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ss. Unterhaltung unö AAissen
Stefan Zum heutigen 60. Ge Stefan George   hat die Drucke seiner ersten Verse zunächst imr Freunden und Vertrauten überlassen..So blieb er"', wie er sich selbst erklärt,.bis in Einzelheiten der Rücksicht auf die lesende Menge enthoben, die damals besonders wenig willens oder fähig war, ein Dichtwert als Gebilde zu begrüßen und zu genießen." Später entschloß er sich doch, dieser lesenden Menge sich zu offen- baren und jetzt gibt er sogar seine gesammelten Werte mit Hand- schristen und Lesarten, wie der schnüffelndste Philologe, heraus. So hatte er als ZIjähriger sein« ersten Versuch« unter der kind- lichen UeberschriftDie Fibel" veröffentlicht: aber nie und nirgend- wo bei George entsteht doch der Eindruck, er habe je eine Jugend gehabt, gefühlt, entwickelt. Er war. wie er nun einmal, ist, als Künstler von Anfang an fertig, gewiß ist er mit den Iahren im Handwerklichen wenn ihm gegenüber nicht dieser Ausdruck ver- pönt wäre fortgeschritten: doch der Mensch, den man hinter seinem Schaffen wittern darf, hat weder stürmende Jugend noch schenkende Reife gekonnt. Als die Unerbittlichkeit der Zeit ihn schließlich aus seinem gläsernen Tum der Zeitlosigkeit und Unnah- liarkeit stieß, wußte er ihr nicht mehr zu sagen, als daß er sie be- stritt. Seine rauschenden Rhythmen taktierten nur noch zu dem Bakel, mit dem er allen Unausstehlichkeit«« dieser Tag« auf die Finger klopfte. Stefan George  « Unwandelbarkeit oo» Anbeginn ist unleugbar seine Stärke. Er hat und hatte darin unter all seinen poetischen Zeitgenossen kaum seinesgleichen. Sein Dichtertum war ihm ein geweihter hoher Beruf von mönchischer Religiofitöt, im Wirken der Glaubenslehre, in der Selbstaufgabe dem Heldischen mindestens ebenbürtig. Aber diese Mission war ihm bewußt, so bewußt, daß er sie nach außen hin mit den allersuggestivsten Mitteln in Szene setzt«. Er wollte seine Dichtung nicht dem profanen Aug« jedes zohlfähigen Lesers preisgeben, er hielt seinen leiblichen Menschen wie einen Mythos verborgen, man tonnte lange nicht Ort und ' Zeit seiner Geburt, ein Kreis von Getreuen mit ironischer An­wendung der griechischen UmschreibungDie um George" genannt durfte zu seinen Diensten sein, aber keineswegs jederzeit seine Gegenwart genießen: er hielt Hof, er war der Meister, ein Hoher- Priester fast seine« streng gezügelten und abgegrenzten esoterischen Kreises. Zu meinen Träumen lloh ich vor dem Volke, mit heißen Händen tastend noch der Weite und sprach allein und rein mit Stern und Wolke von meinem ersten jugendlichen Streite. Sehr bezeichnend klingt aus dem Lyriker George nicht nur das in mannigfache Gestalt verwandelte Ich, sondern allzuoft der persönliche Beruf, der Einsame, der Märtyrer, der Prophet, der Führer. An diesem steten Bewußtsein rankt sich sein Schossen aus, dies ist sein eigentlicher Lebensinhalt, der nicht von rotem Blut gespeist erscheint: es ist, wie Nietzsche   es einmal von dem in manchem wesensverwondten Bayreuther gesagt hat, derSchau- spieler seines Ideals". Er verleugnete die Leserschaft, er bestritt in doppeltem Sinne seine Zeit. So sind dir Trost und Beispiel höchste Meister, die attischen, die reinsten Gottesdiener, der Rebelinseln finst'rer Fürst der Geister, Voclufos Siedler und der Florentiner. Also: die Griechen, Shakespeare  , Petrarca  , Dante. Georges Erlebnis heißt Literatur. Tut nicht, daß all diese Vorbilder ihrer eigenen Gegenwart und nur ihr, die Griechen besonders dem me!- testen Kreis ihrer Volksgenossen, gelebt und geschaffen haben. Auch dieser Aristokrat Rictzschescher Färbung bedarf wie ein Parvenü literarischer Ahnen, um sich vor seinem eigenen Bewußtsein und semer Gegenwart in Geltung zu bringen. Ab«r der Künstler, den heut« alle« den größten deutschen Ly-
George. wrtsiag des Dichters. riker nennt? Die angesührten Proben zeigen bereits, wenn man sie etwa mit Dehmel oder Dauthendey   vergleicht, wie wenig ge- lockert diese Sprache, wie wenig unserm Gefühl entquollen, wie fremd lebendigem Ausdruck sie bleibt. Man spürt wohl den ab- gewogenen Wohlklang, zieht den scharfen Ilmriß in einer klaren Luft nach, in der sich dennoch kaum atmen ließe, und ermattet schließlich unter einem getragenen Pathos, das nicht den frischen Anlauf der Tat und nicht den wühlenden Zusammenbruch des Schmerzes kennt. Braucht es mehr als des eigenen Eingeständ- nisles: Mein Garten bedarf nicht Luft und nicht Wärme, der Garten, den ich mir selber erbaut, und seiner Vögel leblose Schwärme haben noch nie einen Frühling geschaut. Alles ist klassisch getragen, nobel im Milieu und an Requi- siten, wie in einem teuren Antiquitätenhandel, kaum von dieser Welt, und dem geübten Ohr ach. nur allzu bekannt. Diese Reimkunst spielt gewiß virtuos, auf dem, was Arno Holz   den inneren Leierkasten" genannt hat. Und was dieser Leierkasten, der Zwang des regelmäßigen Versmaßes und besonders des Endreims an Empfindung und Sinn fälscht, ist nur allzu bekannt. Ein Bei- spiel für viele: Die Spange. Ich wollte sie aus kühlem Eisen und wie ein glatter fester Streif. Doch war im Schacht auf ollen Gleisen so kein Metall zum Gusse reif. Run ober soll sie also sein: wie eine große fremde Dolde, geformt aus feuerrotem Golde und reichem blitzenden Gestein. Abgesehen davon, daß es in der zweiten Zeile syntaktisch korrekt wie einen glatten festen Streifen" heißen müßt«, ist dasauf allen Gleisen" im dritten Vers reinstes Füllsel von einem rhythmischen Uebergewicht, das durch keine innere Bedeutung gerechtfertigt wird. Was bleibt, ist genau dasselbe, was sich in der bildenden Kunst ent- wickelt, wenn man das Wirklichkeitserlebnis in rein« Raumbeziehun- gen auflöst, die durch Wiederholungen, Symmetrie, Parollelismus und ähnliche geometrische Reize wirken wollen, ohne doch Leben vorzutäuschen: Kunstgewerbe. Auch dies ist und bleibt Kunst. Was aber Georges Bild völlig in Mißverhältnis zu seinen Ansprüchen gebracht hat, dos sind feine Jünger und die Dogmen, die allerdings nicht ohne sein Zutun mit der ilnduldsamkeit und Ueberheblichkeit einer kaltfanatischen Sekte von jenen verkündet werden. Die von 1890 bis 1016 als Organ dieser Gruppe erschienenenBlätter für die Kunst  " der bestimmte Ar­tikel besagt: es gibt nur eine Kunst, und die sind wir verkündc- ten einleitend, daßunsere Jugend von der Schwärmerei für seichte, allgemeine Ordnung und Beglückung sich ebenso gelöst hat, wie von verjährter landsknechterischer Barbarei". Das heißt: man war gegen Sozialismus wie Militarismus, vertrat also augenscheinlich ein« Art literarischen Manchestertums. Für George selbst schienen dies« Thesen auch nur bedingt bindend gewesen zu sein. Nannte er doch in jungen Iahren sich denjüngeren Bruder des verhöhnten Dulder- königs" Ludwig II.   von Bayern. Und wenn er drei Jahre nach Kriegsend« die Tot«n so aufrief: Wenn einst die? Geschlecht sich gereinigt van Schande, von: Nocken geschleudert die Fessel des Fröners, nur spürt im Geweid« den Hunger noch Ehre: dann wird aus der Wahsstatt voll endloser Gräber aufzucken der Blutschein... so kann man sich d«n Hinweis aus die politische Bruderschaft dieses Dichterbekenntnisses sparen: sie ist von gestern. Alfons Fedor Cohn.
Oer fliegende Holländer. Von Walther G. vschilewsti. Es war mein spanischer Freund Alfonzo, d«r mir anläßlich meines zwanzigsten Geburtstages aus einem unerklärlich gebliebe- nen Grunde so ein« herunterhaute, daß ich zeitlebens den Kopf tragen muß wie eine schief gewachsen« Melone. Ich will dies« Ge­schichte nicht mehr anrühren, well er mein Freund wurde, ein tapferer, hilfsbereiter Soldat gemeinsamen Lebens. Wir waren beide jung, was vielleicht auch Alfonzos etwas merkwürdigen Glück- wünsch entschuldigen könnt«. Von einer breitnasigen Mulattin und einem spanischen Edelmann oben im kantabrischen Gebirge ge- boren, wog er 90 Kilo netto und hatte«in Maulwerk wie eine Trompete. Die Schnapsgläser begannen zu marschieren, wenn er lustig wurde und ein Abenteuer ersann, dem wir beide dann nach- liefen, hopp, hopp, bis wir es erwischten, und uns das Fell ritzten und uns einen Kreisel ins Blut setzen ließen. Gefährliche Aden- teuer oft, die mir, einem dummdreisten, verschlagenen, recht unange- nehmen, mehr von Erfahrungen als vom Geist ewig beunruhigten Knaben riesigen Spaß machten, einen ober auch trank, aufgerauht und müde nach Haus« gehen ließen. Nun saßen wir wieder im Strammen Peter" zusammen, di« ganze Kolonne unserer Jugend: Fiete, Boldus, Pieter, Olga, Mosto, Jasua, Tom und ich, und mop- sten uns gewaltig. Es war«in« mächtig ruhige Zeit in Hamburg  . Seit Wochen hing der Regen in den Straßen, der Frühling hatte schlapp gemacht und lag noch hinter dem Bauzaun. Josua ließ c-treichhölzer in den Bierlochen schwimmen, eine ganze Flottille, Großflaggschiff«, Schlachtschiffe, Torpedoboot«, die er aus Lange- weile und Stumpfsinn gegeneinander hetzt«, Pieter trommelt« auf Olgas Hinterteil einen Aftitoner, Fiete massierte die Stubenfliegen und selbst Alfonzo, dem es scheinbar nicht gut ging, steckte den Zeige- singer in di« Nase. Piepenkorl, was unser Wirt war, schnarchte wie ein Lautsprecher. Wenn das so weiter ging, wären wir alle- samt blöd' geworden..Hrntmelsegeltuch! Wir fallen auseinander, wenn uns keen Sorg winkt", rebellierte ich um die zehnte Stunde und sti«ß Alfonzo, der gerade unter den Tisch schlittern wollte, m die Rippen und löcherte ihn, uns doch eine Geschichte zu erzählen, die uns den Sternen näher treiben sollte und etwas im Herzen lüitterlasscn würde....Schön!" sagte Alfonzo, und tauchte den Daumen mit einer seltsamen, gebetöhnlichen Gebärde in das Rum« glas, um sich die Rase anzufeuchten.Schön, ich will euch etwas erzählen, damit ihr genug habt." lind er begann folgende Ge- schichte, die wiederzuerzählen mir Freud  « und Vergnügen bereitet: Die Iungens vomKing Edward", der der nach außen noblen, aber für die Eingeweihten nicht weniger schäbigen Cunnard Steamp Ship Eo. gehörte, nannten ihren alten Dampfkahn, für den ich kein Stück Haut hergeben würde,Eimer". Ja, Eimer nannten sie ihn. Kapitän Holzeisen mm Blankenese, ein Großonkel von mir, fuhr schon an die zwanzig Jahre einen sehr üblen angestoßenenSee- bund". Wittebold, Wulper und Hein krabbelten in kurzweiligen Abständen mft einem ganz verrostetenStockfisch" durch die Welt- meere. UndPott" und.Schlickrutscher" sind auch lange gu» genug für«inen schwimmenden Drecksorg. Dazu kommen nun nach die Namen, die ihnen die Reeder aus den Bauch klopften, ge- hämmert«, mit Salz und Feuer eingebrannte. So hat em jeder seinen Spleen fürs Leben: das fit so eine Berufskrankheit, und wat dem eenen sin Uhl, ls dem andern sin Nachtigall". UnierKing Edward" hieß alsoEimer" und war wirklich teil« Staatstaross«, lag all« Jahr auf Reparatur. Er war 42,95 Meter lang, 7 Meter breit, lief 1890 in Liverpool vom Stapel, konnte, wenn es an der Not war, Segel setzen, und hatte mit vier- iacher Expansionsmaschine etwa 450 Prerdekräste. Ich will van ihm eine Geschichte erzählen, die mit Sandpapier gewaschen ist und die nmn ruhig seinem Mädel ins Riaul werfen kann. Ja. es war inzwischen Oktober geworden, Donnerstag, Sokro- seqeltuch! Di« Zeit war vergangen wie ein Honigkuchen. Der Eimer", von San Franziska kommend, lies Kurs Australien  , hatte Blechkavnen und Werkzeuge an Bord und.zwölf Mann Besatzung. Die bergwilden Marquesasinseln, die, weiß Gott   warum, nach einem newissen Marquis oder Marquiez de Mendozo, einem spanischen  Vizekönig von Peru  , den Namen erhielten, logen glücklicherweise schon hinter uns. In einer Woche konnten wir, wenn alle» kloppen würde, nach Brisbane   kommen. Unser breitbeiniger Josua, wo» unser aller Frnnck» ist, stand aus Deck und pfiss den Priem über Backbord, daß einem Sehen und Hören oergehen konnte, und ging dann achtern. Plumps, log er in einem Topf Tauenden, fluchend, wahnsinnig müde, wie wir all«, blieb er liegen: ja, es war, obwohl schon ein orangefarbener Abend über un« lief, heiß zum Umfallen. Wittebald, ein baumlanger Kölner Jung', der in der letzten Zeit viel über Zahnschmerzen Nagt«, ein« himmlisch versoffene, mit vollblütigem Temperament geladene Seele, war knurrig, da er diesen Daukahu fahren mußt«, und wäre gern einmal daheim ge- blieben. Aber abgebrannt bis auf den Segelsack, wie die Nungen» alle, mußte er Heuer nehmen, die er postwendend in St. Pauli ver. 'u bette. Jetzt tonnt« er noch st» sehr auf die Arbeit schimpfen, sie hing ihm am.Hasse, sie war einmal da und ging nicht in die Büsche was half da alles Pottern und Lamentieren! Won muß leben. wenn auch oft wie ein Schwein, um nicht ms Gras zu beißen. Noch hatte man Fäuste, die nickjt von Poppe waren, und die man oft gern, wie es so m der Ordnung gewesen wäre, dem Kapitän oder dem Reeder oder der Aktiengesellschaft unter die Nase gesetzt haben würde. So trafen wir wieder zusammen, Wulper, Schmitt- henner, Josua, Wittebald und ich, verbunden im gleichen Schicksal, sich nie richtig ausschlafen zu können, immer den schwankenden Sarg unter einem, immer, jahraus, jahrein den Dreck fressen müssen, den einem die anderen, die es besser haben, vor die Füße werfen. wchmirthenner, der Paus« hatte, saß achtern und war gerade schweißtröpfelnd bemüht, seine arg löcherigen Socken für die oustra- lisch« Landfahrt herzurichten. Di« Sonn«, schon mit dem dick- flüssigen Schatten der hereinbrechenden Dunkelheit gemischt, lag noch heiß auf den Brettern, daß das Holz knarrte. Kien, unser kleiner struppiger Küchenjunge, ließ in viertelstündigen Abständen Wasser auf» Deck lausen, um etwas Kühle und Linderung zu ichaffcn. Die Maschinen stampften verdrossen im Bauch unseres Eimers". Es war«in trostlose» Leben. Wir krochen langsam Australien   zu. Langsam fiel auch d»« Sanne heimwärts. Wie m Lava ge- taucht, b rannt«~, ft«»«ni uns allen
Ein leiser Wind mochte sich auf und blies in die Bocken, leckre im»«in wenig di« Haut kühl. Nur der Maschinist und der Nigger, der den ersten Heizer machte, hockten eingepökelt in de? Unmensch- sschen Hitze unter Deck. Josua, Sckimitthen-ner und die anderen Jimgens, die frei waren. gingen in die Kombüse pennen. Wittebald hatte Steuerwoche.(Forssetzung folgt.)
Zwei Verworfene. Von v. Qlschnat. Als er vor Jahren den dummen Streich beging, durch den di« Familienehre beschattet schien, hatte ihm der Vater in bitterem Groll prophezeit:Du wirst hinter einem Zaun enden!" Seitdem zuckte jedesmal Angst in ihm, wenn er einen Bretterzaun sah.Bielleicht ist es dieser," dachte er,hinter dem ich enden soll." Eines Nachts bummelte er durch die Speichergasse. Fensterloses Dunkel der Holzgebäude droht« hart, so daß er die Schultern einzog. wie um fein Gesicht zu verberge». Die Hände hielt er in den Hosen- taschen. Sein zerknüllter Anzug war feucht vom Regen. Da hörte cr sich von einer Mädchenstimme angeredet. Er schrak auf. Ein Kind von kaum siebzehn Jahren winkt« ihm, er solle mit- kommen. Du scheinst hübsch zu sein," jagte er,aber ich habe kein Geld." Wenn du kein Geld hast dann geht es natürlich nicht." Komm wenigstens zur nächsten Laterne, ich möchte dein Gesicht sehen." Bitte sehr." Als sie unter der Laterne standen: fragte sie:Zkun, wie findest du mein Gesicht?" Schön. Wirtlich sehr schönt" Es macht nichts, wenn du kein Geld hast." Er küßte sie. Sie hiev behutstm, still. Dam» gingen sie zur Wohnung des Mädchens.
Auf der Trepp« war es finster. Die Stufen knarrten, als wären sie unwillig, so spat in der Pacht gestört zu werden. Sie faßt« sein« Hand, damit er picht stolpere. Im Zimmer zündete sie Licht an und stellte sich vor ihn hin:Hast du mich lieb?" Ja." Wirst du mich immer lieb haben?" -Ia.- Go nz befttmntt?" -Je." Gib mir die Hank» drauf!" Er gab ihr die Hand, die sie krampfhaft mnklannnert«. Purpurn« Schönheit blüht« auf. Sie gaben sich ganz und «mpimgen sich ganz zurück. Die Liebe brachte ihre ertrunkenen Seelen ans Licht. Sie sahen sich an und lachten. Ihre heißen Körper gaben und nahmen vom Ueberfluß ihrer Jugend, bis sie müde wurden und Schlaf kam. Runder Mond quoll aus den Wolken und floß über verstummte Gesichter, die nebeneinander auf den Kissen lagen. Sein kühles Licht drang durch die Lider in ihr« Augen und rann als Traum in ihre Seelen. Er träumte, daß fein Vater freundlich den Zeigefinger hob und sagte:Das ist der Zaun, hinter dem zu enden dir beftiinmt ist." Dabei zeigte er auf ein goldenes Gitterwerk. Dahinter faß das Mädchen und Apfelkuchen.Du mußt noch warten," flüsterte sie. wenn ich aufgegessen habe, schließe ich das Tor auf. dann darsst du herein." Das Mädchen war im Traum in einem Keller und sollte ge- tragen- Kleider verkmifen. Die Kundschaft stand vor ihr und auf der Trepp« bis zur Straße hinauf. Da drängte sich jemand durch Er war es.Ich will«in Kleid für meine Braut." sagte er. Sie weinte:Ich habe doch nur Lumpen."Das wollen wir erst sehen!" Er griff in den Haufen und zog ein prachtvolles Seidenkleid hervor.Wunderbar!" sagte er und lachte,das mußt du anziehen. Heute ist Sonntag." Solche Träume senkte der Mond in ihre schlafenden Köpf«. Die Sonne Gottes aber stach am Morgen in ihre Augen und weckte sie schmerzhaft ins Wachsein zurück. _ Sie sahen sich cm und weinten