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Horrespondenzen und Parteinachrichten.

-Mit Bezug auf das Kongrek Protokoll ersucht und Genosse Ridt in Heidelberg   zu konstatiren, daß die dort auf Seite 191 angeführte Aeußerung: Ich bin ein Feind des Freidenkerthums" ungenau wiedergegeben und in dieser Form nicht von ihm gefallen sei.

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unferen betreffenden Antrag weiter verfolgen. Dieselbe berührt an deren Stellen verfolgen. Die Macht der Verhältnisse ist stärker, Abg. Richter( persönlich): Der Abg. Buhl hat bedauert, zwar nicht das Privilegium der Brenner, aber es wäre ein Wider- als der Wille der Menschen, und ich hoffe, daß für manches von daß ich die Verdienste des Fürsten Bismarck als Gründers spruch, wollten wir dabei Mücken feihen und an dem großen Elephanten Demjenigen, was unser Antrag erstrebt, sich auch schon der deutschen   Ginheit herabgefekt hätte. Ich habe nicht des Privilegiums der Brenner stillschweigend vorübergehen. Ferner jetzt eine Mehrheit des Hauses finden wird.( Beifall bei den Frei- die Verdienste des Fürsten Bismarck in der Vergangenheit tönnen wir beim Stat Anträge auf Abänderung des Zolltarifs unab- finnigen und Sozialdemokraten.) herabgesetzt, sondern sein Leben in der Gegenwart bedauert, hängig von diesem Antrag stellen, ebenso auch, wenn uns Handels- Abg. Lutz( deutschkons.): Im Namen meiner politischen welches mir gerade mit seiner politischen Vergangenheit verträge vorgelegt werden. Wir vernehmen mit Befriedigung, Freunde kann ich erklären, daß wir uns dem vorliegenden An- nicht im Einklang zu stehen scheint. daß die Verhandlungen mit Desterreich- Ungarn einen günstigen trage gegenüber auf das Entschiedenste ablehnend verhalten. Wir Abg. Buhl: Ich habe nur die Form beklagt, in welcher der Verlauf nehmen; hoffentlich wird noch in dieser Session ein halten an den Zöllen fest, die eine Grundlage für das Gedeihen Abg. Richter in diesem Hause über den Begründer des Deutschen  solcher Vertrag uns vorgelegt werden. Mit Recht ist vor Kurzem unserer Volkswirthschaft gewesen sind. Wir treiben keine Reiches sprach.( Sehr richtig!) von hoher Stelle ausgesprochen worden: Die Welt am Ende des Interessenpolitit, teine einseitige Politit, sondern glauben, daß es Abg. Richter: Meine Form entsprach nur der Form der 19. Jahrhunderts steht unter dem Zeichen des Verkehrs, der Ver- nur dem Schutz der Zölle zu danken ist, wenn heute der Land- Angriffe, die Fürst Bismarck   hinter dem Bretterzaun der Ham­fehr durchbricht die Schranken, welche die Völker trennen und wirth seine Arbeiter einigermaßen gut lohnen] kann. Wir sind burger Nachrichten" aus dem Busch heraus auf seinen Nachfolger Enüpft zwischen den Nationen neue Beziehungen an. Das ist uns bewußt, im allgemeinen vaterländischen Interesse an den gerichtet hat. Sein Bedauern hätte Herr Buhl also nach einer richtig in Bezug auf jede Verkehrserleichterung, Eisenbahn, landwirthschaftlichen Zöllen festhalten zu müssen.( Beifall.) Die anderen Seite richten sollen.( Sehr richtig!) Dampfschiffverbindung und dergl. Was wollen aber Handelsver- Schutzölle kommen nicht allein dem Großgrundbesitzer zu Schluß nach 5 Uhr. Nächste Sigung Mittwoch 1 Uhr. träge anders? Sie wollen die künstlichen Hindernisse beseitigen, Gute. Es ist die eigenthümliche Taktik der Sozialdemokraten,( Fortsetzung der Berathung.) welche das selbstische Interesse der beiden Wölfer sich aufzurichten in industriellen Bezirken von einer Blutsteuer, einer Ver­bemüht. Wenn Zarifverträge im Stande wären, einen Tribut theuerung der Lebensmittel zu sprechen, während man dem kleinen aufzuerlegen, dann würde man dasselbe von wirthschaftlichen Grundbejizer fagt, daß die Getreidezölle das Korn doch nicht Verträgen aller Art behaupten können, und dann dürfte theurer gemacht hätten. Man verschweigt den Umstand, daß ein man überhaupt feinerlei wirthschaftliche internationale Wegfall der Schutzölle den Getreidebau überhaupt unmöglich Verträge abschließen, denn sie legen der wirthschaftlichen Autonomie machen würde. Das Verfahren der Sozialdemokraten ist ebenso, jedes Staates besondere Beschränkungen auf. Ja, wenn diese als wenn Jemand sich als Freund des fleinen Beamten hinstellt Theorie richtig wäre, dürfte man wirthschaftliche und Tarif- und dann dafür eintritt, daß dessen Gehalt verringert wird. Der verträge nur abschließen nicht mit befreundeten, sondern allein Großgrundbesizer wird die Schinälerung des Einkommens nach mit wilden, oder politisch gleichgiltigen Völkerschaften. Nein, Herabsehung der Zölle durch vermehrte Sparsamkeit, durch Ab­die politische Freundschaft wird durch solche Verträge nicht beein- fchaffung von jeglichem Luxus noch einigermaßen ertragen fönnen, trächtigt, sondern gestärkt; sie erzeugen ein schärferes Bewußtsein dem Bauer nehmen Sie mit Ihrem Antrage das tägliche Brot. der Solidarität der Interessen der Völker hüben und drüben. Dem kleinen Landwirth  , der gar keine Arbeiter beschäftigen kann, ( Sehr wahr!) Sie ermöglichen, daß jedes Volk für den Welt- wollen Sie geradezu den saueren Verdienst seiner Arbeit verringern. Bernau  . Am 9. d. M. Hatten sich unsere Stadtväter mit marft produzirt, was seiner Eigenart entspricht; sie fördern die Wenn man wirklich die Absicht hat, den Großgrundbesiz zu einer Petition des Arbeiter- Bildungsvereins zu beschäftigen. In nationale Entwickelung der Völker und zugleich eine internationale ruiniren, so wird man zu gleicher Zeit auch den Bauernstand derselben wurde sie ersucht, das Bürgerrecht, eventuell das Wahl­Arbeitstheilung, bei welcher alle Völker sich am besten stehen. vernichten.( Sehr richtig! rechts.) Gleichzeitig mit dem Angriff recht auf alle Arbeiter, auch wenn sie nur die erste Steuerstufe Die Verträge binden der Form nach die einzelnen Staaten; auf die landwirthschaftlichen Zölle hat man einen solchen gegen zahlen, zu erstrecken. Begründet wurde genannter Antrag durch die letzteren verpflichten sich aber nur dazu, wozu das die Grenzsperre gerichtet. Eine Versammlung von über 200 Thier- unseren Genossen, den Stadtv. Schmoll. Die Antwort, welche eigene Intereffe gegenüber den Konsumenten schon Ver- ärzten hat sich dahin ausgesprochen, daß eine Milderung oder derselbe vom Vorsteher, sowie vom Bürgermeister erhielt, war anlaffung giebt. Dann hat ja doch Fürst Bismarck   selbst gar Aufhebung der Sperre absolut unthunlich ist. Den Werth eine recht sonderbare. Sie meinten, die Arbeiter müßten erst die gerade in der ersten Periode feiner Regierung, seiner jugend- des gesammten deutschen   Viehstandes kann man auf 5000 Geseze lernen, denn ein solcher Antrag sei ganz ungefeßlich und kräftigen Periode, diese durchgreifende Tarifreform im Wege der Millionen Mark anschlagen, er bildet neben dem Ge- so weiter. Man glaubte sich schon sicher, da o weh! meldet sich Handelsverträge eingeleitet, auch mit Desterreich. Er hat solche treidebau den hervorragendsten Zweig der nationalen Pro- der Stadtv. Richter, welcher nicht zu unserer Partei gehört, dem zweimal, im Jahre 1865 und 1868 abgeschlossen. Es ist durch- duktion, der nicht in so unverantwortlicher Weise hätte wohl aber die Sache zu bunt wurde, zum Wort und weist nach, aus unwahr, daß ein solcher Vertrag irgendwie nachtheilig auf der Gefahr ausgesetzt werden sollen, trotz des Gutachtens der daß die Arbeiter zu dieser Forderung berechtigt sind. Bei jeder Stadt­das Bundesverhältniß einwirten fann. Im Gegentheil, die Sachverständigen und troß der bisherigen Erfahrungen. Die verordneten- Wahl dürfen alle Briefträger, Nachtwächter und Bahn­Geschichte zeigt, daß gerade der Tarifvertrag mit Desterreich, verbündeten Regierungen werden sich gegenüber den Kämpfen beamten wählen, wenn Gefahr im Berzuge ist. Er forderte die welcher zehn Jahre in Kraft gestanden hat, wahrscheinlich viel gegen die Schuhmaßregeln für unsere Landwirthschaft ihrer vollen Stadtverordneten auf, sich in den Listen von der Wahrheit seiner einschneidender als der jetzt beabsichtigte, unmittelbar vorher Verantwortung bewußt bleiben. Wenn ihnen an der Erhaltung Aussagen zu überzeugen. In scharfer Weife griff er nun die gegangen ist dem Abschluß des Bündnisses. Er hat also erst die der Landwirthschaft nichts gelegen ist, so mögen sie immerhin Behörden an und meinte, daß, wenn die Forderung des Arbeiter­Stimmung hervorgebracht, aus der heraus man nachher zu den größten Frevel begehen, den man an der Landwirthschaft Bildungsvereins ungefeßlich sei, man selber keine Ungefeßlich politischer Vereinbarung gelangte. In dem gleichen Sinne begehen kann, und die Zölle aufheben. Wenn aber die ver- feiten begehen solle. Denn alle diese Personen seien sonach nicht spricht sich die Adresse des Zollparlaments gleich nach bündeten Regierungen in der Erhaltung eines fräftigen wahlberechtigt, da sie weder selbstständige Handwerker sind, noch feinem erstmaligen Zusammentritt über den Werth den Werth der Bauernstandes, in gefunden, auskömmlichen Verhältnissen die zweite Steuerstufe zahlen. Anstatt sich nun gegen diesen Handelsverträge aus. Ich hielt mich verpflichtet, Ich hielt mich verpflichtet, wegen einen Haupt aktor der nationalen Wohlfahrt erblicken, dann Angriff zu vertheidigen, wurde schnell beschlossen, über diesen Ser Beachtung, die jene Aeußerung des Fürsten Bis- halten sie die jetzt bestehenden Zölle in ihrem vollen Um- Punit zur Tagesordnung überzugehen. Nun, der Arbeiter­marc im Auslande gefunden, einige Worte zu fagen. fange aufrecht. Ohne dieselben ist der Bauernstand ruinirt: Bildungsverein, welcher bei dieser Sigung den Zuhörerraum ein­Im Inlande hat sie diese Beachtung nicht gefunden. Im Gegen- nicht langsam und sicher, sondern schnell und sicher.( Lebhafter, nahm, wird diesen Herren für ihr Handeln die gebührende Ant­theil, derartige Bestrebungen, wie sie von Friedrichsruh   verlaut anhaltender Beifall rechts und im Zentrum.) wort geben. bart sind, sind eher geeignet, die Sache, für die sie eintreten, in Abg. v. Schalfcha( Zentr.): Die sozialdemokratische Partei der öffentlichen Meinung zu schädigen, als zu träftigen. Ich hat die Parole ausgegeben, die Agitation auf das Land zu führen Magdeburg  . Das Elend in Magdeburg   hat heute in der würde es verstehen, wenn Fürst Bismarck   von seinem Rechte Ge- durch Leute, die mit der Landwirthschaft Bescheid wissen. Ich Versammlung der Arbeitslosen, welche im Kontordia- Theater brauch machte und seine Ansicht öffentlich verträte in dem Herren- fann nicht behaupten, daß der erste Reduer zu diesen Sach- tagte, eine Illustration erhalten, welche ein eindringliches Frage­haus, in dem er durch das Allerhöchste Vertrauen Friedrich verständigen gehört. Dann sprach der Abg. Richter, dessen zeichen hinter der heutigen privat- fapitali lischen Produktionsweise Wilhelm IV.   einen lebenslänglichen Sig erhalten hat. Aber ich Partei auch heute noch nicht ein besonderes Interesse für die ist. Der geräumige Saal war dicht gedrängt voll und während verstehe es nicht, wie er aus dem Dickicht, aus dem Busch von Landwirthschaft hat. Gins   hat mich gewundert. Während die Klassengenossen der Anwesenden in allen Betriebswerkstätten Friedrichsruh  , hinter dem Bretterzaun der Hamburger Nach- wir früher Herrn Richter immer nur Tadel nach dem Regierungs  - der Magdeburger   Peripherie zu einem großen Theile vielleicht richten" Steine werfen kann auf feinen Nachfolger, um die Vertrags- tisch hin richten hörten, haben wir heute mit Erstaunen schon den Ueberstundenzettel" zum heutigen Abend in Händen politik und dessen Verhandlungen mit dem Auslande zu stören. wahrgenommen, daß er eigentlich recht unverblümt den hielten, ertönte hier aus der Mitte der industriellen, Reserve­( Beifall links.) So lange Fürst Bismarck   hier in Macht und An- Handeisvertrag mit Desterreich gut geheißen hat, ob- armee" ein Nothschrei, den wir hier nur flüchtig registriren, um sehen stand, habe ich ihm gegenüber niemals ein Blatt vor den gleich er ihn noch nicht fennt.( Heiterkeit.) Das ist den ausführlichen Bericht in der morgenden Nummer zu bringen. Mund genommen( Heiterkeit), Darum halte ich mich eine merkwürdige Veränderung, und ich möchte mit Herrn Nachstehende Resolutionen mögen schon heute den Geist ebenso berechtigt wie verpflichtet, in dem Augenblick, wo Richter sagen: was man nicht Allies erlebt! Ich habe stets zu bekunden, welcher die Versammlung beherrschte: solcher publizistischer Unfug von Friedrichsruh   veranlaßt wird, Denjenigen gehört, welche die Getreidezölle nicht als Schuh, Dagegen aufzutreten.( Beifall links.) Würde er sich selbst mit sondern lediglich als Finanzzölle angesehen haben. Die von mir dem Privatleben begnügen, so würde ich ihn nicht vor die Kritit vorgelegte Tabelle beweist, daß die Bewegung des Roggenpreises ziehen. Da er sich aber selbst ins öffentliche Leben einmischt, im Wesentlichen abhängt von der Bewegung des Rubelpreises. muß er sich auch diese Kritik gefallen lassen.( Beifall links.) Die Während der Rubel von 1868-78 gefallen ist von 280 auf 203, Rakete ist aufgeftiegen, hat gezischt, ist aber bald verpufft( Heiter- fiel der Roggenpreis in Kiew   von 1081/2 auf 75, genau in der keit und Beifall links), erleuchtet hat sie Niemanden mit Ausnahme selben Proportion. Ich habe nun die Jahre 1884,85 und 1887 des Herrn v. Kardorff.( Große Heiterkeit.) Herr v. Kardorff bis 1888 herausgegriffen und gefunden, daß 1884 der Rubelpreis hat nämlich in diesen Tagen in einer von ihm veröffentlichten schwankt von 214 auf 197 M. und der Roggen von 157 auf Erklärung der Post" sich zu derselben Ansicht bekannt, die Fürst 114 M., im Jahre 1885 der Rubel von 192 auf 165, der Bismarck   in den Hamburger Nachrichten" hat vertreten lassen. Roggen von 134 auf 118 9. Der Preis des Roggens Indessen hat Herr v. Kardorff sich mit dem Vertragsabschlusse hat sich also zu dem des Rubels bis auf eine unbe einverstanden erklärt, wenn gleichzeitig die Währungsverhältnisse deutende Schwankung in dem Verhältniß von 1,4 erhalten. in feinem Sinne geregelt werden. Wie kann er sich aber diese Dieses Verhältniß ist nicht alterirt worden, obgleich zweimal der Aenderung denken ohne internationalen Vertrag? Und kann Zoll wesentlich erhöht worden ist. Für mich geht daraus zur man nicht einem solchen Vertrage, ebenso entgegenfeßen, daß er Evidenz hervor, daß der Zoll auf die Preisbildung einen Einfluß geeignet sei, die wirthschaftliche Freiheit der betheiligten Nationen nicht gehabt hat. Trotz des Zolles sind die Preise herunter­einzuschränken und zu schädigen? Aber einen mildernden Um- gegangen. Wenn ich nun auch die Getreidezölle nicht für Schuh­stand muß ich gegen Herrn v. Kardorff gelten lassen. Es war das zölle betrachte, so möchte ich sie andererseits als bedeutende Ein­eigenthümliche Verhalten der" Post" in der Getreidezollfrage, nahmequelle nicht aufgeben. Es wäre ein wunderbarer Stand­welches Herrn v. Kardorff zu seiner Erklärung veranlaßt hat. punft, wenn man Ginnahmen, die vom Auslande bezahlt werden, Ja, was man nicht Alles erlebt! Diese" Post" war seiner Zeit so ohne Weiteres preisgäbe, Einnahmen, die in Preußen in der von dem Fürsten Bismarck ausersehen, den Segen der Schutzzoll- lex Huene einem erheblichen Theile des Landes zu Gute kommen. politik zu offenbaren, diefelbe" Post", in der Frhr. v. Barnbüler,( Buruf links: verdoppeln!) Alles hat seine Grenzen! Meine der Präsident der Schutzzollkommission von 1879, den Schutzoll politischen Freunde stehen also beiden Anträgen sympathisch uns: pries, das Leiborgan der Magnaten von Schlesien  , die mit ihrem nicht gegenüber.

1. Die heutige Versammlung der Arbeitslosen hält es unter ihrer Würde sich in Petitionen um Abhilfe des Noth­standes an die Behörden zu wenden, da von den Letzteren durchgreifende Maßregeln doch nicht zu erhoffen sind. Diese Resolution soll auf Antrag Berger dem Stadt verordneten Klees übermittelt werden, um durch dessen Mund dem Stadtverordneten  - Kollegium die Meinung, welche die arbeits­lose Masse von den Maßnahmen der Kommunalvertretung hat, zur Kenntniß zu bringen. bo 2. Die heute Vormittag im Concordia  - Saale   abgehaltene Versammlung beschließt den Ausführungen des Genossen Schulz mit allen zu Gebote stehenden Mitteln zu ihrem Recht zu verhelfen, um so die Arbeitslosigkeit der Magde burger Arbeiter zu beseitigen. Sie erklärt es für Pflicht eines jeden Arbeiters dem Allgemeinen Arbeiterverein bei­zutreten.

3. Die Versammlung beschloß, zu einer demnächst abzuts haltenden Versammlung arbeitsloser Magdeburger auch die arbeitslosen Frauen und Mädchen einzuladen, damit auch nach dieser Richtung hin festgestellt werden kann, wie weit das Elend unter der heimischen Bevölkerung schon ge diehen ist.

Ostrowo( Provinz Posen  ). Ein alter Parteigenosse schreibt

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" Der p. Blum ist durch Lungenkatarrh und Mustel schwäche, seine Ehefrau durch Muskelschwäche in ihrer Erwerbsfähigkeit beeinträchtigt.

Erst zu vier Jahren Gefängniß wegen angeblicher Majestäts Geldbeutel an diesem Schutzoll am meisten interessirt waren, Abg. Buhl( nat.- lib.): Durch die Getreidezölle war diese beleidigung verurtheilt, wovon einundeinviertel Jahr verbüßt schreibt den Satz, daß es ein plumpes Mittel sei, durch Verkaufsmöglichkeit den kleinen Leuten in außerordentlicher, wurden, dann wegen sozialistischer Umtriebe( ich hatte das ver Einführung von Getreidezöllen der Landwirthschaft zu viel weiter gehender Weise gegeben worden, als früher der Fall botene Offene Antwortschreiben" und das Arbeiter- Programm helfen und daß solche Mittel auf die Landwirthschaft wirken wie war; insofern haben die Getreidezölle den fleinen Bauern außer von F." Lassalle   verbreitet) auf zwei Tage eingesteckt; furz nach­die Einsprißung von Morphium, eine Kur, die, je öfter man sie ordentlich viel mehr genutzt, als den Großgrundbesitzern.( Sehr dem mich alten Sünder, der ich mich nicht beugen wollte, Schlag braucht, um so sicherer den Organismus der deutschen   Landwirth richtig!) Man fürchtet in Arbeiterfreifen gewiß nicht mit Unrecht, auf Schlag getroffen, war ich so weit gesunken, daß ich den hies schaft ruiniren muß. Mir ist im Leben noch niemals ein solcher daß, wenn die Landwirthschaft noch weiter herabgedrückt wird, sigen Magistrat um laufende Unterstützung ersuchen mußte. Purzelbaum vorgekommen, mit dem sich Einer aus dem einen der Zuzug der ländlichen Arbeiter nach den Städten immer reichte dabei folgendes Attest ein: politischen Lager in das andere begiebt.( Beifall links.) Es größer und die Löhne infolge dessen immer geringer werden. deutet dieses darauf hin, daß auch im freifonservativen Lager die Es wäre für Deutschland   ein noch viel größeres Unglück, Auflösung in Bezug auf unsere bisherige Schutzzollpolitik schon als für England, wenn sich das Verhältniß zwischen weiter vorgerückt ist, als wir annehmen konnten. Der dort ge- Stadt und Land zu Ungunsten des letzteren noch mehr Ostrowo  , den 19. September 1884. machte Vergleich mit der Morphiumspriße ist gang vortrefflich. Es verfchöbe. Um nun zu beweisen, daß die Getreidezölle nicht blos Dr. Landsberger, Kgl. Kr.- Phyf. tritt auch in unserer Schutzzollpolitik die Behandlung von den paar Tausend Großgrundbejißern zu Gute kommen, habe ich Hierauf wurde uns vom 1. Oftober 1884 ab eine monatliche Symptomen an die Stelle der Behandlung des wirklichen Uebels. in meiner Heimath, der Pfalz  , Untersuchungen über die land- Unterstützung von 2 Martin Worten zwei Mark gewährt. Giner augenblicklichen Stärkung folgt um so gewisser eine wirthschaftlichen Verhältnisse angestellt. Wir haben dort lauter Diese Unterstügung bezogen wir sechs Jahre lang. Lähmung und Erschlaffung, die geeignet ist, den ganzen Organis- fleine Landwirthe, nur 1/10 pet. hat über 100 Hektar Land. Da brachte in der Magistratssigung vom 29. Oftober 1890 mus zu zerstören. Wir müssen also wünschen, daß die Regierung Redner führt eine Reihe von Zahlen an, nach welchen selbst fleine ein Herr den Antrag ein, den Blum'schen Eheleuten die zwei sobald wie möglich jene Kur aufgiebt, einen anderen Kurs ein- Gemeinden in der Pfalz   nach Abzug des eigenen Bedarfs noch Mart Unterstühung zu entziehen. schlägt und zu der alten 8oll- und Handelspolitik von vor 1879 bis zu 10 000 Zentner Getreide in einem Jahr verkaufen. Diese Und es geschah also. zurückkehrt. Gerade die Jeztzeit ist geeignet, die Wendung herbei Zahlen sind typisch für große Theile Deutschlands  . Unter diesen Der Antragsteller hat ein jährliches Gehalt von 4200 Mark. zuführen. Die Konsumenten verlangen danach unter dem Druck Verhältnissen bin ich, zwar nur persönlich, nicht im Namen Weil aber Miethe und Lebensmittel theurer geworden sind, bean der hohen Preise der Lebensmittel, die Produzenten sind genügend meiner Partei, gegen die Anträge. Es ist auch noch etwas au- tragte er, sein Gehalt auf jährlich 5400 Mart zu erhöhen. gefräftigt, den Uebergang zu ertragen, die Finanzlage des Reiches deres, Zölle zu bewilligen und bestehende Zölle abzuschaffen. Am 11. November v. 38. erhielt ich folgendes ausgefüllte ist die allergünstigste. Der Staatssekretär von Malzahn hat die( Sehr richtig! rechts und im Zentrum.) Ich habe seiner Zeit Formular: Mehreinnahme aus Zöllen gegen den Etatsansatz im laufenden gegen die Erhöhung der Zölle gestimmt, trete aber jetzt mit dem­Jahre auf 641/2 Millionen Mart geschätzt. Inzwischen ist der selben guten Gewissen gegen die Anträge ein. Wie weit die Ge­Novemberausweis publizirt worden, und es ergiebt sich nun, daß treidezölle auf eine Vertheuerung des Brotes direkt einwirken, die Zolleinnahmen in den letzten acht Monaten des laufen lasse ich unentschieden. In Heilbronn   sind die Brotpreise seit den Etatsjahres um 2312 Millionen Mark höher sind, Jahren stationär geblieben. Bei der Preisbildung wirken auch als im abgelaufenen Etatsjahre. Wenn in den noch ausstehen: andere Faktoren mit. In meiner Heimath kostet in einer den vier Monaten auch nur der Ertrag des Vorjahres erreicht Stadt das Pfund Schweinefleisch 60 Pf., in einer be­wird, können wir also auf ein Plus von 88 Millionen rechnen. nachbarten 75 bis 80 Pf. Derartige Preisschwankungen kommen Man kann daher ohne Hinzuziehung von neuen Steuern große selbst an einem und demselben Ort vor. Das ist schwer, zu

" Ostrowo  , den 29. Oftober 1890. Sie werden hierdurch benachrichtigt, daß Ihnen durch Magistratsbeschluß vo 29. d. M. die bisher bezogene Unterstüßung von 2 M. monatlich vom 1. t. M. ab entzogen worden ist. Gegen diesen Bescheid steht Ihnen die Beschwerde beim Kreisausschuß des Kreises Ostrowo, zu Händen des Herrn Landrath  , zu. Der Magistrat. J.-Nr. 7241/90. Schuder. An den Pantinenmacher Herrn Johann Blum hier.

Reformen einführen. Verweisen Sie unseren Antrag an die entscheiden, wie weit die Zölle preissteigernd wirken. Deshalb ausschuß, um zu erfahren, weshalb mir die ohnehin schon dürftige Budgetkommission, so werden wir dort an der Hand des Etats haben die gefeggebenden Faktoren mit besonderer Sorgfalt zu und der Zollrechnungen neue Belege für unsere Ansichten vor- prüfen, wie weit unter diesen Umständen bei den entgegenstehenden bringen tönnen. Lehnen Sie unseren Antrag ab, so beneiden wir Interessen auf die Erhaltung des Bauernstandes Rücksicht ge­Sie nicht um das Odium, das Sie der öffentlichen Meinung nommen werden kann. Und darum haben wir alle Veranlassung, gegenüber auf sich nehmen, wir aber können die Materie, die die Anträge abzulehnen.( Beifall rechts.) unferem Antrage zu Grunde liegt, noch in dieser Session an drei l

Ein Vertagungsantrag wird angenommen.

Gegen diese Verfügung erhob ich Beschwerde beim Kreis Unterstüßung entzogen ist. Die Antwort lautet wie folgt: Kreisausschuß des Kreises Ostrowo, den 27. November 1890. J.-Nr. 729. K. A. 90. Ihre Beschwerde gegen die Verfügung des hiesigen Magistrats vom 29. v. M. ist in der am 25. d. M. ftatt gehabten Kreisausschuß Sizung als unbegründet zurüc