Bauausstellung Berlin gefährdet?
Die Bauindustriellen fordern und drohen.
tarte ab und wurde vorgelassen. Frau Wangel, die, durch den Ton der Drohbriefe erschreckt, befürchtete, daß der Mann Unheil anrichten tönnte, hatte sich mit dem 50. Polizeirevier in der Kurfürstenstraße in Verbindung gesetzt und um Entsendung gebeten. Wenige Minuten nach H. betrat denn auch ein Kriminalbeamter das Haus und nahm den Kaufmann, der im Empfangs zimmer wartete, fest.
Um die Bauausstellung 1930" ist ein neuer Streit cusgebrochen. Die Bauindustriellen, deren Verbände hinter dem „ Berein in der Bauten ,, Verein Bauausstellung" stehen, sind unzufrieden mit der Behandlung der Geländefrage durch die Stadt Berlin . Sie behaupten, daß bei Ausführung des Wagner Poelzigschen Entwurfes die Bauausstellung benachteiligt merde, weil sie auf einem entlegenen Teil des Messegeländes unter gebracht werden solle.
Gestern hat der Verein Bauausstellung" in einer start befuchten Mitgliederversammlung eine scharfe Einspruchent schließung gefaßt. Darin spricht er sein stärkstes Bedauern" darüber aus, daß es zwischen dem Verein und der Stadt immer noch zu keiner grundfäßlichen Behandlung in der Geländefrage gekommen sei und hiermit das Zustandekommen der Bauausstellung in Berlin im Jahre 1930 ernstlich in Frage gestellt werde. Durch Wagners und Poelzigs Generalbebauungsplan werde ebenso wie durch den neuen Bebauungsplan, der ein Teilstück von jenem dar
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Auf der Wache fand man bei ihm cine Pistole und fünf scharfe Patronen, die er in einer Blechschachtel bei sich trug. Wenn auch 5. bestreitet, eine Tötungsabsicht gehabt zu haben, so ist nicht recht erklärlich, weshalb er dann eine geladene Pistole und Munition bei sich trug. Die lange Arbeitslosigkeit mag dazu bei getragen haben, daß er mit seinen Nerven nicht mehr auf der Höhe ist. 5., der ein sehr aufgeregtes Wesen zur Schau trug, wird dem Polizeipräsidium eingeliefert werden.
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Ministerialrat Genossen Hirschfeld Die Wohlfahrtspflege und bat Gesetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung " wirk fortgesetzt und abgeschlossen. In der Umschau" schreibt Ministerial. rat Genosse Ristau, Dresden , über ,, Taubst ummenfürsorge" Ferner werden die vom badischen Landesjugendamt erlassenen Richt linien zum Schutz der Hütefinder" besprochen. Genossin Graeger berichtet über die Tagung des Internationalen Arbeitsamtes" im Herbst 1927; Genoffin Hellinger über die Tagung des Preußischer Beirats für Jugendpflege" im Juni 1928, Genoffin Piel über die fangene" im Juni 1928 und Genosse Mennice über die„, 3. Haupt Hamburger Tagung des Deutschen Hilfsvereins für entlassene Ge versammlung des Bundes Deutscher Sozialbeamten" im Juni 1928. In der Rubrik Aus der Arbeiterwohlfahrt" ist ein Aufsatz von Ger noffin Buchruder veröffentlicht: Jahreskreislauf in unseren Näh stuben". Den Schluß des Heftes bilden Mitteilungen und eine aus führliche Bücherschau, von der die Besprechung des von der Arbeiter. wohlfahrt herausgegebenen Kommentars zum Reichsgesetz zur Be. fämpfung der Geschlechtskrankheiten und seiner praktischen Durch führung besonders erwähnt sei.
Reichswehrkonzert im Stadion.
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ſtelle, dem Verein die Verweisung der Bauausstellung Der deutschnationale Stadtbankprozeß. Unter der Leitung des Heeresmusikinspizienten Professor Ha& ene
in den entlegenen Westzipfel des Messegeländes zugemutet. Der Verein müsse, wenn er sich mit der ausstellungswirtschaftlich fast unmöglichen Lage des Westgeländes abfinden wolle, von der Stadt noch die Bebauung des Zwischengeländes fordern, weil sonst die Verbindung der Bauausstellung mit den alten Ausstellungshallen fehle. Diese zufäßlichen Leistungen seien allein Sache der Stadt, aber der Verein wolle sie nach Kräften tragen helfen. Sollte jedoch hierüber nicht bis zur nächsten Monats. versammlung des Vereins volle Klarheit erzielt werden, so sehe er feine Möglichkeit mehr, die Bauausstellung in Berlin im Jahre 1930 durchzuführen.
Das klingt wie eine Drohung, aus der man wohl den Schluß ziehen darf, daß der Verein Bauausstellung" bei diesem Streit etliche Vorteile herauszudrücken hofft. Gespannt muß man sein, welche Bedingungen er für die von ihm gewünschte ,, Generalbereinigung aller Schwierigkeiten mit der Stadt Berlin " stellen wird. Er kündigt an daß er hierzu ,, organisatorische Vorschläge" machen werde. Mit welchen Forde rungen wird er fommen?
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Verbandstagswahl der Metallarbeiter.
Nur etwa 50 Prozent Wahlbeteiligung.
An der Delegiertenwahl zum Verbandstag der Metallarbeiter in Karlsruhe haben sich in Berlin , nach den vorläufigen Feststellungen, etwa 41 200 Metallarbeiter beteiligt, von denen 18 975 den Amsterdamer Kandidaten und 22 227 der„ Opposition" ihre Stimme gegeben haben. Da die Organisation in Berlin zurzeit etwa 80 000 Mitglieder zählt, hat sich an der Wahl nur etwa die Hälfte der organisierten Metallarbeiter beteiligt. Wenn auch bei gewerkschaftlichen Wahlen die Wahlbeteiligung selten so start ist wie bei politischen Wahlen, so ist doch die Wahlmüdig feit, wie sie sich in den vorstehenden Zahlen widerspiegelt, unverhältnismäßig groß. Wir werden, wenn erst die genauen Abstimmungsresultate vorliegen, auf die Wahl näher eingehen.
Das„ Ultimatum" des Stellungslosen.
Die bekannte Schauspielerin Hedwig Wangel , die Gründerin des Frauenheims„ Tor der Hoffnung", wurde gestern in ihrer Wohnung Stegliger Straße 55 von einem Erpresser an Leib und Leben bedroht. 12,
Schon vor einiger Zeit schrieb ein 29 Jahre alter Kaufmann Albert H., der in Schönheide im Erzgebirge lebt, an Frau Wangel, schilderte ihr seine Notlage, daß er seit zwei Jahren ohne Beschäftigung sei, und bat um Vermittlung für eine neue Stellung. Da sich zurzeit für ihn nichts Passendes fand, so mußte er vorläufig vertröstet werden. Damit gab sich S. aber nicht zufrieden. Der Ton seiner Briefe wurde drohender, und schließlich stellte er Frau Wangel ein llltimatum, daß er sie, wenn sie ihm nicht bis zu einem bestimmten Tage eine Geldunterstützung oder Arbeit verschaffe, erschießen werde. Er kündigte weiter an, daß er nach Berlin kommen werde. Gestern nachmittag gegen 3% Uhr rief er in der Stegliger Straße durch den Fernsprecher an und erhielt von dem Pförtner den Bescheid, daß Frau Wangel bereit sei, ihn zu empfangen. Eine Viertelstunde später erschien H., gab seine Bifiten
PROGRAMM
für die Zeit vom
3. bis 5. Juli
BOL
Majestät schneidet Bubiköpfe
Das Schicksal einer Nacht
2 Jahre Gefängnis für Direttor Berger. Jm Prozeß der Stadtbank von Halle wurde heute nach insgesamt 75 Berhandlungstagen das Urteil gefällt. Der Hauptangeklagte, der frühere Stadtbankdirektor Berger, der dura, jeine Geschäftsführung der Stadtbank und damit der Stadt Halle einen Schaden von mehreren Millionen Mark zugefügt hatte, wurde zu 3wei Jahren Gefängnis verurteilt. Ferner wurde ihm die Befähigung zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf die Dauer von drei Jahren abgesprochen.
Das Reichswehrkommando III veranstaltete am Sonn abend im Deutschen Stadion ein Reichswehr Musikfest berger brachten 20 Mufitforps der brandenburgischen Truppen teile und einige' Kapellen aus Braunschweig , Göttingen und Goslar ein reichhaltiges Programm zum Vortrag. Bei Beginn der Ver anstaltung, die gut besucht war, prasselte ein Regen in die offener Tribünen des Stadions. Bald aber hellte sich das Wetter auf, sa daß das Programm weiterdurchgeführt werden konnte. Besonderes Beifall fanden die Musikvorträge aus Wagner- Opern. Im zweiten Teil des Programms wurden, Heeresmärsche und Choräls gespielt. Der große 3apfenstreich schloß die Musikvorträge ab. Dann folgte ein Riesen- Feuerwerf.
Das Urteil im Totschlagsprozeß Grulich.
In dem Totschlagsprozeß gegen den 23jährigen Friseurgehilfen Paul Grulich, der am 9. April nachts im Flur des Hauses Invalidenstraße 124 aus Eifersucht seine 18jährige Braut
Der Kaufmann Schroeder erhielt ein Jahr sieben Monate Gefängnis und zwei Jahre Ehrverlust, der kaufmann Reinis acht Monate Gefängnis, fünf Angeklagte wurden freigefprochen, die übrigen erhielten Gefängnisstrafen von sieben Monaten bis zu drei Wochen; ferner Geldstrafen von 200 bis 50 Mart. Eine Strafaussehung bei Berger wurde abgelehnt. Der Prozeß brachte zahlreiche Enthüllungen über die deutsch - Käthe Berndt, die Tochter eines Schuhmachermeisters aus Neu. nationale miswirtschaft in der Stadtverwaltung von Halle.
Praktische Wohlfahrtspflege.
Die ,, Arbeiterwohlfahrt" bringt in Heft 13 vom 1. Juli 1928 einen Aufsatz von Genossin Louise Schroeder , M. d. R., über die vom alten Reichstag erlassenen ,, Reichsgesetzlichen Aenderungen der Sozialversicherung 1924-1928". Der Beitrag von
Inilo
Stettin durch Revolverschüsse getötet hatte, beantragte der Staatsanwalt Weißgerber wegen Totschlages, Hausfriedensbruch und unbefugten Waffenbefizzes vier Jahre und ein Monat Gefängnis. Rechtsanwalt Dr. Georg Meŋer bat das Schwurgericht bei der Zubilligung mildernder Umstände die Jugend des Angeklagten und die Einwirkung des Alkohols zu be rücksichtigen. Das Schwurgericht I unter Vorsitz von Landgerichts. direktor Tolf verurteilte Grulich zu zwei Jahren sieben Monater Gefängnis unter voller Anrechnung der Untersuchungshaft.
So war es früher!
In einem amerikanischen Seebad vor 25 Jahren. Die Frauen durften auch im Wasser keine ,, unpassende" Kleidung tragen. In Berlin war es nicht anders.
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Die stärkste Sensation des Jahres Passage- Lichtspiele
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Tempelhof , Berliner Str. 97 108 Es zogen drei Burschen ( Drei Seelen, ein Gedanke) Marcco in Mordendes Gold Bühnenschau
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John Gilbert in Galgenhochzeit Erster Preis: Ein KuB Bühnenschau
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Adolphe Menjou : Ein Frack, ein Claque, ein Mädel Schunzel in Hercules Maier Bühne: Kastner persönlich
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dip edent
PROGRAMM
für die Zeit vom
3. bis 5. Juli
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Bin Walzertraum nach der bekannten Operette Die Filmkönigin Große Bühnenschau
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Die Kaiserjäger Jugendliche haben Zutritt Große Bühnenschau
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Harry Liedtke in Liebe und Trompetenblasen Barocko, 6 spannende Akte Große Bühnenschau
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Amerika , das Land der unbegrenzten Möglichkeiten Von der Schiffswerft zum Ozean lugendliche haben Zutri
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Die Bräutigams der Babette Bomberling
Charlottenburg Schlüter- Theater
Schlüterstr. 17 W. 7, 9.15, S. ab 4 Uhr Gigolo, der Tänzer für Geld Kampf um Liebe m. Jetta Gougal
Schöneberg
früher
Hauptstraße 43 6.30, 9, S. 3.15, 5, 7, 9 U Die Blumenfrau vom Potsdamer Platz Prinzessin Trulala
Steglitz
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Berliner Straße 27
Ich hab' mein Herz in Heidel.
berg verloren. I. u. II. Teil
Beiprogramm
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