Acht Jahre ohne Lohn gearbeitet.
Wie Hausangestellte ausgebeutet werden.
hwerem Herzen, bereit, zwar nicht die geforderten 3000 m., aber doch immerhin 300 M. zu zahlen. Dem guten Zureden des Richters gelang es schließlich, die Summe auf 500 M. zu erhöhen.
Wenn in manchen bürgerlichen Zeitungen von Hausangestellten| Und so erflärte sich schließlich die Beklagte auch, wenn auch mit die Rede ist, so fast immer mit der höhnischen Nebenbezeichnung Die Perle". Die Perle ist immer undankbar gegen die„ gütige, um ihr Wohl besorgte Herrschaft". Die Perle bekommt immer nur höch fen Lohn, prachtvolles Essen und wird überhaup: wie ein Kind im Hause gehalten. Ganz abgesehen natürlich davon, daß sich mancher Hausherr der alleinstehenden jungen Hausangestellten besonders lebevoll annimmt. Die Perle ist aber immer unzufrieden und ve:- dient gar nicht, bei einer so herrlichen Gnädigen zu sein. Wie es aber in Wirklichkeit sein kann, davon legt der folgende Bericht eine: Berhandlung vor dem Arbeitsgericht 3eugnis ab.
Das Mädchen, um das es ging, war als Polenflüchtling nach Berlin gekommen. Eine mitleidige Familie nahm sie auf. Als Saustochter, jo jagte die würdige Dame, die das eigentliche Obe: haupt der Familie war. Als Dienstmädchen, so sagte der Flüchtling felbst. Jedenfalls mußte sie acht Jahre lang überall im Haushalt helfen und gelegentlich auch im Geschäft als Verkäuferin mit tätig sein. Eine Entschädigung in barem Gelde erhielt sie nicht. Sie beTam nur, was sie zum Leben brauchte und die notwendige Kleidung. Aber man hatte ihr, als man sie als armen und ausgehungerten Flüchtling ins Haus nahm, versprochen, sie wie ein Kind zu halten, und später einmal, wenn sie etwa heiraten follte, ihr eine ftandesgemäße" Mitgift zu geben.
Dieser Fall war jest, nach acht Jahren, eingetreten. Und da die Familie, bei der sie seinerzeit als Flüchtling Aufnahme gefunden hette, fehr wohlhabend war, so glaubte fie, als Mitgift wenigstens 3000 M. beanspruchen zu dürfen, zumal sie ja während acht Jahren feinen Cohn für ihre Arbeit erhalten hatte, abgesehen von gelegentlichen fleinen Taschengeldern. Die Herrschaft" aber dachte gar nicht daran, die geforderte Mitgift gutwillig zu zahlen, sie sprach von Indankbarkeit und Unvers hämtheit und meinte, eigentlich müßte das Mädchen noch zurückzahlen, weil sie es während acht Jahren so gut gehabt hatte.
So war die Situation, als der Fall vor das Arbeitsgericht tam. Dieses konnte der Klägerin nicht viel helfen, denn da nie für fie Invalidenmarken geklebt waren und fie auch nicht Mitglied der Krankenkasse war, glaubte das Gericht, daß hier ein Arbeitsverhältnis im Sinne des Gesetzes nie bestanden hätte. Der Vorsitzende hielt jedoch der Beklagten ihr durch Zeugen bewiesenes wenig schönes Berhalten, ein Mädchen acht Jahre lang für sich arbeiten zu lassen ohne Zahlung von Lohn vor und riet dringend zu einem Bergleich.
Dienstag. 3. 7. 28
Staats- 3per
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Meistersinger
Staats- Oper
Am Pl.d. Republ.
Res.-S. 123 Ant. 192( 72) U.
Der schwarze Nomina
Dienstag: 3 7.28 Städtische Oper
Bismarckstr.
Ferienhalber geschlo sen
Staatl. Schauspielh. Am Gendarmenmarkt Ab.-V. 135
Anf. 20( 8) Uhr
Staati. Schiller- Theater, Charithg.
20( 8) Uhr
Die beiden Seehunde
Volksbühne
Theater am Bülowplatz Th. am Schiffbauerdamm
814 Uhr
81 Uhr: Der Kuhhandel
Die Komödie
Bismarck 2414/ 751/
U. Ende 108 U. Zum 50. Male: Es liegt in
der Luft Revue von Schiffer. Musik v. spoliansky
Residenz- Theater
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Justav Jroschkenkutscher- dyll mit Gesang und Tanz Loni Pyrmont . Krafft- Lortzing Gaston Briese Burkhardt Emma Klein Parkett auch Sonnt. statt 4.- Mk. nur 1. Mk.
Harnowsky- Bühnen Th. Koniggrätz. St.
8 Uhr
Leinen aus Irland
kenaissance- Theater Komödienhaus
Steinplatz 901.
RUhr Krankheit der Jugend
Komische
31%, Uhr Oper 8%, Uhr
JAMES KLEIN'S gewaltiges neues 2evue- Stück:
Zich' dich aus!
200 Mitwirkende. Vorverkaut ab 10 Uhr ununterbrochen.
Heute
11 Uhr:
Broadway
Rose- Theater
Gr Franki. Str. 132
Rosenfest
7 Uhr
Freude, schöner
Götterfunken 15 Uhr Der Fürst von Pappenheim
Planetarium am Zoo Verläng. Joachimsthaler Straß Noll. 1578 16 Uhr:
Der Sternhimmel
der Heimat 18 Uhr:
Theater des Westens Berliner Theater Erde und Weltenraum.
81, Uhr:
Die
20 Uhr:
Einen schlimmeren Fall rücksichts- und gewissenloser Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft fann man fich kaum denken: Keine Invalidenmarken geklebt! Nichts für die Krankenkasse gezahlt! Und überhaupt keinen Pfennig Lohn! Und schließlich für achtjährige treue Dienstzeit mit einer Bagatelle von 500 m. abgespeist. Wegen des Bubifopfs auf die Straße geworfen.
Ein zweiter Fall aber zeigt dann mit erschreckender Deutlichkeit, wie so ein armes, in der Weltstadt alleinstehendes Mädchen von seiner Herri haft frech und brutal auf die Straße geworfen wird, Herrschaft weil es sich einen Bubikopf hat schneiden lassen.
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Die Verfehlungen bei der Sterndampfergesellschaft.
Die Direktion der Dampfergesellschaft Stern bittet darauf hinzuweisen, daß die an sich begreifliche Empörung des Publikums über die Vorfälle Veranlassung zu tränkenden Bemerfungen gegenüber den jetzt dienstverrichtenden Angestellten der Gesellschaft gibt. Die Direktion bittet die Fahrgäste, von solchen Be werfungen abzusehen, zumal dadurch Unschuldige und Neuangestellte betroffen werden.
Wetterbericht aus deutschen Reifegebieten. Herausgegeben von der Deffentlichen Wetterdienststelle Berlin . Nordsee . Westerland auf Sylt : heiter. Helgoland : heiter. Borkum : woltig. Bremen : heiter. Hamburg : ziemlich heiter.
Offfee. Travemünde : heiter. Warnemünde : heiter. Saßniz: Stolp : wolkenlos. Danzig- 3oppot: wolkenlos. heiter. Swinemünde : heiter. Stettin : wolfenlos. Kolberg : heiter.
Harz . Schierte: heiter. Harzburg: heiter. Bad Sachsa : heiter. Brocken: heiter. Thüringen . Erfurt : wolfenlos. Eisenach : heiter. Bad Lieben stein: heiter. Oberhof : heiter. Inselsberg: wolfenlos.
Hessen . Kassel : heiter. Wasserkuppe ( Rhön ): heiter. heiter. Zittau : heiter. Sachsen . Dresden : wolfenlos. Schandau: heiter. Annaberg :
Schlesien . Schneefoppe: wolfenlos. In den ganzen Sudeten Rheingebiet. Köln : wolkig. Bad Aachen : heiter. Koblenz : Wiesbaden : heiter. Frankfurt a. M.: heiter. Feldberg ( Taunus ): heiter.
heiter.
Anna, so hieß das Mädchen, stammt vom Lande und ihre Her:- shaft hatte sie nach Berlin mitgebracht, als man im vorigen Jahre in jenen gesegneten Gefilden in der Sommerfrische weilte. Die AnStellung Annas aber war von einem Versprechen abhängig gemacht: Anna mußte feierlich in die hand geloben, auch in Beheiter und warm. lin brav und anständig" zu bleiben. Das hatte Anna versprochen und war mit ins Sündenbabel Berlin gereist. 10 Monale hatte sie bei ihrer neuen Herrschaft gearbeitet, hatte sich„ brav und anständig gehalten" und wurde trotzdem fristlos entlassen. Vor das Arbeitsgericht zitiert, begründete die„ gnädige Frau" die Entlaffung mit jetem Versprechen. Anstatt brav und anständig zu bleiben, hatte sich Anna o Schreck und Graus! einen Bubikopf schneiden lassen! Das war nun schon der Gipfel der Verderbtheit, wenigstens nach Ansicht der gnädigen Frau". Das Gericht nahm wenigstens nach Ansicht der„ gnädigen Frau". Das Gericht nahm einen anderen Standpunkt ein. Allein in dem Bubikopf sah es noch keinen Bruh jenes Versprechens, der die Entlassung rechtfertigte. Die Beklagte wurde verurteilt, trotz des neuen Bubikopfes an Anna Lohn und ko st geld für 5 Wochen zu zahlen.
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=
Was müssen das für Menschen sein, bei denen ein junges Mädchen unanständig wird in dem Augenblick, wo es sich das Haar schneiden läßt. Brav und anständig sind bei diesen Leuten offenbar nur Mädchen, die einen Königin Luise Gedächtnis 3opf und Sonntags an der Bluse ein schwarzweißrotes Bändchen tragen, von früh um 6 Uhr bis abends um 11 Uhr für geringen Lohn arbeiten und sich dann dafür bedanken, daß sie bei einer so feinen Herrschaft überhaupt haben arbeiten dürfen.
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Berantwortlich für die Redaktion: Engen Prager, Berlin : Anzeigen: Th. Glode, Berlin . Berlag: Vorwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buche bruckerei und Berlagsanstalt Baul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage.
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