Drei rote Rosen.
Bou Michael Erdödi.
( Einzig berechtigte Uebersehung aus dem Ungarischen von
Der herbe Spitalsgeruch legte sich ihm auf die Rehle, als er cintrat. Schwindlig blieb er vor der Tür des Krantenfaales stehen. ,, Wen suchen Sie?"
Die sanften Augen der Pflegerin hafteten an ihm wie ein Berband auf einer Wunde. Er atmete tief auf.
bitte..."“
,, Meine Frau... Frau Elisabeth Riß... bitte ,, Dritter Saal, Bett jechs."
Ich danke."
Er trat ein.
Das fahle, gelbe Geficht seiner Frau frischte fich zu einem Bächeln auf. Und die zwei mageren Arme erhoben sich. Andreas Riß bückte sich und preßte feinen talten Mund auf die aufgefprungenen Lippen der Kranten.
brausend feinen Rörper, und fo oft es in fein Herz tam, empfand
er eine beftige Scham. Er trat vor Liselotte.
Belch ein Zufall!"
Liselotte verzog die Augenbrauen. Sie find es?"
utlod.
Mit geschlossenen Augen fant er über das Bett der Frau; er getraute sich nicht, der Kranken in die Augen zu schauen. ,, Noch zwei Wochen..."
Zwei Wochen... ja..
Die bis an die Knochen abgemagerten Schultern erbebten. Die Hoffnung des neuen Lebens machte ihre Wangen erglühen. Dem Drud der ausgetrodneten Hand entströmte eine tröstende Wärme. „ Mein armer Mann..."
Am Donnerstag entfernte sich Andreas Riß noch vormittags aus dem Bureau. Er eilte nach Hause, fleidete sich um. Auf seinem frisch rafierten Geficht brannte der Durst. Auf der Straße fog er den Glanz, den Frühling in sich ein. Vor dem Blumengeschäft blieb er stehen.
Meeresftille.
Bon Trude E. Soutz.
Die ganze Welt ist voll von leuchtendem, ftrahlendem Bim Wohin ich den Kopf wende: Blau, nichts als Blau.
Sind mir noch teine Schwimmhäute gewachsen? Bangfant recke ich den Arm in die Luft und spreize die Finger. In schimmerna den opalen Tropfen rinnt das Wasser der Adria von ihnen herah Aber sonst sehen die Hände noch ganz so aus wie immer.
Die Beine stoßen empor. Durchaus tein Fischschwanz, nicht einmal der geringste Flossenansah ist vorhanden. Es sind richtige, gebräunte Menschenbeine.
Uebermütig plätschern sie zurüd. Aus weißem Schauma. gefräusel sprühen Goldtropfen in die Luft.
Die Lungen pumpen fich voll mit flarer, falziger Reinheit. Der Körper redt sich, gleitet weiter, mit gelassenen, mühelosen Gebärden. Oder ist es das Wasser, das ihn sanft und lind vorwärts trägt, das Meer, der geduldige Sklave des Menschen?
Ich werfe mich herum und liege unter einem blauseidenen Baldachin, der von der großen goldenen Sonnenampel blendend erleuchtet ist, auf einem Lager von blauseidenen Daunenfiffen, Nein, Daunenkissen sind hart, haben zuviel von menschlicher Unvollkommenheit, verglichen mit meinen märchenhaften Bolstern . Weich schmiegen sie sich dem Körper an, halten ihn, tragen ihn, ohne daß er den mindesten Druck fühlt. Nur der Bogel , der mit weits htgebreiteten Schwingen die Luft durchgleitet, tann ähnliches empfinden, kann jo der irdischen Wirklichkeit entrüdt fein.
Er wählte drei rote Rosen. Er hob sie zu seinem Gesicht, of oatmete ben Duft ein. Er erschauerte. Als würde den Kelchblättern dein Spitalsgerich entströmen. Er zahlte und taumelte auf die Straße hinaus.mau chi dod
Fühlst du dich wohler?", eos of Ja. on of the Gott sei Dant!"
Noch
fünf... fünf Wochen..
2.
Die erste Woche verging fumpf, leer. Im Bureau rouchte er nervös feine Zigaretten, er war zerstreut, die Arbeit ging ihm lang sam von der Hand. Er konnte taum den Nachmittag erwarten. Er fpeifte gar nicht zu Mittag, fondern eilte, um nur rechtzeitig im Spital zu fein. Er kam als erster und verließ als letter den Saal. Die Pflegerin sagte auch:
Der beste Batte der Beft."
Der Frühling nahte heran. Der feuchte Asphalt glänzte im Sonnenschein. Die hoffnungslose Häuserreihe der Spitalsgaffe legte fich ihm aufs Herz wie eine blumengeschmückte Bahre.
Es ist Frühling... Frühling
Heiß durchlief es ihn, sein Blut braufte und er erhob seinen Blick zu den Gefichtern der vorbeigehenden Frauen. Uber rasch toendete er ihn wieder ab. Der Spitalsgeruch tragte ihn noch in der Kehle.
3. si
Zu Beginn der zweiten Woche begegnete er Liselotte. Sein erftes Gefühl mar, daß diese Frau ihn noch immer intereffiere. Er hatte ihr einmal fogar die Ehe versprochen. Damals war fie noch eine Theaterelevin. Sie lachte ihn aus. Jezt, wo ihn das Schidfol mit ihr zusammenführte, schämte er sich, einaugestehen, daß er verheiratet jei. Er verleugnete es.
Ich habe auf Sie... gewartet Liselotte erwiderte mit einem flingenden Bachen:
Sie sind zu spät gelommen."
dan Andreas Riß errötete. Er dachte an seine Fraut. Erschroden none ini, po se
reichte er Liselotte die Hand:
,, Leben Sie wohl.
Und er eilte nach Hause.
Aber am nächsten Tage erfundigte er sich schon im Theater nach Liselottes Adresse. Und er ging vom Spital aus direkt. in die Straußgaffe. Sein Blut trieb ihn dorthin. Dieses Blut durchlief
Die drei Rofen brachte er Liselotte. Er lautete.
da
Lifelotte nahm mit nervöser Grimaffe den einfachen Strauß Sie warf ihn gelangweilt auf den Tisch.
Sie haben sich sehr angestrengt, fieber Freund..." Andreas Kis stieg das Blut in den Kopf.
,, Na, hören Sie? Drei Rosen bringen Sie mir zu meinem Namenstag?"
Sie nahm ärgerlich die Rosen und warf sie ihm him. Andreas Riß büdte sich; er hob die drei Rosen auf und wankte mit glühender Stirn hinaus. Ohne sich zu verabschieden.
5.
Bom weißen Boffter lächelte ihn die Frau schon durch die Tür an. Sie richtete sich im Bett auf. Die Freude trieb ihr die Farbe bes Lebens ins Gesicht zurüd. Sie falschte in die Hände:
Du Süßer... bu Guter... Rofen haft du mir gebracht... mir haft du fie gebracht.
Andreas Riß schnürte es die Reble zusammen:
Ja
Weich dehnen sich die Glieder, die Arme verschränken sich unter dem Kopf, die Beine freuzen sich. Die Augen blinzeln unter fast gefchloffenen Libern in dieses traumhafte Wachen.
Langfam, beinahe unmerklich geht es vorwärts in die blaue Unendlichkeit.
Der feitwärts gerichtete Blid fängt ein Fischlein ein, das emporichießt. Hallo, Bruder Fisch, wohin geht die Reife? Aber der Fisch bleibt fast neben mir stehen. Will er mit mir spielen? Oder hat er eine Botschaft für mich? Und der dumme, plumpe Mensch, der die Sprache der Kreatur nicht versteht, läßt die Beine finten, gleitet mit heftigem, ungefdyidtem Blätjchern näher. Lautlos sinkt das Fischlein wieder in die Tiefe. Der Blick geht ihm nach, wandert durch das flare Blau der Oberfläche herab an dem Grünlichweiß der lächerlich verkürzten Füße in die dunkel schwimmende Ferne.
Das ist das Meer: endlos, grundlos. Der Herzschlag stodt Das ist das Meer; ein Raubtier. Kein geduldiger Stlave. Ein Raubtier, das mir jetzt seinen Rachen weist. Nicht im Grimm, nicht um mich zu verschlingen. Nur: erkennen soll ich es.
Und da freist das Blut auch schon wieder im gewohnten Gleich maß durch den Körper. Mit vorsichtigen, nicht mit ängstlichen Ges bärden strebt es zurück an die Oberfläche. Doch mit leisem, bea glücktem Lächeln sind die Augen noch in der Tiefe. Bruder Meer, starter, schöner, gewaltiger Bruder! Wir lieben uns, mir ich habe nichts zu fürchten. Wir beide, wir lieben uns!
Die Frau nahm den Strauß entgegen. Dann füßte sie ihren beibe, du und ich. Du fannst wild, bu fannst Raubtier fein. Aber mann:
Mie nett.
Aus ihrem Blid fproch immiger Dant:
Daß bu an mich gedacht hat...
Andreas Riß wendete sich ab. Die blühende Farbe der Rosen blendete seine Augen. Diese drei Rofen hat Liselottes parfümierte Hand weggeworfen. Und als hätte ihm jedes einzelne Reichblatt ins Herz gestochen. Hier ist es ein Geschent, was eine andere mit Füßen getreten, was die Sünde weggeworfen hat...
Andreas Rig Augen wurden feucht. Tränen brannten darin. Die Frau ffreichelte die Rosen:
Ich danke dir..."
Dann blidte fie auf ihren Mann. Sie staunte: „ Du... meinst?"
Eine Statiffit der Religionsbetenntniffe. Bon den 1816 Mil lionen Menschen, die nach den neuesten Erhebungen die Erde zählt, gehören 684 Millionen einem christlichen und 1132 Millionen einem nichtchristlichen Bekenntnis an. Von den 684 Millionen Christen sind 330 Millionen Ratholiten, 210 Millionen Protestanten und 144 Millionen griechisch- orthodore, orientalische und andere Christen. Die 1132 Millionen Nichtchristen segen sich zusammen aus 15 Millionen Juben, 225 Millionen Mohammebanern, 200 Millionen Buddhisten, 217 Millionen Hindus, 300 millionen Anhängern des chinesischen Gelehrten Konfuzius , 140 Millionen Heiden und Naturanbetern. Im Jahre 1810 betrug die Gesamtbevölkerung der Erde 653 Millionen. Darunter waren 228 Millionen Christen und 425 Millionen Nichts christen.
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