Einzelbild herunterladen
 

-

5 Mill. Dollar gegründet worden. Der Universitätsdirektor Harper| selben zu ersehen, daß das zweite Siegel sehr vorsichtig so auf Arbeit. Seine Meinung ging dahin, daß die Lohnarbeit im all­batte, als Bennis eine Rede über den großen Eisenbahnstreit ge- geklebt war, daß es das erste fast genau deckte. Daffelbe gemeinen vorzuziehen sei, jedoch müßten die Möbelpolirer mit halten und darin das Verhalten der Eisenbahnen einer scharfen Manöver war mit einem zweiten vorgelegten Schreiben, welches der Attordarbeit vorläufig noch rechnen, da die Organisation Kritik unterzogen hatte, Bennis gesagt, er könne sich in keinem dem Troll früher zugestellt worden war, gemacht worden, doch jedenfalls noch nicht start genug wäre, um die Affordarbeit bei Klub der Stadt mehr sehen lassen, ohne wegen dieses Verhaltens bestritt Heinrich, von diesem Fall etwas zu wissen. Beuge der nächsten Lohnbewegung abzuschaffen. Im übrigen gäbe es eines Gliedes der Universität zur Rede gestellt zu werden. Bei Amtssekretär Mier war der Ansicht, daß Heinrich geglaubt, es Mängel in der Lohn- sowie in der Attordarbeit. Vor allen Dingen einer anderen Gelegenheit bemerkte er Bennis gegenüber, sie handle sich in dem Briefe an Troll um einen Bescheid auf eine wäre es erste Aufgabe, die Auswüchse des Afford- wie des dürften die andere Seite", von der fie das Geld bekämen, nicht Beschwerde gegen den Amtsdiener Schmidt, und da Heinrich mit Lohnsystems zu beseitigen. So solle denn jeder bei jeder passenden verstimmen. Ja, einer der Direktoren sagte zu Bennis:" Es ist diesem eng befreundet war, habe er sich behufs Mittheilung an Gelegenheit für die Organisation agitiren, damit die indifferenten eine Schande, daß ein Mann in Ihrer Stellung es wagt, zu be- Schmidt von dem Inhalt Renntniß verschaffen wollen. Hätte Kollegen endlich, aus ihrem Schlummer erwachend, sich dem haupten, daß die Eisenbahnen nicht mit reinen Händen ins Gericht Heinrich wirklich den Briefumschlag fettig gemacht, so hätte er Verbande anschließen und dieser genügend gestärkt wird; dann tommen können; es ist schmachvoll." im Amtsbureau um neue Kouvertirung ersuchen können, er werde es auch gelingen, etwas Ersprießliches zu leisten. Die Harper hat nunmehr verlegenheitshalber die Fähigkeiten selbst, das mußte er wissen, durfte den Brief nicht öffnen. Diskussion bewegte sich im Sinne des Seferenten. Unter Ver­Bennis herabzusehen gesucht, doch scheint ihm niemand zu glauben. Der Gerichtshof erachtete den Angeklagten der Verlegung des schiedenem ersuchte H. Schulz die Kollegen, daß in den Kurz nach der Entlassung von Bennis schenkte Rockefeller   der Briefgeheimnisses für schuldig und verurtheilte denselben zu Werkstätten, wo noch keine Fragebogen ausgefüllt sind, das Vers Anstalt eine Million Dollar und versprach, wenn von anderer 20 M. Geldstrafe, ev. 4 Tagen Gefängniß. fäumte so schnell wie möglich nachgeholt wird. Zum Schluß Seite bis zum 1. Januar 1900 zwei Millionen aufgebracht würden zur Erweiterung der Universität, wolle er zwei weitere Rallweit am Tage vor der Entlassung aus dem Dienste aus der Arbeiterpresse, diese fleißig zu unterstützen. Ein Nacheakt wurde von dem Dienstmädchen Johanna ersuchte Hermann Suitner unter Betonung des Werthes geführt, weshalb sie sich wegen Sachbeschädigung vor der fünftenovi Jan Straffammer des Landgerichts I   zu verantworten hatte. Bei der te Frau Kaufmann Poppenberg diente die Angeklagte zwei Monate b hatte, bevor der Wechsel stattfand, noch die Fenster im Salon zu puzen. Hierbei bediente sie sich einer Leiter und benutte die Gelegenheit, die Stehleiter an das Vertikom Monftreprozeß wegen angeblicher Polizeibeleidigung. zu schieben, um das darüber hängende Delgemälde zu beschädigen. Friedrichsort   gestrandet. Durch Losreißen des Anters des Zoll­Gin umfangreicher Beleidigungsprozeß follte geſtern vor der Dieses stelt in Lebensgröße den Haussohn bar. Mit einem wachtschiffs wurde die Kabelleitung zerstört. S. Strafkammer des Landgerichts I   gegen unseren Genossen Reichs- Messer stach die Angeklagte in das Bild, so daß vier scharfe Karl" mit einer Jolle in der Eckernförder Bucht   am 3. d. Mr. Bei einer Kollifion des Panzerschiffes ,, Friedrich tags- Abgeordneten Arthur Stadthagen   verhandelt werden. Schnitte im Gesichte und am Halse des Porträts sichtbar waren. In dem kürzlich gegen ihn stattgehabten Prozesse blieben einige Die Angeklagte bestritt ihre Schuld und behauptete, daß der 16jährige ist der Matrose Friedrich Blessée von der 4. Kompagnie der Punkte unerledigt, weil der Angeschuldigte eine eingehende Beugen Sohn von dem Nebenzimmer aus mit einem Pfeile auf das Bild ge- 1. Matrosendivision ins Wasser gefallen und ertrunken. Die vernehmung darüber verlangte, daß thatsächlich eine Anzahl Per- schoffen habe. Diese Behauptung wurde widerlegt, da sich der Leiche ist geborgen. fonen von Polizeibeamten auf den Wachen und dem Wege dahin ge- Gerichtshof selbst von den beschädigten Stellen überzeugte, die mißhandelt worden seien. Auch eine Beleidigung des Land- deutlich von einem Messer herrührten. In anbetracht der ge: gerichtsdirektors Brausewetter stand noch zur Verhandlung aus. meinen Gesinnung, sowie des entstandenen Schadens wurde auf Zum gestrigen Termin waren über 100 Beugen geladen, wovon eine Gefängnißstrafe von 14 Tagen erkannt. etwa die Hälfte Schußleute waren. Der große Schwurgerichts­faal vermochte die Zeugen kaum zu fassen.

Millionen hinzufügen. Die Freiheit der Wissenschaft ist überall, wo der Kapitalismus herrscht, ebenso eine Chimäre, wie die Frei heit der Person.

Gerichts- Beifung.

811

Soziale tebericht.

Vermischkes.

Aus Kiel   wird gemeldet: Gin orfanartiger Weststurm tobt feit der Mittwoch Nacht. Eine dänische Galeasse ist bei

folgende Notiz: Folgen eines dummen Scherzes. Der aus Der Duisburger General- Anzeiger" brachte dieser Tage Uerdingen   gebürtige, jetzt in Metz   seiner Militärpflicht Genüge leiftende Rekrut it. erhielt kürzlich einen Brief mit dem Post­fiempel Uerdingen  " in großem blauen Konvert und dem Absendervermert A. Bebel aus Chemnit". Infolge dessen gerieth St. in den Verdacht, mit dem sozialdemokratischen Führer befreundet und selbst Sozialdemokrat zu sein. Der Brief wurde in Gegenwart höherer Offiziere geöffnet, er enthielt nur einen falschen Hundertmarkschein, eine Berlobungsfarte von R. fernstehenden Personen, eine Ziehungsliste der Marien­burger Geldlotterie und vier 10 Pf.- Marten. S. wurde sofort einer Leibesuntersuchung unterworfen, und später wurden auch feine fämmtlichen Sachen, Spind und Bett untersucht. Der R. fchrieb einem feiner hiesigen Freunde, er möchte den anonymen Ab­sender aufspüren. Bald gelang es auch, den Thäter in der Person des Schantwirthes J. E. zu entdecken. Ein Leumundszeugniß des Herrn Bürgermeisters, sowie seiner früheren Arbeitgeber, der Firma . B. u. Ko., das, wie man hört, sofort an den Chef des Regiments abgesandt wurde, wird dem unglücklichen Soldaten wohl helfen. Etwas bleibt aber vielleicht hängen, und das hat er dann einem dummen Scherz zu verdanken."

3 fam nicht zur Verhandlung, nur sämmtliche Zeugen wurden zivecks ihres erneuten Ladung Dem später zu erwartenden Riesenprozesse festgestellt. Der erste Bürgermeister Münchens   versprach einer Lem Gerichtshofe war der am Mittwoch Nachmittag gefaßte Deputation der Arbeitslosen thunlichst Zuweisung Beschluß des Reichstags betreffs der Aussehung des Verfahrens von städtischen Winterarbeiten, sowie eine von den Arbeitslosen gegen den Abgeordneten Stadthagen   während der Daner der erbetene Aenderung des Statuts des städtischen Arbeitsamts in Tagung, zugegangen und es mußte selbstverständlich diesem Bedem Sinne, daß die dort zuerst angemeldeten und von diesen schluffe stattgegeben werden. wieder die Verheiratheten und in München   Heimathsberechtigten bei der Vergebung von Arbeit zuerst berücksichtigt werden sollen. Von den Gewerbegerichten. Aus Württemberg  wird uns geschrieben: Die Gewerbegerichte nehmen an Zahl immer mehr zu, doch bedarf es an den meisten Orten erst des energischen Eingreifens der Arbeiter, bis eines errichtet wird. Aehnlich wie kürzlich in Schwäb. Ha II beschlossen nun auch in Ebingen  ( Württemberg  ) die bürgerlichen Kollegien die Ein­führung eines Gewerbegerichts, doch haben die Arbeiter fich vorher an beiden Orten erst beschwerdeführend an die Kreis­regierung wenden müssen. In Oberndorf  , dem Sige der Mauser'schen Gewehrindustrie, wurde die Errichtung eines ชิน Gewerbegerichts abgelehnt. Württemberg   besitzt zur Zeit Der Hamburger Hammerstein. Aus Hamburg   wird dem 16 Gewerbegerichte; in allen Städten mit mehr als 15000 Gin B. T." berichtet: Der Redakteur Wald, welcher die hiesigen wohnern, mit Ausnahme der zweiten Residenz Ludwigs- antisemitischen Blätter Abwehr" und" Deutsche Reform" redi burg  , befinden sich jetzt solche.

Wegen vorzeitiger Veröffentlichung einer Stelle aus einer Anklageschrift wurde gestern unser Genosse Jacobey vom " Sozialdemokrat" vor der IV. Strastammer des Landgerichts I  zur Verantwortung gezogen. Unter der Ueberschrift Der dolus eventualis geht um!" hatte der Angeklagte im Sozialdemokrat" einen Baffus aus einer gegen einen gewissen Zimmermann in Chemnitz   erhobenen Anklage wörtlich wiedergegeben. Der An­geklagte machte geltend, daß er durch die Wiedergabe dieses furzen Abschnitts nicht gegen die§§ 17 und 18 des Preßgefezes ver­stoßen habe und zahlreiche andere Blätter vor ihm auch jenen Paffus abgedruckt hätten. Der Staatsanwalt beantragte 100 m. und der Gerichtshof erkannte auf 20 M. Geldstrafe.

"

Gewerkschaftliches.

-

Wenn die Sache wahr ist, dann zeigt sie, daß man mit einer erstaunlichen Phantasie begabt sein muß, um den deutschen   Militär­dienst auch nur humoristisch mit einer Ferienkolonie" vergleichen

" 1

tönnen.

"

Wegen einer Zechprellerei ist gegen einen Mann, dessen geiftige Burechnungsfähigkeit lebhaft bestritten wurde, auf eine geradezu befremdlich hohe Strafe erkannt worden. Der 65 jährige Schneidermeister Eduard Homann stand gestern vor der vierten Aus der Schweiz  . Das Brugger Bezirksgericht( Kt. Aargau) und Wechselfälschungen verübte. Außerdem soll er mit dem Strafkammer des Landgerichts I  . Der Angeklagte, der durch hatte den dortigen Bäckermeister- Verein zu einer Ent- Schwindelfonsortium in Verbindung stehen, welches beim letzten feine Ausdrucksweise sowie fein ganzes Auftreten häufig die fchädigung von 5000 Franks an einen von ihm boyPferderennen Totalisatortickets fälschte. Die Affäre erregt großes tottirten Bäckermeister verurtheilt. Der verurtheilte Aufsehen. Heiterkeit(!) des Gerichtshofes erregte, hat eine bewegte Ver- Verein refurrirte an das aargauische Obergericht, das aber das gangenheit, er ist Bumpernickel- Fabrikant, Agent und nach seiner Urtheil aufrecht erhielt und nur die Entschädigungssumme auf lefen wir folgende Korrespondenz aus Brüssel  :" Schon seit ge Wenn ein König nach Paris   geht. Im B. V. C." Behauptung auch Schriftsteller gewesen. Im Oktober d. J. ging es 2500 Frants reduzirte. ihm so schlecht, daß er von der Behörde als Hospitalist in raumer Zeit sind in der aristokratischen und bürgerlichen Gesell­Rummelsburg untergebracht wurde. Eude Ottober erschien er Schiedsgerichte der Fachvereine. Der Katholische Sozial- fchaft der belgischen Hauptstadt Gerüchte über ein eruftes Ber­eines Tages in der Nier'schen Weinhandlung in der Wallstraße, reformer Graf de Mun in Paris   hat in der französischen   würfniß zwischen dem König und der Königin der Belgier   ver­stellte sich als Dr. Homann vor und prüfte mit Kennermiene ver- Kammer einen Gesezentwurf eingebracht, um den aus Arbeitern breitet. Es ist längst aufgefallen, daß die Königin Marie schiedene Weine der besten Sorte. Er bestellte dann für etwa und Arbeitgebern bestehenden Fachvereinen die Errichtung Henriette, welche notorisch an rheumatischen Schmerzen leidet, 30 M. Wein, der ihm nach seiner in der Kurstraße gelegenen ständiger Schiedsgerichte ohne vorherige behördliche Erlaubniß die ihr den Aufenthalt an trockenen Orten zur Pflicht drag ter troßdem in dieſer rauben Jahreszeit in ihrer Wohnung gefchickt werden sollte. Der Angeklagte trat der zu geftatten. Die Fachvereine derselben Zusammensehung sollen machen, Vertreterin im Nier'schen Geschäft gegenüber als wohl auch ermächtigt sein, Schenkungen und Vermächtnisse anzunehmen, feuchten Sommervilla in dem jetzt menschenleeren Ardennen habender Gönner auf, bezeichnete einen Tisch als Stamm- sowie Grundbesitz zu erwerben, um Arbeiterwohnungen, Anstalten bade Spaa verbleibt und keine Vorkehrungen zur Rückkehr nach tisch für sich und mehrere noch zu erwartende gelehrte für Waisen, Kranke und Greise zu gründen und zu leiten. et Brüssel trifft. Alle Bemühungen, die Königin zum Verlassen Herren und versprach, daß er die kleine Nichte der Vertreterin ihres einsamen Sommeraufenthalts zu bewegen, haben sich als mit einem Legat von mehreren tausend Mart bedenken wolle. vergeblich erwiesen. Die häufigen Reisen des Grafen und der Bei allen diesen Versprechungen versäumte er nicht, seinem Körper Gräfin von Flandern   nach Spaa, ein Besuch, welchen König Speisen und Getränke zuzuführen, er machte eine Beche von Leopold II.   felbst erst vor einigen Tagen seiner Gemahlin Aus Rußland  . Der Weberstreit in der russischen machte, tomten nichts an dem Entschlusse der bohen Frau über drei Mark und schlief dann ein. Gegen 10 Uhr abends Fabrikstadt I wanowo- Wosneffenst, über den in Nr. 268 ändern. Da die Sache schließlich zum allgemeinen Gesprächsstoff wurde er aufgeweckt. Der angebliche Krösus besaß nur einige des Vorwärts" berichtet wurde, ist am 18. Oktober, also 14 Tage zu werden begann, so wurden die offiziösen Zeitungen ans Spielmarken und eine werthlofe Kinderuhr. Der Staatsanwalt nach seinem Beginn beendet worden, und zwar zu ungunsten der gewiesen, eine schwere Erkrankung der Königin zu melden, beantragte gegen den Angeklagten 3 Monate Gefängniß, Arbeiter. während sein Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Coßmann, Zweifel hatten, gaben sich als Streitbrecher her. Als sich ihrer 150 fanden, glück meldeten aber unabhängige Zeitungen, wie Gazette". Die Bauern, die soeben die Feldarbeiten beendet welche ihre Uebersiedelung nach Brüssel   verhindere. Bum Un­über die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten anregte, der u. a. nahmen auch die streifenden Weber, der eine nach dem andern, Patriote" und bas Antwerpener Handelsblad" auf behauptet hatte, daß er einmal infolge von Kohlenoxyd- die Arbeit auf. Von den 2000 Streifenden wurden 80 nicht grund direkter Nachrichten aus Spaa, daß die Königin sich nie­Vergiftung als Leiche" nach der Charitee gebracht worden sei. wieder angenommen. Da die Arbeiter sich im Laufe der ersten mals einer besseren Gesundheit erfreute, als eben jetzt, und that­Der Gerichtshof hielt den Angeklagten zwar nicht für sieben Tage nach dem 1. Oktober entschlossen hatten, nicht mehr fächlich kann man die Königin täglich in Spaa auf ihren au normal, aber feineswegs für geistestrant. Das Urtheil lautete zur Arbeit zu kommen also zu einer Zeit, wo ihnen dies ftrengenden Promenaden sehen, ohne eine Spur von Krankheit auf ein Jahr Gefängniß und zweijährigen Ehrverluft, da der vertragsmäßig gestattet ist- tönnen sie von den Behörden nicht an ihr zu bemerken. Die Wahrheit ist vielmehr die, daß die Augetlagte mehrfach vorbestraft sei! Wäre beim Angeklagten strafrechtlich verfolgt werden. Königin über das Benehmen ihres Gemahls während seines eine Prüfung des Geisteszustandes vor der harten Verurtheilung Ein neuer Weberstreit brach am 5. November in jüngsten Aufenthalts in Paris   gewisse Berichte erhielt, welche nicht am Plage gewesen? der Luchfabrik von Thornton in Petersburg   aus. Sie äußerst unangenehm berührten. Die belgischen und franzö Wegen Verlegung des Briefgeheimnisses hatte sich am An diesem Tage haben nachmittags von den 2200 Arbeitern fischen Blätter brachten unwidersprochen die seltsamsten Einzel­Donnerstag der Gemeindebiener Robert Heinrich er Fabrik 500 die Arbeit eingestellt. In den korridoren heiten über die Unterredungen des Königs Leopold II.   mit der aus Rixdorf vor dem dortigen Schöffengericht zu verde Fabrit zusammenstehend, baten sie den Direktor um Tänzerin der Folies- Bergère  , Mm. Emilienne d'Alençon   und antworten. Dem Eigenthümer Karl Troll war es wieder- Grhöhung ihrer Akkordlöhne, da infolge dessen, daß auf der der Koryphäeder Oper, Mm. Cléo de Merode, welche beide holt aufgefallen, daß fremde Leute in seiner Nachbarschaft früher Fabrik seit dem Monat Juni nur 3-4 Tage in der Woche ge- zu den bekanntesten Mitgliedern der Pariser   eleganten Welt ge­von für ihn bestimmten amtlichen Verfügungen 2c. Kenntniß arbeitet wird, ihr Verdienst sehr gesunken sei.( Einige Arbeiter hören. Nach einer Meldung des Brüsseler Soir" besuchte der hatten als er selbst. Er schöpfte schließlich Verdacht, daß der mit verdienten nur 20-30 m. im Monat. Der Direktor der Fabrik wollte König Emilienne d'Alençon sogar in ihrer Wohnung. Schon der Zustellung der amtlichen Sachen betraute Gemeindediener zuerst keine Erhöhung des Lohnes zugestehen, versprach aber dann, in vorher hatte der König die bekannte spanische Tänzerin Otero Heinrich durch unbefugtes Deffnen der Briefe von dem Inhalt ein paar Tagen die Löhne zu erhöhen. Als die Arbeiter jedoch in Ostende   auf dem Strande   durch ein galantes Kompliment derselben Kenntniß nehme und davon gegen dritte Gebrauch mache. das bündige Versprechen forderten, daß der Lohn für jedes Stück über ihre Schönheit ausgezeichnet. Alle diese Vorgänge kamen Bestärkt wurde Troll in diesem Glauben, als er am 7. Oftober Waare auf 2 Kopeken( 4 Pfennig) erhöht werde, weigerte sich der Königin zu Ohren, und daraus erklärt sich die Verstimmung, d. J. einen amtlichen Brief durch Heinrich zugestellt erhielt, deffen der Direktor, ein solches Versprechen zu geben, indem er fagte, die bei ihr jegt Blatz gegriffen hat, Verschluß mehrfach verletzt war. Er begab sich damit nach dem er würde vielleicht für die einen Waarenforten den Lohn mehr, Belgische Blätter fönnen bekanntlich selbst das Familienleben Amtsbureau und führte bei dem Amtssekretär Mier Beschwerde. für die anderen weniger, als auf 2 Kopeten pro Stück ihres verehrten Landesvaters kritisiren, ohne befürchten zu Mier ließ den Gemeindediener Heinrich rufen und frug ihn, erhöhen, daher solle man die Entscheidung der Angelegen müssen, daß sie mit Majestätsbeleidigungs- Prozessen behelligt verschieben. Tage Die Arbeiter werden. ob er den Brief geöffnet habe, was Heinrich entschieden beit auf ein bestritt. Erst als nach langem Hin- und Herreden Troll erklärten, daß sie in diesem Falle diese paar Tage nicht arbeiten Ueber einen Kampf zwischen zwei Elephanten auf einem Den noch an würden. ertlärte, er werde auf eine Strafanzeige verzichten, wenn demselben Tage angekommenen Ozeandampfer wird dem Berl. Tagebl." aus New- York   gemeldet: die es nicht, Heinrich der Wahrheit die Ehre gebe, gestand dieser, Fabrit Inspektor gelang zu Auf der Fahrt des Dampfers Bersta" von Hamburg   hierher daß er den Brief geöffnet habe. Troll erklärte darauf, überreden, die Arbeit wieder aufzunehmen, fie blieben bis entspann sich zwischen zwei an Bord befindlichen Elephanten, daß er eine Anzeige nicht erstatten wolle, wenn dem Gemeinde: 7 Uhr abends in Haufen in den Korridoren der Fabrik stehen Albert und ein fürchterlicher Kampf, der zwei diener Heinrich ein anderes Revier angewiesen werde, was der und gingen dann ruhig in ihre Wohnungsräume. Alle Arbeiter Stunden dauerte und die Passagiere in höchste Angst versetzte. Am tssekretär versprach. Als aber Heinrich nach einigen Tagen der Thornton'schen Tuchfabrik wohnen in Fabrikhäusern). Die wüthenden Thiere zertrümmerten alles, was an Deck in noch im selben Revier amtliche Sachen bestellte, erstattete Troll Am andern Tag erschienen um 8 Uhr morgens auf der Fabrit ihrer Nähe sich befand und brachten sich gegenseitig mit ihren Anzeige, worauf gegen Heinrich Anklage erhoben wurde. der Haupt- Fabrikinspektor, der Fabritinspektor des Distrittes, wo Fangzähnen entsetzliche Wunden bei. Das Deck schwamm im In der Hauptverhandlung gab der Angeklagte zu, den Brief sich die Fabrik von Thornton befindet, und einige Vertreter der Blute. Nur mit äußerster Mühe gelang es den Wärtern, die geöffnet zu haben, jedoch nicht etwa zu dem Zwecke, Kenntniß Polizei. Auf das Zureden dieser Beamten, die Arbeit wieder Thiere auseinander zu bringen. von dem Inhalt deffelben zu erlangen, sondern nur lediglich aus aufzunehmen, erwiderten die Arbeiter beharrlich, fie tönnten folgendem Grunde: Er habe turz vor der Bestellung Spickaal ge- für die bisherigen Löhne nicht weiter arbeiten, da geffen und darauf aus Versehen den Brief mit fettigen Fingern an ihr Verdienst unter das für die Griñenz erforderliche Minimum gefaßt. Da er den Adressaten als sehr peinlichen Herrn tenne, habe er gefunten sei. sich überzeugen wollen, ob das im Rouvert enthaltene Attenstück der Fabrikinspektion und der Polizei versprochen wurde, daß ihre Wir bitten bei jeder Anfrage eine Chiffve( zwei Buchstaben oder eine Baht) etwa ebenfalls fettig geworden sei. Einzig und allein zu diesem Mittheilungen Beachtung finden würden, gingen fie um 10 Uhr 3wvede habe er das Kouvert geöffnet und als er sah, daß das morgens ruhig zur Arbeit. Ueber die Ursachen, welche diesen Aftenstück unversehrt geblieben, habe er den Umschlag wieder zu- Streit hervorgerufen haben, ist nun eine behördliche Untersuchung geflebt und mit einer Siegeloblate verschlossen, ohne von dem eingeleitet.

Inhalt des Aftenstücks Kenntniß genommen zu haben. Zeuge Troll belundet, daß er oft schon 4-5 Tage vor Empfang amt­licher Zustellungen von anderen Leuten erfahren habe, was in den

paar

Arbeiter

Erst als den Arbeitern von den Vertretern

Versammlungen.

Zustellungen enthalten war. Darauf habe er seinen Briefen mehr Nigdorf. In einer Versammlung des Verbandes der Aufmerksamkeit geschenkt und den vorliegenden Fall entdeckt. Er Möbelpolirer Berlins   und Umgegend sprach am legte den Briefumschlag dem Gerichtshof vor und war aus dem 2. Dezember Kollege Robert Weber über Lohn- und Afford

Pilot

"

Briefkasten der Redaktion.

auzugeben, unter der die Antwort ertheilt werden soll. Die juristische Sprechstunde findet von jest ab am Montag, Dienstag, Freitag und Sonnabend, abends von 6-7 Uhr, statt. Der Zimmermann Friedrich Wöhlt aus Riel wird ge beten, seine Adresse an die Redaktion des Vorwärts" einzu senden. A. Kl. Senden Sie die Sache dem Meißner Voltsfreund". Uns fehlt die Kontrolle. R. Trautsch, Luckenwalde  . Dr. 3.: S., Dresdnerfir, 109. 6. D.: 60., Elisabethufer 55.