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haben denselben durch gerichtliche Eintragung die Rechts- wohlthaten des Syndikatsgesetzes gesichert. Latifundia Rom am perdidere, die Lati­fundien, die Zusammenfassung großer Ländereien im Einzel- besitz, haben Rom   zu Gninde gerichtet, so lautete der Klageruf schon beim Untergang der alten römischen Republik. Italien  , eins der von der Natur gesegnetsten Länder, ist die |>eimath des größten Elends. Die Umgebung Roms  , die römische Kampagna, ist der Sitz der Malaria, eines bös- artigen Fiebers. Die Frage der Verbesserung der römischen Kampagna beschäftigt gegenwärtig die italienische Deputirten- kammer. Die Landschaft wird von den großen Besitzern als Weideland benutzt und so als dauernder Sitz der verheerenden Krankheit gepflegt. Es wird zur Beseitigung derselben eine planmäßige Kultur des Landes erfordert, und zu diesem Zwecke verlangt der Abg. Menotti, daß diejenigen Grund- befltzer, die weder selbst noch durch andere ihren Besitz in der römischen Kampagna kultiviren wollen, expropriirt werden. So trägt die kapitalistische Wirthschast in sich selbst die Nothwendigkeit ihrer Beseitigung. Die belgische Regierung giebt sich die größte Mühe, den Kongoskandal zu vertuschen. In dem Prozeß Becker-Valcke zwischen zwei belgischen Offizieren, die im Kongoland gedient und einander der schmählichsten Dinge beschuldigt haben sollte vorige Woche vor dem Zivilgericht Verhandlung sein; der Termin ward aber plötz- Uch aufgehoben und die Sache vor das Militärgericht ver- wiesen. Natürlich hat dies einen sehr ungünstigen Ein- druck gemacht, zumal auch ein amerikanischer Offizier, Williams, der in Diensten der Kongogesellschaft stand, über das Treiben imdunkeln Welttheil" haarsträubende Mittheilungen gemacht hat. Hiernach hätten die europäischen 'Zivilisatoren" dort alle Laster der Eingeborenen an- genommen und von unsererKultur" nur das R a f f i n e- m e n t des Lasters hinübergebracht was mit den Mel- düngen aus anderen afrikanischen Kolonien überein- stimmt. Die Session des englischen Parlaments eilt dem Ende zu, und derBethleheniitisd)e Kindermord", d. b. die Abschlachtung der unbequemen oder aus anderen Gründen nicht erledigten Anträge hat schon begonnen. Der Antrag (die Bill) Cunningham Graham'3 auf Einführung des A ch t st u n d e n t a g e s ist unter den Opfern er wurde vorgestern mit 233 gegen 88 Stimmen dem Papier­korb überantwortet. Auf Seiten der Regierung, die natür- lich für Beseitigung der Bill ist, stimmten u. A. die Arbeiterführer" B u r t und Macdonold,-» alte Gewerkschaftler, die der liberalen Bourgeoisie seit Jahr- zehnten Hand- und Spanndienste leisten. Dem Omnibuskutscher-Streik in London  ist ein Streik der Wäscherinnen gefolgt. Das Bedeut- same liegt darin, daß von Neuem offenbar wird, wie das Bewußtsein der Klasseulage und die Einsicht von der Roth- wendigkeit der Organisation in immer weitere Kreise des Proletariats dringt und namentlich auch in diejenigen, die bisher für nicht organisationsfähig galten. Aus England geht uns folgender Appell an die deutschen   Arbeiter zu: Seit einiger Zeit befinden sich 7Sc> Ziegel-Arbeiter, die Mitglieder der National Union of GaSworkers and General LabourerS sind, gegen ihre Meister im Streik. Die Arbeiter verlange», daß die Fabrikanten ihr Ver- sprechen einlösen, wonach sie einen bestimmten Lohn zahlen wollten, sobald der Preis der Ziegelsteine in die Höhe gehe. Nun ist der Preis der Steine gestiegen, und zwar steht er höher im jetzigen Augenblick, als er ze in den letzten fünfzehn Jahren gestanden hat, dagegen ist der Lohn niedriger, als er im Laufe der letzten elf Jahre war. Die Arbeiter verlangen ferner, daß die Meister nicht das Recht haben sollen, ohne vorherige Kündigung die Arbeiter zu entlassen wie bisher, während die Arbeiter eine Woche Kündigungsfrist innehalten müssen. Abgesehen von diesen Forderungen verlangen die Arbeiter, daß das auf ihre» Lohn zurückbehaltene Geld(L ä~ 20 Pf. per 1000 Stück Ziegel) ausgezahlt werde, gleichviel ob sie selbst gekündigt oder von den Meistern entlassen wurden und daß es in Krankheits- oder Todesfällen ihren Frauen und Kindern ausgezahlt werde. Dieses Geld. welches als eine ArtKaution" gegen böswilliges Verlassen der Arbeit denn das dieselbe Lisei, die sonst vor einem zorniaen Blick und Wort von ihm scheu und stumm zurückgewichen war? Eine Flamme überloderte Llsel's ganzes Gesicht und mit bewegter Stimme sagte sie:_ Ich hin heut früh am Grab' meiner Mutter gewesen und Hab' gebetet, daß sie im Himmel bei den Heiligen Für- bitte für mich thun möchte, aus daß ich den Weg zu Deinem Herzen finde. Und ihr ganzes Leben ist an mir vorüber- gegangen und ich Hab' gebetet, daß die Mutter Gottes nur Kraft gebe, das schwere Kreuz zu tragen, das ich von heute an auf mich nehmen wollte; denn Du weißt, daß ich den Jcrg nicht lieben thu! Wenn Du entschlossen bist, dem Am- bros nimmer zu vergeben, warum soll ich das Kreuz auf mich nehmen? Ich begehre ja nichts für mich. Wenn Du ent- schloffen bist, dann freilich, Vater, dann müssen sich unsere Wege heut scheiden. Aber ich weiß, daß ich Dich erbitten werd'. Denn wie ich so gebetet hatte, da wurd' es zuletzt in mir ganz still, wie in der Kirche, und alle Unruhe und Angst war von mir genommen. Es hat mich angeweht wie ein heiliger Athem." Sie richtete ihre schlanke Gestalt hoch auf und mit leiser, doch klarer Stimme redete sie weiter, während ihre grauen Augen wie Regentropfen vor der Sonne er- glänzten. Es ist Keiner unter uns Allen, die wir den Namen Falkner tragen, der ganz rein von Schuld ist an dem Un- glück, das auf uns ruht, nicht ich, nicht Hannes, noch Am- bros, nicht Du, Vater, und nicht die Tobte. Wir Alle haben durch unsere Selbstsucht den Zorn Gottes heraus- beschworen und wir Alle werden zu Grunde gehen, wenn wir nicht einander vergeben und verzeihen. Aus Liebe zu Dir, aus Liebe zu den Brüdern, will ich das Kreuz auf wich nehmen. Ich verlange kein anderes Gluck vom Leben, als daß ich Eurer Aller Hände zum Frieden ineinander legen darf. Dann wird der Zorn Gottes gesühnt sein. Laß wich nicht ohne Hoffnuna aus der Stube gehen, sonst stürzt alles zusammen. Treib' mich nicht von Dir, wie Deine Sohne..Habe doch Barmherzigkeit mit Dir selbst! Rur   ein -mziges Wort, Bat«! Rein, gieb mir blos die Hand. zurückbehalten wird, fließt jetzt in die Taschen der Kapitalisten, sobald der Arbeiter auch nur einen Tag vor dem Schluß der Saison weggeht, entlassen wird, krank wird oder stirbt. Die geringste Hilfe vom Kontinent wäre den Arbeitern jetzt doppelt willkommen. Nicht nur deswegen, weil sie ihnen die Fortführung des Lohnkampfes ermöglicht, sondern auch als kräftiger Beweis des Solidaritätsgefühls der Arbeiter; eine mächtige Waffe gegen alle Jene, die gerade gegenwärtig alles aufbieten, um den alten Haß gegen Ausländer wieder ins Leben zu rufen. Die Union   nimmt jede Hilfe dankbar an und wird die- jenigen nicht vergessen, die sich ihrer streikenden Mitglieder in der Zeit der Roth annahmen. Da Geldeinzahlungen nach England nicht statthaft sind, wären etwaige UnterstützungenEinschreiben" zu senden an die Head Offices, Barking Road 144. E. London  . Gegen die Kornzolle. Halle, 15. Juni. Gestern sprach hier in stark besuchter Volksversammlung Reichstags- Abgeordneter Stolle gegen die Kornzölle. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen: Die heutige Versammlung erklärt sich für die Nothwendigkeit einer sofortigen Beseiligung der Getreidezölle, da dieselben den armen Mann in eine drückende Nothlage versetzen, indem sie ihm sein Haupt-Nahrungsinittel, das Brot, in großartigem Maßstabe vertheuern und der Ertrag dieser Steuer in der Hauptsache in die Taschen der Großgrundbesitzer fließt. Die Versammlung er- wartet daher von der Regierung und dem Deutschen   Reichstage, daß in dieser Frage in Bälde Wandel geschaffen werde, da sie die Getreidezölle für ein schreiendes Unrecht hält." Quedlinburg  . Hier fand am 15. Juni eine Volks- Versammlung in dem noch im Rohbau befindlichen Saale des Goldenen Ankers" statt. In der Versammlung, welche von ca. 300 Personen besucht war, referirte Reichstags-Abgeordneter A. Heine über die Kornzölle. Die vom Parteivorstand vor- geschlagene Resolution wurde mit allen gegen 3 Stimmen ange- nommen. Duisburg  , 15. Juni. Am 13. d. M. referirte Genosse Jenp aus Gelsenkirchen   in der Vereinsversammlung des hiesigen all- gemeinen Arbeitervereins, welche von etwa 150 Personen besucht war, über die Kornzölle und die Reichsregierung. Es wurde hierauf die von der Parteileitung vorgeschlagene Resolution ein- stimmig angenommen. Alsdann fand eine Diskussion statt; der überwachende Polizeibeamte fühlte sich hierbei veranlaßt, die Forderung an den Vorsitzenden zu stellen, daß die betr. Redner von dem Tische des Herrn Beamten aus sprächen, ohne solches jedoch in irgendwie zu begründen. Als der Vorsitzende den Be­amten sodann aufmerksam machte, daß er zu dieser Maßregel durchaus nicht berechtigt sei, gebot der Beamte Feierabend. Durch Zurufe weiter aufmerksam gemacht, daß er nicht der Wirth des betr. Lokals sei, nahm der Beamte nunmehr Veranlassung, die Versammlung, welche durchaus ruhig und fachgemäß verlaufen, aufzulösen. Gegen dieses gesetzwidrige Verfahren des Polizei- beamten ist der Beschwerdeweg beschritten. Suhl  . Eine am Montag, den 15. Juni, Hierselbst tagende von ca. 350 Personen besuchte Volksversammlung nahm nach einem Referat des Genossen Peus-Berlin über die Kornzölle und die Stellung der Sozialdemokratie die vom Parteivorstande vor- geschlagene Resolution einstimmig an. Freisinnige und christlich- soziale Gegner waren wohl anwesend, aber trotz wiederholter Aufforderung ergriff keiner von ihnen das Wort. Memel  , 15. Juni. Am Sonntag, den 14. d. M., fand bier- selbst eine von 500 Personen besuchte Volksversammlung statt. Referent war der Reichstags-Abgeordnete Genosse Schnitze aus Königsberg  . Es war dies seit lange» Jahren die erste Volks- Versammlung, die in Memel   stattfand. Die Versammlung verlief musterhaft, die Ausführungen des Redners wurden sehr oft durch großen Beifall unterbrochen und die imVorwärts" veröffent- lichte Protestresolution gelangte zur einstimmigen Annahme. Zum Schluß stimmten alle Anwesenden begeistert in ein Hoch auf die Sozialdemokratie ein. Diese Versammlung zeigte, daß es auch hier an der russischen Grenze unter der Bevölkerung zu dämmern anfängt. BreSlnn, 16. Juni. Wieder wurde eine Anzahl von Volks- Versammlungen in Schlesien   mit der Tagesordnung:Gegen die Kornzölle", abgehalten. In Leubusch auf dem platten Lande etwa zwei Stunden von Brieg   referirte K u n e r t. Es war dies überhaupt die erste öffentliche Versammlung, welche in dem Orte veranstaltet wurde. Zwei Volksversammlungen unter freiem Himmel" hatten die behördliche Genehmigung früher nicht erhalten. Ebenso war die Abhaltung einer öffentlichen Versammlung vor einiger Zeit durch die Wortbrüchigkeit des zum Zeichen, daß Du versuchen willst, dem Ambras   zu ver- geben." Nur einmal hatte der Klosterbauer die Augen zu Lisei aufgeschlagen, dann waren sie zu Boden gesunken und dort haften geblieben. Liebe, Liebe!" kam es jetzt aus seinem Munde.Ich glaube nicht daran.Micht Eines von Euch hat mich geliebt; denn Liebe ist gehorchen ohne Bedingung." Vater," schrie Lisei im tiefsten Schmerze auf. Bedingung gegen Bedrngung denn," fuhr er, ohne darauf zu achten, fort und hob die Augen wie mit Mühe zu ihr auf.«Schaffe mir den Ambras   her und wenn er auf dieser Stelle vor mir auf den Knien liegt, wo Du ge- kniet hast und mich rqulyüthig bittet: vergieb mir! dann dann will ich zuschauen,.ob ich's kann!" Heilige Mutter Gottes, ich danke Dir," stammelte Lisei mit gewaltsam hervorstürzenden Thränen.Vater, ich dank' Dir." Sie ergriff seine Hand-, die er ihr anfangs entreißen wollte, und küßte sie wieder und wieder. Sein Gesicht war dabei finster wie die Nacht und in seiner Brust wogte ein Chaos. Lisei ging aus ihre Kammer. Den kleinen Epheu- zweig, den sie von dem Grabe ihrer Mutter gepflückt hatte, flocht sie helmlich in ihre stattliche Brautkrone. Viertes Kapitel. Jerg rauchte auf der Laube des Klosterhofes seine Morgenpfeife, wobei er sich mit beiden Unterarmen auf das Geländer lehnte. Es war am Tage nach der Hochzeit und für eine Morgenpfcife eigentlich schon etwas spät. Lisei war be- reits längst in dem großen Hanshalt thätig. Von der Hoch- zeit wird man in dem Thale   noch lange reden. Wie wenig auch die Partie dem Ehrgeiz des Klosterbauers entsprach, o hatte er doch bei der Ausrichtung nicht gespart. St. Vigil ollte daran erinnert werden, daß er der reichste Großbauer jer Thalschaft war. Für Vefa, welche die Rolle der Haus- rau übernommen hatte, denn Lisei konnte doch nicht Braut und Wirthin zugleich sein, war es der stolzeste Tag ihres Lebens gelvesen. (Fortsetzung folgt.) Saalbesitzers unmöglich gemacht worden. Diesmal ha tten die Ge- »offen ein unter Subhastation und vollständig leersteh endes Haus für den Versammlungstag gemiethet. Jetzt kam die Versainm- lung zu Stande und nahm einen ungestörten, recht günstigen Verlauf. Die Theilnehmer an der gut besuchten Virsammlung, Männer, Frauen und Mädchen, gehörten ausschließlich der länd- lichen Bevölkerung an. Das Bureau verfügte über einen Tisch und einen Stuhl, alles stand sonst während der dreistündigen Verhandlungen; keine Erfrischung durch einen Trunk Bier oder Wasser war zu haben. In musterhafter Ruhe verharrten die An- wesenden, besonders waren es die Frauen, welche oine Aufmerk­samkeit bewiesen, die man wohl als feierliche Andacht bezeichnen darf. Die Resolution des sozialdemokratischen Parteivorstandes mit dem Bebel'schen Znsatz wurden einstimmig angenommen unter dem Beifall von greisen Dorsteuten, welche begeistert riefen: Ja, wir stimmen alle dafür; es ist eine gerechte Sache. Im Kreise Waldenburg fanden drei Protestverfammlungen in Altwasser, Jauernig und Taunhausen statt. In Verden   wurde nach einem Referat des Genossen G o t t l i e b aus Bremen   die Protestresolution einstimmig an- genommen. Dasselbe Resultat hatte eine Versammlung in Eystrup  , in welcher derselbe Redner sprach. Hemmoor  -Basbeck. Am 14. Juni fand in Basbeck eine von 200 Personen besuchte Versammlung statt. Das Referat hatte I. G. Schmalfeldt   aus Stade   übernommen. Die vom Parteivorstand vorgeschlagene Resolution, die die sofortige Ab- schaffung der Getreidezölle verlangt, wurde einstimmig an- genommen. In Achim   referirte in sehr gut besuchter Volksversammlung der Reichstags- Abgeordnete Bruhns überdie Kornzölle und die Reichsregierung". Einstimmig wurde die Parteiresolution an- genommen. In Plauen   referirte in äußerst zahlreich besuchter Versamm- lung der Abg. Kaden. Die Versannnlung nahm, wie wir neulich kurz berichteten, einstimmig folgende Resolutionen an: Die am 13. Juni im Saale desTivoli" zu Plauen   tagende öffentliche Volksversammlung protestirt gegen den Entschluß der Regierung, trotz der Brotvertheuerung die Kornzölle bestehen zu lassen. Die Versammlung erblickt in diesem Entschluß der Regierung eine schwere Schädigung der Lebensintereffen der arbeitenden Be- völkerung und ist der Ueberzeugung, daß er den Großgrundbesitzern und Kornwucherern die Gelegenheit geben wird, ihr volksver» wüstendes Treiben fortzusetzen. Die Versammlung verlangt in Anbetracht der nahezu uner- schwinglichen Höhe, welche die Brotpreise in Deutschland   unter der Herrschaft der höchsten Getreidezölle unter allen Staaten Europas   erlangt haben, die sofortige Aushebung dieser Zölle, die nur ein Schutzzoll der Reichen zu Lasten der Armen sind. Die weitverbreitete Arbeitslosigkeit, die in allen Gewerben und Industrien vorhandene Tendenz, die Löhne herabzufetzen, und die gleichzeitig vor sich gehende beständige Steigerung der Preise der unentbehrlichsten Lebensmittel machen die geforderte Maßregel zu einer gebieterischen Nothwendigkeit. Speziell verlangt die Versammlung, die sächsische Regierung möge sofort im Bundesrath die Aufhebung der jGetreidezölle beantragen. Das heutige Bureau wird beauftragt, diese Resolution der Reichs- und der Landesregierung zu übermitteln. Die am 13. Juni im Saale desTivoli" zu Plauen   tagende, von zirka 1000 Personen besuchte öffentliche Volksversammlung beschlieht, aw den Stadt- Gemeinderath zu Plauen   das Ersuchen zu stellen, folgende Resolution zu ihrem Beschluß zu erheben: In Rücksicht aus den hohen Stand der Getreidepreise und die durch dieselben hervorgerufene Nothlage ersucht der Stadt- Gemeinderath und das Stadtverordneten-Kollegium die königlich sächsische Regierung, durch ihre Vertreter beim Bundesrath für sofortige Suspension und spätere Aufhebung der Getreidezölle zu wirken." III. Die am 13. Juni im Saale desTivoli" zu Plauen   tagende Versammlung erklärt: Wenn es wahr ist, was die Agrarier sagen, daß die Landwirthschaft ohne die Zölle für sie nicht mehr rentabel sei, dann ist es Pflicht des Staates, den Grund und Boden in Gemeinbesitz zu überführen und die Bewirth- schaftung genossenschaftlich zum Wohle des gesammten Volkes zu regeln. Zwickau  . Im Stadtantheil Neudörfel fand am 13. Juni eine sehr zahlreich besuchte Volksversammlung statt, in welcher Abgeordneter Stolle über die Thätigkeit des Reichstags referirte. Gleichzeitig erhob die Versammlung Protest gegen die weitere Beibehaltung der Getreidezölle; die Resolution des Partei- Vorstandes wurde einstimmig angenommen. Zur Betreibung der Landtagswahl im Kreise Zwickau  -Land wurde ein siebengliedriges Komitee erwählt. Remscheid  , den 15. Juni. In einer gestern Abend statt- gefundenen Versammlung, welche von über 300 Personen besucht war, wurde die Resolution gegen die Getreidezölle einstimmig angenommen. Ein größeres Lokal steht uns nicht zur Ver- fügung, da die geistige Bekämpfung hier im Abtteiben der Süle besteht. Das Gemeindekollegium Schwabach   beschloß einstimmig: Ter Stadtmagistrat soll das k. Staatsministerium ersuchen, im Hinblick auf den hohen Stand der Getreidepreise und in An- belracht der ungünstigen Ernte-Aussichten bei dem Bundesrathe die sofortige Suspension der Getreidezölle und die alsbaldige Berufung des Reichstages zur Herbeiführung eines Beschlusses hierüber zu beanttagen". Es steht zu erwarten, daß der Stadt- Magistrat diesen Beschluß annimmt. I« Würzburg   wurde am Sonntag eine Protestversammlung gegen die Getreidezölle abgehalten. Die Hauvtrede hielt Re- vakteur C. O e h m e aus Nürnberg  , der insbesondere auch auf die letzten Verhandlungen des preußischen Abgeordnetenhauses Bezug nahm und die Rede des uliramontanen Abgeordneten von Schalscha geißelte. Er wies darauf hin, daß außer der Arbeiter- bevölrerung gerade die fränkische bäuerliche Bevölkerung mit ihrem Kleingrundbesitze ein hervorragendes Interesse an dem Fall der Lebensinittelzölle habe, da sie stets einen Theil des Jahres hindurch gerade in der Zeit, wen» die eigene Ernte verbraucht und höhere Spekulationspreise zu zahlen find, genöthigt ist, selbst Brot zuzukaufen. Er kennzeichnete die gegnerische agrarische Agitation in Unterfranken  , deren Führer er der Geltendmachmig unrichtiger Preisangaben bezichtigte, und bezeichnete die Ultra- montanen als mitschuldig au der Nichtsuspendirung der Ge- treidezölle. Zum Schlüsse wurde eine diesbezügliche Resolution angenommen. DviefTmZten vor KedÄckkwn. 100. Vergleichen Sie unsere Antwort unter S. 100. H. D., Streliycrstr. Wenn kinderlose Eheleute sich gegen- eitig unter Ausschluß der beiderseitigen Verwandten das Erb- recht sichern wollen, so müssen sie in eine», gerichtlichen Wechsel- �itige» Testament einander zu alleinigen Erben einsetzen. Der- jenige, der noch Eltern am Leben hat, muß denselben jedoch den Pflichttheil vermachen. R. Schleifer. Ilm 2. September 1883. A. Br., Gr. Frankfnrterstraße. In 15 Jahren.