Nr. 279 45. Jahrgang
2. Beilage des Vorwärtson Der Fall Norma.
Nach dem Prozeß: der Monopolskandal.- Handlanger des Kreuger Trufts.
Für den Zeitungsleser ist der Stuttgarter Norma- Prozeß, der in seinen Einzelheiten eine kleinlich- kriminelle und technisch eine langweilige Angelegenheit war, recht freundlich ausgegangen. Die großen Feinde, die Norma- A.- G.- Berlin - Stuttgart und die Riebewerk- A.- G. in Berlin- Weißensee , erklären, daß sie eigentlich einander gar nichts vorzuwerfen haben. Sie laffen den Staatsanwalt die Klage zurückziehen, machen miteinander ein Geschäft, bei dem die Berliner Firma bzw. Herr Richard Kahn gut verdient, und im übrigen setzen sich die Rechtsanwälte dieser großen Feinde vor dem Gericht dafür ein, daß die kleinen Sünder, nachdem die großen sich vertragen haben, straflos davonkommen sollen. Es ist gerecht, daß
das auch geschieht, und das zuständige Juſtizministerium wird gut daran tun, den Staatsanwalt die Niederschlagung des Verfahrens durchführen zu lassen.
Ganz anders fieht die volkswirtschaftliche Seite der Stuttgarter Vorgänge aus.
Sie bilden die Elemente zur Abrundung eines Skandalbildes, von dem sich der durchschnittliche Zeitungsleser kaum eine Vorftellung machen tann. Richard Kahn, der Besizer des Riebewerts in Weißensee, hat nach den vorliegenden Meldungen sein Kugel lagerwert, dessen Anlagen in der Bilanz für 1926 mit knapp 2½ Millionen Mark bewertet waren, für 6 Millionen Mark an ein Konsortium verkauft, das die Norma- Berlin- Stuttgart beherrscht. Den 2% fachen Wert der vorhandenen Anlagen läßt sich die Norma2.-G. den Erfolg koften, die Riebewerke- Weißensee in die Deutsche Kugellager- Konvention hineinzubringen, die wiederum von der Norma- A.- G. beherrscht wird, die ihrerseits aber nichts anderes ist als die deutsche Filiale des schwedischen Kreuger Trusts mit seinem Weltmonopol für Zündhölzer, seinen Weltintereffen für Staubsauger und Erze und schließlich seinen monopolistischen Kugellagerinteressen in der ganzen Welt, die heute bereits zur Beherrschung von über 40 Proz. der gesamten Weltproduktion von Kugellagern geführt haben.
Die für die Kugellagerinteressen des Kreuger Trusts maßgebende Abteilung hat heute schon ein Kapital von 106 Millionen schwedischen Kronen, und erst im Januar d. I. war das Kapital um neue 14 Millionen Kronen erhöht worden zu dem ausdrücklichen Zwed, die neuen Aktien zum Auflauf weiterer europäischer Kugellagerfabriken zu verwenden. Dabei gewährt der Kreuger- Truft den in ausländische Hände gegebenen Kreuger- Aftien, in diesem Falle deutschen Aktionären des Kreuger- Trusts, nur ein Tausendstel des Stimmrechts der in der Hand Kreugers felbst befindlichen Aktien.
Was aber ist der Zweck dieses Geschäfts?
Die Riebewerke in Weißensee waren im Jahre 1926 aus der Deutschen Kugellager- Konvention ausgeschieden, weil die deutschen Mitglieder der Konvention sich weigerten, eine von den Riebewerken vorgeschlagene Verbilligung der Produktion durch zuführen. Das Riebewerk war in der Lage, auf diese Weise als Außenseiter der Kugellager- Konvention, weil es nicht mehr an die Konventionspreise gebunden war, glänzend zu reussieren, und da es mit um 20 bis 30 Broz. billigeren Kosten arbeitete, auch sehr gut zu verdienen. Wenn heute also das Riebewerk an die Kugellager Konvention übergeht zu dem zweieinhalbmal so hohen Preis, als Anlagewerte vorhanden sind, wobei man nicht weiß, ob nicht auch das Riebewerk stillgelegt wird, so nur deshalb, weil die Gesamtwirt schaft, die ja von der Eisenbahn bis zum letzten Fahrrad herunter Kugellager laufen muß, nicht nur unter das schwedische Monopol noch stärker gebeugt wird als bisher, sondern auch auf die Pro= duktions- und Preisvorteile verzichten soll, die die bisher billigere Produktion der freien Werte ermöglicht hätte.
Der mit größtem Aufwand gegen die Riebemerke im September vorigen Jahres vorgenommene strafrechtliche Angriff, der jetzt unter scheinbar so menschlich erfreulichen Umständen zu Ende gegangene Stuttgarter Prozeß, waren also nur ein Mittel, das Kreugersche Rugellagermonopol in Deutschland zu befestigen, die Deutsche Kugellager- Konvention in ihrer Kartellmacht zu stärken und schließlich Herrn Richard Kahn, der ein gutes Geschäft nicht verschmäht, zu Millionen zu verhelfen, die er für seinen übrigen Konzern sehr gut gebrauchen kann. Im September v. J. brachten wir
einen Nolschrei von Berliner Betriebsräten,
die sich gegen die Stillegung eines ebenfalls unter dem Namen Riebe firmierenden Kugellagerwertes in Berlin- Wittenau auflehnten. Durch mühsame, Arbeit, bei der auch die Belegschaft große Opfer gebracht hatte, war das Wert zu hoher Leistungsfähigkeit gebracht und rentabel gemacht worden. Im August 1927 wurde die Direktion und die Belegschaft des Werkes von den Geschäftsinhabern mit der Erklärung überrascht, daß die 600 Mann beschäftigende Firma liquidiert und stillgelegt werden würde. Das Werk war dem Geschäftsinhaber von der Deutschen Kugellager- Konvention abgekauft worden und wurde tatsächlich stillgelegt. Nicht lange vorher hatten sich in Hessen , wobei im Auftrage der Konvention die Firma Fichtel u. Sachs in Schweinfurt tätig war, zwei ganz gleiche Fälle ereignet. Der Ausgang des Stuttgarter Prozesses, fast noch mehr aber seine fyftematische Inszenierung war also ein wohlüberlegtes Manöver des Schwedentruſts bzw. des deutschen Kugellagerkartells, die Truftund Kartellposition der Kugellagerindustrie entscheidend zu verbeffern. Die deutsche Deffentlichkeit, die die Sensationen mit Spannung verfolgte, die deutschen Gerichte waren das passende Mittel, um die vom Schwedentrust für die deutsche Kugellagerindustrie verfolgten Ab= fichten zur Durchführung zu bringen. Die Durch führung dieser Absicht ist glänzend gelungen. Skandalös ist aber die Handlangerfunktion des Reichsverbandes der Deutschen Industrie.
Nachdem der deutsche Hauptschrittmacher der Konvention, Geheimrat Sachs, Inhaber der genannten Kugellagerfabrit Fichtel u.
Sachs in Schweinfurt , die ersten Verbindungen zwischen den Normawerken und dem Weißenseer Werk, d. h. zwischen Kreuger und Richard Kahn, geknüpft hatte, hat sich der Reichsverband der Deut schen Industrie mit seinem Vorstandsmitglied Dr. Kraemer als Treuhänder zum Abschluß des Vertrages und zum Verkauf des Riebewertes an den Kreuger- Trust dazwischengeschoben. Gegen Zurücknahme des Strafantrages gegen Direktor Kahn und die weiteren großen ,, Sünder" hat der Reichsverband der Deutschen Industrie den Verkauf der Riebemerke vermittelt. Dieser Verkauf war die Be= dingung für den Abbruch des Prozesses.
Der Reichsverband der Deutschen Industrie , von dem man ver
Freitag. 15. Juni 1928
Stelle wird berichtet, daß die Produktionskosten der Schweine. 3ucht für einen Zentner Lebendgewicht durch Einführung moder ner Fütterungsmethoden auf 51 m. herabgedrüdt werden fonnten.
Diese beiden Beispiele, die sich vielfach vermehren ließen, zeigen schlaglichtartig die verschiedenartige Auffassung von der Erhöhung der landwirtschaftlichen Produktivität: Hier Landbunddemagogie, hinter der nur die mangelnde wirtschaftstechnische Kenntnis zur Berbilligung der Produktion versteckt ist, was immer wieder zu Klagen über die unzulänglichen Preise und neuen Zollforderungen führen muß. Dort praktische Beispiele über die Möglichkeit, die landwirtschaftliche Produktion zu steigern und zu verbilligen.
Daß in einer Ausstellung dicht nebeneinander Notschreie über die Unrentabilität der Landwirtschaft losgelassen und dann Produktionskosten gezeigt werden, die weit unter den Marktpreisen liegen, ist für die heutige Situation in der Landwirtschaft typisch.
Freie Bahn Freie Bahn in der Schrottwirtschaft.
Busammenschluß gegen Werkshandel.
Mit der am 11. Juni in Dortmund abgehaltenen Mitglieder. leren Schrotthändler perfett geworden. Unter der Be zeichnung: Reichsverband freier Schrotthändler Deutschlands ist eine Organisation entstanden, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, unter Umgehung des Wertshandels der Schwerindustrie das deutsche Schrottgeschäft direkt mit den vom Wertshandel nicht ton trollierten übrigen Verbrauchern durchzuführen.
stehen kann, daß er die schmutzige deutsche Kartellwäsche nicht restlos vor der Deffentlichkeit waschen lassen will, hat sich in der Person von Dr. Kraemer, der selbst im Kreuger- Trust vertreten ist und auch den Kreuger- Trust mehrfach in Deutschland vertritt, zum bewußten Handlanger der Monopolabsichten des Kreuger- versammlung ist der Zusammenschluß der kleinen und mitt. Trusts gemacht. Er hat bewußt die Möglichkeit zur billigeren Versorgung der deutschen Industrie mit Stahlfugeln und Kugellagern, die in der Erhaltung von Außenseitern liegt, beschnitten und als wirtschaftspolitische Vereinigung, deren Stimme für die Interessen der gesamten deutschen Wirtschaft immer gehört werden will, alle an der Versorgung mit Kugellagern interessierten Industriekreise dadurch geschädigt. Alls Spikenorganisation der ge= samten deutschen Industrie, die die wirtschaftspolitischen Interessen ihrer Körperschaften und Mitglieder gleichmäßig wahrzunehmen hat, nicht aber zugunsten einzelner Kapitalistenkreise wirksam werden darf, hat der Reichsverband der Deutschen Industrie monopolistische Kapitalinteressen eines einzelnen Industriezweiges und monopolistische Interessen ausländischer Kapi talisten gegen die deutsche Wirtschaft gefördert. Die Hauptgeldgeber des Kreuger- Trusts find nämlich außer Kreuger selbst Amerikaner und Engländer.
Hier liegt das Standalöse des Falles Norma. Die gesamte Berarbeitungs- und Fertigindustrie zerbricht sich in Deutschland den Kopf darüber, wie den verheerenden Wirkungen der Monopole begegnet werden kann. Der Reichsverband der Deutschen Industrie ist verpflichtet, die Interessen dieser Kreise wahrzunehmen. Er hat es nicht getan. Der Reichsverband der Deutschen Industrie ist tätiger Mitarbeiter der deutschen Kartell gesezgebung und ihrer angestrebten Reform. Die beteiligten Regierungen hören auf seine Gutachten und seine Vorschläge. Es wird darauf gehört, in der Annahme, daß der Reichsverband der Deutschen Industrie die Intereffen aller seiner Mitglieder sorgfältig abwägt und wahrnimmt. Der Reichsverband hat, aber bewiesen, daß er das nicht tut.
Bisher wickelte fich das umfangreiche Schrottgeschäft in Deutsch land so ab, daß die Schrottfirmen der Schwerindustrie, wie Schwei zer u. Oppler, Berlin , u. a., die in der Deutschen Schrottvereinigung zusammengeschlossen sind, für die Schwerindustrie den gesamten Verbrauch an Alteisenabfällen und ähnlichen Produkten sicherzustellen hatten. Die Geschäfte wurden nach Distrikten, und zwar für Rhein land Westfalen , Sachsen , Berlin und Schlesien geregelt, und die deutsche Schrottvereinigung faufte durch eine Anzahl freier Schrot händler die Mengen auf, die sie für ihre Abnehmer, für die Schwerindustrie, brauchte. Erst vor furzer Zeit ist es zu einem Abschluß zwischen den Werkshandelsorganisationen und einer Gruppe rheinisch- westfälischer Schrottgroßhändler gekommen, über den Anteil des freien Handels am Schrottgeschäft.
Es existieren seit längerer Zeit schon größere Organisationen des Schrottgroßhandels. Der Spitzenverband ist die Zentralftelle deutscher Schrotthändler, die seit Jahren bereits die Tendenz verfolgt, einen Ausgleich der Differenzen zwischen den Werksvertretern, in der Hauptsache der Deutschen Schrottvereinigung, und den freien Schrottgroßhändlern herbeizuführen. Der jegt gegründete Reichsverband der freien Schrotthändler Deutschlands ist diejenige Organisation, die vorwiegend die fleinen und mittleren Firmen zusammenfaßt, die mit den bisherigen Abmachungen zwischen der Bentralstelle und den Werkshandelsorganisationen nicht zufrieden sind und die Ansicht vertreten, daß das Schrottgeschäft auch ohne die Werkshändler gemacht werden kann.
In der kommenden Wirtschaftspolitik wird das Problem der internationalen und nationalen Monopole, das Problem der nationalen Kartelle eine große Rolle spielen. Der Fall Norma hat mit seltener Einprägsamkeit gezeigt, daß und wo die Der Verband hat eine Unterstützung schon dadurch gefunden, Notwendigkeit dazu vorliegt. Er hat aber auch gezeigt, daß die Re- daß er bereits Fühlung mit der Vereinigung der( unabhängigen. gierungen in der Zusammenarbeit mit den wirtschafts- Die Red.) rheinisch- westfälischen Schrottverbraucher genommen hat, politischen Organisationen der Unternehmer die größte Zurückhaltung die ihm ihre Unterstüßung zufagte. Dem Preisdittat bes üben müssen, denn es ist heute nicht mehr möglich, deutlich zu erüben müssen, denn es ist heute nicht mehr möglich, deutlich zu erfchwerindustriellen Bertshandels auf dem Schrott schwerindustriellen Berkshandels auf den Schrott fennen, wo die größten wirtschaftspolitischen Verbände, die das markt, das durch das immer noch bestehende Ausfuhrverbot deutsche Unternehmertum hat, mit tapitalistischen und monopolifti- gefördert wird, sind damit gewisse Schranken gesetzt. schen Sonderinteressen liiert sind. Der Staat muß dazu kommen, die Infereffen der Gesamtheit aus eigener Zuständigkeit zu wahren und fich nicht, wie es bisher fehlerhafterweise versucht worden ist, treidemarktes durch das unsinnige System der Ausfuhrprämien( EinDie Mühlenfrife in Schlesien . Die Berödung des deutschen Gedurch die Mitarbeit fich wirtschaftspolitisch gebärdender Organi- fuhrscheinsystem) hat in der schlesischen Mühlenindustrie fationen direkt oder indirekt bestimmen und führen zu lassen.
Preußenanleihe von 50 Millionen.
Wie die Preußische Staatsbank durch den Amtlichen Preußischen Pressedienst mitteilt, hat das von ihr geführte Preußenkonsortium eine Anleihe des Preußischen Staates fest übernommen. Die Anleihe lautet über 50 Millionen Mark, die auf dem deutschen Kapitalmarkt begeben werden sollen. Die Anleihe wird mit 6 Prozent verzinst und soll, um den Anreiz zur Zeichnung zu erhöhen, mit 110 Prozent aus gelost werden. Die Auslosungen er folgen ab 1934 in 10 gleichen Jahresraten. Noch im Laufe des Monats Juni wird die Auflegung zur öffentlichen Zeichnung erfolgen.
Was hilft den Bauern?
Zölle oder rationelle Wirtschaft- Lehren der Leipziger Jahresschau.
Auf der reichen Jahresschau der Deutschen Landwirt. schaftsgesellschaft in Leipzig können die betriebswirtschaftlichen und statistischen Darstellungen der Betriebsstelle der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, verschiedener Versuchsringe und Beratungsstellen und des Landbundes besonderes Interesse beanspruchen. Der Landbund macht für sich recht lebhafte Reflame. Durch zahlreiche bildliche Darstellungen propagiert er seine 3iele: Wiederherstellung der Rentabilität der Landwirtschaft, Entlaftung der Landwirtschaft von Steuern, von Schullasten und sonstigen Dingen. Man hat fürwahr bei diesen Darstellungen den Eindruck, daß es der Landwirtschaft recht schlecht gehen muß. Er höhung der 3ölle heißt das Mittel, das der Landbund gegen die Not der Landwirtschaft verschreibt.
Es ist recht interessant, diesen seit langer Zeit bekannten Forde rungen des Landbundes gegenüber einige Meter von der Ausstellungshalle des Landbundes entfernt, praktische Versuche und Beratungsergebnisse dargestellt zu finden. So sehen wir z. B. an einer Stelle, wie durch Rationalisierung der Fütterung die Milchproduktionsfosten von ungefähr 19 Pf. auf 14 Pf. je Liter ermäßigt werden konnten; an einer anderen
zu einer schweren Krise geführt. So teilt die Schlesische mühlenwerte 2.-G. Breslau, in der acht schlesische Großmühlen im letzten Jahr unter Führung des Ostwerke- Konzern vereinigt wurden, in ihrem Jahresbericht mit, daß durch den Abfluß der schlesischen Ernte nach Polen und der Tschechoslowakei die Betriebe jetzt wegen mangelnder Beschäftigung still gelegt werden mußten. Die Verwaltung flagt mit Recht, daß die besonderen Verhältnisse der östlichen Grenzprovinzen bei der Rechtsregie meist nach dem Zusammenschluß einen Reingewinn von 0,41 Mil rung feine Berücksichtigung fanden. Der Abschluß des Konzerns lionen Mart auf, aus dem auf das von 1,8 auf 4,0 Millionen Mark erhöhte Kapital 5 roz. Dividende gezahlt werden. Mit der Fusion hat die Gesellschaft, die im Vorjahr eine Sanierung vornehmen mußte, ihre Wirtschaftlichkeit also wiedererlangt.
Wie die Weltbörsenkrisis sich auswirkt. Wir haben fürzlich in einer internationalen Börsenübersicht darauf hingewiesen, wie auf den verschiedenen Großbörsen der Welt die Börsenbewegungen wieder gleichzeitig zu verlaufen beginnen. Diese Gleichzeitigkeit ist ein Zeichen dafür, daß der internationale Börsenmechanismus, der vor dem Kriege ungestört funktionierte, sich wieder eingespielt hat. Für dieses gleichzeitige Funktionieren geben folgende Zahlen einen finn fälligen Anhalt: Der Durchschnittskurs von 20 führenden New Yorker Papieren stieg von Februar bis Anfang Juni von 193,1 auf 220,3 Prozent. In der zweiten Juniwoche ist er plöglich auf 215.2 gefallen. Die Berliner Durchschnittskurse stiegen in der gleichen Zeit von 147,9 auf 160,2 und gingen in den legten Tagen start zurüd. London hatte in der zweiten Maiwoche die stärkste Börsenhausse mit 203,1 gegenüber 169,4 Prozent im Februar. Bis Anfang Juni war der Londoner Kursinder um 10 Punkte gefallen.
Riefenauftrag der Knorrbremse auf Reparationskonto. Unsere fürzlich gebrachte Meldung, daß bei der beabsichtigten Einführung der Luftdruckbremse auf den französischen Bahnen neue große Reparationsaufträge für die deutsche Industrie bevorständen, wird jekt aus Paris bestätigt. Es handelt sich bei diesen Bestellungen um einen Gesamtwert von 266 Millionen Mark. Die Hälfte der Aufträge wird in Frankreich ausgeführt, die Hälfte nach Deutsch land vergeben. Soweit bisher bekannt geworden ist, wird die norrbremse A. G. Berlin , die erst vor einigen Monaten einen hohen Millionenauftrag von der belgischen Staatsbahn erhielt, auch die franzöfifchen Reparationsbestellungen im Werte von 133 Millionen Mark ausführen.
Die Spartaffe der Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten .- G. Berlin . Wallfir. 65, ift täglich mit Ausnahme von Sonnabend Don 9-3 Uhr und 4-6 Uhr, Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet.
Fahrt DUNLO. P.Reifen