Glas und Textil.
Die lang hingestreďten Dörfer, die ihre Schornsteine rauchend| blüht vor dem Berfall das Werf, die geschliffenen Gläser, die großvor die blauen Bände des Riesengebirges stellen, find Fabrikdörfer. In ihnen wird Holz verarbeitet. Hinter dem toten, geschlagenen Wald machtvoller Stämme erhebt sich der lebendige Buchs riesenhafter Wälder. Die Straße führt zwischen den schwarzgrünen Wäldern aufwärts verfinft fühl im Grund, ist eine kleine, weiße Rinne inmitten des heiligen Grüns. Das Wildwasser der Zackel stürzt durch das steinige Bett, leises Donnern, der Gischt springt in das gläserne Saufen der Wälder. Dann kommt die Kochel aus dunklem Walddickicht, noch erregt vom jähen Sturz ihres schönen Falles, die Landschaft, die Natur triumphier: schrankenlos, bis die ersten Schranken kommen, die ersten Glasshleifereien, die ersten Wohnhäuser von Schreiberhau
Das Glas fam ins Riesengebirge im vorigen Jahrhundert von der anderen Seite, aus Böhmen . Im Jahre 1844 murde in Schrei berhau die erste Glashütte gegründet. Sie ist die feurige Mutterzelle der grauen, zahllosen Glasshleifereien ringsum. Das Gebirge ist schrankenlos, aber es hat doch seine Schranken: es gehört zum größten Teil dem Fürsten Schaffgotsch. Auch die Glasindustrie ist ihm dienstbar. Die Josephinenhütte ist ein hohes, mindverkühltes Haus. 3mei große Rundöfen glühen in der Hütte. Sie werden von breiten Tribünen umbaut, auf denen vor den Feuerlöchern dis Glasma her arbeiten. Ein junger Mensch holt aus dem Feuer mit feiner Pfeife einen Klumpen flüssiges Glas, dreht und mendet di: Glühmasse, hämmert sie, geht an das Feuer zurück und gibt sie dann an den Bläser zurück, der die Pfeife in die Höhe mirft und durch die Kraft seiner Lungen das noch formlose Glas schwellend macht, lebendig und formvoll. Große Kelche machsen aus dem Chaos, edle Gläser, funkelnde Flaschen, hauchzarte Shalen. Glas wird ineinander verschmolzen, rotes Glas in gelbes Glas, die rote Rugel fenft sich in die gelbe Hülle mie ein feuriges Eidotter. Dan wandrt die Pfeife weiter, vom Gesellen zum Meister, der den letzten Schwung gibt, die letzt: Form, die vollendete Gestalt.
Wir stehen lange an den glühender Defen, mir beobachten die schmere Arbeit der Kolonnen. Sie ist Affordarbeit. Der Fünfzehnjährige, der die Gläser nach den Kühlöfen bringt, verdient in der Woche 17 Mart, der Gehilfe, der das Blas vorbereitet, fommt auf 25 Mart in der Woche. Der Meister aber, der Mann der letzten Formulierung, fann, wenn wenig Bruch oder Ausschuß gemacht wird, bis 40 Mart verdienen. Neben uns stehen ernste Gebirglez, die mit fühlen Augen die Arbeit betrachten. Auch viele Kurgäste haben sich eingefunden, viele Frauen, denen die Bläserei an den feurigen Defen nur ein Schauspiel ist. Und die Bläserei ist ja auch ein Schauspiel, ist begaffte Arbeit, Zirkus des Lebens, willkommene Abwechslung für jene, die in den Wäldern wohnen und feine Not des Daseins kennen. Der Wind kommt fühl und rein durch die offenen Fenster, aber die Feueröfen glühen heftig. Auf den gebudelten Stirnen der Arbeiter glitzzert der Schweiß.
Der Eintritt zu den Schleifereien ist streng verboten, die Arbeit an den Sandsteinscheiben ist kein schönes Schauspiel. Bald stehen wir in den Schleifereien, sehen die Arbeit und fennen die furchtbaren Statistiken von der Schwindsucht der Glasschleifer, denen der Glasstaub und der Steinstaub die Lungen zerfrißt. Herrlich aber
artigen Schalen, die gebauchten Flaschen. In vielen Häusern wird hier das Glas geschliffen, die kleine milde 3adel treibt die schnellen Maschinen. Wir besuchen auch das Museum, in dem die Hütte die gläserien Wunder ihrer Arbeiter ausstellt. Wir wandern die großen Schränke und Bitrinen ab, in denen 70 Jahr: Geschichte des Glases und 70 Jahre Wandlung des Geschmacks zu sehen sind. Wir fahren noch nicht ins Tal zurück, wir fahren auf die Paß höhe, durch schweigende Wälder, in denen der Sommer dampft, wühlt und duftet. Das Auto lassen wir an dem Grenzstein, de: Deutschland und die Tschechoslowakei trennt, zurück. Wir laufen in das andere Land hinein, bleiben in derselben Landschaft, in derselben Sonne, verlassen endlich den böhmischen Löwen, begrüßen den deutschen Adler( warum sind die Hoheitszeichen so viele: Länder immer noch Raubtiere?), fahren dann nach Schreiberhau zurüd, tommen an armen, schmalen Feldern und Wiesen vorüber, die nach den Berghöhen flettern die Kartoffeln merden hier im Oktober unter dem ersten Shnee geerntet, berühren Petersdorf und fahren dann aus alter Liebe zur deutschen Dichtung nach Agnetendorf hinauf, wo sich Gerhart Hauptmann angesiedelt hat. Seine Siedlung ist sehr schön Wald rauscht um sein Haus. Die weißen Wände der Schneegrube blenden ins gewellte Tal. Und wir fahren in die Tiefe der Landschaft, in des die Tiefe Daseins. Die Gebirgsdörfer bleiben zurüd, dic tleinen Häuser mit den den mächtigen Dächern, den Ziegeldächern, Schindel dähern, den Schieferdächern. Fabriken rauchen wieder. Bald fommmt Warmbrum, der Herrensiz derer von Schaffgotsch , und dann Hirshberg, die alte Stadt mit den vielen Hotels, den alten Straßen, den Kneipen mit Damenbedienung, dem Treffpunkt der Touristen. Wir Sleiben nicht lange in Hirschberg. Am anderen Morgen fahren wir zu den Webern ins Rabengebirge.
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Schmiedeberg- Michelsdorf- Schömberg: wir fahren durch Dörfer und Städte, in denen der Katholizismus mit dem Protestan tismus zusammenstößt. Ueberall hat sich die moderne Arbeiterbewegung verwurzelt, in all den Dörfern und Kleinstädten, und in den Gemeinden, wo eine Religionsgemeinschaft die andere bekämpft oder unterdrückt, geht der unterdrückte Teil in die Partei und führt die Organisation. Schömberg ist fast ganz fatholisch und auch Boigts dorf, wo wir anhalten, um einige Handweber aufzusuchen. Die Handweber sterben langsam aus. Ihr Leben war fein Leben und ihr Leben ist kein Leben. Wir kommen in sin Haus, in dem noch handgewebt wird. Die Beberin ist eine 50jährige Frau. Sie sieht aus mie siebzig. Ihr Mann ist Bergarbeiter und geht in die Waldenburger Gruben. Er tommt nur an den Sonntagen heim. Am Webstuhl er füllt die halbe Stube aus muß diese Frau mm 14 Tage mindestens und jeden Tag 10 Stunden arbeiten, fie muß auch ihren 12jährigen Sohn zum Spulen mit anspammen, um neun Mart zu verdienen. An diesen Stühlen, die eine sehr tomplizierte Maschinerie sind, sie werden mit Händen und Füßen bedient, saßen 1913 in dem fleinen Dorf noh 39 Handweber. Im Januar 1927 wurde nur noch an 13 Stühlen gearbeitet, in diesem Sommer 1928 an 4 Stühlen.
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Die Stube, die mir besuchen, ist eine Stube der Armut. Mit
ben Händen farm man bi: Dede erreichen, e non großen Duers halfen gestützt wird. An den Wänden zählen mir 14 Heiligenbilder. Auf dem Ofen fochen Kartoffeln, Fleisch wird nur an den Festtagen gegessen. Die Wohnstube ist zugleich Arbeitsraum. Eirie Spulesteht da, auf den verdeckten Betten liegt rohes Garn. Die Stube erinnert an die alten Blockhäuser, von denen aus die Kolonisation neuer Länder begann.
,, Wir sind's gewöhnt," antwortete die alte Frau auf unsere Fragen.. Ja, sie sind es gewöhnt, die verlassenen Weber im Rabengebirge. Das Elend sind sie gewöhnt, den Jommer find fie gewöhnt. Auch der 44jährige Mann, den wir dann aufsuchen, ist das Elend gewöhnt. Astmathisch pfeift seine Lunge. Er arbeitet mit seiner Tochter zusammen. Ihr Liebster ist Bergmann. Immer heiratet in diesen Bergen die Weberin einen Bergmann, die Armut heiratet die Armut. Der Bergmann war vor drei und vier Generationen auch Bergmann. Auch er ist es ja gewöhnt, das Hundeleben. Ich schreibe aus dem Lieferbuh der Handmeberin Elisabeth Raabe den Monatsverdienst ab. Sie arbeiten zu zweit, der Vierudsiebzigjährige und die Siebenundzwanzigjährige und verdienen jeden Monat 27 bis 28 Mark! Der alte Raabe hat im Monat noch ungefähr 30 Mart Rente; aber auch hier im Gebirge fönnen zwei Menschen unmöglich mit fnapp 60 Mart im Monat auskommen, trotzdem sie das Hunge: n gewöhnt sind. Elisabeth martet auf den Tod ihres Vaters. Erst dann fann sie heiraten: einen Bergman aus dem Waldenburge: Revier. Mar Barthel.
Est Algen!
Unsere Anschauungen über Ernährung find durch die Bitamin forschung sehr verändert worden, und man hat erkannt, daß die lebenswichtigen Stoffe, die Vitamine, sämtlich durch die Pflanzen geliefert werden, die sich durch ihre grüne Färbung als chlorophyllhaltig erweisen. Kein Tier ist imstande, Vitamine herzustellen, und alle Vitamine, die sich in der tierischen Nahrung finden, stammen. von den Pflanzen, die von den Tieren gefressen werden. Die See tiere entnehmen ihre Bitamine den Algen. Diese sind den Landpflanzen in der Erzeugung von Vitaminen überlegen, weil sie im Meerwaffer alle zu ihrem Aufbau erforderlichen Stoffe erhalten. Auch das für die Ernährung so wichtige Jod findet sich in den Algen und durch sie in den Meertieren, deren Fett ein so vitamine und jod reiches Nahrungsmittel bildet. Die Algen stellen daher ein ideales Nahrungsmittel dar. Viele primitive Bölfer nähren sich von Algen; aber auch die Japaner verwenden diese Pflanzen für ihre Nahrung. und bei einer einzigen Mahlzeit nehmen fie oft 6 bis 7 verschiedene Algenarten zu sich, die in Pulverform den Speisen beigemischt werden. Daher ist der Kropf, der durch jodarme Nahrung entsteht, in Japan unbekannt. Auch die Bewohner von Tahiti genoffen noch bis vor kurzem sehr viel Meerpflanzen, und dieser Nahrung verdankte sie wohl ihre Gesundheit, ihren traftvollen Wuchs und ihre vorzüglichen Zähne. Seit sie mehr europäische Nahrung zu sich nehmen, finden sich auch unter den Kindern von Tahiti schlechte Zähne und englische Krankheit, die so viele europäische Kinder aufweisen. Um unsere Nahrung vollwertig zu machen, wäre es daher durchaus ge= boten, auf die Erzeugnisse des Meeres, vor allem auf die pflanzlichen, dann aber auch auf die tierischen, zurüdzugreifen. Welche Borräte das Reich des Neptun noch befizt, wissen wir freilich nicht, und es wird daher eine Zukunftsaufgabe der Wissenschaft sein, den Inhalt dieser ungeheuren Speisekammer festzustellen und die Lebensweise sowie Fortpflanzung der Algen eingehend zu erforschen, damit für ihre Vermehrung und Züchtung Sorge getragen werden kann.
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