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Nationalversammlung, in menigen Monaten inmitten schmerster von außen und innen drohender Gefahren und Hemmungen über die Schredenstage des Bersailler Zwangsdiftats hinweg ein Berfaffungs mert verabschiedet zu haben, das die Bestinumung in sich trug und die melthistorische Mission erfüllt, das deutsche Bolf aus dem Zu stande der Rechtlosigkeit und der Unordnung wieder in die Bahnen des Rechts und der Ordnung zurückzuführen, zugleich aber auch den damals allein möglichen Rettungsweg durch verfassungsrechtliche Festlegung des demokratischen Boltsstaates zu befchreiten. Nachdem nunmehr die Verfassung sich stabilisiert und der demokratische Bolts staat im Volksganzen fest peranfert ist, sollten auch diejenigen Gruppen an der Berfaffungsfeier großzügig mitwirken, die damals glaubten, aus fachlichen Bebenten der Verfassung ihre Zustimmung versagen zu sollen,

Bir haben volles Berständnis für den Wunsch, möglichst den 11. August als den Tag der Berabschiedung der Weimarer Berfassung zu wählen. Aber im Hinblick auf die aus allen Bolksschichten fort­gefeht an uns dringenden Mahnrufe muß ich mich des ausbrüd lichen Auftrags meiner Frattion entledigen,

unsere fachlichen und praktischen Bedenken gegen den 11. August nochmals hier vorzutragen.

Dabei betone ich mit allem Nachdrud, daß uns nichts ferner liegt, als der Verabschiedung des Gesetzes Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Das schwerste Bedenken gegen die Nationalfeier am 11. August besteht darin, daß dieser Tag mitten in die Erntezeit und die notwendigen landwirtschaftlichen Arbeiten fällt. Dazu kommt weiter, daß der 11. Auguft in die Ferienzeit fällt. Ich beantrage die Ueberweisung der Vorlage an den Rechtsausschuß, damit dieser unverzüglich die Beratung durchführt und die Berab­schiedung der Vorlage in zweiter und dritter Lesung des Plenums noch vor den Ferien erfolgen tann.

090 CHADE.

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Ein machtvolles Glied des internationalen Elektrizitätskapitals.

In diesen Tagen interessiert sich fast die gesamte Börsenpelt Europas für eine Kapitalerhöhung, die die sogenannte Chabe vornimmt: Das Aktienkapital dieser Gesellschaft, das bisher 200 mil lionen Befetas betrug, wächst nunmehr auf 260 millionen Besetas an Wer ist die Chade?

ift eine große unit bie

Es ist eine große internationale Elektrizitätsgesellschaft, deren voller Name Compania Hispano Americana de Electricidad"" lautet, d. h. Spanisch- Amerikanische Elettri zitäts- Gesellschaft". Ihr Sig ist Madrid , ihr Hauptbetätigungsfeld Südamerika . Für die deutsche Deffentlichkeit ist diese Gesellschaft von großer Bedeutung, nicht nur für eine ganze Anzahl Kapitalisten, die am Aktienkapital beteiligt find, sondern auch für die breiten Massen Deutschlands , denn gerade die Chade ist ein Musterbeispiel einer großen internationalen Finanzierungs­gesellschaft.

Nicht nur in Madrid und Barcelona , sondern auch in Paris , Brüssel , Zürich , Berlin , Frankfurt a. M. und Amsterdam werden die Aktien dieser Gesellschaft gehandelt. Auch die Kapitalfraft, über die die Gesellschaft verfügt, deutet bereits auf ihre große Macht­stellung hin. 260 Millionen Besetas sind etwa 182 Millionen Mart; Abg. Dietrich- Berlin ( Komm.) erklärt, beim deutschen Proletariat da jedoch der Börsenturs der Chade- Aktien in der letzten Zeit etwa sei feine Reigung für eine Verfassungsfeier vorhanden. Die Arbei 625 Prozent lag, fso beträgt der Börsenwert diefes beiterschaft betrachte die ganze Republik und die Beimarer Berfajjung als einen Schwindel. Diese kapitalistische Re publik spiegele den Geist Nosles wider. Sie müsse überwunden werden durch eine wahre Repubfit der Arbeiter und Bauern. Der Redner empfiehlt den tommunistischen Antrag auf Einsetzung des 1. Mai zum gefeglichen Feiertag.

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Abg. Dr. Moldenhauer( DVp .) erkennt an, daß ein Nationalfeiertag geeignet jei, die Angehörigen eines Bolfes fefter zur Nation zusammenzuschließen. Die Rede des Abg. Schlange fei nicht geeignet gewesen, die Eini­gung der Nation zu fördern. Sicher hat die Weimarer Berfaffung den Boden geschaffen, auf dent fich der Wiederaufbau vollziehen fonnte. Sie hat die Gefahr der Räterepublik und des Bolichemismus beseitigt. Wenn Deutschland sich nach schwerem Fall wieder auf richtete, menin in allen Kämpfen für das Baterland die Deutschen zusammenstanden, so war jedoch die Triebfeder die Liebe zum Vater lande und die Weimarer Verfassung stand dabei in zweiter Linie. Wir sehen in dem 11. Auguft einen wichtigen Merktag der deut­ schen Geschichte; zum Nationalfeiertag aber fönnte man nur einen Tag wählen, an dem sich alle Boltsangehörigen einig und begeistert zusammenfinden. Beite Teile des Volkes, die der Weimarer Berfassung ablehnend gegenüberstehen, follte man nicht den Tag dieser Berfaffung als Nationalfeiertag aufzwingen. Dadurch würde die nationale Zer­flüftung nur gesteigert werden. Jeẞt ist die Zeit noch nicht ge= tommen, die Weimarer Berfaffung zum Boden eines Nationalfeier tages zu machen. Für den Nationalfeiertag ist der Tag gekommen, menn ber legte Franzose die deutsche Erde verlassen hat oder wenn mir durch den Zusammenschluß mit Defterreich Großdeutschland er­reicht haben. Wir sind feine Gegner nationaler feiern, wenn fie vom Reich und von öffentlichen Körperschaften in würdiger Weise am Berfassungstage begangen werden. Wir haben uns. oft daran beteiligt. Bir halten die Einführung eines Nationalfeiertages nicht Tr den Weg. zu einer Einigung des deutschen Boltes zu tomment Das Ziel steht über uns allen.( Beifall bei der Volkspartei.)

Abg. Dr. Külz( Dem.) fordert den Berfassungstag als National feiertag. Nicht ein rauschender Fefttag foll es sein, sondern ein Tog der nationalen Sammlung und Selbstbestimmung. Der 11. Auguft brachte uns den Sieg des deutschen Selbsterhaltungsmillens gegen den von außen und innen andringenden Bernichtungswillen. Abg. Dremih( Wirtsch. Bg.) bedauert die Einbringung der Vor­lage. Die jetzige Zeit der schmeren wirtschaftlichen Depression sei nicht geeignet zur Einführung neuer Feiertage.

Die Wirtschaftspartei streite nicht nur um Flagge und Staats­form, aber fie halte den Zeitpunkt noch nicht für gekommen, die Weimarer Berfaffung zum Gegenstand eines Nationalfeiertages 34 machen; zumal diese Berfassung noch in vielen Punkien ver­befferungsbedürftig sei.

Im Gegensatz zu den Deutschnationalen begrüße jedoch die Wirt schaftspartei die Beseitigung des Klaffenwahlrechts und die in Weimar geschaffene politische Gleichberechtigung. Jest sollte erst ein Trauertag für die Gefallenen des Weltkrieges eingeführt werden. Die Wirtschaftspartei merde die Vorlage ablehnen.

Abg. Dr. Horlacher( Boyer. Vp.) erklärt, seine Freunde hielten die Weimarer Berfassung in manchen Bunkten für reformbedürftig. Der porliegende Gesezentwurf sei ein Eingriff in die Landes­rechte über die in der Verfassung gezogenen Grenzen hinaus. Die Bayerische Bolfspartei könne dieser Borlage nicht zustimmen.

Ein völfisches Zwischenspiel.

Abg. Dr. Goebbels ( Nat.- S03.) erklärt, es sei eine Komödie, menn die jetzige sozialdemokratische Regierung einen Nationalfeiertag einführen wolle. Als Redner den Namen Severing mit dem Fall Schlageter in Verbindung bringt, wird er von den Sozialdemokraten mit den Rufen: Berleumdung! Zur Ordnung!" stürmisch unter brochen. Die Nationalsozialisten verlangen durch laute Rufe ein Einschreiten des Präsidenten. Abg. Straffer( Nat.- Soz.) ruft dem Bizepräsidenten Esser zu: Wenn Sie nicht fähig sind, verlassen Sie doch das Präsidium!" Abg. Dr. Goebbels richtet dann heftige Angriffe gegen die Sozialdemokraten, die durch laute zurufe erwidert werden. Während Bizepräsident Effer fortwährend die Glode schwingt, fommt es zu einem lauten Wort mechsel zwischen den Nationalsozialisten und der Linken, der noch fortgeführt wird, als Dr. Goebbels schon die Rednertribüne verlassen hat. Abg. Straffer( Nat.- Soz.) wird zur Ordnung ge rufen, meil er fortgefeßt nach links hinüberruft: Ihr Judenbande!" Abg. Dr. Wendthausen( Chr. Nat. Bauernpartei) bekämpft die Borlage und erflärt unter großem Lärm der Linken die Weimarer Berfaffung sei undeutsch.

Abg. Dr. Fehr( D. Bauernp.) erklärt, seine Freunde seien nicht grundsägliche Gegner einer Rationalfeier, die dem republi. fonischen Gebanten förderlich sein tönnte. Sie würden aber gegen die Borlage stimmen, weil der 11. August in die Zeit der stärksten landwirtschaftlichen Arbeit falle und weil die Bor­lage starte Eingriffe in die Rechte der Länder enthalte. Abg. Mener gibt für die Deutschhannoveraner eine Erklärung gegen die Borlage ab.

Damit schließt die Aussprache. Die Abstimmung darüber, ob die Vorlage an den Rechtsausschuß gehen soll, bleibt zunächst zweifelhaft und muß im Hammel sprung wiederholt merden.

Dabei wird mit 214 gegen 136 Stimmen die Ausschußüber­weifung befchloffen. Dafür haben die in der Regierung ver­tretenen Parteien gestimmt.

Um 7% Uhr vertogt sich das Haus auf Mittwoch, 3 Uhr.( Kleinere Borlagen)

Rapitals rund 1150 millionen Mart, übersteigt also erheblich eine Milliarde. Hierzu kommen noch rund 200 Millionen Besetas Anleihen.

Ein spanisches Unternehmen ist die Chade erst seit 1920, vorher herrschte in ihr deutsches Kapital nor. Im Jahre 1898 wurde fie unter dem Namen Deutsch leberfeeische Elettri zitätsgesellschaft gegründet, beteiligt hieran war in erster Linie die AEG. und weiterhin vor allem die Berliner Handelsgesellschaft sowie die Züricher Elettrobant. Die legtgenannte Bank( ihre vollständige Bezeichnung ist ,, Bank für elektrische Unternehmungen", Zürich ) war einige Jahre vorher nämlich 1895, von der AEG., der Berliner Handelsgesellschaft, der Schweizerischen Kreditanstalt und einigen anderen Banten errichtet worden und stellte eines der großen Finanzierungsinstitute dar, die unter Führung des elektrotechnischen Kapitals zu dem 3wed ins Leben gerufen wurden, den anfangs nur sehr langsam vor fich gehenden Elektrifizierungsprozeß zu finanzieren und auf diese Weise den Absahmarkt für elettrotechnische Produkte zu vergrößern. Die Deutsch - Ueberfeeische Elektrizitätsgesellschaft, die sich in der Hauptsache Argentinien zuwandte, entwickelte sich in den anderthalb Jahrzehnten vor Ausbruch des Krieges zu einem der wichtigsten deutschen Auslandsunternehmen. Ihr Aktienkapital stieg in dieser Zeit von 10 auf 150 Millionen Marf an. Kriegsausgang und Inflation veranlaßten aber, daß der deutsche Einfluß auf einen Bruchteil des früheren zurüdging und daß die Gesellschaft in Berbindung hiermit ihren Sig von Berlin nach Madrid verlegte. Auch die Umänderung des Namens wurde 1920 vorgenommen. Das Rapital betrug in den ersten Jahren nach der limstellung 120, dann 160 Millionen Besetas, 1927 erfolgte eine Erhöhung auf 200 und augenblicklich eine weitere auf 260 Mil. lionen Besetas.

Der große Tätigkeitsbereich der Chade

hat fein Zentrum auch heute noch in Argentinien , und zwar vor allem in der Hauptstadt des Landes: Buenos Aires , die gegen märtig mit Bororten rund 2 Millionen Einwohner hat. Sie per forgt die Hauptstadt und einige andere argentinische Städte und Provinzen mit Strom, betreibt Straßenbahnen, ist aber auch an einer Anzahl europäischer Gesellschaften interessiert, insbesondere in Belgien und Frankreich . Kapitalmäßig eng verbunden ist sie mit zwei ähnlichen Finanzierungsgesellschaften, die ihren Sig in Belgien haben, der Sofina und der Sidro, ebenso auch mit der Gesfürel( Gesellschaft für elektrische Unternehmungen ), einer großen deutschen Finanzierungsgesellschaft, an der die AEG., Ludwig Loeme und andere interessiert sind und die ihrerseits zahl­reiche deutsche und ausländische Elektrizitätswerte, Straßenbahn gesellschaften usw. tontrolliert.

Die Konzeffion, auf Grund deren die Chade die Stromversors

Neue Umstellung in Spandau .

Deutsche Werke verzichten auf Karosseriebau.

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Die Deutsche Industriewerfe A. G. in Spandau , die heute für ihre D- Rab, Eisenwaren- und Gießereiproduktion etwa 6000 Arbeiter und Angestellte beschäftigt, hat es für zwedmäßig gehalten, den seinerzeit für eigene Swede eingerichteten Karosserie bau wieder aufzugeben. Sie hat Aufträge und Einrichtungen gegen eine unbekannte Abfindung an die Ambi Budd Breßwer! G. m. b. 5., Berlin- Johannisthal abgetreten, die erst fürzlich schon von der Gottfried Lindner A.-G., Ammendorf, die gleiche Fabrikation übernommen hat. Da die eigene Autoproduktion der D- Werte nach einer offenen Kampagne der Autoindustrie preis­gegeben wurde, ist die Beräußerung des Karofferiebetriebs vielleicht verständlich.

der Welte

gung betreibt, läuft am 31. Dezember 1957 ab; von dann an gehört der Hauptteil der gemachten Anlagen der Stadt Buenos Aires . 1927 betrug die Stromversorgung 589 Millionen Kilowattstunden. Gegenwärtig wird in Buenos Aires ein neues Großfraftwerk ge­baut, das 1929 in Betrieb genommen werden soll. Dies Kraftwert soll auf eine Leistung von 600 000 Kilowatt ausgebaut werden, es wird damit das größte Kraftwerk der Welt merden, denn es wird die Richmond- Werte bei Philadelphia ( Ber­einigte Staaten), die bisher als größte Kraftzentrale gelten können, seiner eingebauten Leistung nach um mehr als 10 Proz. überragen. Bir werfen, um die Größe der Chabe auch zahlenmäßig zu veranschaulichen, turz einen Blick auf die vor kurzem veröffentlichte Bilanz für 1927. Hier werden die Kraftmerfe, Konzessionen, Brennstoffvorräte usw. auf 456 Millionen Pesetas angegeben, d. h. auf mehr als 300 Millionen Mart. Beteiligungen an anderen Ge­sellschaften, Borschüsse ufm. betragen 186 Millionen Pesetas . An Bargeld und Bankguthaben werden über 81 Millionen Pesetas aus­gewiesen. Wie die Erfolgsrechnung zeigt, arbeitet die Chade mit

glänzendem Gewinn.

Der Reingewinn, der allein im Jahre 1927 45,8 Millionen Besetas betrug, erlaubte wie in den Vorjahren die Ausschüttung einer Dividende von 14 Prozent. Trog der hohen Gewinnaus­schüttungen hat es die Gesellschaft verstanden, sich eine Reserve zu­zulegen, die dazu bestimmt ist, bis 1957 das gefante angelegte Kapital zu tilgen. Dieser Amortisationsfonds" beläuft sich gegen­wärtig schon auf 196,3 Millionen Besetas, also auf mehr als auf 130 millionen Mart. Kein Aktionär der Gesellschaft wird also. wenn die Anjanmmlung dieses Refervefonds in dem bisherigen Tempo weitergeht, im Jahre 1957, wenn die Stadt Buenos Aires die Anlagen tostentos übernehmen soll, den geringsten Schaden er­leiden.

Es ist also tein Wunder, daß dieser Gesellschaft nicht nur die europäischen Börsen, sondern auch amerikanische Inter­essenten ihr Augenmert zuwenden. Bei der gegenwärtig durch­geführten Kapitalerhöhung wird ein Teilbetrag auch von amertani­schen Großbanken( Garanty) Company und International Acceptance Banf) übernommen, wahrscheinlich zu dem zwed, die Aktien in ab­fehbarer Zeit auch an der New Yorker Börse einzuführen. Ueber­haupt ist es eine Internationale von Banken, die gegenwärtig mit der Amsterdamer Börsenführung und der Kapitalerhöhung beschäftigt ist. Wir finden hier z. B. einige große holländische Banken ( mie z. B. die Nederlandsche Handels Maatschappij, die Rotterdamsche Bankvereeniging, Mendelssohn u. Co. usw.), ferner die Banque de Paris de Bays Bas, die mächtigste franzöfifche Großbant, fchließlich die wichtigsten Hollandinstitute der deutschen Groß banten; wir nennen das von der Dresdner Bant fontrollierte Banf baus Broehl u. Gutmann, die Handelsmaatschappij de Bary u. Co.. die der Disconto- Gesellschaft gehört, und die Amsterdamer Filiale der Deutschen Bant. Auch eine Untergesellschaft der Schweizeria schen Kreditanstalt ist wiederum beteiligt. Aus dem immer noch starten Anteil, den

quatre o das deutsche Großfapital

an der Chabe nimmt, aus der erit vor etwa einem Jahr vorge nommenen Biedereinführung der Chade- Attien an deutschen Börsen aus der gegenseitigen Rapitalbeteiligung mit der Gesfürel und ähn lichen Merkmalen ist zu ersehen, daß auch heute noch der deutsche Rapitaleinfluß auf diesen Weltkonzern nicht unbeträchtlich sein tann. Wenn wir uns schließlich vergegenwärtigen, daß die Chade in engster Arbeitsgemeinschaft mit einigen anderen großen Finanzie rungsgesellschaften, ebenfalls internationalen Charafters, steht, daß es immer wieder die gleichen Großbanten sind, die in all diesen Ge sellschaften Einfluß ausüben, daß auch heute noch sowohl der deutsche AEG.- Konzern als auch die größte amerikanische Elektrofirma, die General Electric Company , an einigen dieser Finanzierungsgesell schaften interessiert sind, so entrollt sich vor uns das Bild einer um fassenden, mehr als den halben Erdball umspannend den Berflechtung, eine internationale Machts zusammenballung, die in anderen Wirtschaftss -h. zweigen nicht oft ihresgleichen hat.

Maschinenindustrie hat im ganzen ebenfalls noch feine Bera Ichlechterung erfahren.

Im Zusammenhang damit ist ein Bericht des Landes­arbeitsamtes Rheinland vom 6. Juli von Interesse. Bei den Stillegungsanzeigen ist für das dortige Gebiet eine be mertensmerte Beränderung insofern eingetreten, als bis Ende Juni in der Hauptsache Stillegungen der Tertil- und Schuhinduftrie angekündigt wurden, daß sich aber in den Still­legungsanzeigen der Woche bis zum 6. Juli nur noch zwei Schuh­fabrifen, dagegen neunzehn Firmen der Eisen, Stahl- und Maschinenindustrie befanden. Es wird abzuwarten sein, ob diese Mitteilung aus dem Rheinland Bedeutung auch für die ganze Maschinenindustrie haben wird.

Gründung eines Biehlieferungskartells. Die Landwirtschaft des Bezirks Magdeburg hat sich zu der Gründung eines Bieh Weniger einfach ist das Schicksal der 900 Arbeiter tartells entschlossen, durch das in erster Linie eine Regelung ber und Angestellten, die in Spandau bisher darin beschäftigt Berhältnisse auf dem Magdeburger Marti versucht werden soll. waren. Ist auch vereinbart worden, ob die Ambi- Budd G. m. b. H. Die Magdeburger Gründung wird dadurch von Bedeutung, daß die die Belegschaften mit den Aufträgen und Einrichtungen übernimmt? dem Kratell angehörigen Landwirte sich einer Lieferungs­3ft für die plöglich arbeitslos werdenden sonstige Vorsorge gepflicht unterwerfen. Schon früher ist es öfteren der Versuch troffen, um Härten zu vermeiden? Antwort wäre erwünscht! gemacht worden, ein engeres Zusammenarbeiten zwischen den land­wirtschaftlichen Erzeugern und den Berbraucherorganisationen herbei­zuführen. Die Bestrebungen scheiterten aber meistens an der Tat­sache, daß sich die Landwirte nicht an den Abmachungen hielten. Sie nahmen in schlechten Jahren recht gerne den von den Ber­braucherorganisationen garantierten Preis in Empfang: befferte sich jedoch die Konjunttur, jo lieferten sie ihre Produkte an den privaten Handel, wenn dieser ihnen beffere Preise zahlte. Daß bei dieser Einstellung der Landwirte an ein Zusammenarbeiten mit den Berbraucherorganisationen nicht zu denken war, liegt auf der Hand. Die Einführung der Lieferungspflicht, wie fie im Magde­ burger Biehkartell vorgesehen ist, fönnte hier Bandel schaffen und ein wichtiges Mittel für die gen offenschaftliche Erziehung des Landwirts werden.

Konjunktur und Maschinenindustrie.

Beschäftigung im Juni nicht verfchlechtert.

Wie der Verein Deutscher Maschinenbauanstalten meldet, hat sich die in den früheren Monaten festgestellte Ab­fchwächung teils in verschiedenen Zweigen der Maschinenindustrie fortgelegt, teils wurde sie durch eine saisonmäßige Belebung in anderen Zweigen ausgeglichen. Die Gesamtlage hat gegenüber dem Monat Mai teine wesentliche Veränderung erfahren. Holzbearbeitungsmaschinen, Landmaschinen, Kraftmaschinen, Bapier­und Druckmaschinen, Haushaltungs- und Nahrungsmittelindustrie­fowie Aufbereitungsmaschinen gaben befriedigende Beschäftigung, während die Lage im Tertilmaschinen-, Stridmaschinen und Loto­motivbau weiterhin unbefriedigend war. Die Anfragen aus dem Auslande haben leicht zugenommen. ohne aber zu neuen Be­stellungen zu führen. Der Beschäftigungsgrad in der

Der Konsumverein Mannheim erzielte in dem am 30. Juni ah­gefchloffenen Geschäftsjahr 1927/28 einen limfag von 8,643 Millionen Mart. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr beträgt 1.377 mil. lionen Mark und machte rund 19 Proz. aus. Auf die Eigenpro­duktion( Bäckerei, Meggerei, Konditorei, Bier- und Limonaden­herstellung, Beintelterei, Kaffeerösterei und Sauerfrautfabrik) ent­fallen 2,935 Millionen Mart Damit erhöht sich der Anteil der Eigenprobuftion am Gesamtumfag von 29,7 Proz- auf 33,9 Proz