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DER GELBE DIWAN

set inul s$.gation?

VON V. WILLIAMS- ZEICHNUNGEN VON ADOLF VON ADOLF LEHNERI

9. Morgenarbeit. ,, Und nun an die Arbeit," rief Manderton. Der Strohhut" erschien an der Tür.

12. Fortsetzung. Anzug tadellos mie immer. Es braucht mehr als eine Tragödie," dachte der Polizist, um einen Menschen seinen Lebensgewohn­heiten zu entfremden."

Mallom!"

Ich muß auf die Station für eine Stunde oder so. Während ich fort bin, lassen Sie niemand hier herein. Wer kommt, den weisen Sie an Inspektor Hafe auf der Station. Boulot, aus dem Frühstück bei Cranmore fann nichts werden. Aber sagen Sie ihm, bitte, daß ich kommen werde, sobald ich kann. Und ich wär Ihnen sehr dankbar, wenn Sie zusehen mürden, daß die Miß Dolores und wie sie sonst noch heißt, dann zu Hause ist. Spätestens um zehn Uhr bin ich dort. Auf Wiedersehen..." em in

Wie ein Sturmwind fegte er hinaus, und gleich darauf hörte man das geräuschvolle Anfahren seines Autos. Boulot fand sich mit Mallow allein, der umständlich seine kleine, schwarze Pfeife

füllte.

,, Fabelhafter Kerl, der Inspektor!" bemerfte er, während er ein Zündholz an seiner Fußsohle anstrich. Sie kennen ihn schon ein Zündholz an seiner Fußsohle anstrich. Sie kennen ihn schon lange, nicht?" Behn Jahre. Unser erster gemeinschaftlicher Fall war der Behn Jahre. Unser erster gemeinschaftlicher Fall war der von der Engländerin Alice Ray, die man erwürgt in ihrer Villa in Neuilly auffand... Erinnern Sie sich...?"

Der Strohhut" nickte. Freilich. Die französische Polizei hat's damals nicht schlecht gemacht. Wenigstens war das der Ein­druck auf der Station. So, da waren Sie auch dabei! Und was fagen Sie zu dieser Geschichte...?

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Almes

08( 3)

The Times

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Sie sagten mir gestern, daß Quaŋre sie schon in Amerifa fannte stimmt das?"

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gleichen unitschule in

Wann das?" ,, Vor dem Krieg 1913, glaube ich." Manderton schrieb schnell in sein Notizbuch.

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Boulot!" jagte Cranmore plöglich, Sie halten natürlich einen abierten an der gleichen Kunstschule in New Yort." Mann in meinem Zustand für gänzlich untauglich, um der Polizei bei ihren Untersuchungen behilflich zu sein. Aber ich muß etwas tun. Ich bin ganz vernünftig und werde niemand im Wege stehen. Und Sie und der Inspektor ich habe seinen Namen vergessen­die meine Frau ermordet hat!" Sie müssen mich mithelfen lassen, die... Person herauszubringen,

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Die Verzweiflung seines Freundes rührte an eine Stelle tief im Herzen des alten Franzosen. Er legte die Hand beschwichtigend auf seinen Arm.

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,, Mon vieux," sagte er ,,, wir rechnen auf Ihren Beistand." Hören Sie zu!" rief Cranmore. Als ich gestern nacht nach Haufe tam, habe ich alle Sachen meiner Frau durchgefehen, Briefe und Notizen, ohne irgend etwas auf ihren Besuch in der Aldon­ftraße Bezügliches zu finden. Auch durchs Telephon kann sie nicht angerufen worden sein. Die Leitung war in Unordnung und ist erſt bis Mittag wieder repariert worden. Aber auch später hat niemand angerufen. Ich weiß es bestimmt von der Zentrale. Wenn meine Frau zu Quayre gegangen ist, muß sie sich in einem plötz lichen Impuls dazu entschlossen haben."

,, Mon ami," sagte Boulot sanft, sie ist im Vorraum von Quanres Atelier erstochen worden."

Eine tiefe Falte erschien zwischen Cranmores Augen, und seine Nasenflügel bebten.

Ist das absolut sicher?" fragte er.

Boulot niďte.

,, Wir haben den Blutfled auf den Fliesen gefunden."

,, Quayre!" brach's wie ein Schrei von den Lippen Cranmores.

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Weiter!" drängte er. ,, Erzählen Sie mir alles darüber. Wer mar sie eigentlich? Wie ist sie mit Quayre zusammengetroffen? Wer ist er?"

Die Fragen stürzten wie ein Wafferfall aus seinem Mund. ,, Der Vater meiner Frau war ein irisch amerikanischer Journalist, der bei einem Straßenunfall umfam, als Carmen noch ein fleines Kind war. Er hatte eine Südamerikanerin aus Argentinien geheiratet. Bei seinem Tode hatten fie fo gut mie nichts. Meine Frau liebte es nicht, viel über ihre Kindheit zur teden, aber ich glaube, sie war hart genug. Als ihre Mutter starb, war Carmen erst siebzehn Jahre alt und mußte sich ihr Brot selbst verdienen. Sie zeichnete für Zeitschriften und erhielt dafür genug, um das Schulgeld an der Kunstschule zahlen zu können und da neben auch für die Erziehung ihrer Schwester zu sorgen. Als der Krieg ausbrach, ging es ihr ganz gut. Dolores befand sich damals in einem Kloster in Brüssel . Carmen gab ihre Wohnung in New York auf und fam nach England, um hier Krankenschwester zu werden. Ich lernte sie im Spital tennen, wohin man mich nach meiner Verwundung schickte... it dor

In welchem Jahr?"

,, 1918, nach der Märzoffensive."

Und Quayre was tat er in Amerita?"

Ich glaube, seine Mutter war Amerikanerin." p ,, Aber er selbst ist Engländer?"

,, Jawohl. Aber

Laffen Sie uns nicht zu vorschnell urteilen! Was sich gestern seine Mutter nach nach dem Tode seines Baters zogen er und

in seinem Atelier abgespielt hat, ist so merkwürdig..."

Ein Dienstmädchen mit roten und vom Weinen verschwollenen Augen erschien an der Tür, und gleich darauf folgte Manderton mit schnellen Schritten.

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Mr. Cranmore," sagte er, ich bin froh, daß ich Sie zu Hause antreffe. Ich möchte einige Fragen an Sie richten.. Zuerst beantworten Sie mir selbst eine Frage. Ist es wahr, ut daß Quayre meine Frau ermordet hat?"

Darauf weigere ich mich im Augenblid zu antworten!" ent­bgegnete der Polizist sehr bestimmt. Inzwischen muß ich Sie in einigen wichtigen Punkten um Auskunft ersuchen. Entschuldigen Sie meine Gradheit, aber ich habe Eile und nur sehr wenig Zeit zu meiner Verfügung. Also wegen Mrs. Cranmore und Quayre

mito nad tuo ip Jambo msds msd euo made

New Yort. Er studierte an derselben Schule, die auch meine Frau besuchte."

,, Erinnern Sie sich an den Namen?"

Duhamel. Carmen sprach oft darüber..."

Der Bleistift fuhr über das Papier. Manderton schlug eine neue Seite um und schien unschlüssig. Dann fragte er langjam: Wie intim mar Ihre Frau mit Quayre, soweit Ihre Kennt nis geht?"

Cranmore trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tisch. ,, Sie studierten zusammen. Weiter nichts. Quayre war einer von den Freunden meiner Frau in New York . Jeden Samstag­abend sah sie einige Bekannte bei sich. Einer davon war Quayre.. ,, Wie pflegte fie über Quaŋre zu reden?" ( Fortfehung falgt.)

misin

WAS DER TAG BRINGT.

Was der Druckfehlerteufel hervorbringt.

sid| Sozialdemokraten und anderen Republikanern nicht verschmäht, fo wäre es an der Zeit, daß sie ihre Abneigung gegen das Zentral­organ der größten deutschen Partei und gegen die Farben der deutschen Republik endlich ablegt!

In verschiedenen Zeitungen wird ein Aufsatz über das Fest der Sommerfonnenwende, das Johannisfest, veröffentlicht. Alle Sitten dieser Zeit seien der Widerhall unserer Entwicklung, germanische Borzeit lebe in den Tagen der Sommerfonnenwende Dann aber

heißt es:

,, Und wirklich gibt es taum ein Fest, indem wie ein starkes Widerspiegeln ehrwürdig Vorväter bäuche aus der Vergangen heit wieder emportauchen."

Alle Zeitungen brachten das Verbrechen. Frieden ruhen. Es bleibt ihnen erspart, mitanzusehen, was der

Boulot griff nach seinem Hut und zuckte die Achseln. ,, Wenn der junge Mann nur reden wollte.

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So ift's! Aber es hat ihn schon haben Sie auf feine Hände geachtet, als er das Zigarettenetui herauszog? Bitterten ordentlich! Und der Inspektor wird ihn schon untertriegen. Reißt den Leuten die Seele aus dem Leib so ist der Inspektor. Passen Sie auf. Bis zum Abend hat er das Geständnis. Sie werden's sehen!" drill findro ,, Aber warum hat er jetzt nicht geredet...?" sagte Boulot mehr zu sich, als zum anderen. ,, Denkt über sein Alibi nach, das ist es," entgegnete der Strohhut". Bis ihn der Smith auf die Station gebracht hat, hat er's fertig, da möcht ich drauf schwören. Sie haben's dick hinter den Ohren, diese Künstler!",

Als Boulot im Auto nach Sloane Crescent zurückführ, sah er,

daß die Londoner ihre Morgensensation schon in den Händen

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hielten. Alle Zeitungen brachten in riesigen, dickgedruckten Ueber­schriften das Verbrechen. Im Vorüberfahren konnte er lejen: ,, Eine Dame in West Kensington erstochen"- ,, Eine Dame der Gesellschaft ermordet" ,, Geheimnisvoller Mord in Hammer­fmith" und als sein Wagen einen Augenblic neben einem Omnibus halten mußte, erkannte er auf dem Umschlag eines illustrierten Blattes das schöne Gesicht Carmen Cranmores, das ihm wieder die stille Gestalt im Hinterzimmer des Drogisten ins Gedächtnis zurückrief.

In Sloane Crescent war schon alles voller Leben. Der Brief­träger machte eben seine Runde, ein Milchwagen rajfelt daher, und hier und dort zeigte sich am Fenster ein frischgewaschenes Dienstmädchen, zum Beweis, daß nun auch für die Londoner dieser vornehmen Gegend der Tag begonnen hatte.

Cranmore öffnete Boulot selbst die Tür.

,, Was gibt's?" fragte er begierig. Was gibt's? Diese Un­tätigkeit tann ich nicht mehr aushalten. Ich war um fünf Uhr in Ihrem Zimmer, aber Sie waren schon fort..

,, Lieber Freund," antmortete der Franzose ruhig, ich bin schon einige Stunden unterwegs und eine Tasse Kaffee.

,, Das Mädchen fagte grad, daß das Frühſtüd angerichtet märe. Hinten im Wohnzimmer. Es heißt, daß auf der Straßenseite die Laden geschlossen bleiben müssen.

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Die Börse würde in dem gebeugten und apathischen Mann faum den lebensvollen, vergnüglichen Chef von Cranmore u. Co. miedererkannt haben. Seine Stimme flang eintönig, und seine Haltung entbehrte aller Elastizität. Als ob ihn die Laft seines Kummers wie ein Bleigewicht zusammendrückte.

Auf dem runden Tisch in Carmens chinesischem Boudoir stand das Frühstück. Boulot schenkte sich eine Tasse Kaffee ein, während er unbemerkt seinen Freund beobachtete. Cranmore hatte tiefe, blaue Ringe um die Augen, aber er war frisch rafiert und sein

Selbsthinrichtung auf dem elektrischen Stuhl.

Selbstmörder sind erfinderisch. Zuweilen spielt dabei so etwas wie Eitelkeit mit: sie wollen nach ihrem Tode von sich reden machen; die Art, wie sie aus dem Leben scheiden, soll so originell mie möglich sein. Gift, eine Kugel, ein Strid oder das Wasser scheinen ihnen als Mittel, sich ins Jenseits zu befördern, zu all­täglich. Der eine steigt auf den Eiffelturm und stürzt sich von dort aus hinunter; ein anderer läßt sich unter den Trümmern des Flug­sich im Restaurant unter den

Unsere Borfahren fönnen sich glüdlich schäzen, daß sie in Frieden ruhen. Es bleibt ihnen erspart, mitanzusehen, was der Druckfehlerteufel mit ihnen treibt. Nach ihm müßten die alten Ger manen ziemlich beleibt gewesen sein, denn sonst fönnte man nicht annehmen, daß ihre Bäuche wie ein starkes Widerspiegeln ehrzeuges begraben; ein dritter würdig aus der Bergangenheit wieder auftauchen. Daß es nicht so ist, ist sicherlich recht gut...

Schwarzrotgold wird ,, gefragt"!

Der letzte Bericht der Berliner Tertilzeitung" zieht unter den 20. Mai einen beachtlichen Abschlußstrich: Schwarzweißrot geht zurück! Schwarzrotgold wird gefragt! Nicht nur der Deutsche Auto­klub, Post, staatliche und tommunale Behörden treten als Käufer auf, sondern während der Wahlbewegung wurde schwarzrotgold auch von Privaten start gefragt". Wohingegen zum größten Schmerz der nationalen Kreise bemerkt werden muß: Schwarzweißrot scheint in alten Beständen noch reichlich vorhanden zu sein." Neben dieser vaterländischen" Pleite fonstatiert die Tertilzeitung" ein

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weiteres Herabgleiten der Moralität: Doch muß gesagt werden, daß die Fahne als Symbol nicht mehr die frühere Bedeutung hat.

Heute gibt man Bestellungen auf, ohne dabei zunächst ans Bezahlen

zu denken, während man früher aus Gründen der Reinlichhaltung der Fahnen die Rechnung sofort beglich."

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Ja, ja, die gute alte reinliche" Zeit die ist auch für den Fahnenhändler dahin.

Aber Feldkanonen nicht mehr gefragt".

In der Deutschen Feldartillerie", einem Blättchen unentwegter Kanoniere, wird fonstatiert, daß die Nachfrage nach einem natur­getreuen Modell der Feldkanone 96 n/ A, oder der Feldhaubize 98/09 zu gering war, um eine fabrikmäßige Herstellung in die Wege leiten zu fönnen

Die heilige Barbara , die Schuhpatron in der Kanoniere, verhüllt ihr Haupt!

Misdroy kennt uns nicht.

Aus dem Ostseebad Misdroy wird uns geschrieben:

" In der Lesehalle des hiesigen Kurhauses findet man aller­hand Zeitungen, von der Kreuz- Zeitung " und" Deutschen Tages­zeitung" bis zum örtlichen Blättchen. Den Bormärts" oder den Abend" sucht man vergeblich. Auch mehen allerhand Fahnen und Fähnlein von den Dächern, aber fein Schwarzrotgold. Das tommt aber daher, daß die gesamte Kurverwaltung deutsch­national ist. Es figen darin abgehalfterte Majore, Oberleutnants, Schußleute und Spediteure. Andersgefinnte, Handwerker und Kaufleute werden bontottiert. Es soll vorgekommen sein, daß ein Sekretär den Borwärts" durch den Portier aus der Lese­halle hat entfernen lassen. Von Zeit zu Zeit merden während der Saison sogenannte Deutsche Abende" veranstaltet, an dem man dann all die schönen Armeemärsche von früher zu hören bekommt. Bor zwei Jahren wurde sogar noch:" Heil dir im Siegerfranz" gespielt." 169

rauschenden Klängen des Orchesters. Aus den Vereinigten Staaten von Amerika wird neuerdings gemeldet, daß ein gewisser Otto. Weide, der an einer unheilbaren Krankheit litt, den elektrischen Stuhl als Mittel zur Erlösung von aller irdischen Qual erwählte. Als Muster diente ihm dazu der elektrische Stuhl in Sing- Sing, auf dem in den Vereinigten Staaten die Mörder hingerichtet werden. Einen simplen Stuhl beschlug er mit Metall, stellte ihn darauf in sein Badezimmer, legte zu ihm elektrische Leitungen und ließ den Fußboden des Badezimmers mit Wasser anlaufen, um auf diese Weise die elektrische Leitbarkeit zu erhöhen. Nachdem er alle Vor­bereitungen vollendet hatte, fleidete er sich aus, setzte sich auf den Stuhl, drückte auf den Knopf und... war tot.

Kaschbach, Peterswaldau , Langenbielau

Da die Badeverwaltung von Misdron das gute Gelb ponde

Die Weber von Langenbielau und Kaschbach Die Weberinnen von Peterswaldau und Reichenbach, Die Textiler der schlesischen Dörfer, Berge und Täler

Stürmen nicht mehr die Maschinen wie früher,

Aber wie früher, Tag für Tag, gehn sie zur Arbeit. Immer noch steht die Fabrik von Herrn Zanziger da, Immer noch die Kungerberge, die Elendsdörfer, Das Rabengebirge, das Eulengebirge, Immer noch krächst der Rabe: Mehr Lohn! Immer noch schreit die Eule: Freiheit! Und auf den Autostraßen

Fährt mit zwanzig PS die Baumwolle, Die Kunstseide, die Leinwand spazieren. Die Steinkohle, das Holz, das Glas und der Stein, Die Herren der Därfer, Städte, Wälder und Werke, Torüber an Kaschbach, ro Moritz Jäger aufstand. Vorüber am- Grünen Gatter in Peterswaldau , 100 der Sturm gegen Zrranziger begann, Vorüber an elenden Hüten, wo elende Handweber Noch heute sitzen, vorüber an großen Etagen Großer Textilbuden, wo das Volk sinnt und spinnt, Vorüber, vorüber

Kaschbach, Langenbielau und Peterswaldau , bis Verlassen im schlesischen Lande, einmal aufdröhnend Vor jenem März 48 und lange vor jenem November 18 In Deutschland , gelobt sei euer Name bis in alle Ewigkeit Und euer Schrei und Programm:

1.Dir duldens nicht länger. Es muß anders merden!" und and gru sds no elisex Barthel