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und fällt aber mit der Auslage Bagels. Da erfcheint es nicht verständlich, daß das Gericht den Lotaltermin abgelehnt hat. Es handelt sich doch hier um einen bisher unbestraften Menschen, der auch seine Frau nachweislich nie roh behandelt hat. Es war auch durchaus feine zerrüttete Che. Und der Frau fann im großen und ganzen ebenso menig schlechtes nachgelagt werden wie dem Mann. Um so tragischer erscheint der Fall.

Explosion in einer Metallgießerei. Minenzünder im Schrott. 3wei Arbeiter verlegt. In dem Metallwert von A. Laue in der Residenzstr. 62/64 in Reinickendorf - Oft ereignete sich ein schmeres Explosions. unglüd, bei dem ein Arbeiter schmer, ein anderer leichter verletzt wurde.

Die Explosion ist wahrscheinlich auf ein verhängnisvolles Ber sehen zurückzuführen. In dem Messingschrott, das einem Schmelz njen zugeführt werden sollte, befand sich ein Minenzünder, der beim Sortieren der Aufmerksamkeit der Arbeiter entgangen mar. Als die Metallteile in den Schmelzofen geschüttet wurden, explodierte plötzlich der Minenzünder und riß den Ofen ausein ander. Der 41jährige Gießereigehilfe Josef Boltomfti aus der Bankstraße 13 und der 25jährige Gießereiarbeiter Mag Boll aus der Niederstraße 4 in Wilhelmsruh , die in der Nähe des Explosions herbes arbeiteten, wurden von herumfliegenden Metall­teilen getroffen und verlegt. W. hatte so schwere Ber­legungen erlitten, daß er sofort in das Hedwigstrantenhaus ge­bracht werden mußte. Die Berlegungen Bolls find glücklicherweise nicht so schwerer Natur.

Ein bildstatistisches Museum. Angliederung an das Gesundheitshaus Kreuzberg .

Der im Borwärts" bereits erörterte Gedante, in Berlin ein bildstatistisches Museum nach Art des Wiener Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseums zu schaffen, foll im Verwaltungsbezirt Kreuzberg ner. mirklicht werden. Das Bezirksamt Kreuzberg hat der Be­girtsverfammlung einen plan vorgelegt, ein Mujeum dieser Art dem schon seit Jahren bestehenden Gefundheitshaus Kreuzberg als besondere Abteilung anzugliedern.

Auf der Gesolei" Ausstellung in Düsseldorf erregten, jagt die Begründung der Borloge, die statistischen Schaubilder bes 23iener Gefellschafts- und Wirtschaftsmuseums durch ihre einprägjame, ben Sinngehalt des Bildes fofort nerdeutlichenbe Darstellungsmethode allgemeine Aufmerksamkeit. Das Gesellschafts. und Wirtschaftsmuseum hat eine eigene, auf langen Erfahrungen be ruhende Ausstellungstechnik ausgebildet, die den 3med nerfolgt, ge= fellschaftliche Erscheinungen und Borgänge dar. austellen, um besondere Zahlenverhältnisse durch Bild. inmbole und leicht verständliche Anordnung von Linien, Flächen und Körpern zur plastischen Anschaulichkeit zu bringen und so die Statistik und die sich aus ihr ergebenden gesellschaftlichen Zusammen­hänge meiteren Kreifen zugänglich zu machen. Das Museum mirb in Wien auch zu Unterrichtszwecken verwendet und dient dazu, durch Baranschaulichung der mirtfchaftlichen und sozialen Struktur der Heimatstadt. den heimatfundlichen Unter­richt zu vertiefen und zu beleben.

Das für Berlin geplante Museum foll das Berliner Leben in feinen verschiedenartigen Ausstrahlungen darstellen,& B. be sonders die Arbeit der Berliner Kommunalverwaltung, has Berfehrswesen, die Ernährung, Ernährung, Sozial­

hygiene, Wohnungsmesen, Sozialversicherung um. Späterer Ermägung soll der in den Borbesprechungen aufgee tauchte Gedante vorbehalten bleiben, die beabsichtigte bildstatistische Wateilung zu einer Sentralstelle zu machen, die durch Wanderaus­ftellungen, Ausleihung des Bildmaterials an die einzelnen Schulen ufm. zur Ergänzung des Schulunterrichts beiträgt und besonders auch die Unterrichtung der Berufsschüler durch Darstellung der ellgemeinen und der speziellen berufswirtschaftlichen Verhältnisse fördert.

Gegen Kriegsverherrlichung.

Infolge der im Borwärts" gebrachien Meldung von dem Blan früherer Offiziere des Bionierbataillons, in Berlin - Südwest auf dem Kaiser- Friedrich- Blak cin on die Garnisonfirche sich anlehnendes Kriegerdenkmal auf zustellen, hat in der Bezirksversammlung Kreuzberg die sozialdemokratische Fraktion einen Antrag eingereicht, der das Bezirksamt auffordert, die Aufstellung zu verhindern. Der Antrag hebt hervor, daß dieses Dentinal eine Berberr lichung des Krieges bedeutet und daß es auf öffentlichem Blaz stehend für die Mehrzahl der Bürger ein ergernis sein

mürbe.

Erfolg bei den Freidenfern.

Die Delegiertenkonferenz des Berliner Bezirks der Freidenker fand am Sonnabend im Rathaus Neukölln statt. Reben einer Reihe von Anträgen stand die Wahl der Dele gierten zur Verbandsgeneralversammlung in Leipzig auf der Tagesordnung. Die Konferenz begann, wie die erste, mit einer großangelegeten" Rede des Oppofitionsführers Bengsch. Monate lang schrien die Kommunisten: Die Verbandsleitung mill feine Generalversammlung einberufen! Selbst die bürgerlichen Gerichte wurden von den Kommunisten alarmiert, um das Recht der Mitglieder auf eine Generalversammlung zu sichern. Jetzt hat die Berbandsleitung zu einer Generalversammlung eingeladen, und nun ist es wieder nicht recht! Jetzt haben die Kommunisten ent­deckt, daß eine derartige Konferenz nicht statutengemäß sein würde. In langen Ausführungen wehflagten die Kommunisten, daß sie nun gar nichts mehr zu sagen hätten. Aber trotzdem fie die General nersammlung nicht für ordnungsgemäß halten, mollen fie doch Delegierte hinsenden. Sie entdeckten sogar ihr demokratisches Herz und verlangten von der Mehrheit der Versammlung, daß ihnen Delegierte zugestanden merben. Nach langen Reden erschmere ten sie dann die Babhandlung durch Obstruktion. Es half aber olles nichts, die Liste Berbandsaufbau" hatte für die 42 Delegierten Kandidaten vorgeschlagen, die auch gemählt murden. De Berlin von 100 Delegierte auf der Hauptgeneralversammlung 42 stellt, ist die Wut der Kommunisten über ihre Niederlage ver. ständlich. Auch die Delegiertenwahlen im Reich haben meift mit einem Sieg der Liste Berbandsaufbau" geendet, so daß die Hoffnung besteht, daß die Kommunisten auch auf der General, versammlung menig zu fagen haben. Im Interesse der gefunden Enimidlung der Freidenterbewegung ist es zu begrüßen, daß die Kommunisten immer weniger Möglichkeit erhalten, ihre Spalter arbeit im Freidenferverband fortzusehen.

Hinter den Kuliffen der Ulfa .

Unfaubere Ufa Wäsche vor Gericht.

Die Ufa mäscht in aller Deffentlichfeit ihre schmutzige Wäsche.| Berwaltung, auch des Direktors von Strauß von der Deutschen Banf Gewissermaßen die Einleitung des Großreinemachens" bildete gestern eine Gerichtssigung im Landgericht III. Hier handelte es fich nur um ein Zivilverfahren: Die Ufa fordert von ihrem früheren Direttor Jacob auf dem Wege der Regreßflage die Rüd 8ahlung von 1600000 Mart, um die er sie angeblich durch fahrlässigen Ankauf unverwertbarer amerikanischer Filme geschädigt hat. Und gerade gestern wurde der frühere Ufa - Direktor Jacob zum erstenmal vom Staatsanwalt in der Strafsache vernommen, die gegen ihn von der Ulfa anhängig gemacht worden ist. Die Beschul digungen lauten auf Unterschlagung, Betrug, Urfundenfälschung, Ur­tundenunterdrüdung und Untreue gegen die eigene Firma. Eine hübsche Blütenlese!

Ufa Filme verfauften, Provisionen erhalten und daß eine Es wird von Jacob behauptet, daß er von Fabrikanten, die der Reflamefirma Epoche" ihm mehrere Tausend Mart gezahlt habe, daß er Raftulationsblätter habe verschwinden lassen und intorrefter. weise Endabrechnungen mancher Filme günstiger habe erscheinen lassen; daß er Silber, das aus altem Filmmaterial gewonnen wird, fich angeeignet und Inferatenrechnungen der Lichtbildbühne" zwei mal beglichen habe und dergleichen mehr. Direftor Jacob bestreitet bas alles. Jedenfalls stehen Sensationen bevor. In der gestrigen Gerichtsverhandlung behaupteten aber Jacobs Bertreter, die Rechts. anwälte Dr. Flatau und Dr. Apfel, daß

die Ufa ähnlich wie die Norma- Werte in ihrem privaten Jnfer. effe den Juffizapparat in Bewegung gesetzt hätten und daß der Gegenstand der strafrechtlichen Ermittlungen der gleiche fei mie der Gegenstand des Zivilprozesses. Sie beantragten beshalb die Auslegung eines Teiles des Zivilverfahrens bis zur Erledigung des Strafverfahrens. Das Gericht lehnte den Antrag ab und mun erfuhr man aus der Berhandlung, worum es eigentlich geht. Das, was man erfuhr, war wenig erhebend, aber um to charafte ristischer für die Zustände in der Filmindustrie im allgemeinen und in der Ulja im speziellen,

Die Bertreter des Herrn Jacob schilderten, wie im Jahre 1925 die Ufa , der es damals schon schlecht ging, unvermeidlich Bleite gegangen wäre, falls die amerikanischen Filmunternehmen Metro und Baramount die Absicht, ihre Filmproduktion nach Deutsch land zu übertragen, verwirklicht hätten. Herr Direktor Jacob wurde beauftragt, mit den beiden Firmen Berhandlungen zu führen. Sie bauerten wochenlang und fanden unter Anteilnahme der ganzen

statt. Schließlich fam man zu einer Einigung. Die Ufa taufte Paramount etwa 40 Filme für 2 Millionen Mart und Metro 25 Filme für 1,6 Millionen ab. Baramount verpflichtete sich, im Laufe von fünf Viertel Jahren ein selbständiges Verleihinstitut in Deutsch­ land nicht zu errichten, auch feine Theater in Deutschland zu er­werben oder sich an solchen zu beteiligen. Auch Metro war durch den Erwerb seiner Filme in Deutschland lahmgelegt. Die Ufa hatte jetzt freien Raum für die Entfaltung ihrer Lätigteit. Sie hoffte auch, indem sie die amerikanischen Filmgewaltigen zu ihren Gläu bigern machte, fie zu einem größeren Darlehen zu veranlaffen. Und tatsächlich gelang es ihr, von der Paramount ein Darlehen in der Höhe von 17 Millionen Mark zu erhalten, mit deren Hilfe sie sich sanieren sollte. In Wirklichkeit aber flossen die

17 Millionen direkt in die Kaffen der Deutschen Bank. Direktor von Stauß hatte mit aller Macht darauf gedrungen, daß der Bertrag noch vor dem 31. Dezember zustande kam, damit von der Bilanz der Deutschen Bank die Schuld der Ufa gestrichen werden fönne. Herr von Stauß mußte vor der Deutschen Bank rein do­stehen. Dies die Darstellung der Vertreter des Direktors Jacob. Nicht er, erklärten die Vertreter, trage die Schuld an den großen Berfuften der Ufa, fondern die Berwaltung der Ufa. Die amerita­nischen Filme habe er mit Wissen und Einvernehmen der Ber­maltung erworben, der hohe Preis sei für die Großfilme gezahlt

worden.

Eni­

Schließlich habe die Generalversammlung der Ufa dem Direttor Jacob Entlastung erteilt. Angesichts des Einspruchs des Frankfurter Rechtsanwalts Adler habe eine 3mischenberatung stattgefunden, auf der beschlossen wurde, die Entlastung zu erteilen, da widrigenfalls möglicherweise auch noch an andere Mitglieder der Ber­maltung Regresforderungen geftellt würden. fprechend diesem Beschluffe habe der Ufa Direttor Bausbad auf der Generalversammlung erklärt, daß die Ermittlung hinsichtlich der zu stellenden Regreßansprüche negativ ausgefallen feien, worauf mit 217 000 gegen etwa 300 Stimmen die Entlastung auch erteilt worden sei.

Der Bertreter der Ufa, Rechtsanmalt Zimmer, meinte darauf,

daß auf derselben Generalversammlung die möglichen Regreß­ansprüche trotz der Entlastungserteilung vorbehalten wurden und daß Jacob für den fahrlässigen Erwerb der Füme, für die die Kon­tingente fehlten, verantwortlich zu machen sei. Das Gericht fezte den Berfündungstermin für den 12. Juli feft.

Der Neustrelitzer Mordprozeß.

Oberstaatsanwalt Müller beantragt Todesstrafe.

Der Neustreliter mordprozeß Krüger- Brauer, Bust mehr, fie anzuhören, weil sie die Untersuchung in unerhärter der letzte große Prozeß, den der im Fall Jakubowski viel­erwähnte Oberftaatsanwalt Dr. Müller als Bertreter der Unflagebehörde vertritt, geht feinem Ende entgegen. Der Gutsbesiker und der Bersicherungsagent, die beschuldigt mer­den, den Knecht auf gemeinschaftliche Berabredung hin ge­mordet zu haben, sollen nach Ansicht des Oberstaatsanwalts des Mordes schuldig fein; er hat gegen beide An­getlagte die Todesstrafe beantragt.

Einen bemerfesmerten Moment bildet die Bernehmung einer ehemaligen guten Freundin der Frau des Angeklagten Brauer. Wie sie befundete, hat Frau Brauer sie bei einem Besuche zu be­stimmen versucht, auszusagen, daß sie, die Freundin, an dem Tage vor der von der Anflags behaupteten ärztlichen Untersuchung des Angeflagten Brauer als falfher Rhode bei ihnen in Blanken fee zu Besuch geweilt habe, was gar nicht der Fall mar. Ms die Freundin der Frau Brauer erflärte, fie fönne das nicht beschwören, gab ihr diese, die ihr alles auf einen Settel aufge. schrieben hatte, zur Untwort, fie fame nicht zum Schmur. Auf Beranlassung der Eltern übergab dann die Freundin diesen Bettel dem Untersuchungsrichter.

Großes Intereffe erregte dann die Bernehmung des Inter­fuchungsrichters, Landgerichtsrats Dr. Weber, dem der Unge tiagte Krüger so gut wie ein Geständnis abgelegt hatte, ber aber iegt vom Angeflagten heftig angegriffen wird. Dr. Weber fagt: Ich bestreite auch, Herrn und Frau Krüger hart behandelt zu haben. Bei Brauer liegen die Dinge anders, und ich habe be­sonders Frau Brauer unfreundlich behandelt. Ich hatte gar feine

Funkwinkel.

Bon dem Bundesfest der Arbeiter Sänger in Hannover wurde am Sonntagabend Beethovens Missa solemnis auf alle Deutschlandsender übertragen. Die Chöre wurden von der Boltsakademie Mannheim , die Soloftimmen von ersten Sängern aus dem Reiche gesungen. Den instrumentalen Teil beftritt das Berliner Philharmonische Orchester. Die hervorragenden Kräfte boten unter Prof. Arnold Schatten. schneiders Beitung eine vollendet schöne Aufführung des ergreifenden Berkes. Die Abendveranstaltung vom Montag brachte im Rahmen des internationalen Programmaustauschs eine Choraufführung aus Bien, wieder im firchlichen Stil. Diese nicht ganz glüdliche Auf einanderfolge mar diesmal nicht Schuld der Berliner Programm ftelle. Als Ausnahme fonnte man sie auch gern einmal in Kauf nehmen, zumal auch Wien eine Leistung von besonders hoher Qualität bot. Die Wiener Philharmoniker , der Staatsopernchor, die Wiener Sängertnaben und die Sänger Georg Maill und Karl Ett brachten unter Prof. Luzes Leitung Werte von Mozart und Schubert zu Gehör.

Ein interessanter Bortrag war am Sonntag Dr. Arnold Hahns Reportage über Reporter"." Der Bortrag zeichnete im allgemeinen fachlich und mit Berständnis das Porträt des vielseitig gebildeten Reporters.

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Am Montag sprach Dr. Georg Rok über Schüler wandern". Bernünftig betrieben, ohne überlabene Rudfäde und ohne Retorbmärsche, fei das Wandern eine der besten Körper übungen. Durch immer zahlreichere Errichtungen vor Schüler herbergen müssen wohlfeile Quartiere in ausgiebigem Maße ge­fchaffen werden. Temperamentvoll und im wesentlichen berechtigt maren die Antlagen, die der Maler Eugen Spiro in feinen Aus führungen Rings um das Kunstausstellungsmefen" Aber wirklich repräsentative Runitichauen fehlen ihm, meil es nicht, erhob. Berlin bat zwar zahlreiche. Jogar zuviel Kurstausstellungen. mie andere tleinere Städie, die Mittel dafür aufbringt. Es liegt im Intereffe der Reichshauptstadt mie im Intereffe der Künstler, daß hier bald bhilfe geschaffen wird.

Ies.

Weise gestört hatte. Von vornherein machte sie Shwierigkeiten. Ich gewann den Eindrud, daß Brauer und seine Frau fich über die Art der Berteidigung zu verständigen suchten. Daher wurde ich sehr heftig gegenüber Brauer." Rechtsanwalt Dr. Bahn mahte dann dem Untersuchungsrichter zahlreiche Borhaltungen. Er fragte: Hatten Sie nicht einen heftigen Auftritt mit der Ehe frau Brauer, in dessen Verlauf Sie die Frau schroff aufforderter, die Hände, die sie in ihrer Aufregung in die fleinen Taschen ihres Stridjadetts geſtedt hatte, herauszunehmen? Der Unter fuchungsrichter antwortete: Das stimmt. Frau Brauer mar sehr papig. Ich gebe zu, daß die Frau mich nervös gemacht hat und ih sie auch schroff behandelt habe."

Hierauf tam eine sehr verdächtige Geschichte von Gifipul pern zur Sprache. Bei Brauer sind befanntlich 102 Gramm Strydhnin vorgefunden morden. lleber die Hartunft des Giftes machte er jetzt die Angabe, daß er auf Anregung eines Bekannten ih sogenannte tähenaugen in einer Apothefe getauft habe, um sie als Heilmittel in einem Bersandgeschäft zu verineiben, ohne ihren Strychnininhalt zu kennen. In Mecklenburg wird St: nch­nin nämlich als Krähenaugen" im Boltsmund bezeichnet. Der Bekannte bestätigte zwar als Zeuge die Aussage von Brauer. muß aber ganz offensichtlich andere Krähenaugen" gemeint habet, als die später angeblich von Brauer gefauften und verwendeten.

Am Montag wurde die Beweisaufnahme geschlossen. Es folge ten die Plädoyers, in deren Berlauf Oberstaatsanwalt Dr. Müller gegen die beiden Angeklagten Brauer und Krüger wegen Mordes und versuchten Betruges die Todesstrafe und den dauernden Ber luft der bürgerlichen Ehrenrechte beantragie. Von den Verteidigern ergriff sodann als erster Rechtsanwalt Bahn Berlin das Wort Er richtete einen Appell an die Geschmorenen, fich nicht durch Ge­fühle und Antipathien beeinflussen zu lassen, sondern nur auf Grund festgestellter Tatsachen zu urteilen. Der vore der Staatsanwaltschaft mit großem Fleiß zusammengestellte 3ndizienbemeis habe niele 2üden und sei in feiner Weise überzeugend. Besonders zu berücksichtigen fei, daß die Aussagen der Sachverständigen über die Lage des Unglüdsfahns und die der Zeugen über den Zeitpunkt der Hilfe­Schreie auseinandergingen. Der Berteidiger beantragte die Freisprechung der Angeklagten. Der zweite Verteidiger Brauers, Rechtsanwalt Dr, Wilda Neubrandenburg, ging auf die Indizien im einzelnen ein und erklärte sie sämtlich für nicht stich­haltig. Er beantragte die Freisprechung feines Klienten wegen Mangels an Beweisen, stellte aber eine Bestrafung megen versuchten Betruges anheim. Die Plädoyers der Berteidiger des Angeklagten Krüger haben am Nachmittag um 4 Uhr begonnen.

Neue Rafeten Probefahrt.

Frih v. Opel will über 333 Stundenfilometer fahren. Frankfurt a. M., 18. Juni. Die Geschwindigkeitsversuche des Opel - Rafetenmagens Raf III find endgültig auf Sonnabend, den 23. Juni, nachmittags 2 Uhr, festgelegt. Die Fahrt findet auf der schnurgerade verlaufen­ben, etwa 25 Kilometer langen Eisenbahnstrede Burgwedel . Celle , nördlich von Hannover , statt. Das Verfuchsprogramm um faßt drei verschiedene Fahrten mit jeweils gesteigerter Ge­fchwindigkeit. Sollten die Versuche den Erwartungen entsprechen und insbesondere die bisher unberechenbare Haftung des Fahrzeuges am Boden ausreichen, so wird Frih von Opel bei einem vierten Bersuch

Das ideale

Laxin Abfuhr- Konfekt