Ernste Stimmen aus Oslo . Verlangt Norwegen Untersuchung? Der Leiter der norwegischen Lnftverfehrstinlen, SapilSn INelsf er t in. hat die Forderung erhoben, daß Norwegen eine ..See-Ertlarnng" in bezug aus die Latastrophe der l a l i a" ausnehmen müsse, da Spitzbergen unter norwegischer Ge. richtsbortelt liege. Der stellvertretende Außenminister hak erklärt, daß die Regierung sich mit der Frage besasse. vor läufig sei jedoch noch kein Beseht dieser Art nach Spitzbergen abgegangen., Wie von anderer Seite verlautet, soll die norwegische Regierung freilich beschlossen haben, nicht die Initiative zur Untersuchung der ..Jtolia"-Katastrophe zu ergreifen. Sie will sich auf den Stand- punkt stellen, daß die Rechtslage die Aufnahme einer See-Crklärung nicht rechtfertige. Dieser Beschluß soll hauptsächlich in Hinsicht darauf gefaßt worden sein, daß die italienisch« Regierung sich bereit erklärt hat, alle näheren Umstände des Schiffbruchs und der späteren Ereignisse eingehend zu prüfen. * Ein« See-Erklärung der norwegischen Regierung würde bedeuten, daß die„E i t t a d i M I l o n o* Kingsboy nicht verlassen dürste, um, wie Mussolini es befahl, die Geretteten der Robile-Katastrophe heimlich und unter Schweigegebot nach Italien zurückzubringen. Die Kingsbay auf Spitzbergen unter- liegt der norwegischen Souveränität. Internationales Recht bestimmt, daß Kiistenmeer und Küstengebiet auf drei englisch « Seemeilen vom Lande aus, Meerengen, die in dieser Weise vom Lande beherrschbar sind, und Meeresbuchten bis zu einer Oesfnung von 10 Seemeilen dem Besitzer st aat unterstehen. Diese Ve- fkimmungen treffen für die tilngsbay und den Ankerplatz der„Citla dl milano" zu. Norwegen hätte also wohl das Recht, Nobile tue Fahrt nach seinem faschistischen Vaterlande zu verbieten und von ihm im Rahmen der norwegischen Gesetze Rechenschaft zu verlangen. Tragischer Tod eines Schuhpolizisten. In der Krummen&mke ertrunken. Einen tragischen Tod fand gestern nachmittag der 20jährige Polizeioberwachtmeister Fritz Ooehr» von der 2. Berittenen Bereitschaft.-. Goehrs. der seinen Dienst bei der berittenen Streife, Depot Grunewald , versah, besand sich gegen 1b Uhr auf einem P a- t r 0 u i ll e n r i t t, der ihn auch an die Krumme Lante führt«. Woizlich scheute das Pferd, stürmte den Äaldabhang hinunter und raste blindlings m den See hinein. Im Wasser schlug das Pferd wie wiid um sich: der Reiter wurde abgeworfen und von einem Aufschlag schwer getroffen. Der Beamte ging, obgleich er schwimmen konnte, sofort unter und kam nicht mehr an die Oberfläche. Zahlreiche Ausflügler, die Zeuge des Borfalls ge- worden waren, tonnten dem Beamten keine Hilfe mehr bringen. Die Feuerwehren von Steglitz und Zehlendorf wurden alarmiert und trafen mit mehreren Rettungswagen nach einiger Zeit an der Unfallstell« ein. Der verunglückte Schutzpolizist könnt» bald geborgen werden, doch hatten Wiederbelebung s- o e r s u ch e keinen Erfolg mehr.
60 Personen im Rhein erirunken. 3S6 Personen vermißt. Bei der Bermitztenzentrale in Köln find in den ersten 1? Tagen dieses Monats allein aus Köln 90 Vermißte gemeldet worden. Weiter wurden 118 Vermißte aus der übrigen Rheinprovinz und 173 aus dem übrigen Reichs- gebiet gemeldet. Es gelang, 83 der Vermißten als tat festzustellen. Von diesen 83 Personen waren 80 im Rhein ertrunken.
Zto'chsmimster Severins in Wien . Reichsinnenminister Severing ist am Donnerstag abend zur Teilnahme an dem Sängerbundesfest in Wien eingetroffen. Er murde von dem deutschen Gesandten am Bahnhof empfangen. Auch Reichstagspräsident Lobe ist aus seinem Sommerausenthalt Inns- druck eigens mit Flugzeug nach Wien gekommen und hielr auf dem deutschen Sängerbundesfest eine mit großem Beifall aufgenommene Begrüßungsansprache.____ Der dritte Dieb von der Kadolzburg. Im Frühfahr erregte in Kunsttreisen großes Aufsehen«in Gin- bruch auf der Kadolzburg, bei dem den zunächst ganz unbe- kannten Tätern zwei wertvolle mittelalterliche Altarflügel tn die chandjj fielen. Jetzt wurde der letzte Täter, der Einbrecher G r a s k /, festgenommen. Beamte der Dienststell« B 3, die allen seinen Spuren nachgingen, ermittelten endlich, daß er bei seiner Braut in der ch o l l in a n n st r a ß c la einen Unterschiups gesunden hatte. Dort machten sie gestern morgen einen überraschenden Besuch und nahmen ihn aus dem Bett heraus fest. Graste besaß einen mit seinem Lichtbild versehenen Ausweis aus den Nomen „Gully-Bill", Redakteur der Weekendzeitung. die gar»ich- existiert. Mit diesem Ausweis hatte er sich bisher immer durchzuhelsen verstanden." Gefahrliche Sprengarbeiten. Bei Sprengarbeiten an der Jannowitzbrücke wurden gestern zwei Possanten durch umherfliegende Steinteile ver- letzt. Einer der steinernen Brückenpfeiler wurde in drei Etappen gesprengt. Obgleich die gefährliche Arbeitsstelle von Schutzpolizei in großem Umfange abgesperrt worden war und auch sonst weitgelzende Sicherungsmaßnahmen getroffen wurden, war der durch �>ie Explosion hervorgerufene Steinhagel so stark, daß einzelne Stücke bis zur Holz markt st raße ge- schleudert wurden. Dort wurde gegen 12 Uhr der Arbeiter Hcrn-.ann W. aus der Choriner Äraße am Kopf leicht ver- legt. Eine Stunde später wurde bei einer anderen Sprengung der LLsährige Musiker Siegmund W. aus der Treeckowstraße ebenfalls durch einen Steins plitter verletzt. Beide Ber- unglückte nahmen ärztliche Hilfe in Anspruch. Reichshallen-Thealer. Die Stettinsr Sänger sind in Urlaub ge- gangen und für sie sind die Dresdner Biktoria-Sänger eingezogen. Man möchte den Gästen aus der schönen Glbessadt gern etwas Freundliches sogen, aber wa« sie bieten, das ist selbst unter Berücksichtigung der Temperatur doch so unglaublich harmlos, daß man sich erstaunt fragt, wie es möglich Ist, daß diese Anspruchs- losigteiten noch gefallen. Sie gefallen aber in der Tat: Ein älterer Herr Komiker bewitzelt— man staune— den Bubikops und da« kurze Kleidchen. Man greift auf Melodien zurück wie diese: Nimm nnch mit, in dein Kämmerlein, oder Wenn die Liebe nicht war!, die
partout darauf, salz- und geschmacklose TheaterstLcke von Anno dunnemals zu spielen. Es gibt Theaterverein« in Berlin , die dos ebenso- gut machen. Warum nicht, ihr Herren, die wirklichen schönen
Sie Mnchener Eisenbahner freigelassen! Schwere Vorwürfe gegen die Reichsbahn.
Aus München drahtet man uns: Auf Grund der Ver- nehmung der verhasteten Angeschuldigten in der Angelegen- heil des Münchener Eisenbahnunglücks und im Zusammenhang mit einem L o k a l l e r m i n. der gestern siallfand, konnlen die Aufhebung des hafibefehls und die Freilassung der drei verhaskelen Angeschuldiglen noch gestern erfolgen, da eine Verdunkelungsgefahr nicht mehr besteht. Die vorunlerfuchung gegen die drei Stell werksbeamlen sowie gegen den Lokomolioführer und Heizer des Siammzugs, wie auch die allgemeine Unlerfuchung zum Zweck vollständiger Aufklärung der Schnldfrage nimmt ihren Forkgang» Gestern vormittag hat nämlich eine Gerichtstommiffion auf dem Münchener Hauptbahnhof einen Lokaltermin abge- halten zur Besichtigung der Betriebshlltte I bei der Hacker- brücke und der Blockst e-l l e bei der Donnersbergbrücke, sowie zur Aufnahme verschiedener Lichtbilder. Am Abend hat ein weiterer L o k a l t e rm i n stattzefunden, um die veobachwngsmöglichkeit auf dem Stommzug zu prüfen, der bekanntlich auf den Vorläufer aufgefahren ist. Bon der Reichsbahndirekkion wurde dafür ein« gleiche Z u g s z a r n i t u r wie di« des Stammzug» zur Verfügung gestellt. Mit diesem Zuge wurde von der Gerichtskommisston die Beobachtungsmöglichkeit auf der Maschin« geprüft und ein Bremsversuch im Anschluß daran vorgenommen. Die Erregung der Bevölkerung über die Eisenbahnkatastrophe hält immer noch an. Gestern ward eine groß« Versammlung des Eisenbahnpersonals abgehalten, um zu dem Unglück Stellung zu nehmen. Glei chzestig riefen die National- sozio listen ebenfall» für Freitag abend zu einer großen Kund- gebung gegen die Reichsbahn, die bei ihnen.D a w e s b a h n* genannt wird, auf. Ueber den blöden Unfug des Namens „Damesbahn" in diesem Zusammenhang äußerten wir uns vor einigen Tagen ausführlich. Die Handelskammer Leipzig hat an das Reichs- Verkehrsministerium«ine Eingabe gerichtet, die sich mit dem Münchener Eisenbahnunglück und seinen Folgen befaßt. In dieser Eingabe heißt es, daß di« seitens der Reichsbahn- gefellschaft über di« Urs ach« der Unglücksfälle, die sich in letzter
Zeit ereignet haben, abgegebenen Erklärungen nyi befriedigend seien, insbesondere müsse auch dafür Sorge getragen werden, daß durch klare Fesksiellung der Ursachen und Adstellung der mänget weitere Unglücksfälle nach mögllchkeil oerhindert würden. Die Handelskammer Leipzig stellt deshalb beim Reichsverkehrsmini- sterium den Antrag, daß der R e i ch s e i s e n b ach n r a t unverzüglich zusammenberufen wird, um einmal in Kreisen» der Bevölkerung Beruhigung zu schaffen, um weiter der DeuAchen Reichsbahn Gelegenheit zu geben, zu den Eisenbahnunglücksfällen Stellung zu nehmen und um schließlich Mittel und Wege.zu baraten, daß derartigen Unglücksfällen in Zukunft nach Möglichkeit wo r g e b«n g t werden kann. Die Reichsbahndirektion München oeröffenllicht eine neue umfassende Darstellung des Eisenbahnunglücks in der mu- geteilt wird, daß die Zentralisierung der Strockensicherunz für den Mittelteil des Münchener Hauptbahnhofes bereits g« n« h- m i g t worden sei. Die Behauptung, das System der Personal- einsparung trage an dem Unglück Schuld, s»i nicht zutreffend. Nach dem Personalabbau der Jahre 1S2S und 1928 sei im Bezirk des Betriebsamtes München trotz geringeren Zugverkehrs der Perfonalstand noch fast 7 Proz. höher als der m der Bor- k r i e g s z e i t. und bei der Station München -Hauptbahnhof betrage die Vermehrung sogar 14 Proz. Zum Rettungswerk wird gesagt, daß die Pressungen und Splittrungen den soforligen Tod der Reisenden herbeigeführt hätten. Der Tod könne nicht in Zusammenhang gebracht werden mit' dem erst viel später eingetretenen Brand. Bei der An- wendung der Schneidbrenner sei sachgemäß verfahren wor- den. Die Herbeirufung der Feuerwehr habe sich infolge der über» aus starken Belegung der Fernsprechleiwngen leider bis 22LS Uhr verzögert. Die Gasbeleuchtung des einen Magens komme für die Entstehung und Ausdehnung des Brandes n i ch t in Betracht. Es ist nicht angängig, aus den Vergleichsziffern von 1923 und 1928— inzwischen sind fünfzehn Jahr« vergangen, und die Derkehrsverhältnisse haben sich sehr verändert!— zu schließen. daß die Personalbesetzung bei der Reichsbahn ausreicht. Der Ausbau des Berterhs stellt Anforderungen gerade an die unteren Beamten, die«ine E-r höhung des Personalbestandes als unbedingt geboten erscheinen lassen!
Loltelieder? Warum nicht ein kleine», fröhliches, schnelles Scherz- und Singspiel. Warum nicht mal was von ckians Rcimann und feinem netten alten„Genich"? Wir willen nicht tiefste sächsische Provinz. Wir wollen was aus der Hauptstadt Dresden hören.
Bestien in Menschengestalt. Bor dem Schwurgericht Bautzen wurden in diesen Tagen der 27 Jahre alte Fleischergeselle Arthur Wieltsch und dessen Zöjährige Ehefrau Emma Anna Auguste, beide aus Zittau , zu je sechs Jahren Zuchthaus verurteilt, weil sie ihr drei- sährige» vor der Eh« geborenes Kind Günther zu Tod« miß- handelt haben. In der Verhandlung wurde festgestellt, daß die Eltern das Kind bestialisch mißhandelten. So ist es z. B. in einer Nacht voll« zwei Stunden geschlagen worden. Ein andermal hat man da« Kind in einem R e i se t o r b auf einen Nachttopf gesetzt, den Deckel des Korbes zugedrückt und das Kind sich selbst überlassen. Der Korb war so niedrig, daß das Kind nur in stark g e- krümmterHaltung, den Kopf tief herabgebeugt, sitzen tonnte. Bei der Sektion fand man am Halse eine frische Strangu- lationsfurche, am Gesäß eine eitrige kreisförmige Brandverletzung, so daß man annehmen mußte, das Kind sei auf einen Nachttopf mit heißem Wasser gesetzt oder ge- drückt worden. Als Todesursache wurde ein starker Blut- «rguß zwischen Schädeldach und Gehirn festgestellt, der durch einen starten Schlag oder Stoß auf den Kops entstanden war.
Das sind Helden! In der Beelitzer Lungenheilstätte veranstalteten am Sonntag die Patienten eine Demonstration für Freilassung von Hölz. In der Bersammlung, die im Wald« abgehalten wurde, hielt der Kommuni st August Müller eine Schmährede auf den Reichskanzler Hermann Müller und die Sozial- demokratie. Zwei Parteigenossen, die durch Zwischenrufe protestierten, wurden verprügelt. Die Anstaltsleitung griff sofort ein und ließ die Prügelhelden feststellen. Sie werden sich vor dem Strafgericht zu verantworten haben. Die Kommunisten lassen eben kein« Gelegenheit vorübergehen, um den sozialdemokratischen Arbeitern den Beweis zu liefern, daß sie die S o z i a l d e m o- tratie als Feind« betrachten.
Ein im besten Sinne volkstümliches Abendkonzert bot General- Musikdirektor Eduard Mörike mit dem Berliner Sinfonie. orchester. Weber» Ouvertüre„Beherrscher der Geister" und Men- delsfohns„Schottische Sinfonie " sind Werke der Romantik, die auch heute noch den Musikfreunden aller Kreis« Freud « bereiten dürften. Schumanns Orchesterkompositionen dagegen setzen vielleicht schon etwas mehr Musikwissen voraus. Es wäre daher noch günstiger ge- Wesen, wenn fein opus 52 nicht direkt als Abschluß des Programms gebracht worden wäre.— Dr. Kurt Z a r« k schloß seine Vor- tragsfolge über„Dichtung und Gegenwart" mit einer Wür. digung des Schaffens von Andre Gide . In dankenswerter Weif« vermied er hochtrabende Formulierungen und begnügte sich mit einer schlichlan, anschaulichen Darstellung bes Wirkens dieses französischen Schriftstellers, der durch starke Wurzeln auch in der deutschen Geisteswelt verankert ist.— Walter� Trojan zeigte seinen Hörern als lockendes Wochenendziel die märkischen Höhenzuge des hohen und niederen Flämings, di« besonders im August einen malerischen Anblick bieten, wenn di« Erika sHeidekraut) Täler und Hügel mit roten Blütenteppichen überzieht. Schloß Wiesen- bürg und Burg C i s e n h a r d t bei Belzig und Ruine Raben- stein sind besonders romantische Ziele auf dieser Fahrt.— Auf die„Erfolge des landwirtschaftlichen Schul- wesens" wies Diplomlandwirt Voigt hin. Er zeigte an Hand von Zahlen, daß die landwirtschaftlichen Betriebe, die durch Schulen und Beratungsstellen auf die richtige Bewirtschaftung hingewiesen wer- den, bis über 40 Proq. Mebrertraa zu buchen batten. Ein weiterer Ausbau des landwirtschafllichen Schulwesens ist noch notwendig, wenn all« Betriebe erfaßt werden sollen. Denn mindestens zu einem großen Teil ist die oft geklagt« Rot der Bauern nur eine Folge unrationeller Bodenbewirtjchoftung. Der Bortragende betonte allerdings nur di« Bedeutung, die eine bessere Auswertung des Bodens unmittelbar für die Allgemeinheit haben würde. Tes.
Fassadenkletterers Nadereisen. Paul Kaßner auf„Erholung". Gegen den sogenannten SSnlg der Fasfadoa. {(cl lerer Paul kaßner wird gegenwärtig ein umfaner reiches Ermilllungsverfahren wegen einer ganze» Reihe schwer e-r Verbrechen geführt, die er während der zweimaligen„S l r a s n r l a n b e", die er sich durch Enl» weichen aus der Strafhaft selbst genommen hatte, begange» haben soll. Anscheinend hatte Kaßner di« Zeit benutzt, um»ine Rhein - und Bädertournee zu unternehmen, auf der er sein altes Gewerbe als Fassadenkletterer ausgeübt hat. Kaßner steht auch dr dem Verdacht, Hauptbsteiliglsr an dem Kassenraub im Zoo- restaurant am 18. Dezember 1927 gewesen zu sein. Durch eine» Vertrauensmann hat die Kriminalpolizei auch Nachricht erhalten, daß Kaßner einen Fassadeneinbruch in dem holländischen Seebad Scheveningen verübt hat. Außerdem ist er verdächtig, weitere Fassadeneinbrüche in Bad Salzschlirf , Schlangenbad , serner i» Tliainz. Frankfurt a. M. und Düsseldorf verübt zu habe». Schon vor seiner legten Flucht war gegen Kaßner Voruntersuchung wegen eines Einbruches in der Villa der Freifrau v. Münch- hausen in Wiesbaden und wegen eines Diebstahls im Hotel Bristol eingeleitet worden. Im ganzen werden ihm neuerdings zehn bis zwälf Etn- bräche zur Last gelegt. Kaßner bestreitet sämtliche Fälle und erklärt, daß es noch mehr Fassadenkletterer gäbe. Gegenwärtig verbüßt Kaßner in Tegel den Rest seiner letzten Strafe. Eine Uebersührung Kästners nach dem Untersuchungsgefängnis oder der Hausoogtei zur Erleichterung der jetzigen gegen ihn schwebenden Ermittlungsverfahren ist auf Anordnung de» Strafoollzugsamtes mit Rücksicht aus die Persönlichkeit Kahners, dessen Ueberwachung in der geschlossenen Strasanstalt g e j i ch e r t e r erscheint, abge- lehnt. Die Vorführung Kaßners zu den Vernehmungen erfolgt unter den größten Sicherungsmaßnahmen. Er wird stet» schwer gefesselt und unler Bewachung von fünf bis sechs mit Revolver.4 versehenen Beamten im geschlossenen Gesangenentronsportwageu befördert. Selbst bei Vorführungen im Gefängnis wird Kaßner regelmäßig von Kopf bis zu den Füßen körperlich durchsucht. um zu verhindern, daß er in den Besitz von Sägen und Feilen gelang._ Glite-Taq in der„Neuen Welt". Wirtliche Erholung und gute Unterhaltung sindet der Berliner an jedem Donnerstag in dem bekannten Dergnügungselablissement „Neue Welt" in der H a f e n h« i d e. Im schönen Naturgarten, dem alt« Kastanien Schatten spenden, steht eine der größten Bühnen Berlins , auf dem ein«rstklolsiges, schnell wechselndes Varietä- programm abrollt. Für die musikalische Unterhaltung sorgt«in Orchester, dessen Darbietungen durch eine eigene Senderanlag« zu einer zweiten Bühne überlrageu werden, so daß in jedem Teil des herrlichen Gartens die lustigen Weifen ertönen. Beim selbstgekoch- ten Kaffee— die Kaffeeküch« ist immer geöffnet— und einem Gläschen Bie» oergehen die Stunden wie im Fluge. Für den Zeit- vertreib der Kinder sorgt ein kleiner Vergnügungspark, auf den» neben Schieß- und Würfelbuden, Luftschaukeln und ein Karussell ausgestellt sind. Den Höhepunkt des Abends bildet aber«in R i e s e n f e u e r w e r k. das von dem bekannten Pyrotechniker Nieland abgebrannt wird. Denn krachsnd, berstend und zischend die bunten Feuergarben zum dunllen Nachthimmel emporsteigen. füllt sich jedes Herz mn lubelnder Freude und dem Bewußtsein. «inen wirklichen und billigen Clite-Tag der Unterhaltung erlebt zu haben.___ Arbelter-Rennfahrer bei Rükk am Zg. llnll Da die Bezirks- Meisterschaften im Bahnrennen ausgetragen sind, werien die Gau- meisterfchatten am 29. Juli d. I. auf der Rütt-Arena ausgetragen. IIa. fntßer den Gaumeisterfchasten«in 50- Kilometer- Mannschaftsfahren nach Sechstageart. ein Run- denze.tfahren und ein internationaler Länder- kämpf Deutschland -Franlreich- Belgien in drei Läufen. m»l>erb«r!chl»er öfievlllchea wetterten fllelle Berlin und Umgegend _ r.7*; aSfl.."»«« döber. teil« bewöl t, teil« fiter, westliche Wmde. Jur Deutschland : Im Südwesten und Südön weiteröin heiter und S�uck wmm, im übngen Reiche meist wollt i und mäßig warm, wir geringe;iiedenchläqe ttn Nordosten und an der DflseeUlfle.
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