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4 Ar. 28S» 4S. Jahrgang Dienstag, 1�. Juni 192S

Der neue Ozeanflug geglückt. Das FlugzeugFreundschaft" an der englischen Westküste gelandei.

Ter Ozcanflug des ersten amerikanischen Flug- ZeugesFreundschaft", das die Amerikanerin Mist <« a r h a r t an Bord führte, ist geglückt. Das Flug- zeug ist wohlbehalten mit seinen drei Insassen gestern mittag an der englischen Westküste(Wales ) in der Bucht zwischen Burrh Port und Llancllt, gc. landet. Die Flieger wurden begeistert begrüßt. Damit ist es auch der ersten Frau geglückt, im Flugzeug den Ozean von West nach Ost zu übcrqucren. Nach einer weiteren Meldung über die Landung des Freundfchiift". erfolgte die Landung bei einer kleinen Vorstadt von Slanelly. Große Menschcnmasfen fetzten sich alsbald zu Fuß, ouf Motorrädern und in Auios in Bewegung, um die Flieger zu begrüßen. Die See war ruhig und das Flugzeug ging dicht an der Küste nieder. Es«nrd erwartet, daß die.Freundschaft" bei Eintritt der Elbe auf trocknem Boden stehen wird.Evening News" meldet, daß das Flugzeug nahe einer Sand- dank der Mitte des Loughorstiifses, 200 bis 300 Meter vom Ufer entfernt, gelandet ist. Die Landung in der Bucht. Die aus Bristol bestätigt wird, ist das Flugzeug.Freund- f ch a s l" der Amerikanerin Earhard bei Llanelly in Südwales , clnrn G Kilometer von dieser Stadt entfernt, im Ulündungs- gebiet des Lurry kurz nach l Uhr mitteleuropäischer Zeil gelandet. Die Flugzeil von I r c p o s s y In Neufundland bis zur eng. lilltym Küste betrug etwa lZ Stunden. kandon, 18. Juni. Zur Landung des FlugzeugesFreundschaft" melden die Blätter: Nachdem das Wasserflugzeug an einer Boje verankert war, bomb sich der Ehcspilot Mlliam Stvlß an Bord eines Küsten- luzchbookes an Land, um frischen Brennstoff zu bestellen, Miß <5 a r h a rt und der Mechaniker Gordon blieben an Bord. Stulg erklärte, sie wollte so bald wie möglich nach Southamptom weiter- lljeoen. Er bestätigte, daß Mangel an Benzin die Landung notig geinaäzt hätte. In einem Interview derEvening Standard". berichtet Stiiltz: Ich Hobe das Flugzeug während des ganzen Fluges g steuert und hatte infolge Nebels und Regens große Schwierigkeiten, meinen Kurs einzuhalten. Ich hatte schon seit einiger Zeit wahrgenommen, daß der Benzinnarrat knapp wurde, und beschlossen, bei der ersten günstigen Gelegenheit zu landen. Meine Gefährten sind gesund und froh, aber wir sind alle wide. Miß Earhard hat sich in dem Flugzeug zur Ruhe gelegt. Dos Benzin würde nur noch für einige Meilen Flug gereicht habe,». Der Flug war nicht angenehm, da ich ausschließlich mit liilf« meiner Instrumente gesteuert habe, glüik- lichcrweise hat keines von ihnen nerfogt. Einem Vertreter derEneniirg News" sagt« Miß Earhart : Ich l in sehr froh und sehr glücklich, aber ich bin zu müde, um mehr zu sagen. -i° M't dem geglückten Ozeanflug hat zum ersten Male «ine Frau den Ozean überflogen, wenn auch nur als F'ugpofsa.gier, ähnlich wie Lcvine. Mit dem Flug derFreundschaft" ist der Ozean in der Ostwestrichtung zum fünften Mol« bezwungen. Am 20. Mai 1927 startete zum ersten Fluge über den Ozean der Flieger Lindbergh, der ohne Zwischenlandung nach Zststündigem Fluge in Paris landete, wo er begeistert empfangen wurde. 14 Tage später folgte ihm Ehamberlin mit dem[

Flugpassogier L e v in e, der nach glattem Fluge über den Ozean sich infolge Nebels über Deutschland nicht zurechtfand und nach Kreuz- und Querflügcn zuerst in Eisleben und dann in Kottbus landete, wo feine Maschine erst ausreparier: werden mußte, um dann den Flug nach Berlin fortzusetzen. Nach Ehamberlin glückte es dem bekannten Polarflieger B y r d, der als einer der ersten den Nordpol überflog, den Ozean zu überfliegen. Auch er konnte auf dem beabsichtigten Landungsplatz in Le Bourget bei Pari, nicht landen, er wurde durch den Nebel von seiner Flugroute abgetrieben und landete im Kanal. Die Piloten Brock und S ch l«« über­flogen mit dem FlugzeugStolz von Detroit " am 28. August 1927 den Ozean und landeten glatt in Croydon bei London . Nach diesen geglückten Ozeonflügen begann der Wettlauf über den Ozean, der im kurzen Zeitabschnitt 27 Fliegern das Leben kost et e. DieBremen "- Meger in der Heimai. Die Aeden an Bord des Lloydampfers<5oliimbus*. Wie bereits in der Abendausgabe mitgeteilt, find dieLremen"- Flieger gestern an Bord des LloyddampfersC o l u m b u s" in Bremerhaven «ingetroffen und feierlich bsgrüßt worden. In der großen Hall« desC o l u m b u s" wurde der offizielle Begrüßungsakt vorbereitet. Hier versamnielten sich die Vertreter der Reichsrcgierung. der Handelsstadt Bremen , des Nord- deutschen Lloyd, sowie der Deputationen, unter denen auch eine M- ordnung des ehemaligen Württembergischen Pioirierbotaillons 13 er- schienen war, dem Köhl angehörte. Geleitet van Geh. Rat Stimming, der sich bereits von Plymouth her an Bond befand, betroten die Flieger die Halle, am Arme Köhls seine Gottin mit einem mit den wüttembengischen Farben geschmückten Blumenstrauß in der Hand zusammen mit Fitzmaurice, seine Gattin und sein Töchterchcn. Als erster Redner sprach Geh. Rat Stimming, der den Fliegern die Medaille überreichte, die der Norddeutsche Aoyd zur Erinnerm,g an den Ozeanflug hat prägen lassen, zur Erinnerung auch daran, wie Geh. Rat Stimming betonte, daß der Lloyd mit der Borges 6) ichte des Unternehmens ver- bunden gewesen sei, und daß er die Dienste semer Organisation zur Durchführung des Unternehmens zur Verfügung gestellt habe. Im Nomen der Reichsregierung begrüßte Ministcraldirigent Brandenburg die drei Flieger. Für den Senat der Hansostadt Bremen sprach Staatsrat D u ck m i tz. Für den Reichsverband der Deutschen Presse sein Geschästsfichrer Gustaf Richter. Herzlichc Bcgrüßungswortc widmete den Fliegern dann der ameri- konische Konsul in Bremen , R« e d, der Köhl. Fitzmaurice und n. Hünefeld als Vorkämpfer großer Zuktlnftsmöglichkeiten feiert«. Den Reigen der Begrüßungsreden beschloß der englische Konsul in Bremen . Fr y. Im Namen der Flieger dankte Hauptmann a. D. Hermann Köhl , der zunächst vor stürmischem Beifall nicht zu Warte kommen konnte.lPir sind glücklich in der Heimat ongc- langt," so erklärte er.Was zwischen unserer Abreise damals und heute liegt, ist für uns das größte Erlebnis. Die Zeitungen haben berichtet, wie mir drüben empfangen worden sind. Ich möchte Ihnen vor ollen Dingen die Grüße unserer Landsleute in Amerika bringen. In ollen großen amerikanischen Stadien, die wir bereist hoben, sind wir begeistert begrüßt worden. Uyi 11 Uhr vormittags wurde dann derColumbus" langsam in die Schleuse geschleppt, umgeben von einer Flottille von Dampsern, Motor- und Ruderbooten. Bom obersten Deck aus dankten die Flieger immer aus neue sür den jubelnden Empfang, der ihnen von den Ufern und von den Schissen aus zuteil wurde. | In den Lüsten kreisten mit mehr alz 30 Maschinen drei Flug-

geschwader der Lufthansa, sowie der Derkehrsfliegerschulen in Staaken und München -Schleißheim . Eine Himmelsschreibermaschine zog, ganz niedrig fliegend, einen Rauchkranz um den gerade in der Schleuse liegendenColumbus". Um 12 Uhr machte dann das Riesenschiff an der Lloyd-Halle fest. Hier gingen dann als Per- treter des Staates Bremen Amtshauptmann Koch und Oberbürger- meister Becke-Bremcrhaven an Bord, um den Fliegern die Grüße des Staates Bremen und der Stadt Bremerhaven zu überbringen. Als Stahlhelmgäste in Berlin ? Es wird dann weiter gemeldet, daß die Ozeanflieger Köhl, Hünefeld und Fitzmourice zu einer von der Bundes- leitung des Stahlhelms(Bund der Frontsoldaten) ver- anstalteten Begrüßungsfeier am 23. Juni, abends 8 Uhr, im Sportpolast, Potsdamer Straß«, ihr Erscheinen zugesagt haben. Der Bundesführer S e l d t e wird die Ozeanstieger durch eine Ansprache begrüßen. Die Flieger scheinen sehr schlecht beraten, daß st« sich in den Mittelpunkt einer Veranstaltung stellen lassen, die ein« reaktionäre und staatsfeindliche Organisationen aus propagandistischen Gründen zu inszenieren beliebt.

Stieß er seine Krau vom Balkon? Widersprechende Aussagen der Zeugen. Es ist etwas ungemein Tragisches darin, wie Wilhelm Vogler, dieser robust«, schwere Arbeitsmonn, vor seinen Richtern die ganze Zeit über dasteht, ohne sich nur einen Augenblick zu setzen. Als er in der Nacht auf den 2. April auf sein« Bitte, die Männer mögen doch sein« Frau nach oben tragen helfen, zur Antwort erhielt:Da ist nichts mehr zu helfen, laß sie doch hier sterben", da kam er erst richtig zur Besinnung. Das Unglück war im wahren Sinne des Wortes über die Ehe- leitte Vogler hinweggestürmt. Alle Zeugen bezeichnen den Ehe- mann als fleißigen Arbeiter und guten Menschen, der weder trank noch Karten spielte. Trotz seiner großen Sparsamkeit er hatte in drei Jahren 900 M. zusammengebracht erhielt seine Frau regelmäßig ihre 30 M. wöchentlich Wirtschaftsgeld und durfte dos durch ihre eigene Arbeit verdiente etwa 30 M. wöchentlich sür sich ausgeben. Diese Arbeit scheint aber für die Eheleute Vogler mit zum Verhängnis geworden zu sein. Sie selbst erzählte ihrem Mann, daß es in der Werkstatt während der Nacht ein wenig lose zugehe. Die Schwiegermutter hetzte gegen die eigene Tochter. Bald erzählt« sie dem Schwiegersohn, daß sie die Tochter mit einem fremden Maiin angetroffen habe, bald wallte sie von ihrem unanständigen Verhalten während der Arbeit etwas wissen. So plagte den Mann die Cifersiicht. Er fand auch nachts keine Ruhe, wenn die Frau arbeitete und holte sie hin und wieder unverhofft von der Arbeit ab. Vogler gehörte aber zu den Menschen, die alles schwer in sich tragen, die sich nicht aussprechen und in denen auf diese Weise sich Zündstoss in un� geheurem Maß« anhäuft. In der Nacht zum 2. April kam es nun untere dem Einfluß des Alkohols zur Explosion. Zu dem Schmerz um die abhanden gekommenen 900 M, wegen der er feine Frau in Verdacht hatte, gesellte sich die Eifersucht. Hat er nnn seine Fran vom Balkon heruntergestoßen? Da gehen die Aussagen der Zeugen auseinander. Die einen wollen es nicht gesehen habe». Sie behaupten, daß, nachdem sie das lieber- fallkommando alarmiert hatten, sie der nach Hilfe Schreienden zu- gerufen hätten:Spring! Spring! Das ist ein Ehescheidungsgrund." Und im nächsten Augenblick sei die Frau schon in die Tiefe hinunter- gestürzt. Ein anderer Zeuge, der Hauswirt Pagcl, der direkt unter dem Angeklagten wohnt, bekundet aber mit aller Bestimmtheit, daß er gesehen habe, wie Vogler die Hand seiner Fran vom Geländer des Balkans losgerissen habe und den aus der Straße Stehenden nachgerufen habe: Hier habt Ihr das Aas. Der Verteidiger Dr. Mendel hat angesichts dieser widersprechen- den Aussogen der Zeugen einen Lokaltermin beantragt: Dos Gericht möge sich an Ort und Stelle aus eigenem Augenschein überzeugen, ob der Hausbesitzer Paget und auch die anderen bei der Dunkel- heit, die um 1 Uhr nachts herrschte, die Dinge so gesehen haben konnten, wie sie sie schildern. Das Gericht lehnte de» Antrag des Verteidigers ab. Die Totschlaganklage gegen Vogler steht

fack London : C3Sotf§btUt. Sehen Sie, wie er kein Auge von dem Stock läßt," be- merkte Matt.Das ist ein gutes Zeichen. Dumm ist er nicht. Der wird mir nichts tun, so lange ich den Stock bereit halte." Als die Hand des Mannes dem Halse des Hundes näher kam, wies Wolfsblut knurrend die Zähne und duckte sich. Allein, wenn er auch die Hand beobachtete, er ließ den Knüt- tel, der drohend über ihm schwebte, dabei nicht aus dem Auge. Als Matt die Kette gelöst hatte, trat er zurück. Wolfsblut konnte es nicht glauben, daß er frei sei. Seit Monaten solange er in Schmitts Besitz gewesen war hatte er keinen Augenblick die Freiheit gekannt, außer wenn er losgelassen worden war. um mit andern Hunden zu kämp- fen. Stets war er nach solchen Kämpfen gleich wieder ein- gesperrt� worden. Er wußte nicht, wie er sich seine Freiheit erklären sollte. Vielleicht war es nur eine neue Teufelei, welche die Menschen an ihm ausüben wollten. Er machte langsam und vorsichtig ein paar Schritte, jeden Augenblick gefaßt, daß man ihn an- greifen würde. Er wußte nicht, was er tun sollte, denn die Situation war ihm so ungewohnt. Er hielt sich mißtrauisch von den beiden Männern entfernt und schritt bis zur Ecke des Blockhauses. Aber nichts geschah, und verwundert kehrte er wieder zurück und blieb ein Dutzend Schritte weit von den beiden stehen und schaute sie an. Wird er nicht weglaufen?" fragte der neue Eigentümer. Matt zuckte die Schultern.Das kommt auf den Versuch an. Wir werden es erst wissen, wenn wir es ausprobiert haben." Armer Teufel!" murmelte Scott mitleidig.Was dem feblt, ist ctn bißchen freundliche Behandlung," fügte er hinzu. Dann stand er aus und ging ins Haus hinein. Er kam mit einem Stück Fleisch heraus, das er Wolfs - blut hinwarf. Dieser sprang davon hinweg und besah es sich voller Argwohn aus der Entfernung. Fort, Major!" rief Matt auf einmal aus. aber die War- nung kam zu spät. Einer der Schlittenhunde hatte einen Satz nach dem Fleisch gemacht, und als er es gerode gepackt hatte, stieß Wolssblut ihn zu Boden. Matt stürzte hinzu, ober Wolfsbknt war schneller als er. Major erhob sich taumelnd, Pas Blut quoll ihm aus dem Halse und färbte den Schnee rot.

Es ist zu ärgerlich. Aber verdient hat er's eigentlich!" versetzte Scott rasch. Matt hatte den Fuß erhoben, um Wolfsblut einen Tritt zu versetzen. Ein Sprung, ein Aufblitzen der Zähne, ein scharfer Schmerzensschrei, und Wolfsblut zog sich, fürchterlich knurrend, mehrere Meter weit zurück, während Matt sich bückte und das gebissene Bein untersuchte. Er hat mich ganz ordentlich gepackt." verkündete er und deutete auf die zerrissene Hose und das ebenfalls zerrissene Unterzeug, das sich rot färbte. Ich sagte Ihnen ja. es wäre hoffnungslos mit ihm. Matt," seufzte Scott.Ich habe mir die Sache immer wieder überlegt, denn ich konnte den Gedanken nicht loswerden. Aber nun ist es so weit gekommen. Es ist das einzige, was man tun kann." Bei diesen Worten zog er langsam den Revolver heraus und untersuchte die Ladung. Sehen Sic, Herr Scott," entgegnete Matt,der Hund hat letzthin ein Leben wie in der Hölle geführt. Da können Sie doch nicht erwarten, daß er weiß und leuchtend wie ein Engel daraus hervorgehen sollte. Geben Sie ihm doch nur Zeit!" Aber sehen Sie doch Major an," versetzte der andere. Der Hundetreiber blickte ouf den verletzten Hund, der in den blutigen Schnee hingesunken war und offenbar in den letzten Zügen lag. Ihm geschah recht. Das sagten Sie ja selbst, Herr Scott. Er versuchte, Wolfsblut das Fleisch wegzunehmen, und dafür mochte der ihn mausetot. Dos war nicht anders zu erwarten. Ich möchte nicht soviel," und er schnippte mit den Fingern, für einen Hund geben, der nicht sich und sein Futter ver- teidigt." Aber Sie selber, Matt? Es ist ja alles recht schön und gut, was die Hunde betrifft, ober dies, Ihnen gegenüber, ist doch ein bißchen zu weit gegongen." Mir geschah ganz recht," entgegnete Matt eigensinnig. Wozu mußte ich ihm auch den Fußtritt geben! Sie sagten selber, er wäre im Recht gewesen, dann war ich also im Un- recht, ihn mit dem Fuß zu stoßen." Es wäre nur eine Barmherzigkeit, wenn man ihn tot- machte." beharrte Scott.Er ist doch nicht zu zähmen." Na, sehen Sie, Herr Scott, geben Sie erst dem armen Teufel eine Gelegenheit, sich zu zeigen. Er hat ja noch gar keine gehabt. Er kommt wie aus der Hölle, und dies ist das erstemal, daß er in Freiheit ist. Versuchen Sie es noch ein-

mal mit ihm, und wenn er wieder nichts taugt, dann will ich selber ihn töten. Ja?" Gott weiß, ich will seinen Tod nicht," antwortete Scott, indem er den Revolver einsteckte.Wir wollen ihn frei her- umlaufen lassen und sehen, was Güte bei ihm tun kann, und ich will gleich den Anfang damit machen." Er ging zu Wolfsblut hin und fing an, ihm leise und freundlich zuzusprechen. Nehmen Sie aber einen Stock mit," riet Matt. Scott schüttelte den Kopf und fuhr fort, um Wolfsbluts Zutrauen zu werben. Aber dieser traute dem Frieden nicht. Ihm drohte etwas. Hatte er nicht den Hund dieses Herrn ge- tötet, seinen Gefährten gebissen, was konnte er da anderes als eine schreckliche Strafe erwarten? Allein gegen eine solche erhob er sich im Zorn. Sein Haar sträubte sich, und mit ge- spanntem Auge und kampfbereitem Körper ließ er den Mann ganz nahe kommen, da er keinen Stock hatte. Und da kam auch schon die Hand und senkte sich langsam auf seinen Kopf herab. Wolfsblut kauerte in sich zusammen, aber er blieb sprungbereit, als er sich bückte. Hier drohte Gefahr, Ver- räterei oder ähnliches. Er kannte die Hände der Menschen. wie geschickt, wie schlau sie im Wchetun waren. Er knurrte drohender, während er sich tiefer bückte, aber die Hand kani näher. Er wollte nicht beißen, er ertrug bis aufs äußerste die drohende Gefahr, bis der Instinkt, das unstillbare Verlangen zum Leben, die Oberhand gewann. Weedon Scott hatte geglaubt, daß er den Biß rasch genug vermeiden könnte, doch er sollte erst die erstaunliche Schnellig- keit Wolfsbluts kennen lernen, der so flink und so sicher wie eine Schlange biß. Scott schrie überrascht auf. indem er die verletzte Haiid mit der anderen ergriff, und Matt stieß einen derben Fluch aus, als er an seine Seite sprang. Wolfsblut schritt geduckt rückwärts, zähnefletschend und mit bösem, drohendem Blick, denn nun konnte erßso fürchterliche Prügel erwarten, wie er sie je von dem schönen Schmitt erhalten hatte. Matt, was machen Sie da?" rief Scott plötzlich aus. Matt war ins Haus gestürzt und kam mit einer Büchse heraus. Nichts," antwortete er langsam und mit erheuchelter Ruhe,ich will nur das ausführen, womit ich vorhin gedroht habe. Ich denke, ich schieße ihn tot." Nein, das sollen Sie nicht." Ich werde es, doch! Passen Sie auf." Allein wie Matt vorhin für Wolfsblut gebeten hatte, so plädierte für ihn jetzt Weedon Scott.. (Fortsetzung fokzt.)]