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Streif der Berliner Bäcker.

Streifbeginn am Montag.

Die zu gestern abend nach dem Gewerkschaftshaus einbe­rufene Funktionärfihung der Bädereiarbeiter in den Groß­beirieben hat nach kurzer Diskussion einstimmig befchloffen, den Streit sofort zu beginnen.

In allen Tarif- und Berufsangelegenheiten wende man sich stets an die zuständige Organisation, den Zentralverband der Angestellten, Belle- Alliance- Str. 7/10.

Der Schuhmacherverband 1927. Ein Jahr organisatorischen und finanziellen Aufstiegs. Der Zentralverband der Schuhmacher hält in dieser Woche in Köln seinen 22. ordentlichen Verbandstag ab. Wie aus dem Jahresbericht zu ersehen ist, hat sich die günstige wirtschaftliche Ent­widlung in der Schuhindustrie im Vorjahre auch auf die Organi am Schluß des Jahres 1926 insgesamt 71 113 Mitglieder zählte, waren es am Schluß des Berichtsjahres 77 907. Es wurden mithin rund 6800 Mitglieder gewonnen.

Schumann und Hetschold vom Verband der Nahrungs­mittel- und Getränkearbeiter gaben die notwendigen Instruk= tionen, nach denen folgendes zu beachten ist: Der bereits ange­stellte Sauerteig wird, soweit er nicht noch konserviert werden fann, am Montag früh aufgearbeitet, damit tein Material verdirbt. In der Ausstellung ,, De Ernährung" wird schon am heutigen Sonntag vormittag das Material aufgearbeitet, so daß dort bereits am Sonntag nachmittag die Arbeit eingefation vorteilhaft ausgewirkt. Während der Schuhmacherverband stellt werden kann. Die Brotfahrer haben das fertig­gestellte Brot oder das noch vom Sonnabend vorrätige Brot an die Kundschaft auszufahren und dann sofort in den Streit ein­zutreten. Am Montag muß das Streitmaterial vom Ver­bandsbureau abgeholt werden. Bis mittags muß ein Bericht im Verbandsbureau über die Streitbeteiligung vorliegen. Am Diens tag findet dann die erste Streitversammlung statt. Alle Streifenden, die Räder befizen, sind durch die einzelnen Streit

leitungen der Betriebe dem Verbandsbureau mitzuteilen.

Sehr start ist leider auch in dieser Organisation die Fluktuation in der Mitgliederbewegung gewesen. 22 759 Neuaufnahmen, Ueber­tritten usw. standen 15 965 Austritte, Ausschlüsse usw., gegenüber. Welche ungeheure Aufklärungsarbeit noch zu leisten ist, um alle in Organisation zuzuführen, erhellt ein Vergleich mit den im Zentral­der Schuhindustrie beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen der verband organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen und den von der In der Diskussion wurde mitgeteilt, daß noch zwei Groß amtlichen Berufszählung oder von der Berufszählung der betriebe die Forderungen unterschriftlich anerkannt Organisation erfaßten Beschäftigten in der deutschen Schuhinduftrie. haben. Zwei weitere Betriebe haben sich ebenfalls bereit erklärt, die Nach diesen Zählungen sind in der deutschen Schuhindustrie( auss Forderungen anzuerkennen. Mitgeteilt wurde weiter, daß von schließlich der handwerksmäßigen Schuhmachereien) etwa 120 000 2r­einzelnen Fabriken der Versuch gemacht worden ist, die Arbeiter und Arbeiterinnen beschäftigt. Wenn nun auch ein Teil beiterschaft dadurch einzuschüchtern, daß erklärt wurde, dieser Beschäftigten in anderen Organisationen bereits organisiert alle anderen Betriebe, die nicht in den Streit eintreten, würden sein mag oder aus anderen Gründen nicht für die Organisation in ausgesperrt. Diese Mitteilung wurde mit allgemeinem Ge- rage fommt, zeigen diese Zahlen dennoch, daß die Agitation feines­falls erlahmen darf. lächter aufgenommen. Es wurden dabei vor allem die Fabriken von Dahms, Porath und Heinrich Hähnge- Weißensee als die jenigen bezeichnet, die mit der Aussperrung gedroht hätten.

Der Vertreter der Bäckerinnungen, Generalsekretär Göttsch, gibt sich große Mühe, die Interessen der Großbetriebe zu vertreten. Er war gestern bei einer Verhandlung in der Bäckerei von Garz und bemühte sich, die von der Innung angebotenen Lohnfäße als Vereinbarung mit dem Verband durchzusehen. Er hat damit nur erreicht, daß die Berhandlungen scheiterten. Die Vertrauens­männerversammlung ging in außerordentlich gehobener Rampf stimmung auseinander.

Gehaltsregelung in der Getränkeindustrie.

Die kaufmännischen und technischen Angestellten der Getränke­industrie, besonders der Likör- und Spirituosenfabriken und der Weinhandlungen, haben in öffentlicher Versammlung am Mittwoch zu dem Schiedsspruch des Schlichtungsausschusses Stellung genommen. Nach dem Schiedsspruch werden die bisherigen Ge­haltssäge mit Wirkung ab 1. September um 5 Broz erhöht Kündigungsfrist monatlich, erstmalig zum 31. März 1929. Die ver­jammelten Angestellten haben trok großer Bedenten dem Schieds­Spruch zugestimmt. Auch der Deutsche Wertmeisterverband hatte zu dieser Versammlung eingeladen, so daß die taufmännischen An­gestellten und die Wertmeiste: vertreten waren.

Aus den Berichten ging hervor, daß einige Firmen trok des mit den Organisationen abgeschloffenen Tarifvertrags Gehälter zah­len, die unter Tarif liegen. Bei diesen Firmen fehlt meistens auch die gefeßliche Betriebsvertretung, so daß die Angestellten im Entlassungsfalle sowohl als auch während der Dauer ihrer Beschäf­tigung vollkommen schuhlos sind. Aus den Berichten ging ferner hervor, daß viele Angestellten nicht im Besize des Tarifvertrags find, also noch nicht einmal ihre Gehalts- und Arbeitsbedingungen fennen. Hier liegt die Shuld bei den Angestellten, die sich um die Wahr nehmung ihrer Rechte nicht fümmern und die dafür eine oft er hebliche finanzielle Benachteiligung in Rauf nehmen müffen. Mit besonderem Nachdrud wurde aus auf die Notwendigkeit der Organi­fierung der Bertreter und Retsenden hingewiesen, deren Verdienst und Einkommensmöglichkeiten oft äußerst unzulänglich find.

BERLIN C2

Die bedeutend bessere Konjunktur brachte naturgemäß auch ein Anschwellen der Lohnbewegungen mit sich. Während 1926 insge­famt 198 Arbeitstämpfe mit 111 646 Beschäftigten geführt wurden, von denen 34 Streits oder Aussperrungen waren, wurden im Be­richtsjahr

148 Bewegungen mit 231 153 Beschäftigten geführt, darunter 14 Streits oder Aussperrungen. Alle diese Be wegungen waren fast durch weg von Erfolg getrönt. Die Zahl der Tarifverträge und der davon Erfaßten ist im Laufe des Berichtsjahres ebenfalls gestiegen. Während Ende 1926 insgesamt 33 Tarifverträge bestanden, die für 6179 Betriebe mit 92 198 Beschäftigten Gültigkeit hatten, weist die Tarifftatistik des Verbandes am Schluß des Vorjahres 42 Tarifverträge aus, von denen 111 366 Arbeiter und Arbeiterinnen erfaßt wurden. Gleichfalls günstig ist auch die Entwicklung der Finan= zen der Organisation gewesen. Während die Hauptkasse am Schluß des Jahres 1926 einen Bestand von 1 253 654 m. aufwies, schließt das Berichtsjahr mit einem Vermögen von 2 349 661 M. ab. Alles in allem tann gesagt werden, daß das Jahr 1927 für den Zentral verband der Schuhmacher ein Jahr ansehnlicher Erfolge auf allen Gebieten gewesen ist.

Der Zirfus."

Die in allen beteiligten Kreisen mit größter Spannung er wartete 3irtus Sondernummer des Programms des Organs der internationalen Artiſtenloge, ist jetzt unter dem Titel Der 3irfus" erschienen. Der Birtus ist tot, fagt man in Baien freisen leichthin. Er lebt, schreien hingegen in vernehmbarster Deutlichkeit alle die vielen Anzeigen von Zirkusartisten. Durch diese Nummer erfährt man, wo in aller Welt gerade jetzt am 24. Juni alle diese Artiften weilen oder richtiger gesagt, arbeiten. Für sie reiht fich nämlich ein Arbeitstag an den anderen, es geht in Haz von Stadt zu Stadt und das ergibt dann die vom feßhaften Bürger mit Neid­gefühlen betrachtete Reise um die Welt.

Die Zirtusnummer des Programms gibt jedoch nicht nur im Inferatenteil Nachricht von dem Aufenthaltsort der Artiften, ihrer gegenwärtigen Arbeit und ihren Plänen, sie widmet auch im Tegt zahlreiche Spaltert den Artisten und dem Zirkusgewerbe. Das be

rufene Fachorgan spricht es frei aus, daß der Zirtus lebt, aber bittere Not leidet. Bloßes Jammern wäre einer Organisation unwürdig. Um Abhilfe zu schaffen, werden auch sehr berechtigte Bitten an die Behörden ausgesprochen, daß man den deutschen Zirkus nicht fünstlich niederhalten möge. Er soll, will und muß Steuern bezahlen, doch darf er weder als unnüßes Gewerbe noch als Aus­beutungsobjeft betrachtet werden. Denn der deutsche Artist will arbeiten und möchte nicht stempeln gehen.

AfA Bezirksfartell Berlin- Brandenburg.

Zur technischen und organisatorischen Bereinfachung haben die Vorstände der beiden Bezirkskartelle Groß- Berlin und Brandenburg des AfA- Bundes jetzt im Einvernehmen mit dem Hauptvorstand des AfA- Bundes beschlossen, ihre bisherigen getrennten Geschäftsführungen zu vereinen und sie dem bisherigen Af- Geschäftsführer von Groß Berlin, Erich Flatau, zu übertragen. Die Geschäftsstelle befindet sich Berlin SD 16, Engelufer 24/25, Aufgang A, IV. Stod. Telephon: F. 7. Jannowig 6281.

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Vom

Deutscher Textilarbeiter- Berband, Verwaltung Berlin . 25. Juni ab befinden sich unsere Bureauräume im Berliner Ge­werkschaftshaus, SD 16, Engelufer 24/25, Aufgang B, 3 Treppen, Fernruf F. 7, Jannowit 6281, von 6 Uhr nachmittags an F. 7, Jannowitz 1404. Die Geschäftszeiten sind wie bisher Montag, Mitt­woch, Donnerstag, Freitag von 9 bis 12 und 4 bis 7 Uhr. Dienstag und Sonnabend von 9 bis 12 Uhr. Die Geschäftsleitung. J. A.: Mag Gruhl.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Morgen, Montag, 19 Uhr, treffen fich alle Mitglieder des Kursus für Körperschulung in den Räumen der Laban- Schule, Elsasser Str. 26. Außenspielabenb ab 18 Uhr: Nordkreis: Auf dem Sportplag Cantian ftraße, Blab 4 H.

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten. Morgen, Montag, 19% Uhr, find folgende Beranstaltungen: Norben: Jugendheim Kastanienallee 81. Vortrag: Moderne Erziehung. Tempelhof : Jugendheim der Schule Germaniaftr. 4-6. Arbeiter und bürger licher Sport"( Georg Heilbrunn). Charlottenburg : Jugendheim Nosinen­straße 4. Borttag: Magim Gorki, sein Leben und seine Werke." Referent Lewinsti.

SPD ..Metallarbeiter, 4. Bezirk! Am Montag, 25. Juni, 16% Uhr, im Lotal Capriviste. 20, Fraktionsversammlung aller SPD. - Metall­arbeiter. Bollzähliges Erscheinen ist dringend notwendig. SPD . Metallarbeiter Tempelhof Marienborf! Am Dienstag, 26. Juni, 17 Uhr, bei Binger, Tempelhof , Dorfftr. 50-51, Versammlung aller Genoffen der Metallbetriebe in Tempelhof , Mariendorf usw. Tagesordnung: Stellungnahme zur Verbandstagswahl. Alle Genossen. werden dringend ersucht, anwesend zu sein.

SPD . Metallarbeiter Marienfelde und Lichtenrabe! Am Mittwoch, 27. Juni, 16% Uhr, bei Bildgrube, Marienfelde , Rieperplag, wichtige Bersammlung aller SPD. - Genossen. Vollzähliger Besuch wird erwartet. Mitgliedsbuch der Partei mitbringen,

SPD. - Metallarbeiter Charlottenburg ! Mittwoch, 27. Juni, 16% Uhr, wichtige Versammlung bei Reimer, Wilmersdorfer Str . 21. Partei­und Berbandsbuch legitimieren.

Achtung, EPD.- Metallarbeiter, 7. Bezirk! Am Mittwoch, 27. Juni, 16% Uhr, bei Richter, Manbachufer 5, wichtige Besprechung aller Partei­genossen. Jeder Betrieb muß vertreten sein. Partei- und Gewerkschafts­ausweis ist mitzubringen. Die Fraktionsvorstände.

Deutscher Wertmeisterverband, Bezirk X. Funktionärversammlung des DWB. ber Berliner Metallindustrie am Dienstag, 26. Juni, 19 Uhr, im Nordi fchen Sof, großer Saal, Invalidenstr. 126. Tagesordnung: 1. Ronjunttur in der Berliner Metallindustrie. 2. Ründigen wir den Manteltarif zum 30. Sep tember? Rein Funktionär barf bei biefer wichtigen Tagesordnung fehlen. Die Geschäftsstelle des Bezirts X, gez. Jaeger . Deutscher Bangemertsbund, Baugewerkschaft Berlin , Fachgruppe der Buger. Am Mittwoch, 27. Juni, 17 Uhr, ist im großen Gaal bes Gewertschaftshauses, Engelufer 24-25, eine Mitgliederversammlung. Die Tagesordnung wird in der Bersammlung bekanntgegeben. In Anbetracht ber Wichtigkeit der Tagesorb nung ist es Pflicht eines jeden Fachgruppenmitgliedes, bestimmt unb pünktlich zu erscheinen. Mitgliebsbuch ist in der Bersammlung vorzulegen, Die Fachgruppenleitung

Berantwortlich für Politik: Bietor Schiff; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Genertschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : Dr. John Schilomski; Lotales and Sonstiges: Frik Raritäbt: Anzeigen:. Glade: sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderet und Berlagsanstalt Baul Singer u Co. Berlin SW 68. Lindenstraße& Hierzu 4 Beilagen unb Unterhaltung und Biffen.

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