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Ein Frauenmord im sächsischen   Wald.   Kinderrepublik Berlin- Brandenburg  .

Wer ist die Ermordete?

Ein Verbrechen, das vor acht Tagen in dem Sorn­ziger Walde bei Altgeringswalde in der sächsischen Kreishauptmannschaft Leipzig   entdedi wurde, beschäftigt auch die Landeskriminalpolizeistelle Berlin  .

Am 27. Juli fand man in einer Schonung unter jungen Fichten die nackte Leiche einer unbekannten Frau, die mit Moos und Fichtennadeln zugedeckt und schon start verwest war. Sie hatte wohl schon 2 bis 3 Monate dort gelegen. Nicht weit entfernt von ihr entdeckte man unter Baumwurzeln versteckt und ebenfalls mit Fichtennadeln zugedeckt mehrere Kleidungsstücke, die die Unbekannte getragen hat und die auf dem Rücken zum größten Teil aufgerissen sind. Nach dem Ergebnis aller Ermittlungen liegt ohne Zweifel ein Verbrechen vor. Für die Ergreifung und Ueber­führung des Täters hat das Kriminalamt Chemnitz   eine Belohnung von 1000 Mart ausgesetzt. Die Ermordete mag etwa 30 bis 40 Jahre alt gewesen sein. Sie war mittelgroß und der Kleidung nach wahrscheinlich eine Landarbeiterin. Zur Fest­stellung der Persönlichkeit und zur weiteren Aufklärung fönnen vielleicht auch Berliner   Landarbeiter Vermittlungs. stellen beitragen. Wer etwas weiß, wird gebeten, sich bei der Inspektion A des Berliner   Polizeipräsidiums zu melden.

Ein prügelnder Polizeibeamter.

Unter der Anflage der Mißhandlung im Amte hatte fich gestern der Polizeioberwachtmeister Paul Lemde vor dem Schöffengericht Mitte zu verantworten. In der Nacht zum 16. No­vember hatte er den Händler Förster in der Frankfurter Allee  , der in der Trunkenheit groben Unfug verübt hatte, zwangsgestellt. Auf dem Wege zum Revier foll fich nach der Behauptung des Ange­flagten, der als Trinter und Krafeeler in der ganzen Gegend be­kannte Förster, heftig gewehrt haben, so daß Gewalt angewendet werden mußte. Der Angeklagte bestritt aber, den Verhafteten miß handelt zu haben und gab nur zu, daß er vielleicht zufällig"(?) gegen das Gesicht des Festgenommenen geschlagen habe. Der Beuge selbst schilderte es anders. Er will sofort mit dem Polizeigriff vor­wärtsgestoßen worden sein. Auf der Treppe zur Wache habe der Angeklagte mit Fußtritten nachgeholfen" und ihn mit dem Kopf gegen die Band gestoßen. Auch auf der Wache habe der Angeklagte ihn noch einmal gegen die Wand gestoßen. Der Polizeioberwachtmeister Frentel, der das Wachtbuch führte, hatte bei der ersten Bernehmung von dem Borgang in der Wachtstube nichts wissen wollen, fich später aber erinnert, daß Lemde sehr auf­geregt war und aus der Nase blutete. Plötzlich sei er aufgestanden und habe Förster einen Stoß gegeben, so daß diefer zurüdtaumelte. Der Angeflagte behauptete, daß er wegen feines Nafenblutens zum Spudnapf gegangen sei und den Mann nur babe beiseite­chubs en wollen, Ueber den Vorgang ist übrigens feine Ein­tragung in das Wachtbuch gemacht worden. Förster, ein Mann von 43 Jahren, hat fich nach seiner Entlassung bei dem diensttuenden

Abfahrt aller Kinderrepublikaner und ihrer Führer am Sonn­tag, dem 8. Juli, 10 2hr 25 Minuten, Stettiner Bahnhof. Treffen 9 Uhr 15 Minuten am Pappelplag( Jnvalidenstraße). Die fozialistischen Arbeiter tommen zum Abschied der Arbeiterkinder. Der Zelflager- Ausschuß.

Beamten gemeldet und ihm die Wunde gezeigt. Als er am nächsten Tage Ohrensausen hatte, ging er zum Arzt, der eine 3 erreißung des linken Trommelfells und eine Berlegung am anderen Ohr feststellte. Der Sachverständige befundete auch vor Gericht, daß derartige Verlegungen nur von einem sehr harten Aufschlag oder einer Explosion herrühren können. Med.- Rat Dr. Dyrenfurth billigte dem Angeklagten§ 51 nicht zu, stellte aber eine starke Erregbarkeit bei ihm feft. Der Staatsanwalt bob hervor, daß der Angeklagte, der in acht Jahren sich als tadellofer Beamter gezeigt habe, ein gewisses Mitgefühl verdiene. Ein Beamter dürfe aber schon im Ansehen seines Standes und des Staates, auch wenn er durch Widerfäßlichkeiten noch so sehr gereizt fei, fich nicht zu solchen Roheitshandlungen hinreißen lassen, deshalb sei eine Geldstrafe nicht ausreichend, und er beantrage zwei Monate Gefängnis. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten wegen Mißhandlung im Amte zu 100 Mart Geldstrafe.

Funkwinkel.

Zu Wochenendfahrten in die einzigartige Welt bes Spreewaldes wollte der Vortrag von Georg Eugen Rigler anregen. Nur zwei Bahnstunden von Berlin   entfernt und infolge günſtiger Berbindungen bequem als Wochenendziel zu erreichen, liegt dieses wendische Boltsgebiet mit seinem wundervollen Baum­bestand, seinen reizenden Wanderwegen; zu Lande vor allem aber auch zu Waffer bietet es ein mit Naturschönheiten gelegnetes Reise­ziel. Das wendische Volkstum hatte hier einen großen Teil seiner Farbenprächtigen Trachten, die wendische Sprache wird in den Urwüchsigfeit bewahrt. Männer und Frauen tragen noch ihre Familien gepflegt. Die Schilderungen des Vortragenden fonnten wohl in manchem Hörer die Luft erweden, eine Fahrt in den Spreewald zu machen. Leider erfuhr man aus den Ausführungen nicht die Kosten eines solchen Wochenendausfluges. Üleber ben Wert und die Bedeutung der Frauengymnaftit" fprach Dr. Gustav Mustat. Er betonte, daß Turnen ein anstrengender Sport ist, der nur für den gefunden Frauentorper in Frage kommt, Gymnastit aber darauf hinwirkt, daß der Körper erst einmal gesund und leistungsfähig wird. Ein sehr hochwertiges Abendkonzert bot Georg Szell   mit dem Funtorchefter. Besonders erfreulich wirkte das Klavierspiel in C- Moll von Saint Saens  , dessen Solist Theophile Demitrieſcu war, durch den vollen, edlen Eine angenehme Unterhaltungsmufit brachte am Nachmittag die Kapelle Gebr. Steiner. Tes.

Klavierton.

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Abermals ein schweres Fehlurteil?

Unschuldig zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt.

Bamad pulls a Breslau  , 6. Juli. Der Kaufmann Heppner aus Breslau   ist im Februar vorigen Jahres vom Schwurgericht Breslau   wegen Urkunden­fälschung, vollendeten und versuchten Betruges und Anftiftung jum wiffentlichen Meineid zu vier Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluft und dauernder Unfähigkeit, als Zeuge vernommen zu werden, verurteilt worden. Durch den Verteidiger Heppners ift ein Antrag auf Wiederaufnahme des Verfahrens gestellt und damit motiviert, daß sich in der Zwischenzeit Tatsachen ergeben hätten, die dartun, daß Heppner unschuldig fei. Der Oberstaatsanwalt hat daraufhin die fofortige Eat­laffung Heppners aus dem Zuchthaus verfügt. Das wieder­aufnahmeverfahren schwebt.

Refordversuch der Junkers Piloten.

dass!

Freitag abend 43 Stunden in der Luft.

Die Junters- Mashine W 33, die unter Führung der Piloten Risticz und Zimmermann am Donnerstagfrüh zu einem e:- neuten Angriff auf den Weltbauerretord aufgeftiegen war, befindet fich noh immer in der Luft und der Flug verläuft bisher programmäßig. Der Kurs wurde auf der Strede Dessau­ede Deffau Leipzig und zurüd regelmäßig immegehalten.

Am Freitagabend befanden sich die Flieger 43 Stunden in der Luft. Sie hatten bis dahin etwa 5000 Kilometer zurüd­gelegt. Der Bersuch fann als geglüdt gelten, wenn die Landung nicht vor Sonnabend nachmittag 5 Uhr zu erfolgen Sraucht.

Todesfturz einer deutschen   Turmfeilläuferin.

Wie wir fürzlich berichteten, wurden in Redcad in Eng­( and die Mitglieder der deutschen   Orion- Truppe durch eine einsehende vom Seil geschleudert. Die Turmseilläuferin wurde ins Krantenhaus eingeliefert. Jetzt fommt aus England die Nach handelt sich um die deutsche   Artistin Elsa Nunn, die am richt, daß die Artistin ihren schweren Verlegungen erlegen ist. Es 4. Oktober 1905 in Freiburg   i. Br. geboren wurde. Die junge Artistin war außerordentlich beliebt, was besonders bei dem Leichen­begängnis in Redcad zu bemerken war, an dem sich auch die Be­wohner sehr zahlreich beteiligten.

Spielplanänderung. Die im Deutschen   Künstlertheater für heute abenb angefeste Bremiere der Holländer- Revue Es kommt jeder bran!" ift auf Mittwoch, den 11. Juli, verlegt worden. Gelöste Karten behalten ihre Gültigkeit.

( Nachdr. verb.). Etwas fühler, wechselnd bewölkt, zeitweise beiter, teine wesentlichen Niederschläge. Mäßige westliche Binde. Für Deutschland  :

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin   und Umgegend.

Ueberall fühler, in der westlichen Hälfte des Reiches wieder Wetterbesserung. Niederschläge besonders im Diten.

Bilanz

der Berliner Städtische Elektrizitätswerke Akt.- Ges.

Vermögen

Kasse, Postscheck u. Bank­

guthaben in Ifd. Rechnung Materialien

Wertpapiere und Beteili­

gungen

Schuldner

Kapitalverpflichtungskonto der Stadt Berlin  Vorauszahlungen auf Ver­sicherungen.

Interner Tilgungsfonds für die Frankenanleihe

am 31. Dezember 1927

ARM

237 401,31

9 359 657,49

2538 670,89 16 926 426,78

173 263 297,51

452 889,24 1 585 176,-

Oftastis

204 363 519 22

Verbindlichkeiten

Aktienkapital. Gesetzlicher Reservefonds 7% Franken- Anleihe v. 1925 6% Amerika- Anleihe I von 1926

6% Amerika  - Anleihe II Gläubiger

Rücklage für Werkerhaltung Rücklage für besondere Be­triebsverbesserungen Rücklage für Umschaltungen Rücklage für Delkredere Pensionsrücklage für Be­amte und Arbeiter. Reingewinn: 10% Dividende auf RM 15 Millionen Stammaktien 1 500 000,- Vortrag auf neue

Rechnung.. 435 790,32

Gewinn- und Verlustrechnung

RM

15 000 000,- 1: 500 000,-

24 116 695,35

12 600 000,- 84 000 000,-

43 520 823,17 16 892 074,19

598 136,19

1 200 000,- 500 000,-

2500 000,-

1935 790.32

204 363 519,22

der Berliner Städtische Elektrizitätswerke Akt.- Ges.

Ausgaben

Kosten für Betrieb und Strombezug.

Unterhaltungs- und Instand­

setzungskosten

Umschaltungen

Anlagen- Prüfungskosten

Handlungsunkosten

Steuern.

Zinsen einschl. Anleihe­zinsen

.

·

Abgabe an die Stadt Berlin  Sonderabführung an die Stadt Berlin  Zuweisung an das Kapital­verpflichtungs- Konto der Stadt Berlin  Disagio und Unkosten bei Aufnahme der Auslands­anleihen. Ordentliche Abschreibungen Rücklage für Werkerhaltung Rücklage für Delkredere. Rücklage für Pensionen der Beamten und Arbeiter Reingewinn

am 31. Dezember 1927 RM na mbo

35 610 159,45

10 509 100,57

2 459 932,49

1 663 757,-

5212 841,72 2550 368,20

8 157 193,66

11 516 761,53 7147 000,-

6959 990,85

129 039, 9 16 877 788,02 12.000 000, 134 323,28

1 166 266,99

1 935 790,32

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Einnahmen

RM 115 732 422,36

95 173,74

554 973,92

88 665,60

63 018,61

129 870,87

6 959 990,85

406 197,82

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