Ein Ausflug nach Kuhle Wampe".
Bampe?
Berlins fleinster„ Vorort".
,, Ruhle Wampe" ist das fleinste Dörfchen im Berliner Gebiet und liegt neben den Dörfern, Chemulpo" und Klein Riederig". Dabei ist Klein- Rlederig ein Ulfname, während in Chemulpo der russisch japanische Krieg von 1904/5 Pate gestanden hat: Bor Chemulpo , dem wichtigsten toreanischen Hafen, fand als Eröffnung des Kriegszustandes zwischen Petersburg und Tokio am 9. Februar 1904 ein Seegefecht statt, bei dem zwei russische Kreuzer versenkt wurden. Und Kuhle Der Berliner denkt sicher, wir wollen ihn uzen! In Berlin soll es Dörfer geben mit so tomischen Namen, Jawohl, die drei gibt es, einige bestehen sogar schon 17 Jahre, find aber nicht etwa mit Kleinbahnen zu erreichen. Wer die Dörfchen besuchen will, braucht nur mit der Vorortbahn bis Rahnsdorf zu fahren. Dort an der Nerdspite des Müggelsees liegen sie doch, nur in den Monaten von Mai bis September sind sie zu finden. Im Mai, gewöhnlich acht Tage vor Pfingsten, treffen die Bes wohner ein. Auf Leiterwagen, auch per Auto, wird das Haus" mitgebracht. Der Gemeindevorstand( alias der Vereinsvorsitzende) bestimmt die Pläge in dem zugewiesenen Gebiet. Dort wird dann das Zelt errichtet und mit Mobiliar ausgestattet. Schlafgelegenheiten sind die Hauptfache. Wer großen Komfort liebt, bringt sich einen Schrant mit, der auch im Belt Plaz findet. Der
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Embe
Rochherd steht neben dem Zelt, und dann ist die Einrichtung tomplett. Rund um die Zelte werden Anlagen getätigt". Der eine pflanzt eine leine Hede, ein anderer wieder macht aus Knüppelholz einen 3a un. Selbstverständlich weisen die Dörfer Grünanlagen auf, die von den Zeltbewohnern gemeinsam betreut werden. Durch sie führen fleine Wege, die zu den Nach barzelten führen. Aus Kieferästen werden die schönsten Gartenmöbel, fleine Stühle und Tische gezimmert, an denen die Hauptmahlzeiten eingenommen werden und mancher Stat geflopft wird.
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Selbstverständlich bildet jede Gemeinde einen Verein, dem es obliegt, darauf zu achten, daß die Dorfbewohner auch ihre staatsbürgerlichen Pflichten erfüllen. Die kleinen Dorfgemeinden beruhen auf einer Genehmigung des Bezirks Köpenid, der allerdings vom Vereinsvorstand verlangt, daß er für Ruhe und Ordnung forgt. Wie im Dorf das Schulzenamt kenntlich gemacht ist, so hier das Zelt des Vereinsvorsigenden! Er wird ausgefragt. Er nimmt eine furze Zeit die Piep" aus der Mundecke und berichtet über seine Aufgaben:„ Das schwierigste war, den Berliner Ausflüglern, die hier vorbeispazieren, anzugewöhnen, daß sie den Wald sauber halten. Wir haben die Verpflichtung übernommen, 100 Meter im Umkreis für Sauberfeit zu sorgen. Sonft gibt es noch eine Reihe ungeschriebener Gesetze. Da Zelte nicht zu verschließen sind, muß ein ständiger Wachdienst eingerichtet werden, der aufpaßt, daß nicht etwa Berliner Wohnungslose sich einnisten. Jeder läßt sein Belt aufgebaut, auch wenn er für ein paar Tage in Berlin bleibt. Die Bewachung nachts ist sehr einfach. Einmal würde sich jeder Fremde in den Zeltschnüren den Hals brechen, und wer durch
die Hindernisse glücklich hindurchfommt, wird von den unben gefaßt. Wie überall, gibt es auch bei uns Dorftöter, die auch ihre Hütte haben, und jedem nicht Drtsansässigen in die Waden greifen."
Hier in diesen Dörfern hat jeder flein angefangen. Die meisten Bewohner sind einfache Arbeiter, die auf einige Wochen aus den Großstadtwohnungen flüchten wollen. Da langt es zuerst nur zu einem kleinen primitiven 3elt, in dem man nur nachts hineinfriecht, um, aufgerollt wie eine Schlange, zu schlafen. Nach fleißigem Sparen kommt dann ein Erweite rungsbau Der größte Lugus ist ein 3 elt, in dem man aufrecht stehen fann. Ganz fürnehme" Einwohner haben zwei 3elte, ein Wohn- und ein Schlafzelt, aneinandergebaut.
Lustiges Leben herrscht dort draußen in den Beltdörfern. Bei Spiel und Sport verbringen die kleinen Dorfbewohner ihre Zeit. Die großen angeln, schwimmen, rudern und warten mit der Piep im Mund, bis der Herbststurm sie alle wieder zurücktreibt in die Großstadtmauern.
Zu einer teuren Sommerreise reicht es nicht, in der Natur will der Großstadtmensch eine Zeit leben; so pact er ſein Belt ein und baut sich selbst eine Sommerwohnung an den märkischen Seen.
Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle Berlin und Umgegend.( Nachdr. verb.) Wechselnd wolkig, vereinzelt leichte Regenschauer, westliche Winde bei wenig geänderten Temperaturen. Deutschland : Im Norden unbeständig mit Regenschauern, auch im | Süden Uebergang zu veränderlichem Wetter.
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