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Sonnabend 7. Iutt �92S as!
Unterhaltung unö ÄNissen
Seilage des Vorwärts
Der Melonenvertäufer. Skizze voll Auguste Äsnow. Ied«r Mensch wird geboren, um dos zu vollführen, zu dem er «juserwöhlt. Jeder Mensch wird einmal au» einer Gefahr gezogen oder, in eine hineingestoßen. S» wurde einst Moses aus dein Schilf« errettet, daß er als fviann seinem Volke Gesehe geben sollt«. Und Jesus   ward geboren, um einer neuen Gemeinde Wunder und Lehre zu senden. Nur der Chinese Pu M Tschongtschou lam ins Leben, daß er aus fremden Steinen sein Herz verblute. Luch Pu Vi Tschongtschou hatte kein Erinnern an sein« Geburts  - stunde. Wußte nur in btassen Stunden: mir haben einmal weiß« Gaukler gesagi:Du, Sohu des Himmels, kennst deinen wahren Himmel nicht. Dein Doter und dein« schlanke Mutier arbeiteten mit uns in einem Wanderzirkus. Als sich der Schoß deiner Mutter erschloß, du zum ersten Mole von deinem Bater schweigend ange- sehen wurdest, starb acht Tage später die Frau, die dich geschenkt. Sie schleiß die Augen nicht allein. Wiederum acht Tage daraus siel dein Vater von hoher Kuppel und zerschlug, wie dos Dach eine» Reisschuppens stil Sturm." Aber Pu Pi Tschongtschou wußte: leichte Erinnerung an meine erste Kindheit Kode ich doch. AI? ich fünf Jahr« zählt«, schoben mich die Clowns, die fich meiner in jenem Zirkus, in dem meine Mutter starb, angenommen, wieder von sich, wie ein Lotosbiatt, das in ihren Augen nicht schon blieb. Sie sangen mir zum letzten Mal« das Lied vom Mond und gaben mich zu anderen Waicher selten, die ihnen begegnet waren. Auf weiteren Landstraßen wurde ich größer und größer. Bold nu-ßle ich bei einem Mann«, der sich nur als Chinese ausgeputzt halt«, dasselbe tun, was mein Vater getan, fildend für Wend wurde mein langer Zopf eisern fest geflochten. An ein« Rolle gebunden. Abend»är Abend sauste ich vom höchsten Punkt des Zeltes hinab. Ab«nd für Abend lachte ich schreiend von schwindelnder Höhe nieder,«eil es den Leuten, die aus Bänken und Stühlen saßen, wohlgefiel. Pu Pj Tschaugtjchou jedoch wußte am stärksten: Abend für Abend zertrieben weitere Jahre. Rissen in mein staubiges Sein. Das Lehen von der Klippel in die Tief« wurde mir immer schwerer. Ich lernte weinen, bis bis an«in«m ganz besonderen Abend mein erster Wunsch zum ersten Mut erstieg. Es war so gewesen: ich war mit meiner Rümmer jertig. Die Pause setzte ein. Doch hatte ich Furcht, in die Ecke meines Wohnwagens, den ich mit amerikanischen  Jongleuren teilen mußte, zu kriechen. Darum stellte ich mich in »inen schmalen Ärenagang, aus dem immer der alte Löw« getrieben wurde. Zuerst wußte ich nicht, wo ich schmerzlich hinstarrte. Dann wußte ich dach, daß mein« Augen auf dem bärtigen Antlitz eines älteren Herrn logen, der lesend in einer Loge saß. Von jener Sekunde an schoß mein erster Wuistch in meine erste Tat. Bewegt« meine Füße vor. Wie von kalten Nachtnebeln getrieben, die die deutsche Erde oft so klebrig und schaurig machen, schlich ich mich an die Log«, neigte ttes die Stirn« und bettelte:Sir. Furchtz große Furcht vor Musik ist in Mr. Auch große Furchi vor dem Sgil. an dem ich hänge» muß, Ab«r Hie sehen wie h«r Sommer auf ihrem Lande aus. Warm. Von Sonn« vergoldet. Bitte, nehmen Sie mich wit. Schütze» Sie mich." La. na» diesem Abend an war Pu Zgi Tschangtschpus Leben ein bessere» geworden. Und seit den letzten sechs Jahren diente er dem Konsul Ix. Georg Paulsen, einem Junggesellen mit einer alten Hau». dame, in einer mittelgroßen Stadt mit vielen grünen, ruhigen Straßen und Plätzen. Nochmal«, Pu M Dschangtschou war in den sechs Jahren ein berühmter Diener in dieser Stadt geworden. Tag für Tag kamen viele Kjnder an der Villa des Konsuls vorbei, um den schwarzen Zopf zu sehen. llnh Pu M Tschangtschou hatte zusrieden«rsernt, daß e? als persönlicher Diener seinem Herrn gutmütig, vertraulich und ergeben jeden Wunsch von den Augen ablesen mußte. Doch eine» Tages wurde wieder alles anders.' Wieder alles düsterer um den Zopf. Pu Vi Tschongtschou stand auf»inem nassen Rasenstech Hinter sich zwei blühende Rosenstämme. Vor sich das hohe Schmiedegüter, <m das«x die Stirn« legt«. Doch plötzlich muhte Pu Fi Tschongtschou erschreckt aufsehen. Denn ein« andere isinift schlug ihn so gegen die Brust, daß sich sein gelbliches Gesicht in Falten legt«. Und Pu Vi Tschangtschou sah sich einem onderkn. echten Chinesen gegenüber. Einem, der die grobe Faust wieder aus den Stäben des Gitters zog. Der sragt«: »Wie kommst du hierher? Sprich!" Pu Yi Tschongtschou   konnte nichts verstehen. Weil ihn niemand die Sprache der Ahnen gelehrt. Endlich lallt« er stotternd von feinem Leben und von dem guten Reis, den er erhielt. Der andere nahm ein« Brieftasche aus der Brust. Und Bilder daraus. Und zeigte sie durch das Schmiedegitter. �Uird sagte: .Das ist dein« Heiingt, Dein Reis. Dein« Seele." Pu Vi Tschongtschou sah: Landsmänner an einer Kantine in Peking  , Straßen von Peking   selbst, ein« reiche Chinesin mit der langen Pfeife, nackte Mädchen im Opiumrausch, eine stlisame, schmal« Brücke, die malerisch von Hau» zu Haus führte, Eisträger und Meloneiwerkäufer. Pu Pi Tschongtschou kam zu keinem Stammeln mehr. Don dieser Stunde war auch die Zufriedenheit der letzten sechs Jahr« dahin. Die weiteren Wochen, die kamen, machten aus Pu Ui Tfchangstchou einen Diener, der nicht mehr gutmütig feine Dienste tat. Machten au» dem pechschwarzen Zopf einen neuen Hausen Unglück- Pu Fi Tschongtschou lernt« sogar, daß man auch«inen zweiten Wunsch und zweite., Mut trag«» konnte. Und wenn er immer wieder dos«in« Pild nahm, auf dem er klar den««ig lachenden Gott Putai sah, dann dachte«r jedesmal: ich will nie mehr zusrieden sein. Ich will sehr glücklich«erden. Da? aber kann ich nur in meiner Heimat finden. Pu Fi Dschangtschou wurde langsam eist ganzer Mann. Einer. der den zweiten Wunsch und zweiten Mut gieriger in seinen Händen hiev. Der«in«? Nachmittag? zu seinem.gütigen Herrn schlich, sich wieder tief verneigte und noch einmal bettelte: .Sir. seit ick»«.   daß einmal weiße SquNer mir«cht vms»nst pesag», daß ich ein Sohn des Hjmm'ks bin, aber meinen wahren Himmel nicht kenn«, kann ich in Jhivir: Hause nicht mehr bleiben. Denn ich weiß jejü, was mein Himmel ist. Darum will ich nie mehr zufriehen fein. Rur   glücklich werben, Litte, entlassen öU mich. Sonst muh ich»or Hehnsucht sterben. Schicken Sie mich in? Bond meiner Ahnen.''
Wie ich zum Theater kam. Erinnerungen von Leo Glezak.
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Mein Studium war noch nicht so weit gediehen, als daß ich gleich hätte zum Theater gehen können. Ich nahm also, um mein Leben fristen zu können, eine Stell« al» Schreiber in einer Adootaturkonzlei an. Diese Zeit bedeutete sowohl für mich als mich für den Advokaten eine Quesie von Leiden. Meine Konzentrotion auf die diversen Rechtsfäll« Neß so vi«l zu wünschen übrig, daß olles, was ich schrieb, meist unbrauchbar war selbst wenn man es hätte lesen können. El kam oft vor, daß ich, um Auskunft befragt, was dieses oder jenes bedeute, meine eigene Schrift nicht entziffern kamst«. Um nenn Uhr früh saß ich in her Kanzlei, und um halb zehn war mein Bedarf berests derart gedeckt, daß ich unter den kühnsten, an die Leichtgläubigkeit meines Brotherrn die exorbitantesten An­sprüche stellenden Ausreden mich zwei, bis dreimal in der Woche drückte und die Vormittag« wegblieb. Dieser Zustand kornste auf die Dauer nicht aufrechterhasten werden, das stand fest. Eines Tages rief mich der Chef in sein Allerheiligstes und er- klärte mir, stchtlich bewegt, daß wir voneinander scheiden müßten. Seine Hochschätzung für mich als Sänger nehme, trotzdem er mich nie gehört habe, solch gewaltige Dimensionen an, daß dadurch der Schreiber weit in den Schatten gestellt werde. Wir reichten einander die Hönde, versicherten uns unseres gegen- seifigen Wohlwollens und atmeten beide, auf, als sich die Türe zwischen uns schloß. Wenn ich dann später, als alles weit hinter mir lag, mkt meinem ehemaligen Chef zusammenkam, sagte er oft:Slezak, Sie ahnen nicht, was für ein schlechter Advokofiirschreiber Sie waren. Sie los zu werden, bedeutet« für jeden Advokaten eine Erlösung!" Es wäre unklug gewesen, ihm zu widersprechen. Die Sorge um die Eristenz stand nun wieder drohend vor mir. Man riet mir, da ich doch kein Sitzfleisch hätte, zu einem freieren Benif. Agent! Großartig! Ich bekam, durch Elnpfehlung, die Vertretung einer Firma für Powidel. In Deutschland   heißt es treffend: Pflaumenmus. Ich rannte von einem Kaissmannsladen zum anderen und offerierte mein« Powidel in der intensivstm Form. Ich erklärt« es für ein Verbrechen, die Gelegenheit vorübergehen zu lassen und mir meine Powidel nicht aus den Händen zu reißen. Di« Kaufleute fanden mich äußerst originell, amüsierten sich stchtkich, aber kauften nichts. Entweder war die Powidel nichts wert, oder aber war meine Art und Weife nicht ganz vertrauenerweckend. Ich weiß«? nicht. Eine? Tages fraß ich alle Muster auf und' sah ein, daß ich auch hier fehl am Orte war, Mit krachendem Magen kam ich zu den Gesangstunden. Mein Lehrer meinte, daß das so nicht weiterginge. Er besuchte Direktor Aman, der dem Brünner Stadttheater vorstand, und bewirkte, daß ich zum Probesingen zugelassen wurde. So stand ich endlich auf der Bühne und sang die Bajazzaarie. Das Resultat war berauschend man engagierte mich sofort. , Fürs erste Jahr bekam ich einen Borschuß von vierzig Gulden monatlich, der mir im nächsten Jahre von meinen hundert Gulden Gage abgezogen werden sollte. Für jedes Auftreten ein Spiel- Honorar von zehn Gulden. Im dritten Jqhre dreihundert Gulden Gags! Mir schwindelte! So viel Geld gibt es ja gar nicht! Ich saß da mit klopfendem Herzen, mir daran denkend:Was wird die Mutter dazu sagen?"
Dan» nach Hause» um die Unterschrift des Baters aus den Der- trag setzen zu lassen, denn ich war erst neunzehn Jahre alt. Wae sich daheim für ein Glücksgefühl aueiiöste. in welchen Formen es zum Ausdruck kam, kann ich nicht schildern, ich würde es damit profanieren.' Alle Not hatte«in Ende! Nun war ich Mitglied de? Theolers und durfte in die Künsster- log« gehen. Ich wohnte in derselben. Jede? Erwachen des Morgens war ein Fest. Sämtliche Advokaturkanzleien und Pvwidelfobviken der Erde tonnten mir den Buckel heninterrutschen. Da«s im Bertrage Bedingung rvor, daß ich im ersten Jahre mindestens drei Opernpartien bühnenreif studieren müsse, ich ober noch keine Note lesen konnte, spielte mir Mama Robinson am Klavier mit einem Finger jede so lang« vor, bis ich sie nachsingen konnte. Auf diefe mühsame Art erlernte ich den Freischütz, die Zauber- flöte und den Lohengrin. r Beschäftigt wurde ich ulclst, was mich mit Entrüstung erfüllte. Ich glaubte mich zurückgesetzt, gab auch dieser Empfindung im Kollegenkreise drastischen Ausdruck und erklärte meinen Direkter für «inen Trottel. Dies wurde ihm naturgemäß pünktlich zurückerzähtt. was eine ziemlich bewegte Aussprache und«in noch intensiaeres Kaltstellen zur Folge hatte. Da kam das Benefiz des Bassisten Shukoosky. Er wählte Lohengrin, mit der Bedingung, mein verewigter Jugendfreund und Studiengenpsse solle den Telramund singen und ich den Lohengrin. Rudolf Berger, der leider so früh Dahingeschiedene, eine sonnige Frohnatur und mir ein lieber, herzlicher Kamerad, gleichfalls ein Brümier Kind, befaß eine herrliche Barilonstimme, war musikalisch und gesanglich viel reifer als ich und wurde daher von Direktor Aman al? Telramnnd sofort akzeptiert. Bei mir wehrte er sich in dem berechtigten Angstgefühl, daß es eine Katastrophe werden könnt«, mit Hchrde» und Füßen. Aber Robinson wußte ihn zu überreden endlich willigt« er ein. Kapellmeister Thieme, ein äußerst.tüchtiger, gewisserhafter Nora- deutscher, leitet« die Vorstellung. Es kam zur Generalprobe das Parkett voll Menschen. Alle» ging soweit ganz gut, bi? auf einige Taktenigleiiungen, hje der Kapellmeister scharf rügte. Nun kam aber ein« Stelle, wo sich der Arme mit seinem Orchester wahrhaftig keinen Rat mehr wußte. Er schrie:.Slezak, nehmen Sie doch die Noten zur Hanb!" Ich erwiderte bescheiden:.Lieber Herr, wenn ich Noten lesen .kömue, so redete ich nicht mit Ihnen!" Di« gespannte Situation wich einer erlösenden Heiterkeit. Dann kam der Abend. Zur Vorsorge stand der damalige Heldemenor als Lohengrin gngetlsidqt in den Kulissen, um«inzuspringest, wenn«? nicht mehr weitergehen sollte. Es ging weiter, bis zum Schluß, und brachte mir einen großen Erfolg. In der Kulisse stand mein Direktor. Ich trat zu ihm, nahm ihn um den Hol» und bat ihn wegen des Trottel? um Verzeihung. Er verzieh und wurde mir ein«armer, fördernder Freund. dem ich viel zu danken habe. Notenlesen habe ich inzwischen gelernt, bis auf die Bohnoien. Die kenne ich auch heute noch nicht. Ich befürchte ernstlich, ich werde sie nie mehr erlernen. ljPiit besonderer Erlaubnis de» Verlage« Ernst Aowablt, Berlin  , de« BucheMeine sämtlichen Werke" von Leo Clczok, entnommen,)
Diesmal blieb das Herz des Konsul? aus Stein. Dr. George Paulsen erhob sich j«hr kurz vom Schreibtisch, an dem er gearbeitet, Sah lange den Diener an. Strich sich den weißen Schnurrbart. AM- wartet« barsch:.Uhfinn!" Pu Yi Tschongtschou   schlich fort. Im Treppenhaus umkrampft« er eine Gelönderpuppe. Biß ins Holz. Wieder Tage darauf trug sein« Seele Haß  . Beherrschte sich nur. weil sie es mußte Aber die Sohlen.feiner schloiehend«» Füße drückten auf jeden Weg und Steg den wilden Brnnd des Aufruhrs. Pu Vi Tschgngtschcm biß sich die Zähne aus. Die Kett« zerbiß er niemals, Auch kam er nicht zum Morde, d«n er sich eines Nachts erdacht. Immer wieder schlug ihn sein Herr, der Konsul Dr. Georg« Paulsen, dem eine alte Hausdame wirtschaftete, mit gütigen Worten, di« hallten: pu wirst ruhiger werden, Pu V> Tschangtschoil. Wieder gutmütig dem Befehl meiner Augen folgen. lind so wurde langsam und sicher die sch gar nicht mordwütend« Seele Pu Fi Tschangtschous verwirrt Dieser Wahnsinn ließ den langen, pechschwarzen Zopf pst sinnen: wq? will ich? Mehr kann ich nicht wollen. Nun hat mich mein Herr doch nach Peking   geschickt. Ich sehe bunte Straßen und will mich ernähren. Aber Eisträger werde Ich nicht. Ich werd« Melonen- Verkäufer. Das ist lustig, wie der ewig lachende Gott Putai, Sehr lustig, sehr lustig. Und als der Herbst kani, war Pu Fi Tschongtschou wirklich sehr lustig geworden. Setzte er sich zu den ersten fallenden Blättern tn den Vorgarten d«? Konsuls auf bi« Steine. Wohl hott« Pu Fi Tschongtschou keine Melonen vor sich auf, gebaut. Trotzdem leuchteten sein« glühenden Augen durch zwei Schlitze hindurch. Trotzdem hielt er ein Messer zwischen den Fäusten und schnitt Melonen, Melonen, Melonen. Er schnitt imd lacht«. Er sah nicht, haß vorübergehenke Passanten am Zquire staunend stehenblieben. Er sah n»r Chinesen, hie ihn grüßten. Denen er die Melonen anbot. Denen er zurief: Melonen, schön« Melonen! Seht doch, wie saftig sie sind!"
stampf gegen die Trunksucht in Sowjelrußland. Die Lenin- gradlkojo Pramk»»:'" sagt in einem Artikel, daß die alkoholische Äer, jeuchung Sowjelrußland? so weit vorgeschritten lei, daß nur noch hie al.'erschärfflen Maßnahmen eine Beseitigung des Uebels�herbeiiühren könnten. Das Blatt plädiert für eine Schließung oller Schantstälten, soiern sie den Arbeiterklubs, Fabriken oder kulturellen Jnstttutionen angegliedert sind. Das Blatt meist It. a. darauf hin. daß in Lenin  » grad sogar m einem Schulgebäude»in« Schont« unter»obracht fei.
Aufschwung derschwarzenRaffe Oer gebildete amerikanische   Neger. Sechzig Jahre sind es her, daß der Neger durch den Sieg des Nordens über den Süden aus der Sklaverei befreit wurde. In dieser kurzen Zeitspanne hat der Neger«ine kulturell« Cittivicklung durch- gemacht, die oerblstsseud ist und in ihrer ganzen Ausdehnung am besten durch ein paar Zahlen illustriert wirb. Ilm den kulturellen Aufschwung des Negers hat sich vor allem das vorbildlich geleitete Tuskegee  -Jnstitut in Alabama   verdient gr- macht, das sich als Gewerbeschule und Lehrerbildungsanstalt i» ganz Amerika   eines hervorragenden Rufe? erfreut. Dem Tuskegee- Jnstitut sind eine ganze Reihe anderer Anstaiien nachgcgründet worden. In der kurze» Zeitspanne von Gl Jahre» hoben es die Neger so weit gebracht, doß sie heute über 41)1)00 schwarz« Lehr­kräfte verfügen können, von denen 5000 Hochschulbildung besitzen. Jnsgesaml gibt es über 100 000 schwarze Studenten und Studentinnen in Amerika  . In den Schulen der Reger werden 2!-'« Millionen schwarze Schulkinder unterrichtet, wofür ein jährliche» Schulgeld van 15 Millionen Dollar ausgebracht werden muß. Di« kulturellen An- strenguugen der Neger haben den Erfolg gezeitigt, daß es heute nur noch 15 Proz. Analphabeten unter den Schwarzen gibt ei» Prazentsatz, der wesentlich besser ist, als der Italiens   oder Spaniens  . In akademischen Berufen, wie Richter, Staatsonwaltsgehllsen, Apotheker und Zahnärzte sind die Neger stark perfteten. So gibt es über 500 schivarze Aerzte und Aerztinnen.  «elbjtoerständlich find Reger auch in Landesparlamenten tn 15 Landtage» und in einem Landtags-Oberhaus---- durch Abgeordnet« vertreten. Auch im wirtschastlichen Leben Amerika  » stellen die Reger heute eine durchaus beachtenswerte Macht dar. Ganz abgesehen davon, daß es zahlreiche Negermillianäre gibt, verfügen die Schwarzen über 7? Negerbanken mit schwarzen Direktoren und ebensolchen Versicherungsgesellschaften 35 an der Zahl. Und da.es eine ziem- sich stark« Negerpresse gibt, deren bedeutende? OrganThe Erisis" ist, so verstehen die Neger es ausgezeichnet, sich Gehör zu verschossen. Die Zahl der selbständigen Landwirte wird aus 900 000 geschätzt. Davon sind über 200 000 Gutsbesitzer, der Rest Pächter. Da« afrikanische Ideal existiert für den Neger Amerikas   nicht. Wenn«r nach Afrika   geht, dann nur al? Weltreisender. Jäger oder Mffstonar. Dfp religiöse Bewegung unter den Negern ist sehr stark. In jüngster Zeit haben sich die Neger mich in der Kunstwelt Gellung.zu verschaffen gewußt. Es sei mir an den auch bei uns sehr geftierten Negertenor Roland Hayes   und an M beiden Revue- sienw Florenee Mills und Joseftn« Paker erinnert. Zfus dem Gebier des Sports haben die Reger schon Ausgezeichnetes geleistet, stellen s>« im Boxsport, Springen, Laufen«ich Schmimingn eine ganze