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Beobachten fann, die Pflange erbet" gewiffermaßen und leitet die Wellen ab. Die Bohne, wie auch jede andere ranfende Pflanze, möchte besonders auf zugigen Balfonen vor Wind geschüßt sein, her sie hin und her wirft. Zu den schönen ranfenden Balton­pflanzen zählen dann no Iradescantia, der alte Gun bermann, Glechoma, Cobea, weißgrüner Hopfen und bunte Widen  . Diese haben immer etwas Lustiges und erinnern an Kinderspiel und Tändelei.

Unter den Balfonzüchtern gibt es alte Braftiter, die als Künstler in ihrem Metier anzuspre hen sind. Sie schaffen eine feine Ede, die so idyllisch ist, daß man hier am weißgedeckten Kaffeetisch und mit einem guten Buch sich wirklich wie in ein Paradies perfezt fühlt. D: chideen, hängende, seltene Blumen schaufelt da in Ampeln, Kafteen wetteifern in Blüte und bizarren Formen out extra hergerichteten Tischchen. Für solche Liebhaberei aber muß mar viel Zeit und viel Gebulb aufbringen. Welch' schönes Zeichen von sinnvoller Einfühlung in die Naturvorgänge und spri ht non tieferen Empfinden und Berständnis für edle Lebensformen,

wenn folche Liebe zu Pflanzen bei einfachen Menschen, bei schlich ten Arbeitern, anzutreffen ist!

Heute mußt du wählen!

An den Anschlagsäulen Berlins   sah man am Sonn­abend ein Plakat, das auf die am heutigen Sonntag. 17. Juni, zu vollziehende Elternbeiratswahl hin­mies und eindringlich mahnte: Du mußt wählen! Die Christlich- Unpolitischen" maren es, die sich so den Müttern und Bätern noch einmal in empfehlende Erinnerung bringen mollten. Das muß eine Mahnung auch für diejenigen sein, die in den Christlich Unpolitischen" und ihren deutsch   nationalen Hintermännern eine schwere Gefahr für die Schule erkennen. Wenn du diese Gefahr abwehren willst, so tu am heutigen Sonntag bei der Elternbeiratswahl deine Pflicht. Heute mußt du wählen, aber du wählst die Liste Schulauf

ba it.

Bann wird heute gewählt?

Für die Elternbeiratswahl ist in Berlin   leider eine einheitliche Wahlzeif festgelegt. Es wird lediglich die Bestimmung des Ministerialerlaffes beachtet, die eine min beft mahlzeit von fünf Stunden vorfdyreibt. So ist an vielen Schulen die Mahlzeit ganz verschieben angeordnet worden, auch ant Schulen, die in demjelben Hause liegen. In der Regel dürfte es die Zeit non 9 1hr vormittags bis 3 Uhr nachmittags fein. Jeder erfundige fich also nach der Wahlzeit, die für feine Goule gilt. Eltern, die Kinder in verschiedenen Schulen haben, dürfen an jeder dieser Schulen wählen. Bon der Behörde aber muß man ermarten, daß fie fünftig für Berlin   eine einheitliche Bahlzeit von fünf oder fechs Stunden, von 9-15 11hr, feftfeßt, da. mit dem Birrwarr bei der Elternbeiratswahl ein Ende gemacht wird. 2Ue Mütter und Bäter aber gehen zur Wahl und helfen die riftlich- unpofitische Schulreaftion schlagen durch Werbung und Stimmabgabe für die Liste

Schulqufbau.

3m 3eichen republikanischer Schulpolitik".

Oft, Gubener Str. 53, herricht

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In Elternkreisen der 1. Mädchen mittelschule, Berlin  . schreibt man uns Empörung darüber, daß der Mittelschullehrer Berndt anläßlich des Flaggenstreites der Berliner   Hotels in Gegenwart verschiedener Mitglieder des Kollegiums unsere Reichsfahne als Mostridiahne bezeichnet hat. Dieser Herr bemies auch sonst in mancher Weise seine Republifgegnerschaft. Als ein Mittel­schullehrer, der die Kühnheit hatte, sich in diesem fast nur deutsch nationalen Kollegium zur sozialdemokratischen Partei zu bekennen, nom Bezirksamt Friedrichshain   zum Konrektor ge­mählt wurde, war Herr Berndt dreift genug, wieder in Gegenwart von Kollegiumsmitgliedern zu sagen: Wenn uns die sozialdemo­Pretische Partei einen Mann hierher jetzt, so haben wir uns dagegen 34 wehren." In der folge murde gegen diesen Genossen, der als Pädagoge und Mensch untadelig dasteht, ein Kampf der Kleinlich feiten und Lächerlichkeiten eröffnet und ihm mit allen Kräften das Leben schwer gemacht. Die antirepublikanischen Austaffungen des

Zwei Jahre Gefängnis für den Raiferfurier.

In dem Prozeß gegen den früheren Opernregiffeur und Kaiserfurier Joachim v. Reichel wurde gestern abend das Urteil gefällt. Es lautete wegen vollendeten Betruges in zehn Fällen, wegen versuchten Betruges in zwei Fällen und wegen Untreue in einem Falle auf insgesamt 3 wei Jahre Gefängnis unter Anrechnung von acht mo­naten Untersuchungshaft.

Hatte die künstlerische Laufbahn des Regiffeurs und Drama­turgen Joachim v. Reichel bereits im Jahre 1923 endgültig ihr Ende genommen, so ist mit diesem Urteil sein Strafregister be ftimmt noch nicht abgeschlossen, eine Reihe von Verfahren fdmebt ja noch gegen ihn im Ausland. Sozial wie psychologisch stellt dieser Sproß oftpreußischen Adels ein interessantes, aber durch aus tein schwer lösbares Problem dar. Sein ganzes Leben war nichts mehr als die Verwirklichung eines Wunschtraumes. Schon als Knabe benutzte er das ganze Dorf für seine Inszenierungen. Solange er ungestraft, begünstigt von dem dekorativen Dasein der feudalen Kreise, zu denen er selbst gehörte, Theater spielen durfte, ging alles gut. Nichts konnte ihn passieren, solange er sich auf der wirklichen Bühne als Opernregiffeur ausleben durfte. Die Bühne der Wirklichkeit wurde ihm aber im reifen Mannesalter zum Ber­hängnis, als er nun sein Jugendspiel unter ganz veränderten Ver­hältnissen fortzusetzen gedachte. Der Großpapa war tot; die Bro teftionen und eigenartigen Bindungen, die ihm vor dem Kriege ge­statteten, über das Parkett des Daseins zu gleiten, hatten ihre stüßende hand von ihm gezogen. Blieb nur ein haltloser, genuß süchtiger, fnabenhafter, im Leben unbeholfener Mensch übrig, der

Berndt sind sämtlich durch Aussagen von zwei bezm. drei Damen crhärtet und werden unter Cid geftelt. Nun hat der rechtsgerichtete Amtmann des Provinzialschulkollegiums, der die Sache untersuchen foute, ein paar geringfügige Widersprüche entdedi und den Bor.  schlag gemacht, daß das Verfahren niedergeschlagen wird, da eine Bestrafung des Berndt den guten Frieden

im Kollegium stören würde".

Was sagt der Unterrichtsminister dazu, der bei der Was sagt der Unterrichtsminister dazu, der bei der legten Ruftusdebatte im Landtag feierlich erflärte, unsere Schulpolitik in Breußen fönne nur eine republi. tanische sein? Die Eltern mögen das Ihrige dazu tun, daß folchen Antirepublikanern in den Lehrertolle. gien 3ügel angelegt werden. Bei der heutigen Eltern beiratswahl haben die Eltern eine Gelegenheit, burch Wahl der Liste Schulaufbau dem Treiben der sich hristlich- unpolitisch" nennenden Antirepublitaner entgegenzutreten.

Dachstuhlbrand in Schöneberg  .

Bermutlich Brandstiftung.

Durch ein Großfeuer wurde gestern abend der Dach. ftuhl des Borderhauses Gotenstraße 39 in Schöneberg  vollständig zerstört.

Gegen 21 1hr bemertien Baffanten auf dem Dach des Hauses einen starten Feuerschein. Non mehreren Seiten wurde die Feuer

mehr alarmiert, die mit pier Löschzügen anrüdte. Als bie

Behren turz nacheinander an der Brandffelle eintrafen, ftand der Dachstuhl in feiner ganzen Ausdehnung bereits in Flammen. Weber mehrere mechanische Leitern und über die völlig verqualmien Trep penhäuser wurde das Feuermeer mit sechs Schlauchleitungen großen Kalibers angegriffen. Zum Glück hielten die Brandmauern der zu beiden Seiten angrenzenden Häuser stand, so daß es gelang, nach einstündigem starken Wassergeben den Brandherd zu lokalisieren. Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis lange nach Mitter nacht. Unter 3urüdlaffung einer Brandwache rückten die Wehren dann wieder ab.

Nach den bisherigen Ermittlungen scheinen verbrecherische ände das Feuer gelegt zu haben. Bor nicht allzu langer Zeit wurden, wie erinnerlich, an einem Sonntagnachmittag in demselben Häuferblod mehrere Dachstühle durch ein Großfeuer vernichtet. Schon damals wurde Brandstiftung   vermutet, doch hatte das Feuer mit solcher Macht gewütet, daß alle Spuren, die eine Bestätigung des Berdachtes hätten geben tönnen, verwischt waren. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

nur das eine gelernt hatte Geld auszugeben. Die Szenerien, die er nun errichtete, stürzten eine nach der anderen ein. Für diesen Mann war das Kaiserreich zu früh zusammengebrochen. Wie leicht haben es ihm doch all die Geschädigten gemacht, fie 311 schädigen. Es genügte, daß er in einem Großlaufhaus seine Visiten farte vorzeigte, etwas von seiner Bekanntschaft mit der Frau des Chefs erzählte, daß man ihm als angeblichen Kunsthistorifer aus Darmstadt   für mehr als.2500 Mart Baren auf Kredit aushändigte. Ein Kunsthändler fiel mieder auf feine elegant eingerichtete Wohnung und auf seine Steuerfarte hinein. Eine Möbelfirma ließ sich in

ähnlicher Weise beschwagen. In einer Weinhandlung holte er fich Litöre, Beine und Nahrungsmittel als zukünftiger Redakteur auf Strebit. Einem Spediteur, dem er von seiner Billa   in Hamburg   er. zählte, blieb er mehr als 300 Mart schuldig. Eine Kunsthändlerin in Weimar   sollte an seine Frankfurter   Billa   glauben. Sie fiel aber nicht darauf hinein. Ebensowenig ein Architekt, dem er bereits im Jahre 1920 25 000 art als Darlehen abgenommen hatte. Die Sachen verpfändete er oder nahm für sie beim Auktionator Geld auf, um für dieses Geld Auslandsreifen zu machen. Das war Joachim v. Reichel....

Der Oberregiffeur Engel sprach non den zweifellosen fünfileri­schen Fähigkeiten dieses Mannes. Er nannte ihn einen Optimisten und Phantasten. Aehnlich schätzten ihn die medizinischen Sachver ftändigen Dr. Leppmann und Dr. Emers ein. Interessanter als psychologisch ist dieser Joachim v. Reichel aber fozial betrachtet. In den Meabiter Gerichtsfälen wird er wohl noch mehr als einmal der einstmals herrschenden Klasse, dessen Abbild er ist, den Spiegel norhalten.

Fackelzug der Maffen.

Aufruf des Magiftrats für den Bolksfeiertag am 11. Auguſt Der Berliner   Magiftrat erläßt nachstehenden Aufruf: Die Bevölkerung der Reichshauptstadt hat im Vorjahre durch rege Beteiligung an den im Anschluß an die gemeinsame Verfassungs­feier von Reich, Staat und Stadt stattgefundenen Fadelzug ein be­redfes Zeugnis für den republikanischen Gedanken ab­gelegt. Auch in diesem Jahre soll sich an die große Verfassungsfeier ein Fadelzug aufchließen. Der genaue Weg des Zuges ist noch nicht feftgelegt. Es ist beabsichtigt, ihn in mehreren Abteilungen durch verfchiedene Stadtteile zu führen. Un die Verbände, die fich im Vorjahre fo bereifwillig zur Verfügung ffellfen, aber auch an jene, die damals noch fernblieben, ergeht hierdurch die Aufforderung, möglichst bald ihre Teilnahme am Fadelzug anzumelden. Der 11. Auguft 1928 muß im 3eichen diefer gewalti. Berliner   Bevölkerung gen undgebung der ffeben!

Anmeldungen von Gewerkschaften, Verbänden und Bereinen bitten wir unter Angabe der voraussichtlichen Teilnehmerzahl mög­lichst bald an den Magistrat, Generalbureau 18, Rathaus, 1. Stod, Simmer 37e zu richten. Diese Stelle nimmt auch telephonische Un­meldungen( Anruf: Magiftrat 200, 459, Stadtoberinfpetfor Wolff) entgegen.

Nobile treibt nach Nordwesten. Die Bilfsexpeditionen.

Wie aus kingsban gemeldet wird, ist die hobby, wie fie drahtlos mitteilt, in eisfreies Waffer geraten. Sie beabsichtigt, der Braganza" zu folgen, die sich angeblich in der Brandybucht befindet. Die Hobby" hat in der Wahlenbucht eine Expedi­fion von Hundeschlitten gelandet. Mobile berichtet, daß er auf dem Eise etwa einen Kilometer in nordwestlicher Rich­tung während der lehten 24 Stunden getrieben ist.

Die Auffindung von drei Ceufen der Italia  "-Besatzung ist zmar noch nicht bestätigt, gilt jedoch als wahrscheinlich.

*

Stockholm  , 16. Jund.

Der italienische Fliegermajor Benzo landeie 4 1hr nach mittags im hiesigen Marineflughafen mit feinem Dornier mal- Wasserflugzeug. Er beabsichtigt, morgen früh 5 Uhr über Lulea  nach Badfoe feinen Flug fortzusetzen.

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