Verbandstag der Friseurgehilfen.
Ein Rückblick.
Der Arbeitnehmerverband des Friseur- und Haargewerbes blidt auf eine fast vier Jahrzehnte lange Wirksamkeit zurück. Er hat ein überaus schweres Feld zu beackern. Bei der Berufszählung 1925 wurden 45 688 männliche und 14 243 weibliche Gehilfen und Lehrlinge gezählt, insgesamt also nahezu 60 000 Befchäftigte. Da die Zahl der Lehrlinge auf 22 330 geschätzt werden fann, wovon 5348 meibliche, bleiben 37 600 Gehilfen und Gehilfinnen, von denen am Schlusse des Jahres 1927 rund 3900 organisiert waren. Dabei hatte der Verband in den letzten drei Jahren insgesamt 7272 Aufnahmen neuer Mitglieder zu verzeichnen, jährlich 2424. Er muß also Jahr für Jahr zwei Drittel feines Mitgliederbestandes vollständig erneuern. Die Fluktuation ist nicht etwa eine vorübergehende Erscheinung. Die älteren Gehilfen machen sich bei erstbester Gelegenheit selbständig oder wechseln den Beruf, die Gehilfinnen verheiraten sich.
Die Konjunktur im Friseurgewerbe ist dank der Verbreitung der zopflosen Frauenhaartracht recht günstig. Dennoch wirkt sich jedes Anschwellen der allgemeinen Arbeitslosigkeit auch im Friseurgewerbe aus, wo noch hunderte von Gehilfen arbeitslos sind. Die Arbeitsvermittlung ist start zersplittert und vielfach noch ausschließlich in den Händen der Meister. Bei der jüngsten Betriebszählung wurden zum ersten Male mehr Arbeiter als Selbständige gezählt. Rund 48 000 von den 60 000 Arbeitern und Arbeiterinnen hat der Verband die vollständige Sonntagsruhe ver schafft. Die Arbeitszeit an Wochentagen ist für 24 000 Beschäftigte mit dem Verbande tariflich geregelt und der verschwommene Begriff der Arbeitsbereitschaft" ausgeschaltet. Die Arbeitszeit beträgt allerdings noch meist 54 und 55 Stunden. Der Urlaub ist in allen Tarifverträgen festgelegt, beträgt jedoch nur zwei bis fünf Tage. Von 181 Lohnbewegungen, die der Berband in der Berichtszeit geführt hat, waren 146 erfolgreich. Arbeitseinstellung erfolgte nur bei einer Bewegung und auch hier nur teilweise. Ende 1927 verzeichnete der Verband 36 Tarif= verträge für 24 833 Beschäftigte, wovon 7438 weiblich, darunter 3319 männliche und 378 weibliche Verbandsmitglieder. Die Einnahmen des Verbandes betrugen in der Berichtszeit 390 450 Mart, die Ausgaben 376 801 Marf.
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Zusammenschluß der Eisenbahner.
Zum Verbandstag des Einheitsverbandes.
In der Woche vom 17. bis 24. Juni tagt in Frankfurt a. M. die 2. ordentliche Generalversammlung des Einheitsverbandes der Eisenbahner. Der Verband wurde im Jahre 1925 gegründet durch den Zusammenschluß des Deutschen Eisenbahnerverbandes" und der Reichsgewerkschaft der Eisenbahnbeamten". Was mit dem Beschluß des Kölner Verbandstages erstrebt wurde, ist nicht ganz erreicht, da es einige Fachgruppen gab, in denen der Berufsgeist der Beamten stärker war als die Erkenntnis von der Notwendigkeit gewerkschaftlichen Zusammenschlusses.
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Die Entwicklung des Verbandes ist eine stetige, wenn auch die sprungmeise Steigerung der Mitgliederzahl aus den Jahren nach der Revolution nicht beibehalten werden konnte. Die Mitglieder= zahl stieg vom ersten Quartal 1926 mit 202 167 auf 240 797 im ersten Quartal 1928. Die Kassenverhältnisse sind als gut zu bezeichnen, wenn auch die Kämpfe mit der reaktionären Reichsbahngesellschaft viel Geld verschlangen.
Die fünftige
Taffif bei Lohnfämpfen
wird einen breiten Raum in den Verhandlungen des Verbandstages| Die Gehaltssäge werden mit Birkung ab 1. September um 5 Pro einnehmen, denn das Lebensniveau vieler Eisenbahner liegt hart an zent erhöht. Kündigungsfrist monatlich, und zwar erstmalig zum 31. März 1929. Erklärungsfrist 23. Juni." der Grenze des Eristenzminimums.
Die Generalversammlung der Eisenbahner wird außer den 167 Delegierten, den Mitgliedern des Borstandes und der verschiedenen Kommissionen auch zahlreiche ausländische Gäste von Bruderorganisationen begrüßen können. Die Tagesordnung umfaßt 15 Punkte und bringt außer den allgemeinen Berichten folgende Referate: Wirtschaft und Verkehr: Professor Mölting;„ Das Arbeitsrecht in der Praxis": 2. Breunig- Berlin ;
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,, Cohntarifvertrag und Gedingewesen":
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Fr. Apißsch- Berlin . Den Beamtenfragen ist ein beson derer Tagesordnungspunkt gewidmet, der zwei Referate bringt über a) Beamtenrecht" und Beamtenbesoldung" mit E. Prawitz- Berlin und P. Kramer Berlin als Referenten. Der ungeheure Machtzuwachs der Reichsbahngesellschaft, die heute als selbständige Unternehmerin auch durch parlamentarischen Druck nicht zu Zugeſtändnissen gezwungen werden kann, zwingt auch die Eisenbahnarbeiter und-beamten zu einer weiteren Konzentration der Kräfte. Der Punkt 9 der Tagesordnung behandelt die Frage der Schaffung eines
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Industrieverbandes für das gesamte Verkehrsgewerbe.
Die Angestellten der Getränkeindustrie und verwandter Ge merbe merden in einer öffentlichen Versammlung am Mittwoch, dem 20. Juni, 20 Uhr, im hadespecht", Mauerstraße 89, I zu dem Schiedsspruch Stellung nehmen.
Ausdehnung des griechischen Tabafarbeiter- Streifs.
Nach Meldungen aus Athen hat sich der Streit der Tabakarbeiter auch auf die bis jeẞt unbeteiligten mazedonischen Gebiete ausgedehnt. In mehreren Städten kam es zu neuen schweren Unruhen. Dabei erlitten sowohl die Streifenden wie die Regierungspolizei und Kavallerie, die zur Verstärkung aufgeboten werden mußte, erhebliche Verluste.
Vom Montag, dem 18. Juni ab, fallen die Lehrerbe= ratungs- Sprechstunden der Berliner Gewerkschaftsschule bis Ende Auguſt aus. Der Neubeginn wird rechtzeitig bekanntgegeben. Der neue Herbst- Lehrplan der Schule wird Anfang Sepfember erscheinen. In der Zeit vom 18. Juni bis 16. Juli werden alle Angelegenheiten der Gewerkschaftsschule im Bureau des Ortsausschusses des ADGB. , Engelufer 24/25, 3immer 13, während der regelmäßigen Bureaustunden von 8 bis 4 Uhr erledigt.
Achtung, Arbeiter- und Angestelltenräte!
Hoffentlich zeigen sich die Delegierten dieser großen Forderung gewachsen. Die aus der verschärften Lage erwachsende Tattit bei Lohn- und Gehaltsbewegungen soll in einer ge= schlossenen Sigung behandelt werden. Für die beiden letzten biesmal ausnahmsweise bereits am Montag, 18. Juni, 19 Uhr, statt, und zwar Punkte ist der erste Vorsitzende Scheffel der Referent.
Die„ Lufthansa" muß zahlen. Der Schiedsspruch für verbindlich erklärt.
Am 24. Mai wurde für die bei der Deutschen Lufthansa" beschäftigten Arbeiter ein einstimmiger Schiedsspruch gefällt, der eine Lohnerhöhung von sieben Pfennig je Stunde festlegte. Auf Veranlassung des Reichsverkehrsministeriums lehnte die Lufthansa diesen Schiedsspruch ab, was bei der Arbeiterschaft eine solche Empörung auslöfte, daß mit der Stillegung des gesamten Luftverkehrs gerechnet werden mußte. Von den Interessenvertretungen der Arbeiterschaft, dem Verkehrsbund und dem Metallarbeiterver band, war die Berbindlichkeitserklärung dieses Schiedsspruches bean
tragt worden.
Am Mittwoch waren nun im Reichsarbeitsministerium Berhandlungen, in denen aber noch keine Entscheidung über den Schiedsspruch fiel. Gestern ist nun vom Reichsarbeitsminister der Schieds= pruch für verbindlich erklärt worden, so daß der Konflift beigelegt ist. Es ist zu erwarten, daß die Lufthansa ihren Arbeitern nunmehr auch das zahlt, was ihnen von der höchsten gefeßlichen Schlichtungsinstanz zugesprochen worden ist.
Schiedsspruch für die Getränkeindustrie.
Gehaltserhöhung erst ab 1. September.
Der nächste Arbeitsrechtliche Informationsabend für Betriebsräte findet im Unterichtsraum der Berliner Gewerkschaftsschule, Engelufer 24/25, 2. Sof 1 Treppe rechts. Leiter des Abends ist der Genoffe Dr. Bröder vom Borstand bes ADGB . Der Besuch ist lostenlos. Alle Arbeiter und Angestellten- Betriebs. räte werben um rege Beteiligung gebeten.
Lithographen, Steinbruder und verwandte Berufe. Bollversammlung aller Genoffen am 20. Juni, um 17 Uhr, im Deutschen Hof, Musensaal, Ludauer Str. 15. Bollzähliges Erscheinen notwendig.
Sentralverband der Schuhmacher. Branchenversammlung der Ballschuh macher am Montag, 18. Juni, 18 Uhr, im Lotal Lange Str. 108. Deutscher Holzarbeiterverband, Drtsverwaltung Berlin . Morgen, Montag. 18. Juni, 19 Uhr, in den Residensfälen, Landsberger Str. 31, Fortsegung der Generalversammlung vom 14. Juni. Jeder Delegierte muß erscheinen. Baugewerkschaft, Fachgruppe Glaser. Montag, 18. Juni, 19 Uhr, im Ge werkschaftshaus, Saal 1, Mitgliederversammlung. Bericht über die BerhandIungen beim Schlichter. Alle Rollegen müssen erscheinen.
Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin
Heute, Sonntag, Einweihung der Jugendherberge Budow. Treffpunkt der Mitwirkenden und Teilnehmer um 7 Uhr morgens am Bahnhof Friedrichstraße, Ede Georgenstraße. Morgen, Montag, find folgende Beranstaltungen: Kursus für Körperschulung um 19 Uhr in den Räumen Außenspielabend Nordkreis: der Laban- Schule, Berlin N 24 , Elfaffer Str. 26. Ab 18 Uhr Spiel und Sportabend auf dem Sportplaz Cantianstraße, Blag 4 H, an der Schönhauser Allee . Boltstanzkursus Weißensee: In der Turnhalle ( Bumpstation) in der Pistoriusstraße.
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Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten. Morgen, Montag, 19% Uhr, sind folgende Beranstaltungen: Norbeu: Tempel Jugendheim Rastanienallee 81. Wir lefen Bub und Mäbel". Charlotten 3um 31. Mai ist das Gehaltsabkommen für die Ange= hof: Jugendheim der Schule Germaniaftr. 4/6. Bunter Abend. Die Jugendmitglieder stellten der Berliner Getränkeindustrie gekündigt burg: Jugendheim Rosinenftr. 4. Heiterer Abend. des Bezirks Nordwest spielen ab 6 Uhr auf dem Sportplatz Bremer Straße. und eine Erhöhung der Gehälter um 12 Prozent beantragt worden. Da die Unternehmer jede Erhöhung ablehnten, wurde der Schlichtungsausschuß angerufen, der am 13. Juni nach längerer Verhand Zur Ausstellung, Die Ernährung" Haft 1,50 11. für lung folgenden Schiedsspruch fällte:„ Das bisherige Ge haltsabkommen wird bis zum 31. August verlängert.
find Eintrittstarten 1,- m. pro Gtlid in fämtlichen Gewerkschaftsbureaus und im Bigarrengeschäft von Paul Horsch, Engelufer 24/25( Gewerkschaftshaus) zu haben.
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