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Rr. 281 45. Jahrgang

oplachian mizandedeiffenmis Vorwärtsofonmis

2. Beilage des Vorwärts

Der schwedische Kreugertrust.

Seine neuere Entwicklung- Das weltwirtschaftliche Milieu des Normaskandals.

Das Allerneueste vom schwedisch - angloamerikanischen Kreuger­truft haben mir im Zusammenhang mit dem sensationellen Aus gang des Stuttgarter Prozesses in den letzten Tagen ausführlich behandelt. Unsere heutige Darstellung gibt einen Einblick in die Entwicklung, die der weltumspannende Kreuzertruft in den letzten Monaten genommen hat. Seine

Expansion in der Weltzündholzindustrie

| 17 Broz. Dividende, und das troh hoher Rückstellungen, die 17 Broz. Dividende, und das troh hoher Rückstellungen, die wegen des Ausfalls vorgenommen werden mußten, den der schwe: dische Grubenarbeiterstreit dessen Berechtigung die A.-G. Graen­gesberg mit ihren 20,38 Millionen Kronen Reingewinn dartut im neuen Jahre hervorrief.

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Das Attienportefeuille der Gesellschaft steht mit der ftattlichen Summe von 132 Millionen Kronen(= 148 Mill. Mart) zu Buch. Darunter befinden sich Mehrheitsbeteiligungen an den Grubengesellschaften Luossavara- Kirunavara A.-G., Stora Koppar­berg und A. G. Hämatit. Die letztere befigt umfangreiche Gruben­felder in Nordafrika , die früher als Eigentum der Erzgesell schaft Quenza bekannt waren; fie wurde vor einigen Monaten von der Graengesberg- Gesellschaft gegründet; diese übernahm zwei Drittel des Kapitals, während sich mit dem Rest der Müller- Kroel ler- Konzern beteiligte.

dürfte bald beendet sein, da sein Monopol fast vollständig ist. In fast allen Ländern beherrscht der Kreugertruft jezt Produktion und Vertrieb der Streichhölzer, feine Regierung wagt den Kampf gegen ihn aufzunehmen, hinter dem eine Kapitalmacht von vielen Milliarden steht. Die Erweiterungen seiner Interessensphäre, die noch von Zeit zu Zeit gemeldet werden, dienen mehr der Ab­rundung oder Rationalisierung der Organisation, als großen Erpan fionsplänen; denn nur in Frankreich und in Rußland existiert noch eine vollständig freie Zündholzindustrie und dort unternimmt der Truft teine planmäßigen Eroberungsversuche, sondern nerläßt sich auf die Ausnügung günstiger Gelegenheiten. Solche Gelegenheiten haben sich noch fürzlich in Ungarn , Lettland und Italien geboten, die deutsche Schwerindustrie. wo der Trust gegen Bündholzinteressen Anleihen vermittelte bzw. Attienpatete erwarb.

Aber Ivar Kreuger ruht deshalb nicht. Der Zündholz­trust ist ja nur ein Teil jenes gigantischen Konzerngebildes, das der schwedische Ingenieur aufgebaut hat und dessen Umfang nicht ein mal genau feststeht. Erst zu Beginn dieses Jahres wurde eine wich tige Berbindung offenbar, von der gerüchtweise schon lange ge­sprochen worden war, nämlich die zwischen dem Kreugertruft und Dem Elektrolugkonzern. Ein von Lee, Higginson u. Co., der Lon­toner Bankverbindung Kreugers, geleitetes Konsortium, das die Aftien der Svenska Kugellagerfabriken 2. G. in England einge­führt hatte, nahm sich auch der Elektroluɣattien an. Der große Konzern der Staubsauger- und Kältemaschinenfabriken wird fort während erweitert und hat auch in Deutschland vor fünf Wochen eine Aktiengesellschaft mit vier Millionen Mart Rapital gegründet, bie feine Interessen im Reich zusammenfaffen soll. Nicht weniger regiam zeigt sich jene Abteilung des Truftes, die über

vierzig Prozent der Kugellagerproduktion der Erde beherrscht. Auf taum einem anderen Gebiete läßt sich so leicht ein Trust errichten, wie gerade auf diesem; denn die Ersparnisse, die Durch die Maffenfabrikation der über tausend verschiedenen Sorten von Stahlfugeln erzielt werden können, sind sehr hoch. Die Kugel. lagerinteressen des Schwedentrustes sind in der oben genannten Göteborger Gesellschaft tonzentriert. In ihrer General persammlung wurde am 19. Januar d. 3. die Ausgabe von 14 Mill. Kronen neuer Attien beschlossen, mit deren Erlös westeuropäische Kugellagerfabrifen aufgefauft wurden, darunter die der Compagnie d'Applications mécaniques mit einer Tagesproduktion von 15 000 Lagern, was etwa der gesamten täglichen Erzeugung der deutschen Fabriten der Branche entspricht. Wie das bei den Gesellschaften des Kreugertruftes üblich ist, wurden die für

das Ausland beftimmten Affien nur mit einem taufendstel Stimmrecht

versehen. Unterstüßt durch die schwedische Gesetzgebung, übt die Verwaltung des Trustes mit einer tapitalmäßigen Minderheit auf diese Weise eine fast absolute Herrschaft über alle von ihm abhängi­gen Unternehmungen aus, während der größte Teil der eingebrach ten Kapitalien sich in amerikanischen und eng lischen Händen befindet. Das geht natürlich nur solange ohne Unzuträglichkeiten, als reichliche Dividenden für die aus­ländischen Aktionäre abfallen. Erfreuen sich diese, mie jetzt, auch noch hoher Kursgewinne, so finden sie erst recht feinen Grund zur Klage. In neuester Zeit hat sich Kreuger einen

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starten Einfluß auf den Eisenerzmartt verschafft. Die Gerüchte, die von einem Plan zur Errichtung eines Erztrustes sprechen, behaupten nichts Unmögliches. In der Ber­bindung Graengesberg- Gute- Hoffnungs- Hütte( Krupp- Hösch­Bereinigte Stahlwerfe) Müller- Kroeller- Konzern ist eine Grundlage bereits vorhanden. Die Trajit 2.-G. Graengesberg in Drelösund wird vom Kreugertruft beherrscht und hat in Schweden Gruben, in denen mehr als 500 000 Tonnen monatlich gefördert wurden. Die Gesellschaft ist ein wichtiger Lieferant für die deutsche Schwerindustrie. Für 1927 verteilte sie nicht weniger als

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Die Schulden der deutschen Städte. Mit insgesamt 2,7 Milliarden nur 29 Proz. der Borkriegszeit Der Deutsche Städtetag hat seine verdienstvollen Erhebungen über die Anleiheverschuldung der deutschen Städte nach dem Stande vom 31. März 1928 ergänzt. Für alle Städte über 25 000 Einwohner ohne Hanfastädte einschließlich aller städtischen Betriebe und Unternehmungen bestand zum 31. März 1928 eine Anleiheschuld von 2,01 Milliarden Mart. Pro Kopf der Einwohnerschaft dieser Städte ergibt sich eine Anleiheschuld von 89,38 Mt. Unter der Berschließung der ausländischen Rapitalmärtte haben die Großstädte am meisten gelitten, so daß im Gegensatz zur Borfriegszeit pro Stopf der Großstadtbevöl ferung sich heute die geringste Anleiheverschuldung ergibt.

Die 2,01 Milliarden Mark verteilen sich auf 1397,5 Millionen Inlandsanleihen und 614,7 millionen Auslandsanleihen. Bon den Auslandsanleihen fommen auf Städte mit mehr als 2 000 000 Einwohnern 46.4 Proz. Die Hauptverwendungs­zwede der Inlandsanleihen sind Wohnungsbau und Siedlungs­wefen mit 28,2, Bersorgungs- und Verkehrsbetriebe mit 17,7, Stana lisation und Schulwesen mit je 4,6, allgemeine Verwaltungszwede und Sonstiges mit 19,2 Prozent. Bei den legteren bildet der Grund ermerb den Hauptposten. Bon den Auslandsanleihen find nicht weniger als 93,9 Proz. Bersorgungsbetrieben und Verkehrs­unternehmungen zugeführt worden, auf die Elektrizitätswerte ent­fallen allein 51,4 Proz.

Da aus den Vorfriegsschulden ohne Hypotheken und Grundschulden- 691,7 Millionen Goldmart übrig geblieben sind, ergiht fich eine gesamte Anleihefchuld der deutschen Städte über

Ist dadurch schon die Verbindung zwischen der holländi fchen Gruppe, die etwa dreißig über die ganze Erde verstreute fchen Gruppe, die etwa dreißig über die ganze Erde verstreute Bergbau- und Schiffahrtsgesellschaften umfaßt, und dem Kreuger­tonzern offenbar, so besteht sie ein zweites Maf über

Die Gutehoffnungshütte, Rrupp und Hösch beleilig ten sich im vorigen Herbst an der Sanierung des Müller- Kroeller­Konzerns, indem sie die Bergbauunternehmung Bulcaans durch Stauf der Aktienmajorität gemeinsanı erwarben. Die Gutehoffnungshütte hat auch noch anderweitige Beziehungen zu der N. V. Wm. 5. Müller u. Co.'s Allgemeene Mynbow- Maatschappy im Haag; sie besigt mit dieser zusammen chilenische Eisenerzgruben. Da Krupp, Hösch und die Gutehoffnungshütte andererseits den Ber einigten Stahlwerfen nicht fernstehen, wäre die Grund­lage zu einem Erztruft gegeben. Man muß mit besonderer Sorg­falt die weiteren Transaktionen Kreugers auf diesem Gebiete beob­achten; es erscheint nicht ausgeschlossen, daß die Schwerindustrie eines Tages die Forderung höherer Eisenpreise mit einer Breissteigerung der Eisenerze begründet, an der sie selbst auf Grund ihres Zusammenarbeitens mit Müller- Kroeller und der Graenges. berg- Gesellschaft beteiligt ist.

Die großen Holdinggesellschaften des Kreugertruftes haben für 1927 mit außerordentlich günstigen Abschlüssen aufwarten fönnen. Die Aktionäre von Kreuger u. Toll erhalten neben 25 Proz Dividende Gratisattien, die den Kurs des Papieres an der Stocholmer Börse von 755 Broz. im Januar auf 1000 Prog. Mitte Mai trieben.

Diese furze Darstellung der legten Entwicklung des Kreuger: trustes zeigt die große Attivität, mit der der Trust vorgeht. Sie läßt aber auch die Schwierigkeiten erkennen, die Ausdehnung der Trustinteressen zu bestimmen. Einfache Massenprobufte, die überall gebraucht oder hergestellt werden müssen, von vornherein finanzfapitalistisch im Weltmaßstab zu erfassen und zu beherrschen, mit der für finanzkapitalistische Methoden immer natürlichen Folge des Monopolstrebens und dem Zweck, die durch Beteiligungen gesicherte Herrschaft über die Märkte für hohe Gewinne auszubeuten, das ist das Wesen des Kreugerschen Trusts. Diesem Ziele stellen heute amerikanische, englische, hollän­dische, aber auch deutsche Kapitalisten unbegrenzte Summen zur Verfügung. Boltswirtschaftliche Interessen ein­einer Länder spielen dabei keine Rolle, wie sich im Falle Norma- Riebe gezeigt hat. Die Vernachlässigung der ge­famtwirtschaftlichen Interessen Deutschlands , wie sie im Falle Norma durch den Reichsverband der deutschen Industrie er­folgt ist, ist deshalb auch der schwere Vorwurf, der dem Verband gemacht werden muß.

Was foftete das Riebe- Werk?

Wir haben gestern berichtet, daß das an die Norma verkaufte Riebe.Werf in Weißensee für 64 Mill. Mart der Kugellager- Kon­vention überantwortet wurde. Das Berliner Tageblatt" meldet eine Summe von Millionen. Herr Richard Kahn läßt er­flären, der Kaufpreis müsse geheim bleiben. Also wird es an­nähernd stimmen. Das Attienkapital beträgt nur 1,4 mill., und für das Jahr 1926 mar noch ein Verlust von 45 000 m. vorhanden. Der Verkaufspreis ist also ganz außergewöhnlich hoch. Die Deutsche Kugellager- Konvention, damit der schwedische Kreugertrust, hat tatsächlich mit den Riebe- Werfen in Weißensee den legten Außenseiter aufgetauft, der in Deutschland no dh vorhanden war.

25 000 Einwohner von rund 2,7 milliarden Mart oder rund 120 mart prokopf. Die Kauftraftverschiebung gegen­über der Borkriegszeit zugrunde gelegt, bestand in der Vortriegszeit für dieselben Städte eine Verschuldung von 9,3 Milliarden oder 450 m. pro Kopf. Die heutige Berschulbung der deutschen Städte beträgt also der Summe nach 29 und dem Kopfbetrag nach 27 Broz. Die Zinsenlaft hat sich allerdings durch die Steigerung des Bins niveaus faum verringert.

Neben den langfristigen Schulden wurden zum 31. März 664,7 Millionen furzfristige Schulden festgestellt; außerdem hatten die Städte zur Borwegnahme bald folgender Einnahmen 146,6 Mill. Staffentrebite in Anspruch genommen. Gegenüber der Erhebung Dom 1. November 1927 ist hier bis Ende März nur eine leichte 3unahme um 4,7 Broz zu verzeichnen.

Gruppen- oder Ferngas. Hamburger Berhandlungen- Südwestdeutsche und sächsische Reubildungen.

Auf der Hamburger Hauptversammlung des Vereins beut her Gas- und Wasserfachmänner wurde gegenüber der Borfrieszeit eine Steigerung der Gasausbeute bei den Gas­werken um 50 Prozent festgestellt. Die hauptsächlich gas­und wassertechnischen Fragen gewidmete Tagung behandelte im Gegensatz zur Kasseler Tagung des Borjahres die Ferngas frage nicht als Hauptthema. Doch wurde sie gestreift. Direktor Müller der Hamburger Gaswerte befannie fich nach wie vor für die regionale Gruppenfernperforgang im

Sonnabend, 16. Juni 1928

Gegensatz zu den Bestrebungen der Ruhrzechen. Drei Fünftel Deutschlands seien für das Ruhrprojett ungeeignet, weil die Bevölkerungsdichte zu gering sei. Für die Gruppengasversorgung fän.en in Frage: Rheinland- Westfalen , Sachsen- Thüringen, Baden und Württemberg .

Bon besonderem Interesse war eine Bemerkung des Prof. R. Starke, des früheren Leiters der an die Ruhrgas- A.- G. inzwischen verkauften Ferngasabteilung des Rheinisch- Westfälischen Elettrizitätsmertes. Er teilte mit, daß die verkauften RWE.- Leitungen gegenwärtig mit einem Drud von 4 Atmosphären noch arbeiten, daß der Druck aber demnächst auf 8-10 Atmosphären gefteigert werden soll. Aus diesen Mitteilungen von Prof. Starte wird also die frühere Behauptung, die RWE- Leitungen feien un­brauchbar, von neuem und besonders beweisträftig widerlegt.

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Der Zusammenschluß von füdwestdeutschen Städten und Ländern zur Durchführung einer einheitlichen Gasversorgung hat weitere Fortschritte gemacht. Es wird eine Interessengemeinschaft, die ,, Südwestdeutsche Gasgemeinschaft" angestrebt, der zunächst die Stadt Stuttgart , die Frankfurter Gasgesellschaft, die Stadt Mannheim und die Südwestdeutsche Gas- A.- G. umfassen soll. In nicht ferner Zeit wird der Zusammenschluß aller führenden Städte Südwestdeutschlands in der Gasgemeinschaft erwartet. Nach dem Vertragsentwurf verpflichten sich die Städte mit der Ruhrgas­A.-G., Essen, mur gemeinsam zu verhandeln und alle Ein­zelverhandlungen, die besonders Essen anstrebt, abzulehnen. Liefe­rungsbedingungen und Preise für eventuell von der Ruhr zu be ziehendes Zufazgas müssen für alle an der Gemeinschaft beteiligten Städte gleich sein. Angestrebt wird ber gemeinsame Kohlen. einkauf in der ganzen Interessengemeinschaft. Die ,, Landes­versorgung Sachsen 2. B.", eine gemeinsame Internehmung der staatlichen Energie- A.- G. Leipzig und der staatlichen Elektra­A.-G. in Dresden ist mit dem Sig in Leipzig jeßt endgültig ge­gründet worden.

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Preußenanleihe 80 Millionen!

Nicht 50 wie gestern gemeldet.

Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit, daß die von uns gestern angekündigte 50- Millionen- Anleihe in der Zeit von 21. bis 30. Juni zu einem Kurs von 93 Proz. zur öffentlichen Zeich nung aufgelegt werden. Da die Auslosung der 6proz. Anleihe mit 110 Pro. erfolgt, ist durch den entstehenden Kapitalgeninn die Berzinsung sehr hoch. Die Zeichner sollen bis 10. bzw. 30. Juli je 30 Broz und 40 Broz. am 15. Auguft einzahlen. Ueberraschend ist die Mitteilung, daß die 50 Millionen nur ein Teilbetrag einer Gesamtanleihe find. Weitere 30 Millionen Mark werden nämlich direkt von den Deutschen Spartaffen gezeichnet. Der Erlös der Anleihe foll zur endgültigen Finanzierung von teilweise bereits durchgeführten Landverbesserungen, Hafen- und Bergwerksaus­bauten verwendet werden.

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Ein schlechter Amerikakunde.

Große Verlufte in der schlesischen Leinenindustrie.

Troß sehr guter Beschäftigung, die zum erstenmal wieder fast die Vorkriegsproduktion erreichte, hat die A. G. für schlesische Leinenindustrie in Freiburg in Schlesien einen Verlust ron rund 600 000 mart erlitten. Dieser Berlust muß um so mehr überraschen, da die Gesellschaft außer der Steigerung der Pro­duftion auch eine erfolgreiche Einlaufspolitik durchführen fonnte. So hatte sie sich in Boraussicht einer schlechten Flachsernte schon zu Beginn des Jahres 1927 mit Rohstoffen auf weite Sicht eingedeckt, für die sie nur die Hälfte des am Jahresende notierten Welt­marttpreises zu zahlen hatte.

Wie der Berwaltungsbericht sagt, ist der große Berlust haupt­sächlich auf den Zusammenbruch eines amerikanischen Großfäufers zurückzuführen, der sich furz vor dem Abschluß erst als endgültig herausgestellt hat. Durch völlige Abschreibung ihrer Forderungen an diesen Runden hat die Gesellschaft den Ber­luft auf das Geschäftsjahr übernommen und außerdem noch die für die amerikanische Gesellschaft bereits angefertigten Waren start unter­bewertet. Schließlich ist das Ergebnis noch durch die um mehr als 300 000 Mart erhöhten 3inslasten, die der Auffüllung der Rohstofflager entsprangen, beeinflußt worden.

Troß des Verlustes ist die Lage des Unternehmens nicht schlecht; zwar ist wegen der undurchsichtigen Lage auf dem Flachsmarkt die Freiburger Spinnerei vorübergehend geschlossen worden, doch find die Webereibetriebe für die nächsten Monate noch gut beschäftigt. In der Bilanz erscheinen fast 580 000 Mart Neu­anlagen, die mit langfristigen Krediten bezahlt wurden. Außer den 5,1 Millionen Mart festen Darlehen werden noch 4,1 Millionen Mart laufende Schulden ausgewiesen, denen 2,8 Millionen Mark Forderungne entgegenstehen. Im neuen Jahre fonnte aber ein Teil der Borräte, die mit 7,6 Millionen Mart bewertet sind, bereits flüssig gemacht werden.

Die Verwaltung vertritt den Standpunkt, daß zur Gesundung der Leinenindustrie ein Zusammenschluß erfolgen muß, damit endlich eine durchgreifende Rationalisierung in der Fabri­tation und Lagerhaltung, stattfindet.

Weiteres, aber geringeres Sinten der Roheisenerzeugung im Mai. Gesamtziffer von 1044 046 Tonnen auf der Höhe des Bormonats. Die Leistungen der deutschen Hochöfen im Mai halten sich mit der Die arbeitstägliche Gewinnung meist jedoch bei 31 Arbeits­tagen im Mai gegen 30 Arbeitstage im April mit 33 679 Tonnen eine Sentung um 3,7 Broz. auf. Da die arbeitstäglichen Leistungen im April fich gegen März um 7,7 Bros. gesentt hatten, hat fich die Abwärtsbewegung also im Mai verlangsamt. Allerdings ist im Bergleich zum Vorjahr die Maiproduttion um mehr als 8 Proz. gefunten.

Die Preußische Zentralstadtschaft Berlin , die die von ihr be­sorgten Gelder dem städtischen Wohnungsbau zuführt, legt nach einem Inserat in dieser Nummer weitere drei Millionen achtprozentige Goldpfandbriefe zum Borzugskurs von 97 Proz. in der Zeit vom 18. Juni bis 9. Juli zur öffentlichen Zeich nung auf. Der Umlauf an Goldpfandbriefen beträgt bei der Breußischen Zentralstadtschaft gegenwärtig bereits 171 Millio

nen Mart.

Ein faschistischer Großindustriellentongreß findet am 22. und 23. Juni in Rom statt. Es ist der erfte Kongreß der faschistischen auf diesem Kongreß selbst eine Rede von großer Bedeutung" halten. Großindustriellenvereinigung Italiens . Herr Mussolini wird Man darf gespannt sein, wer die deutschen Unternehmer, son benen so mancher sehnsüchtig nach Italien blidt, quf diesem Kongres nertreten with