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«icht aus grundsätzlichen Erwägungen nicht angeschlossen find; sie zählen zusammen 7S000 Mitglieder. Der Sozialischus i?at also in Schweden eine starke Streitmacht. Dieses fiter proletarischer Kämpfer rüstet mit Energie zu einem entscheidenden Waffenkampf mit dem Gegner. I m SeptemberdiesesIahresfiNdetdic Neuwahl der Zweiten Kammer des Reichstags statt. Die Sozioldemotrotie sieht diesem Kampfe und seinem Aus- gang mit großer Zuversicht entgegen. Die gegenwärtige liberale Regierung E k m a n n hat die Masse des werktätigen Volkes besonders durch die Ablehnung der Arbeitslosenfür- sorge erbittert: denn große Teile der Arbeiterschaft sind auf diese Fürsorge angewiesen. Die Zahl der Arbeitslosen »chwankt zwischen SO(WO in den Sommer- und 1OO OOO in den Wintcrmonaten. Außer der Arbcitslosenfürsorge werden der Achtstundentag und die Abrüstungsfrage eine Rolle im Wahl- kämpf spielen. Der A ch t st u n d c n t a g ist durch ein pro- viforisches Gesetz bis 1930 gesichert. Orn neuen Reichstag wird die Entscheidung darüber fallen müssen, ob eine end- gültige gesetzliche Regelung erfolgen oder ob das Provisorium »och weiter bestehen soll. Bei der Abrüstungsfrage handelt es sich um die Ausführung des Parlamentsbeschlusses vom Oahre 1925, wonach beim Heeres- und Marineetat 30 Mil lionen Kronen eingespart werden sollen, so daß der Gesamt' -betrag dieses Etats von 140 Millionen auf 110 Millionen Kronen vermindert wird. Die bürgerlichen Parteien suchen diesen Beschluß zu sabotieren und die Wählerschaft wird ent- scheiden müssen, ob es bei dem Beschluß von 1925 bleiben soll oder nicht. Was aber dem Wahlkamvf seine besondere Be dcutung geben wird, Ist die Tatsache, daß er für die Sozial demokratie der Kampf um die Majorität in der Zweiten Kammer sein wird. Bon den 230 Plätzen der Zweiten Kammer hält die Sozialdemokratie jetzt 105 besetzt-, die Kommunisten, die in Schweden gar keine Rolle spielen, nur 4.(Das Verhältnis in der Ersten Kammer ist: von 150 Plätzen sind 32 von Sozialdemokraten und 1 von Kow' rnunisten besetzt.l Es sind also nur wenige Sitze nötig, um der Sozialdemokratie allein oder gemeinsam mit den Kom munisten zur Mehrbeit zu verhelfen. Es ist möglich und wahrscheinlich, daß die bürgerlichen Parteien sich zu einem Block zusammenschließen, um mit vereinten Kräften der Sozialdemokratie entaegenzutretcn. Die Chancen der Partei werden jedoch dadurch nicht sonderlich beeinträchtigt werden. In Hinsicht auf den Wahlkampf kam natürlich der Be- ratung über die Stellung der Partei zum Regier» ngs- vroblem besondere Bedeutung zu. Die �Entschließung zu dieser wichtigen Frage, die einstimmig gefaßt wurde, bringt mm Ausdruck, daß das Problem im Zusammenhang mit det bisher geführten und der für die Zukunft angebahnten all- gemeinen Politik der Partei betrachtet werden muß. Zu be- rückfichtigen fei besonders, daß eine größere Stabilität der schwedischen RegieruNgspoliiit aus ollgemeinen politischen Gründen wünschenswert ist und das die normale Voraus- segung für die Regierungsbildung die Möglichkeit sein soll, «in positives, wenn auch begrenztes Programm zu verwirk- iichen. Die Prüfung der Frage, ob eine Regierungsbildung das geeignete Mittel ist. die Politik der Partei weiterzu- führen, könne natürlich nur in einer aktuellen Situation end- gültig vorgenommen werden. Der Parteitag entschied sich dastjst, die Instanzen der Partes Unter BerüstkstchtigbNg- der obenerwähnten Grundsätze die Regierungsfrägc»on Fall . zzi.Fall zu prüfen und zu entscheiden haben.-. Der Parteitag beschloß einstimmig einen Wahlaufruf,«N dem die Stellung der Partei zu allen Fragen, die im Wahl- kämpf uNd in der kommenden GesetzgebuNgsarbeit eine Roll« spielen werden, festgelegt wird. Dieser Ausruf ist zugleich ein Dokument des politischen Geistes, der die schwedische Sozial- demokratie beherrscht. Jedem Extrem abhold, hält sie sich fern von übertriebenen Dersprechungen an die Wähler. Was sie im Interesse der werktätigen Massen in Stadt und Land fordert, ist sofort erfüllbar und wird van ihr. sollte ihr die Regierungsmocht zufallen, erfüllt werden. Die Erfüllung dieser Forderungen wird zugleich neu« Möglichkeiten für weitere planmäßig in Angriff zu nehmende Berbefferungan in der Lebenslage der arbeitenden Bevölkerung schaffen. Di« schwedische Sozialdemokratie hat ihre reformierende Politik »uf lange Sicht eingestellt. Sie erstrebt ihr Ziel, in dem sie sich einig weiß mit den sozialdemokratischen Parteien aller Länder, mit sicherer Festigkeit und Beharrlichkeit. Mit dieser Politik der ruhig fortschreitenden, sich im Rahmen des M ö g- l i ch« n haltenden, aber auch jede Möglichkeit ausnutzen- den. aufbauenden Arbeit hat sich die Partei schon heute das starke Vertrauen von nahezu der Mehrheit der Bevölkerung des Landes erworben. Mit dieser Politik wird sie im kommen- den Wablkampf siegen und darüber hinaus unaufhaltsam weitere Erfolge für den Sozialismus erringen.

Hoovers Botschast. - Kür Schuhzott und Marinevorlage.

Schwarzdfoi-Gold. J�eichsbottnerfarben sind Zsieichsfarben. Garlitz . 15. Juni. Der bekannt,! Redner Watter Korodi.»erlin hatte sich am Freitag vor der Berusungskammer des Landgerichts Görlitz unter M Anklage der Beleidigung der R« i ch s s o r b e n zu ver- ontwsrten. Der Angeklagte KvroS! hatte in einer Lersammiung in Görlitz in Berfolg seines Kampfes gegen dos Reichsbanner fot- genden Ausspruch getan:Wenn man all die Dinge kennt, die seit Jahr und Tag unier d«n ReichSbannorforben getrieben uitd geduldet iverden, dann muh einem doch förmlich der Abscheu packen, wenn man die Reichs b an netsarben sieht. Dies Ist eine juristisch« Haarspalterei, die mir im Augenblick gestattet sei." In erster Instanz war Korad! vom Schöffengericht Görlitz am M. April t!l23 freigesprochen worden. In der Benisungsverhand- lurtg erblickte der Vertreter der Anklage in den Ausfithrungen des Redners ein« Echmöbung der Staatssarben, die nach dem Republik - schutzgejetz zu bestrasen sei. Cr beantragt« deshalb«in« Gefängnis- strafe von SN Taften bzw. Umwandlung in ein» Geldstrafe von Zld M. Das Gericht verurtelkte den Angeklagten zn Sfy M. Geldstrafe. Das Intereb'anteste war die Urteilskegrüirbimg, in dar u. a. ausgeführt wird! Da das Reichsbanner nur mit einem einzigen Aiele gegründet worden fei. den Staat zu f-fllgen and zu schöben so seien samii dl« Farben de» Reichsbanner» mit den Farben des Staates zu tdentist. ziere«. Eine gedanklich« Trennung beider sei unmöglich. Daß der Angeklagt» selbst diese» Empfinden gehabt Hab«, Ssweise sein Roch- s o tz von der j u r i st l s ch e n Haarspalter«!. Derartige juristisch« Uebersinessen könnten vor der Endkonsequenz der Ttraie nicht be­wahren. Aus dem Artieisersöngerbundesses» in h-nnoner wird am Sann- abend der preuhijche Minister Dr. Becker ich Nomen der Reich»- und Staatsregierung sprechen.

kaafaä Tttq. 15. Juni. Auf dem republikanischen Partelkannent wurde heute eine Batschast hooner,»erlesen. I« welcher der republikanische prSsidentschostakaabidat dem gestern angenommenen Parteiprogramm zustimmt und erklärt, daß er, falls er im Rcwember gewählt werde, seine Wahl als einen Auftrag der Wähler betrachten werde, die Wehrmacht auszubauen, den Außenhandel zu fördern, die amerikanischen hils, quellen ,v erschließen und die amerikanischen Arbeiter. Farmer und Geschäsisleuie gegen die Konkurrenz zu schützen, die ihnen aus dem Ausland infolge der in manchen Ländern herrschenden weniger günstigen Lebe«»- bedingungen drohe. Herbert Clark Hoover . Mit Biersünstelmrhrheit hat der Nationalkonvent der Republikanischen Partei Amerikas den gegenwärtigen Staats- jekretär im Handelsdeportemcnt Herbert Clark H o o vs r als Präsidentschaftskandidat aufgestellt. Diese Normierung bildete keine Ueberraschung mehr, seitdem Präsident C o o- l i d g e eine nochmalige Kandidatur endgültig abgelehnt hatte. Die einzige noch offene Frage war die, ob Hoover gleich im ersten Wahlganq die absolute Mehrheit der Delegierten­stimmen erzielen oder ob es der Formeropposition, die mit der schroffen Schutzzollpolitik Hoovers unzufrieden ist, gelingen würde, die Entscheidung zu verzögern. Im allgemeinen gibt es auf den Konventen sowohl der Republikanischen wie der Demokratischen Partei zahlreiche Wahlgänge und oft müssen die ursprünglich aussichtsreichsten Kandidaten ganz neuen Männern weichen, so daß manchmal letzten Ende»«in Mann nominiert wird, an den.zunächst fast niemand gedacht hatte. In Kansas City ist dagegen die Sache überaus schnell und fast reibungslos verlaufen. Die überwältigende Mehr- hett für Haooer hat zu echtamerikanischen " Beifallskund- gedungen geführt, von denen die eine nicht weniger als 23 Minuten gedauert haben soll. Hoover gehört neben Cooiidg«. Dawes, Borah und Mellon zu den prominentesten Persönlichkeiten der zur- zeit regierenden Partei in den Vereinigten Staaten . Freilich wäre es für Coolidoe ein leichtes gewesen, zum drittenmal Präsidentschaftskandidat det Republikaner zu fein: aber aus Respekt vor einer angeblichen Tradition, die «ine mehr als zweimalige Ausübung des höchsten Postens in der nordamerikanischen Republik verbietet, hat er eine Kan- didatur bereits vor Monaten abgelehnt: und trotz wieder- Holter Versuche, ihn umzustimmen, ist er bis zuletzt festge­blieben. Daß er sich vor wenigen Tagen selbst für Hoovers Kandidatur ausgesprochen hat. dürfte wesentlich dazu beigetragen haben, diesem jene crdrüctondö Vierfünftelmehrheit zu sichern. Während im allgemeinen die amerikanischen Präsident- schaftskandidaten den meisten Euroväern fast gar nicht, oder höchstens nur dem Namen noch bekannt find, ist«s bei Her- bert Hoover anders. Sein Name- ist feit Kriagsbeginn sehr oft in Europa gennannt morden, und zwar zunächst ol? Setter 'der amertkanischen Organisation stir oi« Leben smtttel- Versorgung der belgischen ZioUbeoölke- rung wahrend der deutschen Okkupation. Nach Kriegsends galt es als ganz selbstverständlich, daß der Mann, dessen Or- ganisationstolent und Energie auf diesem humanitären Ge- biet so hervorragend in Erscheinung getreten waren, auch ähnliche Unternehmungen für die notleidenden Bevölterunos- schichten Ost- und Mittelourovas leitete. Auch die deutsche Bevölkerung hat ihm und seinem Werke vieles zu verdanken. Im Gegensatz Zu den meisten prominenten Amerikanern, und insbesondere zu Coolidge , kennt Hoover Europa . Er ist ein typischerSelf made-man", ein Mann, der sich aus eigener Kraft emporgearbeitet hat. In frühester Jugend war er Waiis, lernte dann Gärtnerei, studierte Geo- logie und wurde Bergwerksingenieur in Mexiko , Amerika ,

England und Rußland Er ist jetzt 53 Jahre alt. Auch o s Staatssekretär im Handelsdeparrement hak er eine außer» ordentlich« Energie entfaltet, die ihm zwar viele Be» wunderer, aber auch nicht wenige erbitterte Feinde eingc» bracht hat. Die Gegnerschaft der Formar. der Lonchwine» die ihm vorwerfen, daß durch seine starre s chutzzällnc» tische Einstellung lediglich die Amerikanische Industrie g:- fördert, während die Ab satz krl�e d�e r Ag rarpro- o u k t e verschärft wird, ist bereit« �wähnt morden. Auch die während des Krieges erfolgte niedrige Festsetzung der Weizenpreise, die auf seinen Einfluß Zurückgeführt wiird. wird Ihm von den Landwirten heute noch> sehr verargt. Ein typisches Beispiel für die Rücksichtslosigkeit und zugloich Furchtlosigkeit Hoovers bot sein Verhalten wähnend de? furchtbaren Ueberschwemmung des MnsUJippf Flusses im vsraangenen Jahre, um die von einizf Kate- ftrophe bedrohte Millfonenstadt St. Louis zu wttqy. gab der mit Vollmachten ausgestattete Staatssekretär Hoainr den Befehl zur Sprengung der Dämme nberhalst �der Stadt. Damit lieferte er Tausende von Farmern dem Vlu-.n aus: aber es war das weitaus kleinere Nebel. Verzweß�lts Farmer, deren flehentliche Bitten er nicht berücksirhtigt hafte, trachteten sogar noch seinem Leben er aber blieb ur.er- schütterlich und der Erfolg gab ihm recht. Eine so weltbewanderte, starke Persönlichkeit auf deiy Präsldentenposten, der in Amerika mit außerordentlich weil, gehenden Vollmachten ausgestattet ist, kann auf die Po!i» iif nicht nur.seines Landes, sondern dar ganzen Welt de r größten Einfluß ausüben, im guten, wie im schlechten Einstweilen ist er allerding» noch keineswegs gswckhlt. Di-i Demokratische Partei , deren Konvent nächstens nr Houston (Texas ) zusammentritt, hat ihren KanDidaten noch nicht bestimmt. Sie hat in den letzten Jahren wieder stark an Boden gewonnen: eine Wiedarcroberun z des Weißen Hauses durch sie, die in den Jahren 1920 und 1924 unmöglich schien, liegt diesmal durchaus im Bereich des Möglichen, zumal nach den jüngsten Petroleum- und Justiz- skandalen, die die Republikanische Partei bis in ihre höchste!« Spitzen arg kompromittiert hoben. Gelingt es den Demo­kraten, einen zugkräftigen, in den eigenen Rechen allge- mein anerkannten Kandidaten zu nominieren, dann find ihre Aussichten bei der im Herbst stattfindenden Wahl durchaus günstig. Eine solche Persönlichkeit würde vor allem de? Gouverneur von New Bork A l. Smith sein, der sich be» sonders in den Staaten der atlantischen Küste größter Popu- larltät erfreut, aber katholischen Glauben» ist und daher von vielen streng-protestantischen Demokraten ent- schieden abgelehnt wird. Um ihn wird c» in Houston zweifei- lo» schwere Kämpfe geben, und so bedeutet eynstwellon dia Tatsache der fast einstimmigen Aufstellung Hpovers sie Kansas -Ciiy für die Republikaner einen wichtigen morali, fchen Trumpf. Sx'Iockey Curtis Vizepröfidentfchastskaadiöat. ....." y Sävso» Ctf* l&'&ft. 1 Der repubilkamsche Führer im Bundessenat CurtiS, W vom Republikanischen Rational konoent im erst«, Wahlgang mit 1Ö5Z Stimmen als Kandidat für die Vi.zepräsidentschost aufgestellt wurd'. gilt als das Bindeglied zwischen Hoaver und dem Menanz» Haugen-Farmerblock. Curtis ist teilweise von indianischer Ab« stammung und war früher einmal Jockey. Ueber die Nominierung de» Aizeprasidenlschastskandidateit Curtis wird noch gemeldet, daß alle anderen vorgeschlagen«, Kan, didaten außer einem zugunsten Curtis zurücktraten. Lize, Präsident Dawes erhielt, obwohl er nicht vorgeschlagen war. 13 Stimmen. Domes hatte am ZZormittag die Delegation vost Illinois verständigt, er wünsche nicht vorgeschlagen zu werden. obwohl er eine Nominierung annehmen würde, falls die M-Krhest es wünsche."''.

England bleibt streng protestantisch Endgüliige Ablehnung der Gebetbuchrevision. Keine Anlehnung an die katholische Kirche .

London . 15. Zuni.(Eigenbericht.) Nach einer mehrstündigen, teilweise sehr erregten Debatte wurde «sker» die Reolsiou de« Gebelbuche, der aagltkaat. che» Kirche vom Unterhau, abermals abgelehnt. und zwar mit 266 gegen 220 Stimmen, als» mil einer um etwa zehn Stimmen größeren Mehrheit al, vor einigen Monaten. Damit Ist die Ablehnung endgültig. In der Debatte plädierten u. a. Baldwin. Chamborloin und Churchill für die Zustimmung zur Revision, die VSn den Erzbischöfen von Canterbury und Porck betrieben wurde, well diese ein« Annäherung der anglikanischen an di« katholische Kirch« erstreben. Ander« Minister, insbesondere Johnson Hick» waren leidenschaftliche Gegner der Revision. Der RIß ging durch alle drei Fraktionen des Unterhauses, indesien waren bei den Liberalen fast all« Abgeordnete unter Führung Lloyd George gegen die Abschwöchung des protestantischen Charakters der englischenStaatStirch«, ebenso die Mehrheit der Ärbeiterpärteiler. Baldwin und Chomberlain führten weltpolitische Gründe an: es wäre für die Regierung und für dos Gefüge de» britischen Welt- reiches vorieilhafter, wenn der Gegensatz.zwischen London und Rom abgeschwachi würde. Churchill erregla iebhaslen Protest durch sein Argument, daß Man den kommenden W a h l k a m p f nicht Mit dicjein religiösen Streit belasten sollte. Auflehnung der Bischöfe gegen das Parlament? London . 15. Juni.(Eigenbericht.) In der anglikanischen Kirch« wird die durch d>, inzwischen er- folgte Verwerfung der Gebetbvchre Vision geschosssn« Log« al» überaus ernst bezeichne,, da man»n Parlament die Verwerfung nunmehr als eine endgültige betrachtet. Di« Bischöfe der. Kirch« von England werden in de» nächsten Tagen zusammentreten, um die nächsten Schritt« norzubereitan. Es ver­lautet aus kirchiichen Kreisen, daß eine bedeutende Mehrheit der

Bischöfe nicht gesonnen sei. sich der Parlomentsemscheidung zu unter, werfen. Man beabsichtigt jetzt angeblich den Gebrauch des revidierten. Gebetbuches ohne Zustimmung des Parlaments in den Diözesen zu empfehlen. Fall» das richtig ist, und die Stellungnahme auf dem Konzil der anglikanischen Bischöse eine Mehrheit finden sollte, würden bald überaus folgenschwere politische Konsequenzen zu oerzeichnen sein.

Die im)?etze blieben. Die Kapitalisten machen Gefchästchen, die Angestellten werden verurteilt. Stuttgart . 15. Iutti In der Urttllsbegrü»ll>ung im Wertipionageprozeß wurde vom Vorsitzenden zunächst betont, daß das Gericht auf Grund zwin- gender gesetzlicher Vorschriften gegen die drei Ange. klagten weiter verhandeln mußte. Stach dem Ergebnis der Verhandlung fei der Hauptangeklagte Karrer nicht der Mann, als den man ihn in der Verhandlung hingestellt habe. Die Ange- klagten Rein und Zeifang seien milder zu beurteilen, da sie durch dey Angeklagten Karrer oerführt worden seien. Gegen Karrer wurde wegen Hehlerei aus«ine Straf« von sechs Monaten und wegen Unterschlagung, di« nahe an Diebstahl grenze, auf ein« Strafe von zwei Monaten erkannt. Au» den beiden Strafen wurde eine Gesamtstrafe von sechs Monaten gebildet Nach Bekanntgabe der Urteilsbegründung betont« der Vorsitzende nochmals, daß das Gericht gar kein« andere Möglichkeit gehabt habe, als die Der ha od» lung gegen diese dvci Anaeklogten weiterzuführen. Freigciassrn hoben die Ilaliener den österreichischen Studenten K a n i 1 1 ch ei d e r. der wegen oerjehemlicher Grenzübcrschreüuvg im Hochgebirge eingesperrt worden war.