Großfeuer in Lichierfelde. Teile eines Gummiwerkes eingeäschert.— Drei Verletzte. Durch ein Großseuer. da» stundenlang mit ungeheurer Machl wülete. wurde gestern nachmittag ein graste, Fabrik. gcbäude der Berlin - Frankfurter Gummi- warenfabrik in der Steinstrahe 6 2 in Lichter- selde- Süd zerstört. Zwei Arbeiter und ein Brandmeister erlitten Verletzungen. Auf dem ausgedehnten Gelände des Grundstückes Stein- straste 6 2 in Lichterfelde -Süd befinden sich die Fabrikanlagen der Berlin -Franksurter Gummiwarenfabrit vorm. Karl Schwanitz. die zum großen Teil aus langgestreckten einstöckigen Gebäuden de- stehen. In einem der Fabritationsgebäude, das 86 Meter lang und 46 Meter breit ist, ist die Vulkanisiererei untergebracht. In einer der Unterabteilungen, der sogenannten Tauch er ei. erfolgte während der Arbeitszeit plötzlich eine heftige Explosion. Der Behälter eines Tauchapporates, in dem sich Gummilösung befand, war aus unbekannter Ursache in die Luft geflogen. Stich- flammen von fast 36 Meter Länge durchschossen die angrenzenden Werkstättenräume. Die Belegschaft mutzte ihr Heil in schleuniger Flucht suchen. Ein Arbeiter, Gustav K r e j a t, aus der Willibald- Alexis-Straß« und der Meister Salewski, die in der Nähe des Explosionsherdes arbeiteten, wurden oerletzt, konnten aber noch rechtzeitig aus dem brennenden Gebäude geborgen werden.� Die Verunglückten wurden in das Vinzenz-Krankenhaus gebracht, wo Krejat mit gefährlichen Verbrennungen daniederliegt. Das Feuer nahm in wenigen Minuten groh« Ausdehnung an. Als die Feuerwehr mit drei Löschzügen anrückte, stand fast die Hälfte des grotzen Gebäudes in Flammen. Sofort wurde die höchste Alarmstufe— Großseuer!— an die Hauptfeuerwache in der Lindenstratze weitergegeben, worauf zwei weitere Löfchzüge der Berliner Wehr und die freiwilligen Feuerwehren von Grohbeeren, Ruhlsdorf, Mahlow und Teltow anrückten. Die Flammen fanden an Gummilösungen, Benzinmischungen und ähnlichen leicht brenn- baren Flüssigkeiten nur zu reiche Nahrung. Mehrmals ertönten aus dem Inneren des Flammenmeeres starke Detonationen, die von den explodierenden Benzinvorräten herrührken. Die Lösch- arbeiten gestalteten sich sehr schwierig. Einmal war der ganze Gebäudekomplex von einer fast undurchsichtigen Rauchwolke über- lagert und zum anderen wurde die Tropenhitze für die Lösch- mannschasten fast unerträglich. Erst nach dreistündigem Wasscrgeben aus zehn Schlauch- leitungen stärksten Kalibers konnte da» Feuer eingedämmt und ein Weitergreisen auf die angrenzenden Baulichkeiten, die eine Zeitlang aufs äußerste bedroht waren, verhindert werden. Die weiteren Lösch- und Aufräumungsarbeiten dauerten bis in die Nacht hinein und werden wahrscheinlich erst in den heutigen Vormittagsstunden beendet sein. Das gesamte Gebäude ist total ausgebraunt, nur die Umfassungsmauern stehen noch.— In den Abendstunden trafen mehrere frische Züge ein, um die erschöpften Mannschaften abzulösen. Der Schaden ist sehr hoch, konnte aber noch nicht annähernd abgeschätzt werden.
Die Schatzsucher. Wiederaufleben des spanischen Millionenschwindels. Die tragikomische Figur der ewigen Glückssucher, die nun einmal an eine Welt ohne Wunder nicht glauben können, stirbt eben nie au». Und mit ihnen oder, besser gesagt, von ihnen lebt das Heer jener Erzgauner, die aus dem knappen Verstände all dieser Un- glücksphantasten Kapital schlagen. "rj Bereits seit Jahrzehnten wird von Spanien aus ein groß- angelegter Schatzschwindel betrieben. Gaunerbriefe in unge- zählter Auflage überschwemmen alle möglichen Städte, darunter auch Berlin . An Allzugutgläubige oder, besser gesagt, Dumme ergeht der verlockende Aufrüs, sich durch Zahlung eines ver- bälinismäßig geringen Betrages in den Besitz einer großen Summe Geldes setzen zu können. Etwa so: Ein„Kaufmann Soler" schreibt an deutsche, besonders Berliner.Kollegen". Durch„Schicksals- t ii ck e" säße er wegen Bankrotts im Gefängnis. Ein Geheimsach seines beschlagnahmten Koffers birgt einen Gepäckschein, der einen in Basel . Zürich oder sonstwo liegenden anderen Koffer betrifft. Jener ominöse Kosser nun enthalte die„Kleinigkeit" von 2 M i l- lianen Schweizer Franken oder jener Währung, die der vermeintliche Herr Besitzer gerade benötige. Gegen Erstattung der Gerichtskosten, die eine Entlastung aus dem Gefängnis möglich machen, verspricht der„Kollege aus Spanien " seinem deutschen Bruder ein Dritel des ansehnlichen Sümmchens. Durch eifrige Nachforschungen deutscher und spanischer Kriminalbehörden und Warntingen durch die Preste war es gelungen, den Schwindel lahm- zulegen. Nun taucht er aber seit einigen Wochen wieder in alter frische und großem Umfange auf. Unter de» Opfern befindet sich unter anderen ein Berliner Hausbesitzer, der nicht nur das oerlangt« Geld an die ange- gebene Deckadresse einsandte, sondern sich es sogar nicht verdrießen ließ, den kostbaren Schatz persönlich In Empfang zu nehmen. Er scheute weder Miil>« noch Kosten und fuhr gen Madrid , um dort die niederschmetternde Gewißheit zu erlangen, daß er einem Schwindler ins Garn gegangen sei. Wer war die„Berliner Lotte"? Mit V e r o n a I vergiftete sich am 8» August 1S2 7 in Würz- bürg eine unbekannte Frau. Seitdem bemühen sich die Würzburger und die Berliner Kriminalpolizei bisher immer noch vergeblich, die Persönlichkeit festzustellen. Ermittelt wurde nur, daß sich die Un- bekannte in den Jahren 1926 bis.1924 unter dem Namen„B«r- I i n e r Lotte" viel in der Berliner Lebewelt bewogt hat. Es wurde auch festgestellt, daß sie damals schon gern trank und Bcronal nahm. In Würzburg nannte sie sich„E h a r l o t t e von P a p e n, geb. von Schack" und behauptete, daß sie aus Stettin stamme. Unter dem Namen„Charlotte Noumann" au» S.ettin war sie im Jahre 1926 und 1921 in Berlin an verschiedenen Stellen, u. a. in einer Penston in der Derfflingerstraße, gemeldet, al» Hauptmannswitwe Charlotte von Pape» geb. Ncumann im Jahre 1924 in der Nollendorsstraße, in Schöneberg und in der Humboidlstraße im Grunewald. Unangemeldet hielt sie sich im Oktober desselben Jahres einige Wochen in einem Hospiz om Bahnhof Frledrichstroße, in der Albrechtstratze und einem Hotel in der Neustädtischen Kirchstraß«»ist. Im Jahre 1926 wurde ste unter den, Namen Charlotte Neumonn Mutter. Dos Kind, ein Knabe, starb noch in demselben Jahre im SÄiglingskrankenhous Woßensee. In den Jahren 1926—1922 liebte
Kerienidyll der Oaheimgebliebenen
Bei den Urlaubern im plänierwatd.
Nicht jedem Ferienkind lacht das Glück einer sommcr- liehen Erholungsreise. Aber daheim ist es schließlich auch ganz schön, und so zichen täglich Tausende und aber Tau- sende von Sindern unter Leitung ihrer Lehrer und Tugend- psleger nach den großen Außenspielplöhen verlin». Buch und Vuhlheide, die größten dieser Art. werden pro Tag von S000 bis 6606 Lusthungrigen bevölkert, der plänter- wald beherbergt durchschnittlich eine tägliche Gästezahl von 1200 bis 1Z0E Kindern, die kleineren und kleinsten Spielplätze werden von 400 bis S00 Sindern besucht. Morgens 6� Uhr. Der Wold lobt und duftet. Aber nicht nur von zwistchernden Vöglein und Sommerblumen. In den Mor- gengruß der gefiederten Sänger mischt sich der Laut von kräftigen Menschenstimmen und die Düfte des Jasmin vermählen sich mit Kakaogerüchen. Im Riesenkessel der Ferienwaldküche brodelt da» Frühstück für die kleinen Gäste und fünf wackere Küchenfrauen walten fleißig ihres Amtes. So um die neunte Stund« hallt der Wald wider von fröhlichem Kinder- gesang. Don allen Seiten strömen sie herbei, ganz Klein«, Größer« und Große. Jodes trägt seinen E ß n a p f mit der Frühstücksstulle, wer glücklicher Besitzer eines Badeanzuges oder gar einer Liege- decke ist, führt auch dies« Requisiten mit sich. Leider ist ein großer Teil dieser Lufthimgrigen so gar nicht sommerlich gekleidet. Di« Füße stecken oft in derben, schweren Schuhen, manch« tragen dicke Man che st e r h o s« n, darüber wollene Leibchen,»der Sonit- kleider oder warme Stricksachen. Auch mit den Badeanzügen hapert es sehr. Wie soll da dem Körper die ihm so unendlich notwendige Lust und Sonne zugeführt werden? Ost mangelt es natürlich auch an Zeit, sich um die Kinder zu bekümmern und das Geld zum Badeonzug wird auch nicht immer zur- Stell« fein. Trotzdem könnte doch vielleicht in der Schule dahin gewirkt werden, daß die Kinder irgendein leichteres Kleidungsstück, am besten natürlich«inen Bade- anzug, erhalten. Nach der Ankunft werden die Spielplätze aufgesucht, jede Gruppe hat ihr Terrain, das„Reisegepäck" wird abgeladen, dann holen die Ober vom Dienst die gefüllten Frühstückseimer und schöpfen ihren Kollegen den Napf voll. Die leeren Eimer werden dann wieder nach der Küche ge- bracht, das Frühstücksgeschirr wird an einer großen Abwaschrinn« gesäubert und dann geht es zum Spiel. Handball, Reigen, Faust- ball, Freiübungen usw. Inzwischen entsteigen dem Kücheniessel be- reits neue verheißungsvolle Düfte, und nm 1 Uhr ertönt der Gong, indem einer mit dem Hammer auf ein altes Blech schlägt. Nach- dem Hände und Gesicht gesäubert wurden, geht es zur Mittagstafel. Es gab gerade weiße Bohnen mit Fleisch zusammen ge- kocht und sehr schmackhaft zubereitet! jedes Kind erhält bis 1 Liter Essen. Pro Tag werden ungefähr 1166 Liter Essen ge- kocht. Di« Bestandteile dieses Mittagessens waren: 1 Zentner
Bohnen, 46 bis 45 Kilo Fleisch und 6 Kilo Suppengrün nebftz Knochenbrühmasse. Nach dem Essen wird wieder abgewaschen und dann ist Ruhepause bis 3 Uhr. Einig« ruhen, die meisten aber spielen, lesen oder unterhalten sich. Nach dem Mittagessen kommt das Bäckerauto uird ladet 2566 kmisprige Schrippen, extra groß gs- backen—- sie wiegen 76 Gramm— aus. Ihm folgt der Milchliefev- wagen, der 76 Liter Milch abgibt. Die Schrippen werden ausge» zählt und in Körbe verteilt, jedes Kind erhält zum Kaffee zw« Stück davon. c Nach der M i t t a g s r a st kam der schönste Teil des Togespr», gramms, das Boden. Di« Badestelle ist ein kleiner, eingezäunter, abgeschlosiener Platz, der nur für die Kinder bestimmt ist. Nach Ferienschluß werden stets Zaun und Umkleidehallen der Badestello abgetragen und in den Unterkunftshallen verstaut. NaH dem Bade-- akt, der etwa 46 Minuten betrug, gab es Kaffee, dann konnte jeder spielen, was ihm Freud « macht und um 6!-4 Uhr folgte der Abmarsch nach Hause. Es herrscht unter den Kindern und den sie Betreuenden ein sehr herzliches Verhältnis. Alles geht wie am Schnürchen, ohne daß die Kinder dabei irgendwelchem Zwang untergeordnet sind. Jhoe kleinen Wünsche oder Schmerzen tragen sie dem Leiter der Ferien« spiel « vor und es kommt fast all« Augenblicke einer mit einem An- liegen. Der hat sich den Fuß aufgeritzt und will einen Verband Hoden, dort sitzt ein ganz Kleiner traurigen Gesichte» und kühlt mit einem Wattebausch eine frisch errungen« Beule; dem einen wieder tut der Arm weh und er weiß nicht recht, wo? damit lo» ist. Für all dies« kleinen Blessuren ist Vorsorge getrosten. Im Verbands- räum gibt es sterilisierte Flüssigkeiten, Mullbinden, Watte, Kopfweh- pulver und dergleichen,«ine der Helferinnen ist gelernte Ortho- pädm uitt» mach! sich sofort mit Kennermiene an die Beobahtung des schmerzenden Armgelenkes. Auch ein.Fundburcau" ist vorhanden. Es ist zwar keine großangelegte Sache mit einer Ab- und Ausgab»» stelle und einem da, zugehörigen Beamten, das würde sich wohl bei der wirtschasttichen Beschoffenheit der Gäste auch kaum rentterenl« Hier ist die Sache ebenso einfach wie praktisch: in einer alten Kist« liegen all die in Verlust geratenen Wertgegenständ«, und zwarÄ Taschentücher, deren Farbe sich nicht so ohne weiteres bestimmen ließe, ein Paar Hosenträger, eine Mütze, ein einsamer Strumpf usw. Ab und.zu stochert der ein« oder der andere darin herum und sucht nach seinem verlorenen Gut«. Monch-mol mit, meist jedoch ohne Erfolg. Di« Kinder sind fröhlich und guter Ding«;, manche kommen schon jahrelang her und besuchen sogar, wenn sie auch schon jchulentlisseii sind, weiter die Spielplätze. Trotzdem gibt es noch ein« große Anzahl von Kindern, die sich diesen Ferienspielea nicht anschließen und lieber auf der staubigen, gefährlichen Straß« oder in den traurigen, tust- und lichtlosen Häsen der Mietkaserneitz ihr« Ferienzeit verleben.
sie es Krankenschwesterkleidung zu tragen. Mitteilungen zur Auf- hlärung nimmt in Berlin die Dienststelle A 3 entgegen. Die Selbstmörderin war etwa 1,76— 1,75 Meter groß, hatte hellblondes Haar, zuletzt einen Bubikops und eine Goldplombe im rechten oberen Schneidezahn. Locarno -Auio in Berlin . Das„Wunder" von tl869 zieht durch das Branden« burger Tor. Nach einer Dauerfahrt von 16 Tagen traf gestern vom Ausgangsvunkt pari» au» über TNaux, Epernay , Brüssel, Köln , Düsieldorf. Bad Pyrmont , Hameln . Braun schweig das mit deutschen und französischen Fähnchen geschmückte Locarno -Aulo in Berlin ein. .Schon frühmorgens begab sich eine stattliche Anzahl von Wagen des republikanischen Deutschen Auto-Klube nach Werder hinaus, um ihren Borläufer noch vor den Toren der Rcichshauptstadt zu empfangen... Kaum war die Wagenkolonne durch das Baumblütenstädtchen gefahren, als das Wagelchen von 1889, das eigens zu dieser Propagandafahrt in der französischen Provinz ausfindig gemacht und aufgekauft worden war, gesichtet wurde. Di« beiden Fahrer, Dr. Duesberg und der französische Schriftsteller P r o n d y wurden von den Mitgliedern des Auto- klitds mit einem großen Rosenstrauß, den ein schwarzrotgoldenes Band zusammenhielt, begrüßt, worauf sich die Autokolonne in einem 16- bis 26-Kilomet«rtcmpo durch Werder, Potsdam und über die Avus nach Berlin hinein bewegte. Ueberall unterwegs wurde dem historischen Wagen zugewinkt. Noch größere Beachtung fand er auf den Straßen Berlins , zumal ein Plakat „Locarno . Paris — Berlin . 1889'1928" von seinem Zweck berichtete. Den Kaiserdamm und die Charlottenburger Chaussee entlang, durch das Brandenburger Tor fuhr das Loearno-Anto am Auswärtigen Amt vorüber, sodann zum Hotel Eden, wo die Fahrer durch die Ueberreichung eines großen Eichenkranzes geehrt wurden. Anschließend daran begaben sie sich zu einem Frühstück. bei dem sie von einem Vertreter des Auswärtigen Amts und van Beauftragten der französischen und belgischen Gesandtschaften olli-'ell begrüßt wurden. Wohnungsbaujahr 1925. Die mit dieser Ueberschrist veröffentlichte Mitteilung in der Sonnabendmorgen- Nummer des„Vorwärts" ist durch«inen Druckfehler entstellt worden. Der Schlußsatz muß lauten: „Die 126 Millionen Mark für 1928 liegen nicht etwa zu Beginn des Baujahres 1928 vollständig vor." Gerade au» diesem Grunde kann, wie m der Mitteilung ausgeführt wurde, die Hypathekengewährung und Wohnvaufinanzterung nicht sogleich für das ganze Johr jchvn zu Beginn des Baujahres erledigt werden.
Explosion der Haßlocher Pulverfabrik. Drei Tote. — Viele Verlebte. Haßloch . 14. IuN. In den ZNitiagsstunden des Sonnabends stieg über bat haßlocher Bergen eine Rauchsäule auf. die wieder einmal eist Unglück bei der haßlocher Pulverfabrik bei Uierti heim am Main ankündigte. Es sind gerade zwei Jährst her, seit die Pulverfabrik Haßloch durch eine Explosion volt« kommen vernichtet wurde. Aus bisher unbekannter Ursache brach gestern im Abfüllraum eine Explosion aus, die einen Brand imaltenTeilderFabrikzur Folge Halts- wie die Direktion der Pulverfabrik Haßloch mitteilt, find drei Tote und ein Schwerverletzter als Opfer dest Explofivnskalastrophe festgestellt worden. Die Zahl der Leicht-, verletzten konnte noch nicht genau ermittelt werden, da die im Betriebe beschüfiiglen Arbeiter sofort nach Ausbruch des Feuer« die Fabrik verlassen haben Zu der Explosionskatastrophe in Haßloch wird weiter gemeldet« Di» schwere Explosion ereignete sich um 11.15 Uhr im Trocke« räum fl der Pulverfabrik, und zwar vermutlich infolg« Eelbstq entz Endung. Es wurden drei Tote, vier Schwerver« letzte und vier Leichtverletzte geborgen. Die Hälfte der Fabrikanlagen ist schwer beschädigt. Der Schauplatz der Katastrophe bildet einen wüsten Trümmerhaufen. Der Hauptschaden ist nicht durch die Explosion entstanden, sondern durch das Uebergreisen des Brandes auf die nebenstehenden Gebäude. Nach den letzten Meldungen über die Explosionskatastrophe im der Haslocher Pulverfabrik ist der Verlust von vier Nlenschenlebea zu beklagen. Drei Schwerverletzte befinden sich in Lebensgesahr. Auch der Pfarrer von Schollbrunn , der nach dem Bekannt- werden des Unglücks an die Unglücksstelle geeilt war, wurde schwer verletzt. Die Zahl der Leichwerletzten ist nicht festzustellen. Die von der Explosion betroffenen« Gebäude wurden dem Erdboden gleichgemacht. Die Staatsanwaltschaft hat die Untersuchung über die Ursache der Katastrophe an Ort und Stelle bereits ausgenommen.
Der!5. Tufi in der Kinder-Republik. Vor einem Jahr, als das furchtbore Geschehen über Wie» hereinbrach, ausgelöst durch den Freifpruch der ntrtionalistischen Arbeitermörder, wurde in Kiel die erste Kinder. Republik der Roten Falten antge rufen. Vor ein paar Tagen hat im Lagerparlament der«in- der-Republik am Uedersec ei» Mädel verlangt, daß die Buben pnp Mädels im Lager an die Wiener Roten Falken schrei- ben sollen zum Gedenken an den 15. Juli. Das Lagerparla- nzent hat so beschlossen. Gestern versammelten sich die Roten Fol« k»n. Mit schlichten Worten erinnerte ein Helfer an die Vorgänge in Wien und teilte dann den Brief mst. der mit den Worten schließt: „Wir denken deute in Trauer an die 166 toten Wiener Proletarier. tue durch die mörderischen Polizeikugeln sterben mutzten. Wir
Kau/n g�hcuit, fdion verdaut! Dstt fehjumiefifte Magen kann, fie vertragen.!