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Fahrt von Ehrenberg an der Spige gestaltete das Rennen enorm schnell, so daß das Feld bald weit auseinandergerissen war. In der Geraden griff Ch. Mills mit Zauntönig den Führenden an, einen Moment schwankte die Entscheidung, dann war Ehrenberg geschlagen und Zauntönig passierte unter Beifall in der neuen Dreijähri gen- Rekordzeit von 1: 24,9 als Sieger das Ziel.

Burchardt- Rennen. 1. Dahlie( Ch. Mills), 2. Perecampos, 3. Heinrich. Toto: 10:10. Play: 10, 13: 10. Ferner liefen: Ossi Oswalda  , Marone, Johannisnacht.

Bolly- Rennen. 1. Arion Bingen( Ch. Mills), 2. Michael, 3. Turiddu. Toto: 12:10. Blaz: 12, 18. 26: 10. Ferner liefen: Nation, Louisiana  , Agnes,

Valeur.

Graf- Bismard- Rennen. 1. Effi( Weidner jr.), 2. Alcibiades  , 3. Harfen.  mädchen. Toto: 392: 10. Plag: 68, 21, 31:10. Ferner Hefen: Leuchttäfer, Rehoferin, Lindow Peter( 1. o. W.), Beate, Eichtelmann, Lu, Diana Magowan, Esparsette, Fredegundis, Flaggenlied.

Jubiläums- Preis. 1. Zauntönig( Ch. Mills), 2. Ehrenberg, 3. Edstein. Toto: 70:10. Blag: 18, 12, 14: 10. Ferner liefen: Caro Bube, Arnim, Belwin, Manrico, Karneval.

v. Goßler- Rennen. 1. Edelsteins Gohn( 2. Mattern), 2. Rohlenkönig, 3. Erifa. Toto: 82:10. Blag: 40, 29, 39: 10. Ferner Tiefen: Seider, Selio. gabal, Jram, Liebesbote, Campanula  , Eulenspiegel, Erbprinz jr., Propeller, Cilento, Goudster, Ingeblinde, Bicar, Ingrid Halle, Petronella A., Lindowkind, Luftschiffer, Manzanares.

v. Retowsti- Rennen. 1. Barmento( Ch. Mills), 2. Baffer, 3. Primel. Toto: 25:10. Plas: 10, 10, 11:10. Ferner liefen: Beter Spinne, Tamerlan  , Nebel­tappe, Nelly Arnold, Alpenfeuer.

Preis der Stadt Berlin  . 1. Benjamin III( Begou), 2. fegrimm, 3. Mago­wan ir. Toto: 132: 10. Plag: 25, 27, 14:10. Ferner liefen: Kurfürst, Aga, Rönigsabler, Cotta, Johannistäfer( o. B.), Fregoli, Trotteur.

Stolzenberg- Rennen. 1. Athener  ( Schula), 2. Cilly Dillon, 3. Heimchen. Toto: 137: 10. Plat: 32, 16, 16:10. Ferner Tiefen: Artifer, Fridericus Reg, Wartburg  , Constance, Madonna, Sinne, Aldisa, Haga Burton, Kroschel, Meifter finger, Gondel, Hella Timoto.

Tichoepe- Rennen. 1. Frankenstein( A. Schula), 2. Capitän Salle, 3. 3r teufelchen. Toto: 157: 10. Blag: 32, 26, 30:10. Ferner liefen: Binsto, Friedrichsd'or, Terraria, Baron Gabler, Notula, Dichtung, Ctashöferin, Cham pion Good( o. W.), Heideprinz I, Niederländer  , Abdullah Silver, Rohlenkönigin, Baromther, Prinzessin Etawah, Quitte B., Gawein  , Franlet, Copal, Beter Sarvefter.

Motorbootrennen.

Um den großen Preis von Deutschland  .

Der zweite Tag der internationalen Motorboot Rennen auf dem Templiner See bei Potsdam   hatte wiederum unter ungünstigem Wetter zu leiden. In beiden Hauptprü­fungen, der unbeschränkten und der 12 Liter- Klasse, feierte der Franzose Sigrand mit seinem Bott Pah Sih Fou II" große Erfolge, da er in beiden Rennen die vorgeschriebenen zwei Läufe gewann, einen davon im 80 Kilometer- Tempo. In der 12 Liter Klasse war er zwar allein, während ihm in der unbeschränkten Klasse der Sieg dadurch leicht gemacht wurde, daß Frizz von Opel  ( Opel   II) den Rest des ersten Laufes und den ganzen zweiten Lauf nur mit einem Motor fahren mußte, da bei dem anderen die Lager fich heiß gelaufen hatten. Auch die Amerikanerin Miß entschel hatte eine guten Tag, da sie beide Rennen der Außenbord- B- Klasse

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gewann. Dagegen versagte ihr Boot Mis III in der C- Klasse. Die Engländer, die diesmal mur mit zwei Booten ins Rennen gingen, gaben auf, die 1% Liter- Klaffe war wieder eine Familienangelegenheit des Ehepaares Krüger mit den beiden Sigrid"-Booten.

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Der Schlußtag stand sportlich zurüd, denn die Boote Opel   II und Sigrid VI waren durch Motorschäden zur Untätigkeit ver­urteilt, so daß von den zehn Läufen des Tages nicht weniger als sechs zu Alleingängen wurden. Dadurch gewann der Fran­zose Sigrand nicht nur seine vier Läufe in der unbeschränkten, so­wie der 12 Literklasse, sondern auch Frau Krüger fam mit ihrem ,, Sigrid V" allein über die Bahn. Sigrand machte im letzten Lauf den Bersuch, den von Fritz von Opel   erzielten Reford von 80 Stun­denkilometern zu schlagen, es gelang ihm dies jedoch wegen des starken Wellenganges und des heftigen Windes nicht. Da außer den sechs Alleingängen auch die beiden Läufe der B- Klasse durch die Ueberlegenheit des Bootes Julius" der Amerikanerin Hentschel mur zahme Affären waren, gestaltete sich die Prüfung der Außen­bord C- Klasse zu der einzigen Prüfung von Interesse. Sämtliche Engländer hatten auf die weitere Teilnahme der zichtet und auch die Amerikanerin Miß Hentschel fpielte mit ihrem Boot ,, Miß R C III" feine Rolle. In der Gesamtwertung aller drei Regatta- Tage wurde der Große Preis von Deutschland   dem Berliner   Rennmann R. C. Krüger mit 4099 Punkten zugesprochen vor dem Franzosen Sigrand, dem man nur 3600 Punkte, anrechnete.

Reichsbanner greift bei Seenot ein!

Am geftrigen Sonntag tenterte auf dem Tegeler See  , durch den heftigen Sturm hervorgerufen, eine 20er Segeljolle des Tegeler Segelflubs Odin  ". Trog strömenden Regens und heftigen Wellen gangs konnte ein Riemenvierer der Reichsbannerruderriege die Be­sagung, bestehend aus zwei Herren, retten. Es ist in diesem Jahre schon das zweitemal, daß Reichsbannerruderer bei Unglücksfällen eingreifen tonnten. Besonders zu erwähnen ist noch, daß andere vorbeifahrende Boote sich um die Rettung der Befagung nicht fümmerten.

Kaiser- Bierer" in Grünau! Bei der großen Ruderregatta in Grünau, am Sonnabend und Sonntag, wurde auch in diesem Jahre Kommentar er wieder ein Kaiser- Bierer" gefahren. übrigt sich.

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Voraussagen für Ruhleben: 1. Ladyship Friefin; 2. Anita Worthy- Leonardo; 3. Signal Fahrt Ch. Mills; 4. Augias- Eckstein; 5. Barmaid Lindowkind; 6. Valeur- Fahrt Ch. Mills; 7. Tizian   Fahrt J. Mills; 8. Königsadler Marie Luise; 9. Fahrt Jauß jr. Fahrt J. Mills.

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Ein Kind des Alkohols.

Der 19jährige Maffenmörder und Notzüchter Gourada.

Er heißt Johann Sourada; ist 19 Jahre alt. Die Geschworenen in Krems  - Desterreich- haben ihn zu 18 Jahren schweren Kerters verurteilt, verschärft durch einen Fasttag vierteljährlich und einsame Absperrung in dunkler Zelle an jedem Jahrestag der Tat, dem 23. Juli. Sourada hatte den Aufseher des Gefängnisses in Rabs mit einem Kleiderrechen niedergeschlagen, seine Frau und seinen vierjährigen Sohn mit einer Waffe getötet und einen sieben Wochen alten Säugling erdrosselt.

Souradas Großvater mütterlicherseits war Säufer, sein Vater, ein Wachtmeister, trant täglich einen Liter Schnaps, den Johann zeugte er im Alkoholrausch. Die Geburt des Knaben war eine schwere 3angengeburt, bei der ihm der Schädel flach gedrückt wurde. Damals sagte schon der Arzt zur Mutter, einer schwer hysterischen Frau, der Junge werde ihr viel zu schaffen machen. Tat­fächlich war er ein schwer zu leitendes Rind. Bon seinen Gespielen erhielt er immer die Prügel und so machte er auch den Eindruck eines verprügelten Knaben. Später wechselte er eine Lehrstelle nach der anderen, und als er zu einem Bauern gegeben wurde, versuchte der Vierzehnjährige eine Siebzehnjährige zu vergewaltigen.

Bald folgten verschiedene Straftaten. Der Junge fam ins Ge­fängnis für Jugendliche, fehrte nach seiner Entlassung zu den Eltern zurüd und verübte gleich darauf wieder einen Einbruch in einer Villa. Das Einzige, was er mitnahm, waren Bücher; stundenlang hatte er fie vorher in der Billa   selbst gelesen. Anfang Juni 1927 verübte er auf dem Heimwege von einem Kirchweihfest im Dorfe, wo er bei einem Bauern arbeitete, ein Sittlichkeitsver= brechen an einer Siebzehnjährigen, die er dabei fast erwürgté. Er wurde in das Gefängnis von Rabs eingeliefert. Der junge Richter, froh, daß er endlich eine größere Sache zu bearbeiten bekommen hat, ließ ihn hier, obgleich die Anstalt für derart schwere Verbrecher nicht geeignet war.

Der Gefängnisaufseher Hermann beschäftigte den Sourada mit dem Aufräumen des Richterzimmers. Eines Tages schlug der Gefangene plötzlich mit dem Kleiderrechen auf den Aufseher ein. Als Sourada fliehen wollte, stieß er auf die Frau des Aufsehers; mit einer Hade schlug er sie sechs bis siebenmal auf den Kopf. Als ihr vierjähriges Knäblein sich an ihn hängte, mit den Worten: Ich laß' Ihnen nimmer aus, Sie müssen dableib'n," tötete er auch das Kind, ging dann in die Wohnung der Hermann, erwürgte hier mit den Händen den Säugling und wickelte die Wäscheleine um den Hals des Kindes. Dann floh er.

Auf seiner Flucht vergewaltigte er ein zwölfjähriges Mädchen, das viele Wochen danach frank danieder lag. Am nächsten Tage überfiel er ein anderes Mädchen und zwang fie, indem er ihr einen Stich mit dem Messer versezte, ihm zu Willen zu sein. In der Tschechoslowakei   verhaftet und in Wien   in das Wiener   Gefängnis gebracht, brach er hier bei einer Rauferei mit einem Häftling diesem das Schlüsselbein. Das waren die Taten des Neunzehn­jährigen, im Altoholrausche gezeugten Sourada. Der Sachverständige erklärte den Sourada als geistig ge sund. Er kannte den jungen Menschen schon vom Jahre 1924 her, als er ihn zum ersten Male begutachtete. Damals hatte er von ihm gesagt, daß er auf dem besten Wege sei, ein großer Ber­brecher zu werden. Er hatte auch eine entsprechende heilpäda­gogische Behandlung vorgeschlagen. Sie wurde aber nicht vorges nommen, statt dessen kam der Bursche ins Gefängnis: man sorgte dafür, daß er tatsächlich ein großer Verbrecher wurde. Der Sach­verständige sprach von der erblichen Belastung des Ange flagten, von Reimschäden, vom geschädigten Nervensystem, von den Entwicklungshemmungen in bezug auf Gemüt und Willenstätigkeit, verursacht durch die Zangengeburt, von anlagemäßigen Defekten berneinte aber trotz alledem eine Geistes störung. Die Ge­schworenen sprachen Sourada einstimmig des tückischen Mordes schuldig.

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Traf dies Kind des Alkohols die Schuld an all dem, was eg verbrochen? Traf sie den Vater, der im Gerichtssaal gebrochen neben dem Sohn saß? Ist der Kerfer, das Fasten, die dunkle Zelle für diesen jungen Menschen, der schuldlos geworden ist, das Richtige? Wußte er, was er tat oder wirkte in ihm der Alkoholrausch des Baters, in dem er gezeugt war? Man wird in der Kriminalgeschichte nicht leicht einen zweiten Fall Sourada finden, um so lauter schlägt die Warnung an das Dhr: Sorgt für die unglücklichen Opfer des Alkohols beizeiten, damit der Alkoholrausch des Vaters nicht im Sohne als Blutrausch gräßlicher wiederkehre!

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