadtv. Lange sKomm.) in einem wischflueus mit, daß Herr Koch soeben sein« letzte Rede gehalten habe<er ist Landtag sab? eortmeter!). Ein schöner Ab- gang!— Der Magistratsvertreter, Stadtrat Beneck e(D Bp.l sagt« baldige Eiiobigung der Angelegenheit im Sinne des Bezirk« Friedricknchoin zu.— Ohne Debatte wurden dann eine gcmz« Reihe Borlagen angenommen, darunrer auch der Erwerb und die Verlängerung der Oahlemer Schnellbahn. Bewilligt wurden auch 30 000 9R. zu den wiederherstellungs. arbeiten der alten Klosterkirche. Ein« vom Magistrat eingereichte Borlage, die«0 000 M. für Preise zu der 3nt?rnationalen Pferde-Renmvochc in Berlin forderte, wurde gegen di« Summen
der Sozialdemokraten und Kommunisten abgelehnt.— Die Bilanzen der Stadtgüter-Gesellschaft» der Chor- lottenburger Wasserwerk« und der Flughosen- Gesellschaft wurden ohne Debatte genehmigt. Bei der Beratung einer Reihe Anträge der Kommunisten, die die Aushebung des»Verbotes des Roten /fronlkämpser-Bnnde» und die Unterstützung des Pfingsttreffens dieser kommunistischen Orga- nisotion zum Gegenstand haben, erging sich der Kommunist Lange in den bekannten Angriffen gegen die Sozialdemokraten und die Polizei. Verbunden mit der Beratung ist ein Antrag, die Stadt solle die Beerdigungskosten kür den anläßlich des Psingst- treffens von der Polizei erschossenen Roten Fronttämpsers Owege übernehmen und den Hinterbliebenen eine laufende Unterstützung zahlen. Ais Longe den Genossen Dr. Loh- nXInn als„kaiserlichen Oberlehrer a. D." bezeichnet, fragten unsere Genossen den Redner, wo e r denn im Kriege gewesen sei. Lange hüllte sich in heftiges Schweigen! Alles, was Lange zu sagen hatte, richtete sich gegen die Sozialdemokraten und den „Vorwärts": schließlich erklärte er nach 20 Minuten, die Kommunisten zögen die Rot-FrontkÜmpfer-Anträge zu- rück!(Heiterkeit!) Für den Unterstütznngsantrag erbat er— recht bescheiden, weil es sich um einen positiven Antrag Handel!«, bei dem die Kommunisten die Hilfe der eben verlästerten Sozial« demokraien brauchten— eine Mehrheit im Hause. Den Standpunkt der sozialdemokratischen Fraktion vertrat Genasse tempert. Er teilte mit, daß von unserer Seite vom Polizeipräsidium verlangt worden sei. daß eine durchgreifende Kontrolle des Mannschaftsbestandes durchgeführt und ermittelt werde, ob die Beamten des Straßendienstes auch allen Anforde- ruiigen gewachsen feien. Von den Demonstranten muß ober auch verlangt werden, daß sie sich, ww hundertfach geschehen, jeder Provokation der Beamten enthalten. Es ist dach allgemein bekannt, daß die Schutzpolizeibeamten gerade von kommu- nistischen Demonstranten oft genug ahn« Ursache mit„Blut- Hunde",„Arbeitermörder" und anderen Ausdrücken be- schimpft werden, und daß diese Beschimpfungen solange fortgesetzt werden, bis Zusammenstöße da sind.(Geheul bei den Komm.) Wir als Sozialdemokraten stehen allerdings auf dem Standpunkt, wenn gegen den Bestand der Republik von links nnd rechts onaeraünt wird, dann Hai der Staat der Pfllcht. fein« Zllachl- mittel anzuwenden. Ve> dieser Erklärung des Redners ergehen sich die Stadtrrerord- neien Lange und Koch— links und rechts!— gleichermaßen in heitioen Zwischenrufen. Genasse Lew per t erinnerte dann noch die Kommunisten daran, wie sie sich seinerzeit freudig unter die Fittiche des sozialdemokratischen Innen- mi n i st e r s flüchteten, al? es sich um die Aufhebung des Ver- botes des Roten Frontkämpierbrmdes handelte. Diese Bemerkung brachte aber den Kommunisten Lange so in Harnisch, daß er Keudell gegen Grzesinsk! in Schutz nah in und den Genossen Lempert persönlich onrempelie. Lange betonte dann noch besonders, daß sie, die Kammunisten, gewähnt seien,„sich politisch auseinanderzulegen(Schallende Heiterkeit) uich daß sie mit„Polizei- sozialisten" nichts zu tun haben wollten. Der Antrag auf Unter- stützung der.Hinterbliebenen des erschossenen Roten Frontkämpfers wurde daraufhin mit den Stimmen der Antragstelle? und der Sozialdemokraten angenommen. Die Begründung eines Antrages auf Lösung aller Be- Ziehungen des Stadtamtes für Leibesübungen zu den bürgerlichen Sporiverbänden gab dem Kommunisten Sellheir.i Gelegenheit, auch seinerseits auf die Sozialdsmo- traten zu schimpfen. Das schwockchesetzte Haus hatte aber kein Int-'k- esse an seiner mehr laut als überzeugend vorgetragenen Rede. Ge- nasse Rechner stellte Sellheims Schiefheiten richtig.(Wir werden darüber im Sportteil des heutigen„Abend" berichten.) Die Ab- stimmung wurde ausgesetzt.
Jade London : Dabei war Cherokee nicht unbeholfen. Er wendete und drehte sich schnell genug im Kreise herum, aber Wolfsblut war nie da. Auch Cherokee hatte nie mit einem solchen Hund gekämpft, dem man nicht nahe kommen konnte, und auch er wunderte sich. So sprang Wolfsblut unverletzt hin und her, jedoch ohne jenem unten an die weiche Stelle der Kehle kommen zu können. Dazu war die Dogge zu niedrig, auch waren ihr die mächtigen Kinnladen ein Schutz. Allein Cherokee blutete aus vielen Wunden, denn Kopf und Hals waren ihm an beiden Seiten zerschlitzt und zerrissen, doch zeigte er keine Spur von Mutlosigkeit. Im Gegenteil setzte »r beharrlich seine Verfolgung fort, und blieb nur einmal «inen Augenblick wie verblüfft stehen, indem er zwinkernd hie Zuschauer anblickte und zu gleicher Zeit mit dem Schwanz wedelte zum Zeichen, daß er weiterkämvfey wolle. Doch in diesem Augenblick schoß Wolfsblut auf ihn los und riß ihm das eine Ohr in Fetzen. Mit einer leichten Bewegung des Aergers nahm Cherokee die Verfolgung wieder auf, rannte auf der innern Seite, des Kreises, den Wolfsblut machte, und versuchte diesen am Halse zu packen. Doch um die Breite eines Strohhalms verfehlte er den Angriff und Rufe der Bewunderung wurden laut, als Wolfeblut der Gefahr durch einen Sprung in entgegengesetzter Richtung entging. Die Zeit verstrich. Wolfsblut sprang immer noch die Kreuz und die Quer und teilte Wunden aus,»nd mit immer gleicher, grimmiger Beharrlichkeit rannte der andere hinter ihm her. Früher oder später mußte dieser seinen Zweck doch erreichen und Wolfsblut so packen, daß er die Schiacht ge- wann. Mittlerweile nahm er alle Angriffe unbewegt hin. Seine kurzen Ohren hingen in Fetzen, sein Hals und feine Schultern waren voller Wunden, selbst seine Lippen bluteten von den schnell ausgeteilten Bissen, die er nicht vorhersehen und darum nicht vermeiden konnte. Von Zeit zu Zeit ver- suchte Wolfsblut. Cherokee umzuwerfen, was ihm nicht ge- lang, da sie zu ungleich in der Höhe waren. Einmal jedoch trieb er das Spiel zu oft. Als Cherokee sich umdrehte, um Wolfsblut bei seinen flinken Kreuz- und Ouersvrüngen zu folgen, hatte er die Schulter entblößt, und Wolfsblut stieß dagegen. Da aber Wolfsbluts Schulter die des andern weit überragte, und der Stoß sehr kräftig gewesen war. verlor Wolfsblut da» Gleichgewicht und purzelte über die Dogge
hin. Zum erstenmal, so lange er gekämpft hatte, sahstn die Zuschauer, wie er den Boden unter den Füßen verlor. Er überschlug sich in der Lust, und er würde auf den Rücken gefallen sein, hätte er sich nicht wie eine Katze in der Lust umgedreht, um mit den Beinen zuerst auf die Erde zu ge- langen. Trotzdem fiel er schwer auf die Seite. Im nächsten Augenblick stand er jedoch auf den Füßen, doch diesen Augen- blick hatte Cherokee benutzt und ihn an der Kehle gepackt. Allein der Griff war zu niedrig gewesen, zu tief an der Brust, doch hielt Cherokee fest. Wolssblut sprang auf und rannte wild im Kreise umher, indem er versuchte, die Dogge abzuschütteln. Das Gewicht am Halse machte ihn rasend, es hinderte seine Bewegungen, es beschränkte seine Freiheit. Es war wie eine Falle, und alles in ihn empörte sich da» gegen. Ein paar Minuten long war er wie wahnwitzig: der Wille zum Leben hatte völlig von ihm Besitz genommen. Vernunft und Verstand hatten ihn verlassen, und nur der Trieb des Fleisches regte sich machtvoll in ihm, der blinde Drang zu leben und sich zu bewegen, da Bewegung der Ausdruck des Lebens war. So rannte er Immer im Kreise herum, wandt« sich hin und her und versuchte stets die Last, die ihm am Halse hing,- abzuschütteln. Allein Cherokee hielt fest. Selten nur kam er mit den Füßen auf den Boden und suchte sich dann gegen Wolssblut zu stemmen, aber einen Moment später hatte er wieder den Halt verloren und wurde im Kreise herum- geschleppt. Allein er wußte, daß er recht täte, wenn er fest- ijielte, und fühlte selbst ein gewisses Frohlocken darüber. Dann schloß er einen Augenblick die Augen und ließ sich hin und her schlenkern, unbekümmert, welcher Schaden ihm da- durch erwachsen könne. Endlich hielt Wolfsblut inne: er war'müde. Er konnte nichts tun, und das verstand er nicht. Bei all seinen Kämpfen war ihm nie so etwas passiert; nie hatte ein Hund so ge- kämpft. Er legte sich nieder und rang keuchend nach Atem. Cherokee, immer festhaltend, suchte ihn ganz umzuwerfen, doch leistete Wolssblut Widerstand. Dabei fühlte er, wie die Kinnlade des andern sich ein ganz klein wenig lockerte, um ein wenig höher hinauf sich wieder zu schließen. Das geschah stets, wenn Wolfsblut ruhig blieb, sonst begnügte jeder sich damit festzuhalten. � Cherokee? wulstiger Nacken war der einzige Körperteil, den Wolfsbluts Zähne erreichen konnten. JBr packte ihn da, wo der Hals aus den Schultern kommt, aber er verstand es nicht, die Kampfesweise der Dogge nachzuahmen, auch waren seine Kinnladen nicht dazu geschaffen. Er zerschlitzte nur den Hals des Gegners, bis eine Veränderung in der Stellung ihn
12 Bombenflugzeuge verunglückt. Kriegsspiel mit bösem Ausgang. Wie aus Paris berichtet wird, haben von 21 Bomben- flugzeugen, die Mittwoch abends 9 Uhr in N a n c y zu einem Geschwaderftug nach L« B o u r ge t aufgestiegen waren, nur fünf ihr Ziei erreich:! Ein Flugzeug wurde bei einer Notlandung bei Meoux s o st völlig zerstört, während die I n s a f s e n mit leichteren Ver- letzungen davonkamen. Ein Doppeidelker stürzte in der Nah« von Luzarches aus freiem Felde ab. Der Beobachter wurde getötet, der Pilot tonnte sich durch Fallschirmabsprung retteb. Fünf weitere Flugzeuge wurden bei Notlandungen, die sie unterwegs vornehmen mußten, schwer b e s ckj ä d i g t Heber die anderen zehn Apparate fehlt jede Nachricht, sie sollen, so heißt in einer letzten Verläntbaritng, an ihren A u s g S N g S- Punkt zurückgekehrt sein. Das Mißlingen des Gefchwaderflirgs wird auf die ungünstigen atmosphärischen Berhältniss« im Osten von Paris und auf die infolge einer Störung der S t r o m b e r f org u n g nngc- nügende Beteuchtung des Flugplatzes Le Bdnrget zurückgeführt.
Rakeieuauts auf öer Eisenbahn. Erster Versuch Anfang Juli in der Lüneburger Heide . Generaldirektor Dr. D a r p m ü l l e r hat für die weiteren versuche mit dem Ratetenauto Arth von Opet eine Strecke der Reichsbahn in der Lüncburger Heide zur Verfügung gestellt. Es Handell sich um eine wenig be-. jähren« Eisenbahnlinie, aus der die Versuche ahne Gesahr dtuchgeftihrt werden können. Zur Wahl stand außerdem die alte Itiiüfätstmkc Berlin — Zossen , dock) hat sich Friß von Opel für die Strecke bei Hannover entschieden. Er wird dort Anfang nächsten Monats seine Versuche zunächst mit unbemannten Raketenautos fortsetzen. di« mit außerordentlich hoher Geschwindigkeit ans Schienen laufen sollen. Im Anschluß an die Besichtigung der erwähnten Eisenbahn- streck« m der Lüneburger Heide hielt der Erfinder uird geistige Schöpfer des Raketenwagens, Max B a l! e r, am Mittwoch in Frankfurt a. M. einen Vortrag über das Thema:„V o in R a k e t e n- flugzrug zum Weltraumschiff." Er sührte darin aus: Während seiner Tätigkeit im Kriege als österreichischer Flieger habe er sich bereits bemüht, die Sdeigungsfähigkeit des Flugzeuges durch Raketenantrieb zu vergrößern. Im Jahre 1919 seien dann Amerikaner mit dein Plan des Raketenschiffes vor die Oeffent- lichkeit getreten, mit dem sich heute Ersinder in soft allen Kulturländern befaßten. Anfangs Hab» er mit Prof. Äussert zusammen- gearbeitet, doch seien sie überalt auf Ablehnung ihrer Ideen gestoßen. Zur Erkenntnis gekommen, daß eine Rakelensohrt nach den Planeten vorerst praktisch nicht durchsührbar sei und man zunächst auch nicht daran denken könne, ein Raumschiff zu konstruieren, um mit ihm nach dem Monde zu fahren, vertrat Voller die Ansicht, daß ein Vorstoß bis an die Grenze der Stratosphäre mit den heutigen Triebkräften der Rakete durchaus im Bereiche der Mögliche keck liege. Mit der praktischen Berwirkltchnng seiner Ideen hätte er beginnen können, nachdem er in dein Fabrikanten Fritz von Opel einen interessierten Förderer und in dem Ingenieur Sander au« Wesermünde den Erbauer einer geeigneten Rakete gefunden hätte, Am 12. März d. I. sei in Rüsselsheim mit einem gewähnlichen Ehassis und Holzpritsche die erste und bald darauf die zweit» Probefahrt eines Raketenauws von Ingenieur Bolklwrd unter- nommen woroeu. Man habe damals ein Raketenaggregat von 12 Einheiten, die mit 600 Atmosphären Druck gepreßt waren, benutzt, wobei eine Geschwindigkeit von 100 Kilo- nnter in der Stunde erreicht wurde. Nach diesen Versuchen sei die m—mmmmm......... Ii■uiiiiiiiimiui i in;.....»W davon abzulassen zwang. Es war der Dogge schließlich ge- lungen, Wolfsblut auf den Rücken zu wälzen und ohne seine Kehle loszulassen, stand sie nun über ihm. Da krümmte sich Wolfsblut wie eine Katze und grub die Hinterfüße in den Unterleib des über ihm stehenden Feindes und hätte ihm mit den langen, scharfen Krallen den Leib aufgerissen, wenn Cherokee nicht seitwärts getreten wäre, so daß er nun im rechten Winkel zu ihm stand. Aber es gab kein Entrinnen aus den Kinnladen, die Wolssblut gepackt hielten: sie waren so unerbittlich wie das Schicksal. Langsam kamen sie der großen Ader am Halse. immer näher. Was Wolssblut allein ttoch vom Tode er- rettete, war der dicke Pelz, welcher seine Hautwulsten am Halse bedeckte. Den konnten Cherokees Zähne nicht durch- dringen, aber allmählich arbeiteten sie sich in die Höhe, indem die Dogge bei jedem Lockern der Zähne mehr Hautfalten zwischen die Kinnbacken bekam, wodurch Wolfsblut dem Cr- sticken nahe gebracht wurde. Sein Atem kam und ging, je länger es dauerte, mit immer größerer Schwierigkeit. Es hatte allen Anschein, als ob de? Kampf jetzt vorüber sei. Cherokees Partei triumphierte und bot lächerlich hohe Wetten an. Wolfsbluts Partei dagegen war niedergeschlagen. man schlug zehn gegen eins, zwanzig gegen eins aus, ja, selbst als Schmitt fünfzig gegen eins bot. Er trat dabei in den Kreis und wies mit dem Finger auf Wolfsblut, indem er laut und höhnisch lachte. Dies brachte die gewünschte Wir- kung hervor; Wolfsblut wurde wild vor Wut. Er rafft« die letzten Kräfte zusammen und sprang empor. Wie er im Kreise herumlief und den fünfzig Pfund schweren Feind mit sich schleppte, verwandelte sich seine Wut in wahnsinniges Eni- setzen. Der Wille zum Leben gewann von neuem die Ober- Hand, und der Verstand floh vor dem Lebensdrang des Fleisches. Immer in der Runde ging es, hin und wider zu- rück. Er strauchelte dabei, siel und stand wieder auf, erhob sich dann und wann auf die Hinterbeine, indem er den Feind ebenfalls emporhob, allein vergebens mühte er sich, aus dem Rachen des Todes zu entkommen. Zuletzt fiel er erschöpft hintenüber, und schnell schob die Dogge die Zähne weiter empor, indein sie ihm den Hals enger zusammenschnürte. Jubelnder Beifall erhob sich für den Sieger: man schrie: „Hoch Cherokee! und dieser antwortete durch kräftiges We- deln mit dem Schwänze. Aber der laute Beifall ließ ihn das Ziel, das er verfolgte, nicht aus dem Auge verlieren. Zwischen den mächtigen Kiefern und dem Schwanz war eine Sympathie vorhanden, mochte dieser auch wedeln, so hielten jene Wolfsblut mit eisernem Griff an der Kehle gepackt. (Fortsetzung folgt.)