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Konflikt bei den Putzern.

Durch einen selbstherrlichen Bauführer provoziert.

Einzelnen Berliner   Bauunternehmern scheint es auf die Dauer nicht zu behagen, wenn auf ihren Baustellen teine Konflikte ent­stehen. Wenn sie gerade feinen größeren Streit mit ihren Beleg schaften haben, entfachen sie einmal zur Abwechslung einen Kon ftift mit der Organisation. Anders kann man sich das Borgehen der Firma Boswau u. Knauer nicht erklären, die durch die Behandlung eines Vertreters des Baugewerksbundes eine Erregung in die organisierten Berliner   Puzer getragen hat, die jeden Tag zu einem offenen Konflift im gesamten Berliner   Bau­gewerbe führen tann. Die Vorgeschichte dieses Konflittes ist turz folgende:

Auf der Baustelle der Firma Boswau u. Knauer in der Capriviallee war am 5. Juli der Fachgruppenleiter der Buzzer Lehnig erschienen, um aus dem Arbeitsvertrag entstandene Diffe­renzen beizulegen. Der Bauführer Teste ließ den Organisations­vertreter gar nicht zu Worte kommen und antwortete ihm kurz und bündig, daß er mit ihm nichts zu reden habe. Der Organisations­pertreter erwiderte darauf, daß so stolz ja nicht einmal der Herr Direktor des Bauführers sei, und, nachdem ihn der Bauführer ganz erbost angefauch: hatte, sagte er: ,, Solchen bornierten Herrn habe ich noh nicht angetroffen." Hierauf forderte ihn der Bauführer auf, die Baustelle sofort zu verlassen. Damit nicht genug, mandte sich die Firma an den Verband der Baugeschäfte Berlins  und dieser wieder in einem Schreiben an den Baugewerksbund, worin der Organisation mitgeteilt wurde, daß die Firma Boswau u. Knauer dem Fachgruppenleiter Lehnig für die Zukunft das Betreten ihrer sämtlichen Baustellen verbiete. Der Borsitzende der Baugewertschaft Berlin   blieb dem Berband der Baugeschäfte die Antwort nicht schuldig und teilte ihm u. a. mit, daß die Organisation nah wie vor den. Fachgruppenleiter Lehnig auf die Baustellen schicken werde, weil sie keinen anderen Vertreter dafür habe und nach ihrer Auffassung Lehnig auch die notwendigen Umgangsformen befize. Im übrigen sei es auch den Bauunter­nehmern bekannt, daß auf den Baustellen nicht der Ton herrsche

mie in einem Mädchenpensionat und daß das voraus­fichtlich auch längere Zeit noch so bleiben werde. Für die Folgen, die sich aus einem eventuellen Verweisen des Fachgruppenleiters von den Baustellen ergeben sollten, lehne der Baugewerksbund die Berantwortung ab.

Am Dienstag abend nahmen nun die organisierten Berliner  Buzzer in einer von etwa 1000 Personen befuchten Bersammlung im Saalbau Friedrichshain zu diesen Vorgängen Stellung. Die Bersammelten waren über die Behandlung ihres Fachgruppenleiters fehr entrüftet und brachten in der Aussprache klar zum Aus­druck, daß sie nicht daran denken, diese standalöse Behandlung ohne Protest hinzunehmen. Nur mit großer Mühe gelang es dem Fach­gruppenleiter Lehnig, die Versammelten davon abzuhalten, am Mitt moch sofort geschlossen die Arbeit auf sämtlichen Berliner   Bau­stellen niederzulegen. Einstimmig angenommen wurde zum Schluß der Versammlung folgende Entschließung:

Die außerordentliche Mitgliederversammlung der Fachgruppe der Buzer des BGB  . am 17. Juli im Saalbau Friedrichshain nimmt mit Entrüftung von dem Schreiben des Verbandes der Bau­

In fast allen Abteilungen:

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geschäfte Berlins E. B. vom 7. Juli 1928 Kenntnis. Die Berjamm­lung lehnt es ganz entschieden ab, sich dem Diktat der Unternehmer zu fügen und beschließt:

Der Fachgruppenleiter, Rollege Lehnig, befigt nach wie vor unser Bertrauen; er ist ferner beauftragt, nach wie vor unsere Interessen auf den einzelnen Baustellen zu vertreten. Sollte dem Kollegen Lehnig von irgend einer Firma oder einem Vertreter derselben das Betreten einer Baustelle verweigert werden, so sind die betreffenden Kollegen verpflichtet, die Arbeit sofort niederzulegen. Die hieraus entstehenden Folgen hat die be­treffende Firma zu tragen.

Es liegt nunmehr nicht allein an der Firma Boswau u. Knauer, sondern an dem Verband der Baugeschäfte Berlins  , durch die 3urüdnahme des gegen die Organisation gerichteten Be­fchlusses den Konflikt beizulegen. Der Firma Boswau u. Knauer jedoch kann nur dringend geraten werden, ihre Bauführer dahin zu instruieren, mit den Vertretern der organisierten Arbeiterschaft in einem anderen als dem schnarrenden Kasernenhofton umzugehen.

Die, fenfationelle Mitteilung".

Am gestrigen Mittwoch brachte ein in Berlin   erscheinendes nischen Hochschule, die der Technischen Nothilfe als Mitglieder an­Blatt die fenfationelle Mitteilung", daß 50 Studenten der Tech gehörten, in der früheren Maitäferfaserne untergebracht seien. In den Siemens- Werken sollen sie einen Kursus mitmachen, um zu einer Streitbrechergarde ausgebildet zu werden. Die dunklen Borgänge in der Maitäfer taserne", von denen das sensationell fein wollende Blatt, Die Rote Fahne  ", berichtete, bestehen darin, daß tatsächlich 50 Studenten dort nachts im Dunkeln schlafen. Sie famen von der Technischen Hochschule aus Darmstadt  , um die größeren Betriebe in Berlin   zu besichtigen. Es ist weber ganz klar" noch richtig, daß handelt. Das ist vielmehr ganz falsch. Kein vernünftiger Mensch wird diesen Studenten das Freiquartier in der Schupokaserne miß­gönnen und es wird sie auch niemand darum beneiden. Gewiß, Mißtrauen ist eine demokratische Tugend, doch darf sie selbst in der Zeit der fauren Gurke nicht zu solch sensationellen Mitteilungen" mißbraucht werden.

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jedoch als undistutabel ab. Er unterbreitete gleichzeitig Gegen porschläge, die eine Verschlechterung der wesentlichsten Tarifbestimmungen zum Ziele hatten. Außerdem verlangte der Arbeitgeberbund Tarifschiedsgerichtsbestimmungen nach§ 91 des Arbeitsgerichtsgesetzes, d. h. also, die Bestimmungen des Arbeits­gerichtsgesetzes außer Kraft zu sehen. Die Vertreter des Verbandes der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter wandten sich selbstver ständlich gegen diese geplanten Verschlechterungen und versuchten, in langwierigen Verhandlungen eine brauchbare Grundlage für eine Berständigung zu schaffen. Am sechsten Verhandlungstag übergaben die Vertreter des Arbeitgeberbundes den Arbeitervertretern folgende schriftliche Mitteilung:

Die Arbeitgeberkommission ist im Laufe der Berhandlungen weit über die ihr notwendig erscheinenden Grenzen hinaus­gegangen. Sie bedauert, nicht in der Lage zu sein, ein weiteres zu tun und stellt fest, daß die Kommissionsverhand lungen damit als gescheitert anzusehen sind.

Die von ihr bis jetzt gemachten Zugeständnisse gel. ten damit als zurüdgezogen. Die Kommission wird dem Vorstand des Dabu Bericht erstatten und erklärt, daß der Dabu grundsäßlich bereit ist, nach wie vor an der Schaffung eines neuen Vertrages mitzuarbeiten."

In Wirklichkeit haben die Unternehmer gar nicht daran gedacht, irgendwelche Zugeständnisse zu machen. Die Folgen ihrer revo lutionären" Haltung haben sie sich schließlich selbst zuzuschreiben.

Rongreß der englischen Bergarbeiter. Kommunistische Rüpeleien

Am Dienstag wurde in London   der diesjährige Kongreß des englischen Bergarbeiterverbandes eröffnet. Die Tagung wird sich mit einer ganzen Reihe wichtiger Fragen zu beschäftigen haben. In Mitgliederzahl des Verbandes im Laufe eines Jahres von 785 000 seiner Eröffnungsansprache wies der Präsident darauf hin, daß die auf 625 000 gesunken iſt.

Die tommunistischen Bergarbeiterbelegierten von Lanarkshire( Schottland  ), die von dem Bergarbeiter­tongreß ausgeschloffen wurden, haben sowohl am Dienstag, wie am Mittwoch versucht, die Verhandlungen zu stören. Am Diens tag blieben diese Versuche ohne Erfolg, während es am Mittwoch zu einem schweren 3wischenfall fam. Als zwei der Dele­gierten bei der Eröffnung der Sigung in den Saal eindringen wollten, wurden sie von dem Präsidenten des Kongresses auf die Galerie verwiesen. Von dort aus begann der Sekretär des bontot­ticberholten Aufforderung des Präsidenten, den Saal zu verlassen, leiſtete er nicht Folge, so daß sich Smith persönlich auf die Galerie begab, um den Ruheſtörer hinauszuwerfen. Dabei fam es zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf der 66jährige Herbert Smith, von einigen feiner Anhänger unterstügt, erfolgreich blieb. Der fommunistische Delegierte Artur Horner, angeblich Leicht­gewichtsmeister von Süd- Wales, wurde ziemlich übel zugerichtet. Der Kongreß wird sich am Donnerstag nachmittag mit dem schottischen Problem und den Forderungen der Delegation Don Lanarkshire in geheimer Sigung befaffen.

Die Arbeitslosigkeit in England.

Die englische Arbeitslosenzahl ist in der leßten Woche um 25000 gejunten. Gegenwärtig beträgt die Zahl der Arbeits­lofen in England 1 242 000.

Preisrätsel der Schokoladenfabrikanten. Wie zieht man nicht gemachte Zugeständnisse zurück? Die im Verlauf der letzten Woche zwischen Vertretern des Ber­bandes der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter und dem Deuts fchen Arbeitgeberbund der Schokoladen- und Zuderindustrie( Dabu) geführten Verhandlungen über die Erneuerung des Reichs tarifs find gescheitert. Der Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter hatte den mit Wirkung vom 1. September 1926 auf zwei Jahre geschlossenen Reichstarif gefündigt, um mehrere dem Tarif anhaftende Mängel zu beseitigen und vor allem die bisherige Gewerkschaftsbewegung: 2. Cytorn: Feuilleton: S. Dilcher: Lotales zentrale Lohnregelung durch eine bezirtliche zu ersezen. Die vom Verband der Nahrungsmittel und Getränke arbeiter eingereichten Forderungen lehnte der Arbeitgeberbund

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