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Das Rettungswerk im Polareis.
Der Eisbrecher ,, Krassin".
Dieses Schiff, Rußlands größter Eisbrecher, konnte mit Unterstützung der Erkundungsflieger bis gestern abend nicht weniger als sieben Menschen vor dem Tode im Polareis retten, die durch die leichtfertige Expedition Nobiles aufs Spiel gesetzt waren. Das Rettungswerk wird hoffentlich mit weiteren Erfolgen fortgesetzt.
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Überlebende der Viglieri- Gruppe.
Kapitän Lt. Viglieri
Ing. Trojani
Wie Unternehmer proffen.
Luxusausgaben, Putschbriefsgelder, der Syndikus als Gündenbock.
Frankfurt a. M., 14. Juli. ( Eigenbericht.)
Der 46jährige Ingenieur Wilhelm Fuchs, der seit 1916 Geschäftsführer des Verbandes der Metallindustriellen in Frankfurt am Main war, murde vor etwa Jahresfrist wegen Untreue und Unterschlagung entlassen. Der Metallindustriellenverband hatte es jedoch unterlassen, eine Strafanzeige einzureichen. Sie er
folgte anonym. Fuchs wurde daraufhin vor 6 Monaten in Haft
genommen.
wurde eine
schwere Unklage gegen die Metallindustriellen selbst. Es wurde zunächst gezeigt, welch unglaubliche Lotterwirtschaft jahre lang in den Kaffengeschäften dieses Verbandes geherrscht hat, dessen Mitglieder sich Tag für Tag nicht genug tun fönnen, öffentliche Körperschaften wegen angeblicher Verschwendung anzuflagen. Außerdem läßt dieser Prozeß die Frage offen, mit welchem Recht Industrielle über soziale Lasten flagen fönnen, wenn sie felbft Festessen und Festgelage veranstalten, die 40 000 mart gekostet haben und dies zu einer Zeit der schlimmsten deutschen Kapitalnot.
Die Anklage wirft dem Beschuldigten vor, 185 000 Mart unter schlagen und veruntreut zu haben. Was ergab die Beweisaufnahme? Es herrschte in den Geschäftsbüchern des Verbandes ein heilloses Durcheinander: beglaubigte Unterlagen für die Ausgaben von 185 000 Mart find nicht vorhanden. Fuchs erklärte, diese 185 000 Mart seien ordnungsgemäß für den Verband und seine Zwecke ausgegeben worden. Er habe Bollmacht für Ausgaben gehabt. Unter anderem berichtete der Angeklagte, der Verband habe
Theater, Lichtspiele usw.
Staats- Oper
Unter d. Linden
25. August
erste Vorstellung
nach den Ferien
Staats- Oper Am Pl.d. Republ.
25. August
erste Vorstellung nach den Ferien
Städtische Oper
Bismarckstr.
Ferienhalber geschlossen!
Staati. Schauspielb. Am Gendarmenmark:
Ferienhalber geschlossen!
Staatl. Schiller- Theater, Charitbg.
Ferienhalber geschlossen!
Volksbühne
heater am Bülowplatz| Th. am Schiffbauerdamm
8 Uhr
Orpheus in der
Unterwelt
Deutsches Theater
Norden 12 310
3 U. Ende nach 101/2
8 Uhr: Der Kuhhandel
Barnowsky- Bühnen Th. Königgrätz. St. 8 Uhr
Irland
omödienhaus Norden 6304 Tägl. 81, Uhr
Es liegt in Der Präsident!
der Luft Revue von Schiffer. Musik v. Spoliansky
Charlottenstr.90/ 91.0önh.170
Rose- Theater
Gr. Frankt. Str. 13. 5 Uhr
3/4, Ende nach 10/2 Konzert und banter fei Jastspiel d. Deutschen Th. 8 Uhr: Der Fürst von Pappenheim
Der Prozeß Mary Dugan
Prof. Behounek
Funk- Offizier Biagi
in seinem Jubiläumsjahr ein Festessen veranstaltet, an dem 100 Personen teilgenommen haben. Die Ausgaben hierfür wurden auf 40 000 Mark tagiert. Für je 10 Personen waren vorher 10 Probeeffen à 1500 Mart,
also für insgesamt 15 000 Mart, die ebenfalls aus der Verbandskasse bezahlt worden seien. Ein Sachverständiger hat bei der Prüfung der Bücher u. a. eine Rechnung von einem Frankfurter Bergnü= gungsetablissement gefunden, in dem 3500 Mait aus= gegeben worden sind, 3igarren, pro Stüd für 8 M., wurden geraucht, und da den Teilnehmern am Festgelage diese Ausgabe für Zigarren doch zu hoch erschien, veranlaßte man Fuchs, die Zigarren auf Konto Französischer Seft" zu buchen. Ferner
berichtete der Angeklagte über Zusammenfünfte in Bars, über Auto
fahrten mit Damen, denen größere Mengen von Konfitüren und
Schokolade geschenkt wurden. Alles dies sei aus der Kaffe bezahlt
worden.
lleber andere Gelder, die der Syndikus unterschlagen haben soll, gibt er vor Gericht an, daß sie
ohne Wiffen der Verbandsmitglieder an rechtsftehende Organifationen gezahlt
worden seien. Ausführlich erzählte der Angeklagte von Sigungen zu diesem Zwed, an denen General Reinhardt teilgenommen habe. Unterstützungen sind auch an.Selbstschutzorgani fationen, u. a. an die Dr gesch, gegeben worden, und zwar jährlich 30 000 Mart. In der Inflationszeit feien 250000 Gold mart dafür zur Verfügung gestellt worden. Diese Beträge seien auf Wunsch der Vorstandsmitglieder in die Kassenbücher des Vereins eingetragen worden. 1925 habe man zur Erlangung solcher Gelder beschlossen, höhere Beiträge zu erheben, ohne daß der 3wed angegeben wurde. Es feien ½ pro Mille der Lohnsumme erhoben worden, was im Jahre 30 000 Mart ausgemacht habe. Die Zeugenaussagen bestätigten zum größten Teil die Aussagen des Angeklagten.
In Hemdsärmeln- unfittlich.
Die empörte Stenotypistin.
Herr Busch, Inhaber der Firma Jacob Busch sel. Bw., wollte nicht in den Ruf eines Nichtstuers kommen. Darum war er ununterbrochen im Geschäft anwesend und arbeitete. Sogar so start, daß er schwitzte. Wenigstens war es daraus zu schließen, daß er eines Tages es mar noch lange nicht die Zeit der Hundstagshizze in seinem Privatkontor das Jackett auszog und sich in Hemdsärmeln an den Schreibtisch sezte. In dieser Aufmachung rief er seine erste Stenotypistin, Fräulein Henriette, ins Privatkontor, um ihr einen Brief zu diktieren.
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Fräulein Henriette, das schon etwa drei Dutzend Lenze gesehen hat( von denen, bei denen es fortgesehen hat, wollen wir nicht reden), tam ins Privatkontor, sah den Chef in Hemdsärmeln, machte jo fort wieder fehrt, und verließ nicht nur das Privatkontor, sondern überhaupt das Geschäft. Nach einem Monat sahen sich Fräulein Henriette und Herr Busch vor dem Arbeitsgericht wieder. Die Sekretärin tlagte auf Gehaltszahlung. Herr Busch weigerte sich zu bezahlen; denn, so behauptete er, die Klägerin habe ohne jeden Grund die Stellung aufgegeben und sei einfach fortgeblieben. Das Fräulein war anderer Ansicht. Sie behauptete, mit vollem Recht die Stelle verlassen zu haben; denn der Beklagte sei ,, ihrer Ehre zu nahe getreten". Wieso, weshalb und weswegen begehrten die Richter zu wissen. Das wollte auch der beklagte Chef wissen, der diesen Vorwurf ganz entrüstet zurüdwies. Da erzählie das Fräulein, daß sie der Beklagte ins Privatkontor gerufen, und dort in Hemdsärmeln empfangen habe. So etwas fei unfittlich". Und das brauche sie sich nicht gefallen zu lassen. Ob denn sonst noch etwas vorgekommen sei, begehrte der Vorsitzende zu wissen. Diese Frage mußte das Fräulein ver= neinen. Denn, so führte sie aus, dazu habe sie es gar nicht erst fommen lassen, weil sie gleich fehrt machte, als sie den Chef in dieser ,, unfittlichen" Bekleidung gesehen hatte.
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In der Verhandlung wurde sehr viel geredet, besonders von der Klägerin. Der langen Rede furzer Sinn aber war, daß Fräulein Henriette mit ihrer Klage abgewiesen wurde. Das Gericht stellte sich auf den Standpunkt, daß es einem Chef teinerlei Vorschriften darüber machen könne, ob er in seinem Privatkontor in Hemdsärmeln fizen dürfe oder nicht.
Festnahme des Lehrerinnenmörders.
In Stockach in Baden wurde von der Gendarmerie ein gewisser Meisel unter dem Verdacht verhaftet, den aufsehenerregenden Mord an den beiden Lehrerinnen auf der Weißa tannenhöhe im Feldberggebiet begangen zu haben. Der Berhaftete hatte einem Handwerksburschen, mit dem er zusammen auf der Wanderschaft war, erzählt, daß er den Mord began= gen habe. Darauf hat der andere bei der Gendarmerie eine Anzeige erstattet, was zur Verhaftung des Meisel führte. Ob es sich hier tatsächlich um den seit langem gesuchten Mörder handelt, bleibt vorläufig noch abzuwarten.
Wieder ein schwarzweißrofer Richter. Der Republikanischen Be schwerdestelle Berlin war gemeldet worden, daß der Oberlandes gerichtsrat Heuermann bei jeder Kundgebung der Kriegervereine, so auch beim Gardefest am 6. Mai 1928, seine Dienstwohnung in Quenen a. Lippe schwarzweißrot beflaggt hat. Auf Beschwerde hin hat nunmehr der Oberlandesgerichtspräsident Dr. Jockwer in Hamm der Republikanischen Beschwerdestelle mitgeteilt, daß er das Erforderliche veranlaßt habe.
Wetterbericht aus deutschen Reisegebieten. Herausgegeben von der Deffentlichen Wetterdienststelle Berlin . Nordsee . Westerland a. Sylt: heiter. Helgoland : heiter. Borfum: heiter. Bremen : wolkenlos. Hamburg : wolkenlos.
Ostsee . Travemünde : heiter. Wornemünde: wolfenlos. Saßniz: wolfenlos. Sminemünde: heiter. Stettin : fast wolkenlos. Kolberg : heiter. Stolp : wolkig. Danzig- 30ppot: heiter. Seebad Kranz: wolfig, nach Regen.
Harz . Schierke : ziemlich heiter. Harzburg: heiter. Bad Sachsa :
heiter. Brocken: heiter.
Thüringen . Erfurt : wolfenlos. Eisenach : heiter. Bad Lieben ſtein
: heiter, nach Frühnebel. Infelsberg: wolkenlos.
Hessen Kassel : heiter. Wasserfuppe/ Rhön : wolfenlos. Sachsen . Dresden : ziemlich heiter. Schandau: heiter. Annaberg : heiter. Fichtelberg( Erzgeb.): heiter. Zittau : heiter.
Schlesien . Breslau : wolfenlos. Flinsberg : heiter. Schreiber hau : heiter. Bad Reinerz : heiter. Bad Landed: heiter.
Rheingebiet. Köln : heiter. Bad Aachen : wolkenlos. Koblenz : heiter. Wiesbaden : heiter. Frankfurt a. M.: wolfenlos. Feld berg / Taunus : wolkenlos.
Baden. Karlsruhe : wolfenlos. Baden- Baden : heiter. Feldberg/ Schwarzwald : heiter.
Bartenkirchen: heiter. Zugspitze : in Wolfen . Berchtesgaden : heiter. Bayern . Fürth : wolfenlos. München : molfenlos. GarmischOberstdorf: heiter. Bad Tölz : heiter. Tegernsee : heiter.
Desterreich. Innsbrud: fast woltenlos. Salzburg : wolfenlos. Wien : wolfenlos.
Wetterbericht der öffentlichten Wetterdienststelle Berlin und Umgegend.( Nachdr. verb.) Heiter bei wenig veränderten Temperaturen, und ziemlich heiß; lofale Gewitter nicht ausgeschlossen. nur geringe Gewitterneigung. Für Deutschland : Ueberall heiter
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Berantwortlich für die Redaktion: Artur Saternus, Berlin ; Anzeigen: Th. Gloce, Der Angeklagte wurde wegen Unterschlagung zu 1½ Jahren Berlin . Berlag: Borwärts Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts Buch bruderei und Berlagsanftalt Paul Ginger& Co., Berlin SW 68, Lindenstraße 3. Gefängnis verurteilt. Sierzu 1 Beilage.
Kleines Theater
81 Uhr
Sprungbett
Theater des Westens Residenz- Theater
8 Uhr:
Blumenstr. 8.
Die
der Liebe ST. PAULI
Zesch- Ballot, Christel Storm. Torning, Garrison Schafheitlin.
Saitenbarg- Bühnen
Dis. Künstler- Th.
8 Uhr
Es kommt
jeder dran:
Revue von Fr. Holländer Lessing- Theater Täglich 8, Uhr:
Spiel im Schloss"
IN
O
Skandal
Walhalla- Th. Weinbergsweg 19/20 Täglich 8 Uhr:
im Bett! Der Wirt vom
Sitten schwank Heldekrug
in 3 Akten.
In der Hauptrolle Ein lustiges Spiel m. Elfriede Mertens a.G. Gesang u. Tanz m. d. Jugendliche haben neuesten Schlagern Park.auch Sonntags keinen Zutritt! statt 4. M. Parkett auch Sonnt. statt 4- Mk.
TANZ
nur 60 Pl.
Reichshallen- Theater Sonntag, den 15. Juli 1928 Abschieds- Vorstellung der Stettiner Sänger
ab 16. 7. Gastspiel der Dresdner Viktoria- Sänger Anf. 8 Uhr. Preise d. Plätz wie immer. Donholl Breit': ( Saal und Garten) Varieté Tanz- Kabarett
Komische 8 Uhr Oper 8, Uhr JAMES KLEIN'S gewaltiges neues Revue Stück:
Zich' dich aus!
200 Mitwirkende.
Vorverkau ab 10 Uh ununterbrochen.
Der gute Kapitän
Kaufabak ist in den meisten Zigarren
seschäften erhältlich
Theater am Kottbusser Zor
Kottbusser Str. 6
Tel.: Mpl. 16077 Täglich 8 Uhr:
Elite Sänger
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u. a: ,, Wasserratien" sowie der unvergleichliche Soloteil.
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