Einzelbild herunterladen
 

Berliner Metallarbeiter!

Wählt am Sonntag die Liste A!

Am Montag, dem 3. September, beginnt der Bundestag des Algemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Hamburg .

Der Bundestag foll darüber entscheiden, ob die Tätigkeit des Bundesausschusses und des Bundesvorstandes in den lezten Jahren die Billigung der Bertreter der Bundesgewerkschaften findet und welche Richtlinien der Vorstand für die nächsten Jahre für seine Tätigkeit erhalten soll. Es ist selbstverständlich, daß diese Tagung für die gewerkschaftlichen Mitglieder von ungeheurer Wichtig feit ist. Die Berliner Metallarbeiter haben am Sonntag, dem 29. Juli, durch die

Wahl der Delegierten zum Bundestag

eine Vorentscheidung darüber zu treffen, ob sie die bisher im Sinne der Amsterdamer Gewerkschaftsinternationale betriebene Gemert­schaftspolitik billigen oder nicht. Die Berliner Generalversammlung hat sich in ihrer lezten Tagung mit der Aufstellung der Kan­didaten zum Gewerkschaftskongres beschäftigt und dabei mit über­wältigender Mehrheit

die Liste A, Liftenführer Janitschte, aufgestellt, während die Kommunisten ihre Kandidaten in der Liste B vereinigen.

Die Kommunistische Partei versucht nun mit allen Mitteln den Gewerkschaftstongreß zum Schauplah ihrer tenden­ziösen, verlogenen Politit und Taktik zu machen. Die Zentrale der Kommunistischen Partei Deutschlands hat schon seit Monaten alles in Bewegung gefegt, um von ihr fabrizierte An­träge in den Verwaltungsstellen des Deutschen Metallarbeiterver­bandes sowie anderer Organisationen, wo sie infolge der Zusam mensetzung die Mehrheit haben, durchzubringen, um dieselben als dann als von Mitgliedern der freigewerkschaftlichen Organisationen aufgestellt, auf dem Gewerkschaftskongreß zur Verhandlung zu bringen. Schon seit Wochen arbeitet die kommunistische Presse mit allen Mitteln der Lüge und Verleumdung unter Berdrehung der Tatsachen, um Stimmung für ihre Delegierten zu machen.

Besonders die Berliner Metallarbeiter werden von der Roten Fahne" bombardiert, indem man versucht, die Tätigkeit der Orts­verwaltung in den Dred zu ziehen. So behauptet man schamlos, daß die Ortsverwaltung ihre zusammengeschobene" Mehrheit dazu mißbrauche, die Unternehmer im Kampfe gegen die Arbeiterklasse zu unterstützen. Gerade die Berliner Metallarbeiter dürften am eigenen Leibe erfahren haben, wohin es führte, als ein Teil der Mitglieder den Phraseuren der Kommunistischen Partei nachlaufen zu müssen glaubte. Während der Inflationszeit wurde alles daran gefeßt, die Gemertschaftsmitglieder glauben zu machen, daß die Gewertschaftsführer sie verraten und deshalb

die Zugehörigkeit zu den Gewerkschaften überflüssig sei. Infolge dieser zerstörenden und zerseßenden Tätigkeit der Kom munisten innerhalb der Gewerkschaften war es nur möglich, daß der Verband Berliner Metall- Industrieller im Dezember 1923 die Spitzenlöhne von 0,50 Mart auf 0,43 Mart ab 2. Januar 1924 herabsetzen fonnte, und als gegen das provokatorische Vorgehen der Unternehmer die Ortsverwaltung versuchte, soweit es ihre Kräfte

Werkzeugmacherstreit bei Loewe, Radio.

Die Werkzeugmacher der Firma Loewe, Radio, in Steg­Fig hatten auf Grund der zentralen Bewegung der Werkzeug­macher Berlins bei ihrer Firma die Forderung erhoben, die der zentralen Bemegung zugrunde lag. Verhandlungen mit der gesetz­lichen Betriebsvertretung, die Ende Mai geführt wurden, brachten tein Zugeständnis. Auch in den erneuten Berhandlungen im Bei­sein des Vertreters des Deutschen Metallarbeiter- Berbandes hielt die Firma ihren Standpunkt aufrecht, eine Zulage für die Werk­zeugmacher abzulehnen. Die Löhne der Werkzeugmacher als Spe­zialarbeiter müffen als niedrig bezeichnet werden.

Da auf dem Berhandlungswege teine Einigung erzielt wurde, beschlossen die Werkzeugmacher, am 5. Juni in den Streit zu treten. Die Firma versuchte, in anderen Betrieben ihre Werk­zeuge herstellen zu lassen, die sie zur Aufrechterhaltung ihres Be triebes benötigte. Sie wandte sich auch an Firmen im Reiche, um Streitarbeit herstellen zu lassen, was jedoch von der Organisation unterbunden wurde. Da nun mit der Möglichkeit zu rechnen ist, daß weitere Versuche unternommen werden, Streitarbeit in anderen Betrieben anfertigen zu laffen, ersuchen wir die Werkzeugmacher von Groß- Berlin, machiam zu sein, und etwaige Arbeiten für den Betrieb Loewe, Radio, als Streitarbeit abzulehnen; es muß jedoch zuvor der Dr ganisation davon Mitteilung gemacht werden.

Die Firma versuchte auch Streitbrecher für ihren Betrieb zu gewinnen. Bis zur Stunde war es möglich, diese sogenannten ,, an­geworbenen Streitbrecher" wieder aus dem Betrieb zu entfernen. Da die Firma offenbar nicht geneigt ist, auf dem Wege der Verhandlung mit dem Deutschen Metallarbeiter- Verband diesen Konflikt aus der Welt zu schaffen, fann noch mit einer längeren Streitbeuer gerechnet werden. Wir ersuchen deshalb alle Wert­zeugmacher, Solidarität zu üben und die streifenden Kollegen in jeder Hinsicht zu unterstützen.

Die Werkzeugmacher der Firma Loewe, Radio, sind entschlossen, wenn die Firma weiter auf ihrem ablehnenden Standpunkt be­harrt, den Kampf unermüdlich weiterzuführen.

Wiederaufnahme der Arbeit bei Kühne. In der im Rosenthaler Hof" am Dienstag stattgefundenen Bersammlung der Streifenden von der Firma Karl Kühne, Wein­effig, Mostrich und Konservenfabrit, berichtete Schmih vom Verband der Nahrungsmittel- und Getränkearbeiter über die am Montagabend unter dem Vorsitz des Herrn Dr. Riese als Un­partelischen geführten Verhandlung. Das Ergebnis der Ver­handlung ist:

Die Arbeitszeit beträgt 47 Stunden wöchentlich, bzw. 8 Stunden pro Tag, Sonnabends 7 Stunden. Arbeiterinnen unter 18 Jahre erhalten eine Stunden­lohnzulage von 14 Pf., insgesamt wöchentlich 6,58 M.; Arbeiter 17 Pf. 3ulage, wöchentlich 7,99 M.; Essig arbeiter 15 f. Zulage, wöchentlich 7,05 m.: 5 andwerker, Müller, Heizer und Böttcher eine Stundenlohnzulage von 9 bis 17 Pf. oder wöchentlich 4,23 bis 7,99 M. Kutscher:

Bulage möchentlich 5,50 M.; Kraftwagenführer wöchent fich 15 M. Ueberstunden werden wöchentlich für die Betriebsarbeiter mit 25 Broz, für Kutscher und Kraftwagenführer mit 15 Broz. bezahlt. Sonst erhielt das im Fuhrpart beschäftigte Personal über­haupt feine Bezahlung für die mehrgeleistete Arbeit

Sonntagsarbeit wird mit 50 Proz. Aufschlag bezahlt. Ebenfalls erhalten die Kutscher für Pferdepflege am Sonntag, mofür sonst nichts bezahlt wurde, Bezahlung nach der geleisteten Stundenzahl

Beffere bisherige Bestimmungen in der Lohnzahlung bleiben bestehen 2phnnachzahlung erfolgt ab 17 Juli 1928. Dauer des Bohrabtommens bis zum 31. Dezember 1928. Zum Abschluß eines manteltarifpertrages zweds Regelung bes Urlaubs uim. murde festgestellt, daß innerhalb zwei

irgendwie zuließen, die Arbeiterschaft geschloffen zur Niederlegung der Arbeit zu bewegen, gelang es leider nicht, daß in allen Be­trieben dem Rufe der Verwaltung Folge geleistet wurde. So ge­lang es damals den Unternehmern, den Abbau der Löhne durch zuführen und das Verhältnis der Frauenlöhne von 75 Prozent auf 65 Prozent der Männerlöhne herabzudrücken. Die Ortsver­waltung bemühte sich dann wiederholt, in der Zeit von 1924 bis 1927 einen Lohntarif zustande zu bringen, weil sie sich bewußt war, welche schweren Schädigungen der tariflose Zustand für die Berliner Metallarbeiter in sich barg. Auch die Verhandlungen im September 1927 scheiterten an dem Widerstand der Unternehmer, die als Spizenhöchstlohn 0,81 Mart anboten.

Erst der Streit der Werkzeugmacher im Februar 1928 ermöglichte es, daß endlich die Berliner Metallarbeiter in der Lohntariffrage einen Schritt vorwärts tamen. Gerade während des Werkzeugmacherstreits hat die Kommunistische Partei alles versucht, um die Geschlossenheit und Ein­heit der kämpfenden Metallarbeiter zu stören, indem sie den leitenden Personen offenen Berrat vorwarf, um so Mißtrauen unter die Arbeiter zu säen, wodurch sie die Unter­nehmer in ihrer Rücksichtslosigkeit nur stärkten, da dieselben ja wußten, daß die Kampffähigkeit in demselben Augenblid ausseßte, wenn die Kommunisten eine derartige Propaganda betrieben.

Wenn der jet abgeschloffene Lohntarif auch nicht allen Wünschen der Arbeiterschaft der Berliner Metallindustrie nachtommt, so ist jedoch die Grundlage für einen weiteren Ausbau des Lohntarifes gegeben. Auch in der Frage der Arbeits­zeit haben die Berliner Metallarbeiter mit Hilfe der Ortsverwal tung und der Organisation in der Frage der Ueberstunden Vor­teile erringen fönnen. Auch hier muß gesagt werden, daß nicht durch Kraftmeiertum, das besonders von den Wortführern der Kommunisten gestellt wird, die Interessen der Arbeiterschaft am besten gewahrt find, sondern durch systematische Arbeit, wie sie die Gewerkschaften seit ihrem Bestehen betrieben haben.

War es den Kommunisten bei der Verbandstagswahl am 2. Juli noch möglich, einen Sieg" davonzutragen, so hat es fich dennoch gezeigt, daß eine Ernüchterung

bei den Metallarbeitern eingetreten ist, die bisher jeder Parole der Kommunisten folgten. Dieses zeigt auch das relativ starte An­wachsen der Amsterdamer Stimmen bei der Verbandstagswahl.

Darum gilt für alle diejenigen, die die alte bewährte Taktik der Gewerkschaften als die richtige erkannt haben, alles daran zu setzen, um die Gleichgültigen und Lauen aufzurütteln

und sie zu veranlassen, daß fie am 29. Juli 1928 in der Zeit von 8-2 Uhr ihre Stimmen für die Liste A abgeben. Denn die Dele­gierten der Liste A, die in jahrzehntelanger Gewerkschafts­funktionärtätigkeit ihre Pflicht und Schuldigkeit getan haben, bieten die Gewähr dafür, daß die Interessen der Berliner Metallarbeiter fo vertreten werden, wie es für die Verbesserung ihrer Lohn- und Arbeitsbedingungen notwendig ist.

Darum versäume niemand, am Sonntag zur Wahl zu erscheinen und seine Stimme für die Liste A abzugeben!

Wochen in Verhandlungen über den von der Organisation ein­gereichten Manteltarifvertragsentwurf verhandelt werden muß. Der Schiedsspruch bestimmt weiter, daß alle Streifenden wieder eingestellt werden. Die Streiftage gelten nicht als Unterbrechung des Arbeitsverhältnisses. Maßregelungen dürfen nicht stattfinden.

Bon der Firma wie von den Streifenden wurde der Schieds­spruch angenommen und die Arbeit von den 153 Streifenden am Dienstag um 12% Uhr wieder aufgenommen.

Mit oder ohne gewerkschaftliche Führung? Baudelegierte und zwischentarifliche Lohnerhöhung.

Die Baugewerkschaft Berlin des Deutschen Baugewertsbundes hatte zu Montag abend nach dem Gewerkschaftshaus ihre Bau­delegierten berufen, um mit ihnen über die von der Berliner Zahl­stelle des Zimmererverbandes ,, eingeleitete" zwischentarifliche Lohn­bewegung zu beraten. Der Vorsigende Genosse Drügemüller fnüpfte in seinem Referat an den am 26. Juni von den Funktionären der Zimmerer gefaßten Beschluß an, in dem von allen am Berliner Bezirkslohntarif beteiligten Bauarbeiterorganisationen die Durch fegung einer zwischentariflichen Lohnerhöhung gefordert wird. Drügemüller legte den Baudelegierten zunächst einmal dar, daß feine Gewerkschaft beim Bestehen eines Tarifvertrages Rampfmaßnahmen ergreifen fönne, die eine außertarifliche Lohnerhöhung zum Ziele haben. Genau so wie die Unter­nehmer an die Einhaltung des Tarifvertrages gebunden sind, sind es auch die Gewerkschaften. Es bedürfe wirklich feiner Propheten gabe, um voraussagen zu können, daß der Verband der Baugeschäfte Berlin ein Schreiben der Organisation ablehnend beantworten würde, in dem die Forderung nach einer zwischentariflichen Lohn­erhöhung erhoben wird. Eine Organisation, die auf ihr Ansehen Wert legt, müsse es sich reiflich überlegen, solche Forderungen auf­zustellen, deren Bewilligung fie eben megen der tariflichen Bindung nicht erzwingen fann.

Drügemüller berichtete auch über die gemeinsame Sigung mit den Borständen der Zimmerer und der Maschinisten und Heizer, in der die Vertreter des Zimmererverbandes auch nichts Pofitives barüber sagen fonnten, wie sie sich bei einer ablehnenden Haltung Der Bauunternehmer die Durchsehung einer zwischentariflichen Lohn erhöhung mit gewerkschaftlichen Mitteln denken. Die Vorstände des Baugewertsbundes und des Verbandes der Maschi­nisten und Heizer haben ein solches Experiment abge­lehnt, weil es von vornherein zum Mißlingen verurteilt ist. Es gibt aus der jeßigen Situatica feinen anderen Ausweg, als alle Kräfte zu sammeln für die Lohnbewegung im September, bei der die Organisation alles aufbieten wird, die infolge der Teuerung überholten Löhne der Bauarbeiter einer gründlichen Korrektur zu unterziehen.

Bon der Mehrzahl der Diskussionsredner wurde anerkannt, daß die Organisation in der Frage der zwischentariflichen Lohnerhöhung nichts unternehmen könne. Verschiedene Redner traten dafür ein, daß auf den einzelnen Baustellen versucht werden müsse, eine über­tarifliche Lohnzulage zu erwirken. Genosse Drügemüller zeige, daß dabei in den meisten Fällen nichts herausspringt. Er warnte in seinem Schlußwort davor, weil auch hier die Erfahrung forderte zum Schluß noch einmal auf, überall rege für den Bau­gewerksbund zu agitieren, damit bei der Lohnbewegung im Herbst die gesamte Bauarbeiterschaft gerüstet basteht.

Metallarbeiteraussperrung.

3m Bezirk Dillenburg und Kreis Biedenkopf .

Der Arbeitgeberverband der Siegerländer Gruben und Hütten, Sig Stegen, fündigte zum 25. Juli der gesamten Arbeiterschaft, bie dem Tarifvertrag für die Eisen- und Metallindustrie an der Dill und oberen Lahn unterstehen. Von der Aussperrung dürften zunächst 6000 bis 7000 Arbeiter betroffen werden. Die Differenzen nahmen vor einigen Wochen im Eisenwert

Burgerhütte bei Herborn ( Dillfreis) thren Anfang. Die Ur fachen sind:

Den Former n der Burgerhütte und einigen anderen Wer­ten wurden vor Jahresfrist die Akkordpreise um 10 Proz. gefürzt. Während bei der Mehrzahl der Betriebe der Abzug in besseren Konjunkturverhältnissen wieder rückgängig gemacht merden fonnte, weigerten sich die Burgerhütte und etliche Firmen im Kreis Biedenkopf hartnäckig, den Wünschen der Arbeiter auf 2tfordpreiserhöhung nachzukommen. Daraufhin stellten die Former der Burgerhütte die Arbeit ein. Die übrige Arbeiterschaft des Werkes wurde 14 Tage später entlassen.

Die bisherigen Tarife waren bereits von den Gewerkschaften gekündigt. Zwischenzeitlich wurden indessen für die genannten Lohngebiete Tarife geschaffen und für rechtsverbindlich er­flärt. Die Former der Burgerhütte beharrten jedoch weiter auf ihrer nur allzugerechten Forderung.

Neue Verhandlungen führten wegen des allzu geringen Entgegenkommens der Unternehmer zu feinem Resultat. Am geftrigen Dienstag wurde ein letter Versuch zur eventuellen Beilegung des Konflikts unternommen. Scheitert dieser Schritt, so tritt die Aussperrung, die auf einstimmigen Be­schluß der Unternehmer gefaßt wurde, in Kraft. Die Folgen sind noch nicht absehbar. Die Erbitterung über die Unnachgiebig­feit der Unternehmer, die im allgemeinen eine glänzende konjunktur haben, geht weit über die Kreise der Arbeiterschaft hinaus.

Die Arbeiterorganisationen nehmen in den nächsten Tagen erneut Stellung zu der gesamten Situation. Soviel kann je­boch heute schon gesagt werden, daß der Deutsche Metall­arbeiter Verband seine im Rampf stehenden Mitglieder mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln schüßen wird.

Dillenberg, 24. Juli.

Die Berhandlungen im Lohnstreit in der Eisenindustrie des Dill­gebietes find ergebnislos geblieben. Neue Verhandlungen sind auf Mittwoch angesetzt.

Eine spätere Meldung besagt: Die für Mittwoch angefehten Verhandlungen zur Beilegung des Streites in der Metallindustrie finden nicht statt, so daß am heutigen Mittwoch nach Schichtschluß die vom Arbeitgeberverband der Siegerländer Gruben und Hütten, Sitz Siegen, für die Hüffen- und Metallindustrie an der Dill und oberen Lahn verfügte Generalausfpetrung in& raft friff.

Neuer Textilschiedsspruch. Für Westsachsen.

Dresden , 24. Juli.

Bei den heutigen Berhandlungen über die Arbeitszeit in der westfälischen Textilindustrie vor dem Arbeits- und Wohlfahrts. ministerium ist ein neuer Schiedsspruch ergangen, den die Unter nehmer bereits angenommen haben. Die Arbeiter haben sich ihre Erklärung bis zum Montag, den 30. Juli, mittags 12 Uhr, vorbehalten. Für den Fall, daß die Arbeitnehmer ablehnen sollten, haben die Unternehmer bereits die Verbind= lichfeitsertlärung des neuen Schiedsspruchs beantragt.

Die falsche Fünftagewoche.

Bon morgen Donnerstag ab wird auf den Eisen- und Stahlwerten Hoesch wegen Mangel an Aufträgen in allen Betrieben außer der Abteilung Drahtverfeinerung nur noch an fünf Tagen in der Woche gearbeitet werden.

Einigung im Saargebiet?

Saarbrüden, 24. Juli. ( Eigenbericht.)

Die Regierungskommission des Saargebiets hatte die Führer der Gemertschaften am Dienstag zu einer Besprechung über die Lohnforderungen der Belegschaften eingeladen. Die Arbeiter­vertreter trugen nochmals die Forderungen der Bergarbeiter vor. Sie ließen gleichzeitig feinen Zweifel darüber, daß bei einem weiteren waltungsrats der Saargruben am 1. Auguft mit einem allge ablehnenden Berhalten der Bergwerksdirektionen und des Ver­meinen Streif zu rechnen sei.

Die Regierungstommission gab die Zusicherung, fich nut dem Problem zu befaffen und auf eine befriedigende Lösung der Lohnfragen hinzuwirken.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Heute, Mittwoch, 19% Uhr, tagen die Gruppen: Baumschulenweg : Gruppenheim Jugendheim Ernststr. 16. Bortrag: Das gewertschaftliche Bildungswesen als Fundament gewerkschaftlichen Wachstums." Süden, Südwesten: Gruppenheim Städtisches Jugendheim Nordstr. 11( Fabrikgebäude). Lichtbildervortrag: Wandern und Schauen." Rentölln: Gruppenheim Jugend­heim Bergftr. 29( Sof). Schachlehrabend. Weißensee: Gruppenheim Weißen­Heide." fee, Bartstr. 36. Lichtbildervortrag: Eine Wanderung durch die Lüneburger uns! Zentrum: Gruppenheim Jugendheim Zehdenider Str. 24/26. Unter Außenspielabende ab 18 Uhr: Webbing- Beppelinplag: Spiel und Tanz auf der großen Wiese im Schillerpart. Oftkreis: Spielabend auf dem Sportplaz Friedrichshain. Oftkreis: Uebungsabend für den 12. August im Jugendheim des Verkehrsbundes, Engelufer 24/25, Aufgang B, parterre.

-

-

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute find folgende Beranstaltungen: Often: Jugendheim der Schule Litauer Str . 18. Wir halten Kurzreferate. Stralan: Jugendheim der Schule Goßlerstr. 61, Nähe Rubolfplak. Lieberabend( Instrumente und Liederbücher mitbringen). Webbing- Gesundbrunnen : Jugendheim Schönstedt­ftraße 1( edigenheim 5 Tr.). Bortrag: Jugend und Theater." Referent Georg Heilbrunn. Neukölln: Jugendheim Böhmische Str. 1/4. Bortrag: Unser Wandern." Referent Werner Deder. Nordwest: Realgymnasium Schleswiger Ufer 14. Bortrag: 50 Jahre Kampf um den Sozialismus." Refe­rent Dr. Mar Schütte. Spandau : Jugendheim Lindenufer 1. Löns- Abend. Sübaft- Treptow : Jugendheim Wrangelstr. 128. Vortrag: Die Entwicklung und Bedeutung des Bertehrswesens."

-

SPD ..Metallarbeiter, 7. Bezirk. Donnerstag, 26, Juli, 16% Uhr, wichtige Besprechung bei Richter, Maybachufer 5. Jeder Betrieb muß unbedingt ver treten fein. Partei- und Verbandsbuch legitimiert. Metallarbeiter Neukölln. Fraktionsversammlung aller SPD. - Genossen am Donnerstag, 16½ Uhr, in der Maresch- Klause, Marefchstraße.

Deutscher Baugewerksbund, Bengewerkschaft Berlin . Achtung, Bauarbeiter! In dieser Woche ist auf jeder Baustelle eine statistische Erhebung der vom Bau­gewerksbund erfaßten Gruppen. Jede Pauftelle muß einen Fragebogen aus füllen. Soweit Baustellen vorhanden find, die noch nicht im Befig eines Fragebogens find, werden die Rollegen ersucht, ihn im Bureau, Zimmer 55, beim Kollegen Schäde anzufordern. Achtung, Beiratsmitglieber! Nächste Sigung Donnerstag, 26. Juli, 17 Uhr. Schriftliche Einladung folgt. Der Bereinsvorstand.

-

Berantwortlich für Politit: Bictor Schiff: Wirtschaft: G. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eglorn: Feuilleton : R.$. Döscher; Lotales and Sonstiges: Fris Raritäbt; Anzeigen: Tb. Glede; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag, G. m. b. 5., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruderet und Berlagsanstalt Baul Ginger v Co., Berlin SB 68. Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage unb Unterhaltung und Wissen".

STAATL

Natürliches

Mineralwasser

FACHINGEN

Zur Gesund­haltung!

Fachinger Versandstelle, Berlin SW11 Schöneberger Str. 168. Tel. Lützow 8260-61