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Erkenntnis der Tatsache, daß die fogenannten Unruhen schließlich auf nichts weiter auslaufen, als auf Bestrafung ber Täter. Ent sprechend den Gesetzesvorschriften wurden im vorliegenden Fall leider auch folche Angeflagte wegen Landfriedensbruches verurteilt, die sich tailigh nicht beteiligt hatten. Allein die Mitwirkung bei Zusammenrottungen fann, wie hier, als einfacher Landfriedensbruch gewertet und bestraft werden.

Ich nehme alles zurück!"

Der Zufammenbruch einer Berleumdung. Bestern beschäftigte sich das Schöffengericht mit dem Kauf mann Billi Schwarz, der seinem Herzen in einem Schreiben Dom 5. Januar an den Oberpräsidenten von Brandenburg   durch Berleumdungen gegen den Wohnungsdezernenten des Bezirks. amtes Kreuzberg, den Genossen Stadtrat Conrad, Luft

gemacht hatte.

10 Auf zur Elternbeiratswahl!

Eltern, fämpft für den Schulaufbau!

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aufbau zurüd, trogdem 32 Unterschriften vorhanden und alle Bor schriften erfüllt waren, weil nach der Behauptung des Herrn einige ber Unterzeichner burch falsche Agitation getäuscht worden seien". Dabei trägt der Kopf der Liste in großen Buchstaben die Bezeich ming: Schulaufbau. Bezeichnend für die Denkweise der Freunde der Bekenntnisschule ist es auch, daß man ein fatholisches Eltern anerfennt, weil die Schule evangelisch" set Ebenso schließt man puar, dessen Kind evangelisch erzogen wird, als Kandidaten nicht einen Deutschösterreicher aus. Eine gute Illustration für die, Tole. ranz", die in der zukünftigen Bekenntnisschule herrschen wird.

Reiner Partei dienstbar?

Die Demastierung der Chriftlich- Unpolitischen". An den Berliner   Anschlagfäulen verkündet ein Aufruf Berliner  In Bastoren, baß hie Stirche nicht nur einer Partei biene". Flugblättern beteuert ber von ber Kirche organisierte Eltern­bund, daß er den politischen Parteien fernstehe. Aber der große Wahlkampf der politischen Barteien hat die innige Berbin bung Christlich lnpolitischen" Deuifnationalen aufgezeigt.

Laßt euch durch fein Giegesgefchrei der Gegner berwirren! Im Lokal Anzeiger", dem deutschnationalen Blatt, das zu ber Elternbeiratswahl eifrig für die Christlich Unpolitischen" wirbt, tann man schon drei Tage vor der Bahl die ersten Ergebnisse" lesen. Das ist möglich, weil bei ber Elternbeiratswahl, wenn an einer Schule mur eine gültige Kandidatenliste vorliegt, diese nach den Bestimmungen der Wahl ordnung ohne weiteres als gewählt" anzusehen ist, so daß hier eine Abstimmung der Wahlberechtigten überflüssig wird. Die das genannte Blatt frohlockend zu melden weiß, ist es diesmal, nach Er fühlte sich nämlich durch das Wohnungsamt Kreuzberg   zu­den bisherigen Feststellungen, an 76 Bolfsschulen so gekommen. ridgesetzt, und so mußte der Stadtrat Conrad aller Todsünden Von den Mandaten dieser 76 Schulen entfallen, nach den An bezichtigt werden. Er habe die Rechte des Herrn Schwarz, hieß gaben des Botal- Anzeigers", die meisten auf die Listen der es ba, auf eine bestimmte Wohnung unter Berlegung feiner Amtspflicht illuforisch gemacht; er habe seine Macht mißbraucht, Chriftlich- Unpolitischen". Das Blatt fagt, an den meisten diefer Amtspflicht illuforisch gemacht; er habe seine Macht mißbraucht, Schulen sei nur die Liste der Chriftlich- Unpolitischen" eingereicht um feine Famille in den Tod zu heben; die Anwendung einer worden, an anderen Schulen habe man sich auf eine gemeinsame von Schwarz abgegebenen eidesstattlichen Bersicherung habe er ver­hindert und es unterlaffen, Strafanzeige gegen bestech.ifte geeinigt oder es sei nach Zurüdweifung der den Vorschriften der Wahlordnung nicht genügenden Listen nur eine Liste übrig liche Wohnungsbeamte zu stellen, und schließlich seine geblieben. Bir bürfen wohl vermuten, daß die Zahl der zurüd. Beamten beauftragt, mit Erpressungen und Drohungen gegen eine gewisse Frau H. in einer Weise vorzugehen, daß diese weisungen von Listen wieder sehr groß gewesen ist. Dann gegen eine gewisse Frau H. in einer Weise vorzugehen, daß diese ist es allerdings fein Kunststüd, einen Sieg" baponzutragen. bettlägerig geworden sei. Mit einem Wort, der Stadtrat Con rad erschien in dem Briefe als schlimmster Verbrecher Daß bei ber fampflofen Berteilung der Mandate von rad erschien in dem Briefe als schlimmster Berbrecher 76 Schulen die Chriftlich- Unpolitischen" so gut weggekommen find. gibt zu benken. Wie viele dieser den Chriftlich- Unpolitischen" im ollie, gog es Herr Schwarz Doraus zugefallenen Mandate mögen dem Umstande zu danken sein, daß alle anderen Listen vorher durch Un. gültigteitserklärung und Zurudweisung be. be mies. Die Folge davon war eine vier möchige Unter- fettigt morban maren? Man weiß, daß solche Zurüdweisungen suchungshaft. Das Berfahren wurde niedergeschlagen, manchmal mit den seltsamsten Begründungen zustande kommen. bindung deutlich geworden, so daß eine gewiß unverdächtige Beugin, glaubigte Abschrift norgelegen hatte. Borgeftern war aber Herr der Ungültigkeitserklärung erlangt merden und es muß dann eine ausgabe Nr. 130 folgendes schrieb: Das Mitteilungsblatt für den

im Amt.

Als der erste Termin stattfinden sollte, zog es Herr Schwarz vor, zu Hause zu bleiben. Dafür schickte er ans Gericht ein ärzt liches Krantheitsatiest, das sich als gefälscht er.

ba bem Gericht nicht das gefälschte Original, sondern nur eine be

Schwarz zur Stelle, gleich ihm waren dies auch seine Zeugen. Diese, vom Borsitzenden und dem Bertreter des Nebenflägers Stadt­rats Conrad, Rechtsanwalt Dr. lee, ins Berhör genommen, versagten derart, daß Herr Schwarz sich genötigt sah, die Vermitt lung des Staatsanwalts in Anspruch zu nehmen, damit dieser einen Bergleich anrege, der auch tatsächlich zustande fam. Herr Schwarz gab zu Brotofoll des Gerichts, daß er zu den schwer ver­legenden Borwürfen keine Beranlassung gehabt habe und fie mit dem Ausdruck des Bedauerns und der Bitte um Verzeihung zurücknehme. Insbesondere erfläre er, daß gegen die Amtsführung des Stadtrats Conrad feinerlei irgendwie geartete Borwürfe erhoben werben tönnen und auch in Zukunft teine erhoben werden würden. Demgegenüber ertlärte der Stadtrat Conrad, daß er unter diesen Umständen den Strafantrag zu­

rudnehme; entscheidend sei für ihn habei auch das Gutachten bes Gerichtsarztes, monach der Angeklagte schwer friegs. beschädigt und als pathologisch angesprochen werden müßte.

Also eine zusammengebrochene Berleumdung mehr! Vielleicht zieht der eine oder der andere eine Lehre daraus.

Kleingärten und Jugendpflege.

Der Provinzialverband Groß- Berlin im Reichsverband ber leingartenvereine Deutschlands   hatte die Berliner  Breffe zu einer Besprechung geladen, in her der Vorsitzende des Berbandes, Reinhold, darauf hinwies, daß im vergangenen Jahre von dem Stadtparlament die längst ersehnte Borlage über Dauertolonien und Heimstättengartengebiete verabschiedet worden ist.

Leider steht nun der Umfang des fünftigen Dauergelän­bes von 2050 Settar in gar keinem Verhältnis zu den heute feingärtnerisch genutzten 5749 Heftar. Es muß infolgedessen dahin gestrebt werden, durch eine zweite Borlage diese Lücken auszufüllen und darüber hinaus auch dafür zu sorgen, daß die Stadt den finanziellen Ausbau dieser Anlagen nicht, wie beabsichtigt, den Kleingärtnern allein aufbürdet, denn diefe find finanziell zu schmach. Stabt und Staat hätten die Aufgabe, die vollsgefundheitlich so bedeutsame Kleingartenbewegung mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern.

Der Bestand einer Nation ist in erster Linie abhängig von der Erziehung eines fräftigen Nachwuchses, eine Frage, die der Leipziger   Arzt Dr. Schreber   als erfter erkannt und durch Schaffung von Jugendspielplähen mit Familiengärten in die Birflichkeit umgefegt hat. Troßdem diese sogenannte Schreber Jugendpflege z. B. in Sachsen   schon weit über 60 Jahre alt ift, hat sie doch erst im vergangenen Jahre durch das eifrige 3u fammenwirten aller Berbandsinstanzen hier in Berlin   eingeführt werden können, weil die Berhältnisse hier ganz anders als in Sachsen   und Thüringen   gelagert sind. Heute treiben aber doch schon 250 pon 830 angeschlossenen Vereinen Schreber  - Jugendpflege und

ber Brovinzialverband Groß- Berfin will am Sonntag, dem 17. Juni b. 3, durch ein zentrales Jugendwerbefest der großen Deffentlichkeit zeigen, was die Berliner   Kleingartenbewegung auf diesem Gebiet tut. Gleichzeitig soll dieses Werbefeft ein Appell an alle noch Abseitsstehenden sein, sich nunmehr auch zu dieser neuesten Aufgabe des Kleingartenwesens zu befennen.

Zum Schluß mies der Vortragende noch darauf hin, daß diese Bewegung feine Konkurrenz für den Sport bedeutet, wie vielfach auf Grund oberflächlicher Betrachtung angenommen merde, sondern diese Schreber- Jugendpflege soll ja gerade dem Sport neues Menschenmaterial zuführen.

Jugendwerbefest am 17. Juni.

Bezirksverband Charlottenburg  - Tiergarten. Gammelplay: Guftav- Adolf­Blat. Abmarsch 14 Uhr, Treffpunkt: Spielwiese Boltspark Jungfernheibe 16 Uhr. Bezirksverband Lichtenberg  . Gammelpläge: 1. Gruppe: Landsberger  Chauffee Ede Buggenhagen; 2. Gruppe: Röberplag: 8. Gruppe: Thaerstraße Gde Grüne Allee; 4. Gruppe: Rummelsburg  , Schlicht- Allee Ede eldstraße; 5. Gruppe: Spielplat Verein Gut Land II", Triftweg; 6. Gruppe: Lichtenberg  , Freiaplag; 7. Gruppe: Lichtenberg  , Echiller. Ede Kantstraße. Abmarsch der Gruppen 134 Uhr. Treffpunkt: Sportplag Annaftstraße, Rummelsburg  , 14% Uhr. Bezirksverband Reutälln- Ereptom. Gammelplag: Neukölln, Serg­bergplag. Abmarfch 12% Uhr. Treffpunkt: Spielplag Treptow  , 14 Uhr. Bezirksverband Rorden II. Gammelpläge: 1. Gruppe: Bankow  , Berliner  Gtraße Ede Esplanade; 2. Gruppe: Niederschönhausen  , Alter Marktplag. Ab­marsch her Gruppen 13 bgm. 12% Uhr. Treffpunkt: Spielplag Berein Blanten. felde- Rosenthal  , 14 Uhr.

Bezirksverband Reinidendorf. Gammelpläge: 1. Gruppe: Bittenau, Bittestraße, Rustfcher Kirchhof. 2. Gruppe: Reiniden horf- Oft, Maienplas. 3. Gruppe: Reinickendorf  - Ost, Lindauer Straße, Artes ftraße, 14% Uhr. Bezirksverband Schöneberg   und Bezirksverband Steglik.

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Rathaus. Abmarsch der Gruppen 13 Uhr. Treffpunkt: Spielplag in der Geidel­Gammelplag: Leuthenplag in Schöneberg  . Abmarsch 14 Uhr, auch für die Teilnehmer bes Bezirksverbandes Steglig. Treffpunkt: Spielplaz Rubens. ftraße. Bezirksverband Tempelhof  . Eammelpläte: Norbgruppe: Baruther Ede Belle- Alliance- Straße. Abmarsch 14 Uhr. Gübgruppe: Marienborf, Markt­rlap. Abmarsch 14 Uhr. Treffpunkt: Tempelhof   im Bofepart, 15 Uhr. Bez rfsverband Treptow  - Südost. Gammelpläte: 1. Gruppe: Bahnhof Rieder­Ichönemeibe; 2. Gruppe: Ablershof, Marktplag. Abmarsch der Gruppen 14 Uhr. Treffpunkt: Rolonie Ablergestell in Adlershof  , 14% Uhr. Bezirksverband Webbing. Cammelpläge: 1. Gruppe: Rolonieftr. 115; 2. Gruppe: Rolonic Schillerhöhe: 3. Gruppe: Afrikanische Ede Swakopmunder Straße; 4. Gruppe: Amrumer Ede Geestraße. Abmarsch der Gruppen 18 Uhr. Treffpunkt: Bürger­miefe, 14 Uhr. Bezirksverband Weißenfee. Gammelplag: Beißensee, Sam burger Blag. Abmarich 13% Uhr. Treffpunkt: Spielplab Bezein Connen. fchein, 15% Uhr. Bezirksverbaub Bilmersdorf: Gammelplas: Seibelberger Blag. Abmari 14% Uhr. Treffpunkt: Spielwiese Breußenpark, 15% Uhr.

Nachmahl folgen.

Einstweilen aber gilt es, bei der am 17. Juni noch an den allermeisten Schulen zu vollziehenden Hauptmahl für die Liste Sutaufbau zu tämpfen. Baßt euch nicht von Berbern ber Gegner vorschwindeln, an eurer Schule fehle eine folche Lifte. Ihr werdet euch beizeiten über die bei euch bor. liegenden Listen pergewiffert haben. Alle Eltern, denen das Wohl der Schule und der Jugend am Herzen fiegt, ftimmen am 17. Juni bei der Elternbeiratswahl für die Liste Schulaufbau".

Lebergriffe, chriftlicher" Bahlvorstände.

Man schreibt uns:

ber

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mit den

Roch ist unvergessen, daß der Schulftreit in ber Sonnens burger Straße eine groß angelegte Babimade ber Deutsch­nationalen war, mit deutschnationalen Bezirksverordneten und Lehrern als Drahtziehern. Noch ist unvergessen, daß die in den Flugblättern gepriesene" unpolitische Straßenfundgebung eine beutsch nationale Demonstration war, bei der im Dom, im Zirkus Busch, am Lutherdenkmal deutsch nationale Flug blätter: An die christlichen Eltern!" Wer hilft? Die Deutsch nationale Bolfspartei!" verteilt wurden. Aber schon bei der ersten Rundgebung ber Deutschnationalen im Zirkus Busch war die Ber­die rechtsgerichtete Tägliche Rundschau", in ihrer Abend­Evangelischen Gesamt- Elternbund Groß Berlin fordert die evangelischen Elternbünde zum Besuch einer Schulver­sammlung der Deutschnationalen Boltspartei im 3irfus Busch auf. Die Mitglieder der evangelischen Elternbünde werden sogar aufgefor bert, fich in der Geschäftsstelle der Deutschnationalen Boltspartei Handzettel zur Werbung für diese Bersammlung zu besorgen. Darin liegt ein offenes Betenntnis zur parteipolitischen Berbundenheit mit der Deutinationalen Bolts Clterbund Berlin fann nicht mehr als ein parteipolitifo neutrales Organ angesehen werden. Seine einseitige Stellung. nahme bedeutet nicht nur den prattischen Verzicht auf jede positive Lösung ber Schulnof, meil Zentrum und Deutschnationale niemals allein imftande sein werden, ein Schulgeset durchzubringen, sondern auch den Bertauf der gesamtevangelischen Interessen an die einzelne Partei, in der Millionent und aber millionen evangelischer Christen niemals ihre politische Bertretung erbliden tönnen.

Die schon bei der Elternbeiratswahl 1926 geübten Brattifen christlich- unpolitischer Wahlvorſtände treten auch diesmal wieder in Erscheinung, so daß es wahrscheinlich auch wieder zu zahlreichen Nachmahlen infolge Wahlproteftes tommen wird. Unter den fadenscheinigsten Gründen, völlig ungerechtfertigt wurden von chrift lich- unpolitischen Wahlvorständen Schulaufbaulisten für un gültig erflärt. In allen diesen Fällen muß Wahlprotest beim Brovinzialschulfollegium, Berlin   Lighterfelde, Blod 51, erhoben werden. Es grenzt an groben Unfug, daß hier aus engstirniger, parteiischer Ausübung des Bahloorstandsamtes den Eltern wie den Behörden unnötige Arbeit verursacht wird. An der 124. Schule mies ber Vorsigende die Liste Schulwahl ber gifte Schulaufbau

Adam im Weißenfee.

Fischt ohne Erlaubnis und sucht Enteneier.

Eine heitere Szene spielte fich gestern am Beißen Gee ab. Der Aufseher des Fischermeisters, der den See gepachtet hat, fah Idhon öfter einen jungen Burschen, der im Adamstostüm im Schilf herumpatschte. Er stellte feft, daß er unberechtigt mit Reufen fischte und außerdem den Enten die Eier meg. nah m. Bisher war es nicht gelungen, den Burschen zu faffen. Gestern sah der Aufseher ihn wieder und forderte ihn auf, einmal herauszukommen. Das tat denn ber Adam" auch. Statt jedoch Ausfunft über seine Berson und sein Treiben zu geben, verlegte er dem Aufseher unversehens einen Boghieb ins Gesicht und sprang wieder ins Wasser hinein. Diesmal aber fand der Aufseher feine Kleiber, nahm sie an sich und brachte sie nach der nächsten Reviermache. Jegt mar ber Radebei" in ber Falle. Er traute fich aus dem Schilf nicht heraus, weil immer mehr Leute hinzufamen, und stand betrübt da, bis der Aufseher mit einem Schupo Don der Bache zurüctehrte, beffen Aufforderung der Adam millig folgte. Die Kleider waren auch wieder da und so erregte auch der Gang der Bache fein Aufsehen.

Autobus gegen Autodroschte.

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Gestern nachmittag ereignete sich an der Kreuzung Alt- Moabit und Invalidenstraße ein fogenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Autobus der Linie 11 und einer Autodroschke. Durch die Bucht des Zusammenpralls wurde die Droschte völlig zertrümmert

Funkwinkel,

Das Konzert des Arbeiterfängercors Oftober fchlesien, das nachmittags bie Funfftunde sendet, steht unter einem unglücklichen Stern. Ertranfungen einzelner Sänger ver­hindern die Vorträge des Doppelquartetts. Dafür singt der gemischte Chor. Die Besetzung des Chors scheint geringer zu sein, als wir es in Berlin   von Arbeiterchören gewöhnt sind. Bielleicht wird dieser Eindruck auch nur durch unvorteilhafte Aufstellung des Chors m Senderaum hervorgerufen. Der Chor ist sehr gut geschult, besonders im Pianosingen, im Schwellen und Dämpfen der Töne. Es ge lingen scharfe Uebergänge und daneben starte Steigerungen. Gerade durch diese dynamische Auffassung, durch dieses Betonen der Gegen­fäge wirft der Chor in Fortestellen mächtiger, als man es erwartet. Auch im Rhythmischen arbeitet der Dirigent Birtner mit sicherem Gefühl. Ganz ausgeprägt tritt dieses Moment in dem Boltslied Das Banbern ist des Müllers Luft" in die Erscheinung. Nur die Zempi fönnten manchmal beschleunigter genommen werden. Abends eine technisch einwandfreie Uebertragung des Fidelio aus der Staatsoper. Es tommt faum zu Lonüberlagerungen. Orchester und Sänger deden einander nicht mehr zu. Das Orchester flingt prachtvoll und ist vollkommen flar in den Figuren. Sogar eine für die Uebertragung schwierige Szene, wie der Gefangenenchor  im ersten ft, bleibt ohne jede Berzerrung. Allerdings ist das große Crescendo zu start für die Mitrophone. Ausgezeichnet die Sänger, nur Schüßendorfs Bizarro hinterläßt teinen Einbrud. Barum legt man übrigens zwischen den ersten und zweiten Aft eine Pause Don 145 Minuten? F. S.

Dies das Urteil der Täglischen Rundschau, das mur bestätigt, was alle Renner der Verhältnisse seit Bestehen des Elternbundes Der Elternbund wie sein Ableger an den höheren wissen. Schulen, die sogenannte Freie Reichsarbeitsgemein schaft der Eifernbeirate an höheren und mittleren beutschen Schulen( Borsigender General Erzellenz v. Atrod, Beiter Pfarrer Höhne) arbeiten für die Deutschnationalen. Dentende Eltern werden bei ber Elternbeiratswahl am 17. Juni den Christlich- Unpolitischen" die Quittung geben burch

und der Chauffeur, der 33jährige Friedrich Droge aus der Elfäffer Straße 5, fdmer verlegt. Der Berunglüdte fand im Moabiter Krantenhaus Aufnahme.

Auch der Autobus wurde bei dem Zusammenstoß so schwer beschädigt, daß er abgeschleppt werden mußte. Die Fahrgäste des Autobus tamen, obgleich zahlreiche Scheiben zertrümmert wurden, mit dem Schrecken davon.

Abermals ein Eisenbahnunglück.

Busammenstoß zweier Lokomotiven.

Caubsberg a. d. W., 15. Juni. Am Endstellwert des Bahnhofs bei Soldin( Neumar) fließ beute eine aus Landsberg   a. d. W. tommende neue Cotomo­toe, die eine Probefahrt machte, mit einer aus dem Bahnhof fahrenden Rangierlotomotive zufammen. Der Zusammenprall war jo heftig, daß die Probelotomotive aus dem Gleis gehoben wurde und um stürzte. Ein Reichsbahnbau­rat und ein Heizer aus Landsberg   murden schwer verlegt. Der 3melte Heizer erlitt leichtere Berlegungen. Belde Cotomofiven wurden stark beschädigt. Die Streden Landsberg  - Soldin und Soldin- Pyrih waren vorübergehend gesperrt. Die Schuldfrage if noch nicht geflärt.

Sowjet- Eisbrecher fährt nach Spitzbergen  . Amundsen vor der Abfahrt.

Leningrad  , 15. Juni Heute morgen ist der Eisbrecher Rraffin", ber ein Flugzeug an Bord führt, von hier nach Ringsban ausgelaufen, un fich an den Arbeiten zur Bergung Nobiles zu beteiligen Er wird voraussichtlich am 25. d. M. Spigbergen erreichen. Die Leitung der Expedition liegt in Händen von Prof. Samoilowitisch. An Bord des Schiffes befinden sich auch Bertreter der italienischen, der norwegischen und der Sowjetpresse.

Oslo  , 15. Juni.

lleber feine Bläne zur Rettung Nobiles erflärte Roald Amundsen  , daß er versuchen werde, so weit wir irgend möglich nach Norden vorzubringen. Morgen abend werbe er nach Bergen abreisen. Wenn das Flugzeug genügend Benzin an Bord ge­nommen hat, werde er nach Tromsoe filegen, wo der Broviant ver vollständigt und Betriebsstoff nachgefüllt werden soll. Bon Bromspe gehe dann der Flug nach kingsban. Wenn wir auch, so erärte Amundsen, vom Waiter abhängig find, so werden wir doch jo bald als möglich von Hingsban, unserer Operationsbasis auf Spißbergen, aufbrechen, um Nobile zu suchen. Wir sind nicht imftande, auf dem Eise zu landen, aber wenn wir Menschen in der Nähe vom offenen Waffer finden, werden wir sie an Bord nehmen; andernfalls werden wir Proviant und die von Nobile verlangten Ausrüstungsgegenstände abwerfen. Der große Aftionsradius der franzöfifchen Maschine wird uns die Möglichkeit geben, eine öftliche Flugroute zu verfolgen, um einen Teil der verunglückten Italia" zu suchen. Die Ausrüftungs gegenstände werden in Oslo   beschafft werden. Leutnant Dietrichson wird uns bis Spißbergen begleiten.

Kenner sehn's von weitem

schon, lockres Haar durch Piscavon