Bau von Landarbeiterwohnungen.
Erleichterungen aus Mitteln der produttiven Arbeitslofenfürſorge.
Durch die Ermächtigung des Reichsarbeitsministers ist die Förderung des Baues von gesundheitlich und kulturell geeigneten Landarbeiterwohnungen, um den Uebergang von Arbeits fräften aus der Stadt auf das Land zu erleichtern, aus Mitteln der produttiven Arbeitslosenfür jorge bestimmt worden.
Allerdings kommen mur Arbeiter in Frage, die entweber über wiegend als Handwerfer für die sächlichen Bedürfnisse fand mirtschaftlicher Betriebe tätig sind, oder solche, die in den der Antragstellung vorangegangenen beiden Jahren je mindestens zehn Bochen hindurch während der Hauptarbeitszeiten( Heu-, Getreideund Hadfruchternte) Lohnarbeit in landwirtschaftlichen Betrieben verrichtet haben und den Gesamtverhältnissen nach darauf angewiefen find, sich auch zukünftig gleichermaßen in der Landwirtschaft zu betätigen, d. h. jährlich mindestens 10 Wochen hindurch während der Spikenarbeitszeiten in nicht eigenen landwirtschaftlichen Be trieben als ausgesprochene Landarbeiter tätig zu sein.( 3 eit arbeiter.)
Auch für Bauhandwerker ist die Förderung eines Bau vorhabens möglich, wenn sie ihren Beruf, ohne in einem festen Arbeitsverhältnis zu stehen, überwiegend auf bem flachen Lande ausüben und daneben ihre Arbeitskraft zu landwirtschaft. lichen Zeitarbeiten zur Verfügung stellen.
Die Bauten können als ertwohnung oder ohne heimstätten( gemäß§ 1 bes Reichsheimstätten- Geleges vom 10. Mai 1920) errichtet werden. Der Bau von Wertwohnungen fann aber nur von Inhabern felbständiger land- und fort wirtschaftlicher Betriebe, die für ihre werfangehörigen Arbeiter Wohnungsbauten zu errichten beabsichtigen, beantragt werden.
Auch Gemeinden oder sonstige öffentlich- rechtlichen Körper fchaften fommen als Bauherren in Betracht, wenn sie Besizer landwirtschaftlicher Betriebe sind und für ihre im Betrieb tätigen Arbeiter Wohnbauten zu errichten beabsichtigen, oder die mit Landarbeiterwohnungen zu bebauenden Grundstücke an Land- oder Forstarbeiter als Eigentum oder im Wege des Erb baurechts, gegebenenfalls mit der Eigenschaft als Heimstätte, im Sinne des Reichsheimstättengefeges übertragen. Dagegen sind Arbeitnehmer, denen eine Anwartschaft auf fändlichen Befit oder auf Bermögen anderer Art zusteht, von solchen Bauvorhaben aus geschloffen.
Die zu fördernden Wohnungen müssen allen Anforde rungen in baulicher, räumlicher und hygienischer Beziehung genügen. Ledigenheime dürfen nur für mindestens 6 Personen, und zwar für männliche und weibliche Arbeiter, mit
Normale Reichsbanklage.
Am 15. Juli zwar mäßige, aber reguläre Entlastung. Die berechtigten Wünsche nach einer Distond ermäßigung . die Befürchtungen einer Distont erhöhung der Reichsbank im Zusammenhang mit der Gelboerteuerung in New Port und fürzlich in Wien , geben bem Reichsbantauswets vom 15. Juft eine besondere Bedeutung. 2eußerlich fonnten Bessimisten in ihren Befürchtungen durch die tatsächliche geringe Ent last ung der Reichsbant in der 2. Woche nach dem Halbjahrsschluß bestärkt werden. Die Bedfelbestände haben um nur 66,2 auf 2242,0 Millionen abgenommen, die Lombarddarlehen sind um 16,7 auf 43,9 millionen erhöht.
Aber diese scheinbare geringe Entlastung ist für die zweite Suftwoche durchaus regulär. Die Erhöhung der Lombard Darlehen erfolgt zur Monatsmitte ganz regelmäßig. Die Gesamt entlastung( 46,5 Millionen) mar, verglichen mit den gleichen Wochen der beiden Borjahre 36 Millionen im Jahre 1927 und mit 75 Millionen im Jahre 1926- durchaus entsprechend. Im Juli find die Ansprüche an die Reichsbank wegen der Ferienfinanzierung der Reisenden, der Steuer- und Reparationsfälligkeiten der In dustrie immer sehr hoch. In diesem Jahre tamen die Eine zahlungen auf die 80 Millionen Preußenanleihe noch hinzu. Wenn man berüdfichtigt, daß die Reichsbanttundfchaft auf@trotonto 134,6 millionen neu eingezahlt hat( Erhöhung auf 558,4 mil lionen), so muß man sich eber wundern, daß die New- Yorker und Wiener Distonterhöhung einen jo geringen Einfluß auf die Reichsbank ausgeübt haben.
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Der Rotenumlauf der Reichsbant verringerte sich mit 201,7 auf 4225,0 Millionen sehr wesentlich. Der Umlauf an Renten bankscheinen nahm um 4,5 auf 551,8 millionen ab. Die Gold bestande wurden( aus ruffischen Stäufen) wieber um 21,9 auf 2127,3 millionen erhöht, so daß seit Jahresanjang eine Berstärkung der Goldreserven um über 260 Millionen zu verzeichnen ift. Allerdings verringerten fich die Dedungsbevisen- Abnahme un 39,5 auf 200,1 millionen starter, als die Goldbestände zunahmen. Da aber die Dedung der Reichsbantnoten burch Golb und Devisen fich trobem Don 53,0 auf 55,1 Bros. erhöhte, blieb auch für das Dedungsverhältnis die Entwidlung günstig. Die Prüfung ber Möglichkeiten, der rüdgängigen Ronjunttur eine diskont politische Stüge zu geben, erstreckt sich durch bie New- Dorter Borgänge jest natürlich auf einen längeren Beit raum. Sie muß aber fortbauernd erfolgen, und die Distont ermäßigung muß das Ziel der Reichsbankpolitik in der heutigen Wirtschaftslage bleiben.
Das Joch der Lebensmittelzölle. Belaffung der deutschen Bevölkerung durch die Agrarzölle. Aus der. jüngsten Beröffentlichung des Statistischen Reichsamies über die deutschen Zollerträge in den Jahren 1926 und 1927 ist das außerordentlich hohe 3ollaufkommen des Jahres In diesem Jahr wurden nicht weniger als 1224 Millionen Mart aus 3öllen eingenommen gegenüber 840 millionen im Jahre 1926. Fast drei Biertel dieses Auftommens, 904 Millionen Mart, entfallen auf Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft, tierische und pflanzliche Brobufte und Nahrungs- und Genußmittel.
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getrennten heizbaren Räumen und gemeinfamem Rochraum er richtet werden.
Die Darlehen zur Förderung von Landarbeiterwohnungen find 3inslos und werden nach der Quadratmeterzahl der Wohn-, Stall- und Scheunenflächen errechnet, und zwar bei Werkwohnungen abzüglich der Wandstärken bis zu 70 Quadratmeter Wohnfläche und 20 Quadratmeter Ställe und Scheunen. Lettere können bei Eigen heimen für jeden Landarbeiter bis zu 40 Quadratmeter in Anfag gebracht werden. Als Einheitsfäße fommen in Ansatz für 1 Quadratmeter Wohnfläche bei Wertwohnungen 50 Mt., Stallfläche 35 Mt. und Scheunenfläche 20 Mt. Bei Eigenheimen er höhen sich die Säge auf 65 Mt., 45 Mt. und 25 Mr. Für Schwertriegsbeschädigte, Landarbeiterfamilien mit mehr als drei unversorgten Kindern, oder wenn die Ablösung auslands deutscher Arbeitskräfte ermöglicht wird, fönnen noch Zusazbarlehen, pro Quadratmeter für Wohnflächen 15 Mt. und für Stall- und Scheunenflächen je 10 Mr. in Ansah gebracht werden.
Als besondere Sicherung fommt in Frage, daß die Landarbeiter wohnungen auf die Dauer von 50 Jahren nur vont deutschstämmigen" Landarbeiterfamilien bewohnt werden dürfen.
Die Träger diefer Maßnahme werden von der obersten Landesbehörde beſtimmt, an die die Anträge wegen Baudarlehen einzureichen sind. Welche Unterlagen beizufügen find, wird noch bestimmt werden, weil sie in engster Verbindung mit den Landes- Arbeitsämtern erörtert werben.
Die Bestimmung soll besonders die Seßhaftigkeit der Bandarbeiterfamilien ermöglichen und damit bie Banderarbeit der Bandarbeiterfamilien, die in den meisten Fällen zu einer monate langen Arbeitslosigkeit und oft damit verbundenen Obdachlosigkeit führt, wodurch nicht selten eine wirtschaftliche und moralische Berelendung eintritt, einschränken.
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jezt auch ein ausschlaggebendes Attierpatet der Adler, Denkfe Portland 3ementfabrit A. G. Berlin ( Kapital 7,53 Millionen Marf Werte in Rüdersdorf ) erworben haben, ist die Fusion der Ubler 2.-G. mit der von dieser bisher schon beherri.en Portland 3ementwerte Saale 2. G. möglich geworden. Die Abler, Saale und Sächsisch- Thüringische Portlandgesellschaft treten mit ihren acht Prozent der deutschen Zementerzeugung nunmehr also unter den Einfluß der Ostwerke A.-G., wodurch sich bei dieser die Kontrolle von etwa einem Biertel der gesamten deutschen 3ementerzeugung vereinigt. Im Norddeu: schen 3ementverband wird damit der Ostwerte- Konzern ausschlaggebend. Diese Erweiterung der Zementintereffen des Ostwerke- SchultheißBazenhofer- Konzerns schafft im Norden und Often Deutsch lands ein festes Trust gefüge, das in feiner Stärke nicht welt hinter dem Wiring- Konzern im Nordwesten und dem fiddeutschen Zementfonzern zurückbleibt. Rationalisierung der Industrie wäre schon im Gefolge dieser zunehmenden Bertruftung möglich. Sie sollte aber, angesichts der enormen Be beutung der Zementindustrie für den Baumarkt, durch staatliche Einflußnahme gefördert werden, die im Augenblid zum mindesten eine statistische und rechnungsmäßige Durch leuchtung der Industrie für die wirksame Durchführung einer Preistontrolle ins Auge faffen müßte. Eine Aufgabe für Dr. Cur tius im Rahmen des Programms der letzten Regierungsa erklärung.
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Aftive fommunale Ferngaspolitif. Neue Bersorgungsgesellschaften in der Pfalz und Westfachsen In Ludwigshafen wurde von der Kreisregierung der Pfalz fowie den Städten Ludwigshafen , Kaiserslautern , Pirmasens und Frankenthal die Pfälzische Gas A. G. " gegründet, die die Gasversorgung der Pfalz und der anliegenden Gebiete durch Eigen erzeugung und gemeinsamen Sufauf in die Hand nehmen will. Auger den genannten Städten find auch Landau , Neustadt a. d. H., Speyer , 3metörüden und bemerkenswerterweise Homburg und St. Ingbert , die im Saargebiet liegen, im Aufsichtsrat der neuen Gesellschaft vertreten. Der pfälzischen Gründung fann eine bedeutende Rolle zufallen für die gegenwärtig zwischen der Südwestdeutschen Gas- 2.- G., der Hessisch- Kommunalen Gasgesell schaft und dem Saargebiet angestrebte einheitliche Organisation.
Mit der Durchführung der Bestimmungen darf aber nicht so lange gewartet werden, bis es den Befihern der landwirtschaftlichen Betriebe gefällt, davon Gebrauch zu machen; fondern es ist Aufgabe der Bezirksarbeitsämter, in Verbindung mit den örtlichen Behörden, Gleiche Biele verfolgt für das füdwestliche Gebiet des Frefe besonders in den ländlichen Gegenden, für den Bau von Cand staates Sachsen ber jetzt in 3widau gegründete Gasperior. arbeiterwohnungen mit aller Schärfe einzutreten und den Inter - gungsverband Südwestfachfen", dem zunächst die Städte effenten mit Rat und Tat beizustehen. Auerbach , Crimmitschau , Faltenstein, Glauchau , Kirchberg, LengenAllerdings ist mit dem Bau zweckmäßiger Landarbeiter- feld, Meerane , Reichenbach und Werdau angehören. Es soll die gee wohnungen die Seßhaftigkeit der Landarbeiter noch nicht ermög- meinfame Gaspersorgung der beteiligten Städte geprüft licht, sondern das wichtigste bleibt eine ausreichende und die Gründung eines dauernden Zweckverbandes vorbereiter tarifmäßige Entlohnung. Wenn beides gleichmäßig zu werden. Erster Borsitzender des Verbandes ist Bürgermeister Grieß sichern ist, so wird auch die Möglichkeit bestehen, eine größere hammer- Faltenstein. Anzahl Arbeiter der städtischen Gemeinden für das Band zu interessieren. Stabtrat E. Rosemann.
Englischer Eisen und Stahlzoll. Die fonservative Regierung will immer noch nicht. als aus diesen Ziffern ersichtlich ist, weil ja bie 3ölle die Steige Die englischen Elfen und Stahlindustriellen laufen bei der fon rung des im Inland erzeugten Getreides herbeiführen. Die den ferpativen Baldwin- Regierung Sturm, um sofort hohe Schutzölle Bendwirten als Ausfuhrvergütung gewährten Einfuhricheine für ihre Gifen und Stahlindustrie durchzusetzen. Bor wenigen tofteten die Reichstaffe im Jahre 1927 mur 21,9 millionen Mart. Tagen hat der englische Ministerpräsident furzerhand erklären laffen, Bedenkt man aber, daß die Einfuhrscheine den 3wed verfolgen, durch daß weber bie englische Regierung noch bas englische Parlament Förderung der Getreideausfuhr und Berfnappung ber Inlandsoorräte Beit hätten, sich während des Restes ber Regierungsperiode diejes den Inlandspreis zu heben bzw. ben Landwirten die Auszugung Barlaments mit den Schutzollmünschen der Eisen- und Sight der Schutzolles in vollem Maße zu ermöglichen, fo beträgt der industrie zu beschäftigen. Die englischen Industriellen haben jetzt Breis, den die Verbraucher infolge der Einfuhrscheine zu tragen im Underhaus mit Obstruktion gedroht und werden in der haben, ein Bielfaches der 21,9 millionen, die auf Kosten der Staats.nächsten Boche den Ministerpräsident Baldwin cuffordern, fofort taffe gingen.
freihalten.
einen Schutzzoll auf Eisen und Stahl einzuführen. Der„, Daily Die Veredlungsprodukte der Milchwirtschaft genießen gegen Expreß melbet demgegenüber, daß die Regierung nach wie vor über der Getreidewirtschaft einen relativ geringeren Sollſchutz. über der Getreidewirtschaft einen relativo geringeren Sollidu entschlossen ist, das Berlangen der englischen Schwerinduſtrie abButter und Margarine wurden im Betrage von 367 Wil fionen Mart eingeführt, die Solleinnahmen aus biefer Einfuhr bezulehnen. Die konservative Partei Englands will fich offenbar für trugen 30,1 Millionen Mark, b. h. 8 Proz. vom Wert( auf den Kopf die tommenden Wahlen von einer derartigen politiſchen Belaſtung der Bevölkerung 48 Pf.). Die Einfuhr von Eiern hatte einen 19@ Wert von 288 Millionen Mart und brachte einen Zollertrag von 13,2 Millionen, b. i. 5 Broz. vom Wert gegenüber 19 Broz. beim Getreide( auf den Kopf der Bevölkerung umgerechnet eine Befaftung von 21 Pf.). Die Gegenüberstellung der Einnahmen aus der Betreibeeinfuhr auf der einen und aus der Butter und Eiereinfuhr auf der anderen Seite zeigt deutlich die einseitige Bevor ugung des Großgrundbesiges, der allein den Marti mit Getreibe beliefert.
Auch die Zuder einfuhr wird mit erbrüdenden Söllen belastet. Bei einem Einfuhrwert von 36,8 Millionen entfielen nicht weniger als 10,7 millionen weniger als 10,7 Millionen 29 Broz. des Bertes auf Zölle. Die Schweinecinfuhr war mit 17 Broz. des Einfuhrwertes geschüßt, doch fonnten infolge der bestehenden gesundheitspolizeilichen Maßnahmen fowie infolge der Einfuhrverbote nennenswerte Mengen nicht einge. führt werden. Die gesamte Schweineeinfuhr des Jahres 1927 betrug 12,1 Millionen, der Zoll hieraus 2,1 Millionen Mart.
Ein Ofttruft der Zementindustrie. Die Dftwerke A.-G. verstärkt ihre Machtposition. Zu den unerfreulichsten Kapiteln der deutschen Kartellgeschichte und Kartellpolitik gehören die Verhältnisse in der deutschen Sement industrie. Die Kapazität der Sementindustrie überschreitet weit den Bedarf, und dennoch bedeutet die Preispolitik der 3ementfartelle eine monopolistische Ausbeutung des Marties, wie sie taum in einer anderen Industrie eine Parallele findet. Die damit verbundenen großen Gewinne haben in ber legten Zeit allerdings das Außenseitertum begünstigt, und die Probuftions. fähigkeit der Industrie wurde noch stärter erweitert. Der Stampf gegen bie Außenseiter nahm in der Folge die brutalften Formen an, worüber wir in den letzten Monaten häufig genug berichten mußten.
Allerdings hat die übergroße Leistungsfähigkeit zusammen mit den großen Gewinnen in der Sementindustrie auch zur Bildung großer Konzerne und Trusts geführt, von der zu erwarten ist, daß sie allmählich auch den für die Volkswirtschaft verluftreichen Kartellkämpfen ein Ende jegen wird. Im Westen regieren heute schon der große Witing- Konzern und die Süddeutsche HeidelbergMannheim- Kombination. Im Norden und Often Deutschlands beint fich jetzt auch der Bertruftungsgebante stärker durchzusetzen.
Frankreich in der Delproduktion.
Als Großverbraucher für Del, insbesondere für Benzin hat Frankreich an der Gestaltung der Berhältnisse auf dem internationalen Delmarkt ein großes Interesse. Das geplante Einfuhrmonopol für Petroleum ist infolge des Widerstands des Privat topitals nicht zustande gelommen, nur Maßnahmen für eine wirtfame Kontrolle der Einfuhr wurden vor einigen Monaten getroffen. eft ericheinen, wenn die Ausbeutung des Dels in den mesopotamischen Als Produzent wird das franzöfifche Rapital auf dem Delmarkt Delfeldern, wo das franzöfifche bereits in gleichem Umfange wie das englische und ameritanische Deltapital beteiligt ist, aufgenommex wird. Doch hat man damit erst in legter Seit begonnen.
Inzwischen gelang es dem franzöfifchen Kapital, die polnische Delproduktion an sich zu ziehen. Die polnischen Deſgruber wurden nach dem Kriege zum großen Teil mit franzöfifchem Kapital finanziert. In jüngster Zeit hat das franzöfifche Deltapital die größten polnischen Delgesellschaften, Fanto, Nafta und die Karpathenpetroleumgesellschaft erworben. Die Karpathengesellschaft wird in eine Dadgesellschaft in franzöfifchem Befiz umgewandelt werden und wird über der polnischen Petroleumförderung mit 12 Raffinerien verfügen. Allerdings ist die polnische Betroleumerzeugung zure zeit nicht sehr bedeutend und erreicht noch nicht einmal die Bortriegs erzeugung, doch soll deren Ausdehnung mit franzöfifchem Kapital nunmehr in größerem Umfang vor sich gehen.
Juni- Bericht der Reichsbahn. Nach dem Suni- Bericht ber Reichsbahn ist der Güterverkehr in diesem Monat zurüc gegangen. Die arbeitstägliche Bagengestellung fant auf 147 839 gegen 149 077 Bagen im Monat Mai. Der Versand an tünt lichen Düngemitteln war im Juni außerordentlich groß Er übertraf den des Monats Mai um 43 Prog. Für 3ement wurden 51 500 Bagen geftellt, gegenüber 49 646 im Mai. Im Bersonenverkehr wurden 5920 überplanmäßige Büge gefahren.Die Einnahmen der Reichsbahn im Monat Ma i betrugen ins gefamt 415,13 Millionen Mart und find gegenüber April um rund 12 millionen Mart gestiegen. Die Gesamtausgaben beliefen fich auf 440,91 Millionen und überirafen die Aprilausgaben um rund 27 Millionen. Der Berfonalbestand hatte sich Ende Mai auf 708 248 gegenüber 694511 Ende April erhöht.
Eine Wochenlohnipende für die gesamte Belegschaft. Die Firma Sarotti besteht am 22. Juli fechzig Jahre. Gleichzeitig begeht fie als Attiengesellschaft das Jubiläum ihres 25jährigen Bestandes. Die Gesellschaft veröffenlicht zu diesem Tage eine Festschrift. Sie feht aber im übrigen von allen Feierlichkeiten ab. Die Berwaltung will den Tag baburch angemeffen feiern, daß fie ihrer gefa mtex Belegschaft einen arbeitsfreien Wochentag gibt und außerdem ein Wocheneintommen als Jubiläums= Die Sarotti A.-G. ist ein tapitalistisches spende auszahlt. schlesische 3ementindustrie über mehr als sechzehn Bro internehmen wie jedes andere und verdient sehr schön. Aber durch zent der gesamten deutschen Zementerzeugung. An der Sächsisch bie Art, wie die Verwaltung auf besondere Feiern verzichtet und Thüringischen Portland - Bementfabrik Brüßing u. Co. waren vie an die Belegschaft bentt, unterscheidet sie sich doch in vorteilhafter Großattionäre der Ostwerte A.-G. bisher schon beteiligt. Da die Beise von anderen Berliner Großunternehmungen, die in den Ditmerte 2.-G. und die mit dem Konzern perbundenen Barthaler| legten Jahren auch Geschäftsjubiläen zu feiern hatten.
Dieser Bertruſtung im Osten und Norden dient eine Kombi nation, die jetzt von der Oft werte A.-G., ber zweiten Haupt Allein die Getreidezölle brachten einen Ertrag von gesellschaft des Schultheiß- Pazenhofer- Konzerns, ausgeht. Die Oil 300,5 Millionen Mart, also fast ein Biertel des gesamten Bollaufwerke A.-G. verfügte schon bisher durch ihre Herrschaft über die tommens. Der Wert der Getreideeinfuhr betrug 1,6 Milliarden Mart; somit machte die Zollbelastung 10 Broz. des Wertes aus. Auf den Kopf der Bevölkerung entfielen 4,75 Mart als Belastung aus den Getreide zöllen. Selbstverständlich war bie wirtliche Be leftung der Bevölkerung durch die Getreidezölle wesentlich größer,
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