Einzelbild herunterladen
 

monisho

Nr. 329 45. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Wirtschaftliche Warenverteilung.

Rationalisierung im Handel.- Obacht, Angestelltenverbände!

Im Verlaufe der Rationalisierungsarbeit ist man in Deutsch­ land immer mehr zu der lleberzeugung gelangt, daß die Verbeffe: rung und Umorganisierung der Produktion allein noch nicht höchste Wirtschaftlichkeit bedeutet, sondern daß das volle Ziel der Rationalisierung nur durch eine gleichzeitige Umgestaltung auch des Barenvertriebes erreichbar ist. Schon seit langer Zeit hat es zahlreiche Strömungen zu einer rationellen Abfazgestaltung ge­geben. Die Konsumgenossenschaftsbewegung der Besitzlosen hatte zum erstenmal in der Handelswirtschaft Wege zur Rationalisierung gewiesen. Später sind dann die Warenhäuser auf der privatkapitalistischen Seite gefolgt, und heute erfolgen dauernd Neubildungen in der Handelswirtschaft mit der Tendenz zu ratio= nellerem Wirtschaften. Maffenfilialbetriebe, Einheits preisgeschäfte und auch in Automobilen untergebrachte, von Ort zu Ort mandernde Kaufhäuser sind bekannte Typen diefer neueren Entwicklung.

Das Grundproblem der rationelleren Absaßgestaltung ist, mann und unter welchen Umständen jedes einzelne dieser vielen Systeme des Handels, des Vertriebs die Erreichung höchster Wirt­schaftlichkeit gewährleistet. Ehe dieses Problem aber gelöst werden fann, muß festgestellt werden, wie wirtschaftlich oder wie unwirt schaftlich die heute bestehenden Formen des Groß und Klein handels und auch der Konsumgenossenschaften arbeiten, bis zu welchem Grade man die Wirtschaftlichkeit der bestehenden Be­triebe und Betriebsformen erhöhen fann, und wo ungefähr das Maximum an Wirtschaftlichkeit zu suchen ist, das von möglichst zahl­reichen Betrieben einer Branche und einer Unternehmungsform überhaupt erreicht werden kann.

Der Ausschuß zur Untersuchung der Erzeugungs- und Abfaz bedingungen der deutschen Wirtschaft, der sogenannte Enquete Ausschuß, hat zum erstenmal in seiner Handelsgruppe den Bersuch gemacht, hier grundlegende Untersuchungen anzustellen. Das bei fam es ihm vor allem darauf an, für möglichst viele Handels­formen und für möglichst viele Handelsgebiete sogenannte

Standardzahlen festzustellen,

bie ein Urteil über die am häufigsten vorkommenden Umfaz- und Untostenverhältnisse ermöglichen.

Mit einer solchen Standardzahl tamm der Verfuch gemacht mer­den, zum mindesten diejenigen Betriebe, die aus irgendwelchen Gründen mit ihren Ilmjägen unter oder mit ihren Unt often über dem allgemein erreichbaren Stand liegen, zu veranlassen, bei fich nach dem Rechten zu sehen und sich dem allgemeinen Standard anzugleichen. An Hand von Standardzahlen über die durchschnitt­lich Lagergröße in verschiedenen Branchen ist es möglich, der in Deutschland in bedauerlichem Umfange zunehmenden unwirtschaft lichen Großhaltung der Lager zumal im Einzelhandel kräftig ent­gegenzuwirken, indem mit aus der Bragis verschiedener Branchen genommenen niedrigen Lagerumschlagszahlen eine wirksame Propaganda zur Kleinhaltung der Lager

entfaltet wird. Die Untersuchungen des Enquete- Ausschusses find natürlich nur geeignet, allgemein gehaltene wissenschaftliche Unterlagen zu schaffen

Pariser Flugzeug- Ausstellung.

( Von unserem Sonderberichterstatter.)

F. W. Paris , im Jufi. Als vor 20 Jahren hier in Paris zum erstenmal eine Luft fahrzeugausstellung abgehalten morden ist, lag das Flugwesen noch in seinen ersten Entwidlungsanfängen. Von da an wurde der Bariser Aero- Salon eine alljährliche Einrichtung von größter Welt­bedeutung. Alle Neufonstruktionen tamen hier zusammen. Das ging bis zum Jahre 1913. Nach dem Krieg fonnte der Salon nicht mehr das werden, was er seinerzeit war.

Bon Bedeutung ist vor allen Dingen, daß nach 15 Jahren zum erstenmal auch wieder Deutschland unter den Ausstellern ist. Die Aufnahme der Deutschen ließ an Freundlichkeit nichts zu wünschen übrig. Nach Frankreich ist Deutschland zahlen­mäßig am stärksten mit neun Flugzeug- und drei Motorenfabriken vertreten. Besonderes Interesse ruft der Junters Stand hernor, auf dem das Frachtflugzeug W. 33 steht, der gleiche Typ wie die Bremen ". Ein groß bemessener Laderaum ist für die Frachtstücke vorgesehen. Die Maschine ist wirtschaftlich, denn sie fann ebensoviel Zuladung aufnehmen wie sie leer wiegt.

Zwei Schul- und Uebungsflugzeuge sind durch die beiden Doppelbecer Albatros L. 57a ,, AB" und Arado Ar. SC. II vertreten, während Heinkel das für den Postdienst besonders geeignete meischwimmer- Seeflugzeug HE. 5e hierher geschickt hat. Der kleine Klemm- Leichteindecker L. 25 ist das gegebene Sportflugzeug, gleichzeitig aber auch für Schulzwede geeignet. Die übrigen deutschen Flugzeugfirmen wie Rohrbach, B.,

Dornier und Focke- Wulf beschränken sich nur auf Modelle. Ihre verschiedenen Flugmotorentypen zeigen BMW., Junters, Siemens, unter denen der von Siemens in Lizenz gebaute Jupiter" erstmals in die Deffentlichkeit tritt, während BMW . ebenfalls zum erstenmal den luftgekühlten amerikanischen 500 PS. Hornet" Sternmotor zeigen, den das Münchener Wert in Lizenz herstellen wird.

Ueberhaupt sind die motoren wieder das Inter effanteste vom ganzen Salon. Bor allem tritt deutlich das immer größere Bordringen des luftgefühlten Motors in Erscheinung, dessen Vorzüge doch so große sind, daß man heute nicht mehr achtlos an ihnen vorüber gehen fann. Luftgekühlte Motoren find ausgestellt bis zu etwa 600 PS.- Leistung und wasser gefühlte bis 1000 PS.

Die paar Berkehrsflugzeuge zeigen nichts Besonderes. Das gewiffermaßen von den Franzosen als Clou" angesprochene Sweimotoren- Flugzeug für 25 Flugreifende dürfte in fonftruttiver Hinsicht noch längst nicht auf der Höhe fein. Die französischen Berkehrsmaschinen von Bernard, Bréguet, CAMS., Priez und Aero find Ausführungen allgemeiner Art. An militärischen Flug zeugen ist alles vorhanden, was in unserer modernen Welt zur Bernichtung von Menschen und Kultur als geeignet erscheint. Die beste Nie wieder Krieg Propaganda" sind diese alles bahinraffenden Jagd, Bomben und ähnlichen Flugzeuge,

H

imunit

10.21 me 1315168

Sonnabend, 14. Juli 1928

lische, holländische und französische Kapitalmarkt nach der Kapital verteuerung in New Yort mehr zum Zuge tommt als bisher.

Dennoch darf gerade Deutschland bdie scharfe Kapital verteuerung in den Bereinigten Staaten nicht unterschäßen. Die großen furzfristigen Kredite deutscher Banten tommen in machfende Gefahr, abgerufen zu werden. Kurzfristige europäische Gelder werden den amerikanischen Geldmarkt wegen der munmehr besseren Berzinsung stärker aufsuchen als bisher. Die Geldspannung tann in Deutschland also verschärft werden.

und damit den Anstoß zu der eigentlichen praktischen Rationalisie rungsarbeit im Groß- und Einzelhandel zu geben. Der Handel selbst hat ein brennendes Interesse an einer Weiterbildung der wissenschaftlichen Grundbeschaffung. Es wird sich jest bald zeigen, ob die vielfache lagen und ihrer Auswertung für die Bragis. Darum ist beim Ausschuß für wirtschaftliche Verwaltung des Reichsturato­riums für Wirtschaftlichkeit unter der Leitung von Brofeffor Dr. Julius Hirsch ein besonderer Fachausschuß für Handelswirtschaft damit beschäftigt, in der gleichen Richtung zu arbeiten wie der Enquete- Ausschuß, um die Betriebe des deutschen Handels an die Notwendigkeiten eines Betriebsvergleichs

zu gewöhnen und um gleichzeitig über die Arbeiten des Enquete Ausschusses hinaus praktische Borschläge zur Rationalisierung der deutschen Handelswirtschaft zu machen.

Der Fachausschuß für Handelswirtschaft hat bisher zwei Frage bogen an die Verbände des Einzelhandels verfandt, die fich mit allgemeinen Rationalisierungsproblemen im Einzelhandel be. faffen, und die für das Jahr 1927, auf das sich die Erhebungen des Enquete- Ausschusses nicht mehr erstrecken tonnten, statistisches Material über Personalverhältnisse, Umfäße, Lagerumschlags­geschwindigkeiten und Unkostenverhältnisse zusammenzustellen suchen. Gleichzeitig bemüht sich der Fachausschuß für Handelswirtschaft, zur genaueren Feststellung besonders wirtschaftlicher Ber­triebsformen, die vor allem auch im Interesse der Verbraucher start gefördert werden müssen, den Betriebsvergleich zwischen verschiedenen Branchen und verschiedenen Vertriebsformen überhaupt erst zu standezubringen. Das soll durch die Propagierung eines einheit. lichen Fragebogenformulars geschehen, das durch die Berbände des Handels den Einzelbetrieben zugeleitet und später vom Fachausschuß für Handelswirtschaft für alle Zweige des deut. schen Handels ausgewertet werden soll

Die sozialen Probleme, die bei der industriellen Ratio. nanfierung entstehen, wirten fich bei der Rationalisierung der Handelswirtschaft in ungleich starterem Maße aus, da im Handel, vor allem im Einzelhandel, die Kosten des Personals einen weit größeren Brozentsaz innerhalb der gesamten Untoften nalisierung ftand der ausmachen als in der Industrie. Schon bei der industriellen Ratio­

Begriff der Arbeitsbereitschaft

Dazu tritt die Auswirkung für die langfristige Anleihe Draffelung der Rapitalbeschaffung aus dem Auslande durch deutsche Stellen in den Zeiten, als das amerikanische Angebot noch verhältnismäßig billig war, sich nicht rächen wird. Deutschlands größte Chance für die Zuhilfenahme ausländischer Gelder zur Durch­führung des wirtschaftlichen Wiederaufbaues bestand darin, daß Deutschland bei aller Borsicht doch so start als möglich für echte Rationalisierungszwede fich in der Zeit verschuldete, als das amerikanische Geldangebot fehr groß und die Nachfrage der Länder mit noch nicht ftabilisierten Währungen sehr gering war. Diese Chance wurde in der Bergangenheit durch die teilweise syste matische Drosselung der Auslandsverschuldungen wahrscheinlich viel weniger ausgenutzt als es zwedmäßig gewesen wäre. Es ist flar, daß die Kapitalnachfrage derjenigen Länder Europas , die ihre Wäh rungen stabilisiert haben und zur Rationalisierung ihrer Wirtschaft große Rapitalien brauchen, noch zunehmen wird und das gerade in einem Augenblid, mo Deutschlands Wiederaufbau noch nicht voll­endet ist, vielleicht eine neue Krise den Wiederaufbau von neuem hemmt, die deutsche Kapitalnachfrage also steigen wird, Amerika aber feinen Kapitalpreis erhöht hat.

Die bisherige syftemlose deutsche Drosselungspolitit, die teilweise über reparationspolitischen Illusionen die deutsche Rapitalversorgung vernachlässigte, tann die deutsche Boltswirtschaft in der Zukunft sehr teuer zu stehen tommen.

Noch immer Leistungssteigerungen. Aus dem Bericht der Gelsenkirchener Bergwerfs- M.- G.

Der Jahresbericht der Gelsenkirchener Bergwerts- A.- G., die heute in der Hauptfache nur noch den großen Bechentompleg Monopol bewirtschaftet und die ihr Geschäftsjahr am 31. März abgeschlossen hat, gibt einige für die Wirtschaftlichkeit in großen Bechentomplegen bedeutsame 3iffern. In den drei Ge­fchäftsjahren von 1925-1928 hat fich die arbeitstägliche Förde rung von 3298 auf 3934 bzw. 3947 Tonnen erhöht. Außerordent­lich interessant ist die Tatsache, daß der Förberanteil je Mann und Schicht im Jahre 1927/28 einen bedeutend größe­und ihre Zulässigkeit als Mittel zur Rationalisierung im Borber. ren Sprung gemacht hat, als im Jahre 1926/27, verglichen jeweils grund der Diskussion. Bei der Rationalisierung des Einzelhandels mit dem Vorjahr. Der Förderanteil je Mann und Schicht stieg wird die Diskussion um diesen Begriff von noch größerer Bedeutung Don 1925-1927 von 1147 auf 1161 Kilogramm, also um 14, Rilo. ſein. Die freigewerkschaftlichen Angestelltenverbände gramm oder genau 1 Prozent. Im Jahre 1927/28 dagegen widmen darum der Frage der Rationalisierung der Handelswirt- ift der Förderanteil je Mann und Schicht gegenüber dem Bor­fchaft mit Recht eine besondere Aufmerksamkeit. Hier wird von den jahr von 1161 auf 1216, also um 55 Kilogramm gestiegen, Angestelltenverbänden auch start vorgearbeitet werden müffen, denn das find nicht weniger als 4,7 Brozent. Einer Er mur eine gründliche Renntnis der Fragentamplere, höhung der arbeitstäglichen Förderung von 0,3 Prozent steht eine die mit der Rationalisierung des Handels zusammenhängen, wird den Erhöhung des Förderanteils je Mann und Schicht von 4,7 Pro­Angestelltenverbänden bei den notwendigerweise um die Frage der entgegenüber. Die Leistungssteigerung war also, während die Arbeitsbereitschaft entstehenden Diskussionen eine starte Kampf- epoche im Bergbau sprechen, auch im Jahre 1927/28, und zwar Bergbauunternehmer schon längst vom Ende der Rationalisierungs­| position verschaffen können.

Hinsichtlich der Konstruktionsbetails find manche ganz intereffante Dinge zu sehen. Ein Mertmal ist es auch, daß im Ausland der Metallbau immer mehr Anwendung findet. Er unterscheidet sich dabei mitunter in vieler Hinsicht von unserer deutschen Baumeise. Die fostspielige Blechbeplantung von Rumpf und Flügel wird in der Mehrheit durch die billigere Stoff­bespannung ersetzt.

In der historischen Abteilung ist auf großen Bild tafeln die Entwicklungsgeschichte der Luftfahrt sehr gut dargestellt. Daß man es hierbei aber ganz vergessen hat, welch große Pionier. und Forscherarbeit gerade Otto Lilienthal geleistet hat, ist ein grober Mißgriff.

Die im Otober in Berlin stattfindende la" wird manches dem Bariser Ealon voraus haben und vor allen Dingen die Tatsache, daß da für Militärflugzeuge fein Platz ist. lleber furz oder lang wird ja doch einmal eine internationale Regelung der Flugzeugausstellungen kommen, und hier kann Deutsch land, soweit ausgesprochene friedliche Flugzeuge in Frage fommen, sicher die Führung an sich bringen.

Teures Geld in Amerika .

Auch New Hort erhöht den Diskont.- Bedeutung für Deutschland .

Erst vorgestern brachten wir die Mitteilung, daß die Bundes reservebant von Chitags ihren Diskontsatz von 4% auf 5 Broz. er­höht habe. Gegen alle Erwartung schnell ist die für den amerikani­ schen Kapitalmarkt entscheidende Federal- Reserve- Bank von New

Vort, bie bei der legten Diskonterhöhung Chikago erst nach acht Wochen gefolgt war, ihrer Schwefter von Chikago nachgekommen. Auch die Bundesreservebant von New Yort hat den Diskontsatz auf 5 Proz. erhöht.

Im ganzen wird man annehmen dürfen, daß die relatio schnelle und starte Kapitalverteuerung in Amerifa vorgenommen worden ist, um der fich überschlagenden Börsenspekulation in New York einen Riegel vorzuschieben. In der Hauptsache handelt es sich also bei der amerikanischen Stapitalverteuerung um eine inneramerikanische Angelegenheit. Die Folgen sind aber sehr weittragend.

Der New Yorker Distontjag hat jetzt dieselbe Höhe wie der von London und zwischen den wichtigsten Geldplägen des mestlichen Europa und der Bereinigten Staaten find die 3insdiffe renzen jegt ausgeglichen. Vom Standpunkt der internationalen Rapital- und Kreditwirtschaft fann man den hier eingetretenen Aus. gleich sicher begrüßen. Er ist der Ausdruck einer weitergreifenden Normalisierung der internationalen Kapitalmarttverhältnisse mit der Folge, daß die internationalen Kapitalströme weniger massenhaft, die Konkurrenz um die Kapitalanlage durch die kleinere 3insmarge lebendiger und die Kosten des internationalen Kapitalverkehrs da­durch niedriger werden.

Es muß auch nicht unbedingt eine allgemeine Berteuerung des Rapitals in der ganzen Welt eintreten, weil insbesondere der eng.

#

bis in dieses Frühjahr hinein noch außerordentlich start.

Umsonst bemüht sich der Gelsenkirchener Bericht, die Bedeutung dieser Leistungssteigerung auf die mechanische Rationalisierung unter Tage allein zurückzuführen. Zu diesem Zweck macht er fol­gende an sich sehr interessante Mitteilungen: Bon 1913 bis 1927/28 habe sich die Zahl der unterirdischen Betriebspunkte von 273 auf 115 verringert, gleichzeitig sei die Förderung je Be­triebspunft von 13,2 auf 37 Tonnen gestiegen. Die maschinelle Kohlengewinnung durch Abbauhämmer habe sich seit 1913 von 5,6 auf 92,3 Prozent der Gesamtförderung erhöht, während die maschinelle Förderung vor Ort durch Schüttelrutschen fich gegenüber 1913 von 10,6 auf 59,1 Prozent gesteigert habe. Diese gewiß sehr interessanten Angaben wären für den wachsenden Anteil der Mechanisierung der Kohlengewinnung, also des Kapitals, an der Leistungssteigerung je Mann und Schicht im Jahre 1297/28 erst dann bemeisträftig gewesen, wenn auch die Verhältnisziffern für 1925/26 und für 1926/27 gegeben worden wären. Leider hat der Geschäftsbericht diese aber verschmiegen.

Die Gelsenkirchener Bergwerts- A.- G. ist nach der Einbringung ihrer gesamten Produktionsanlagen in die Bereinigten Stahlwerke 2.-G., abgesehen von den von ihr betriebenen Sechentomplex Monopol" und dem Bochumer Wert eine Holding- Gesellschaft. Sie verteilt auf das dividendenberechtigte Aftientapital von 237,4 Mil­lionen( insgesamt 250 Millionen) für das vergangene Jahr eine Dividende von 8 Prozent. Die Vereinigten Stahlwerke 2.-G. hat eine Dividende von nur 6 Prozent verteilt. Es war der Gelsenkirchener Gesellschaft also möglich, in der Haupt­fache aus ihrer Sechenwirtschaft die für ihre Aktien vom Stahltrust empfangene Dividende noch um 2 Prozent zu erhöhen.

Deutschland größter Kupferverbraucher Die Amerikaner eröffnen eine eigene Zinnhütte in Hongkong

Es gibt in den Bereinigten Staaten eine Organisation, das fogenannte Bureau für Metallftatiftit, das Berechnungen über den Verbrauch, die Erzeugung und den Stand der Borräte von allen Metallen und für alle Länder anstellt. Der jetzt vorliegende Jahres bericht dieses Bureaus ift von großem Intereffe auch für eine Be trachtung der Konjunktur in der deutschen Metallwirtschaft.

Das amerikanische Metallbureau stellt fest, daß im Jahre 1927 Deutschland mit einem Berbrauch von 265 300 Tonnen an der Spize aller fupferverbrauchenden Länder steht. An zweiter Stelle befindet fich England mit nur 159 400 Tonnen, dann folgt Frank­ reich mit 90 500 Tonnen. Es steht fest, daß der deutsche Verbrauch im vergangenen Jahre größer war als im Jahre 1913, wo nur 259 700 Tonnen Kupfer verbraucht wurden. Auch für die ersten fünf Monate des Jahres 1928 fonnte man einen durchaus normalen Bedarf der deutschen Industrie an Kupfer feststellen. In der Zeit vom 1. Januar bis 31. Mai wurden über 100 000 Tonnent eingeführt.

Auch bei den anderen Metallen war eine günstige Verbrauchs­entwidlung festzustellen, mie überhaupt das ganze Metallgeschäft innerhalb der letzten Wochen ein gubes mar. Besondere Breis