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GREEKIN LOTS

STADT

BEILAGE

RK

DES

VORWARTS

Die städtischen Hofpitäler.

Die Berliner städtischen Krantenanstalten kann man in drei| Auch in anderen Hospitälern, z. B. im Hospital in der große Gruppen einteilen. Die erste Gruppe bilden die allgemeinen Palisadenstraße und im Bürgerhaus zu Char Krankenhäuser, die Spezialfrankenhäuser( einschließlich der Ent- lottenburg, das eine Spezialabteilung für zuderfrante Hospi­bindungsanstalten) und die Leichtkrankenhäuser. Zur zweiten taliten enthält, hat mancher Wechsel in der gekennzeichneten Rich tung stattgefunden. Gruppe sind die Heil- und Pflegeanstalten, früher Irrenanstalten genannt, zu rechnen; zu diesen gehört auch die Spezialanstalt für Epileptiker in Wuhlgarten. Die dritte Gruppe umfaßt die soge=

Wartung und Pflege.

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und es ist charakteristisch, daß im Jahre 1927 über 300 Personen aus dem Hufeland- Hospital entlassen werden konnten. Chronisch frant Geeignete ift eben nicht gleichbedeutend mit hoffnungslos frant! von Krankheits­Behandlungspraktiken des Grundleidens und komplikationen(!) gar nicht selten auch neue diagnostische Er­fenntnisse vermögen den Hospitaliten in hohem Grade zugute zu tommen. Daß die wissenschaftliche Arbeit in den Hospitälern, die selbstverständlich in keiner Weise zu einer irgendwie unnötigen Be­sich als hochbedeutsam zu erweisen vermag, man dente da nur an die Krebsbekämpfung, das sei in diesem Zusammenhang nur angedeutet.

nannten Hospitäler, die zur Aufnahme schwer chro gebieterisch eine entsprechende Angleichung des ärztlichen helligung der Patienten führen darf, für die medizinische Forschung nisch franter, fiecher und altersgebrechlicher Personen bestimmt sind.

7000 Hospitaliten.

Der veränderte Charakter der Struktur der Anstalten verlangt Dienstes. Man hat in den letzten Jahren die Zahl der Dienstes. Man hat in den letzten Jahren die Zahl der affiftierenden Aerzte im Hufeland- Hospital und auch in anderen Hospitälern verdreifacht bzw. verdoppelt. Jetzt ist es an der Zeit, die Riesenabteilungen", auf denen schwerkrante Hospitaliten liegen, planmäßig zu teilen und die abzuzweigen­den Abteilungen neuen dirigierenden Aerzten anzuvertrauen. Im Hufeland- Hospital hat man bereits im Jahre 1920 eine besondere Abteilung als Nervenabteilung geschaffen. Diese umfaßt jetzt 500 Betten und stellt als solche die größte neurologische Krantenanstalts­abteilung in Europa dar. Dringlich ist jetzt die Teilung der inneren Abteilung des Hufeland- Hospitals, und auch eine halbierung oder gar eine Drittelung der bisher einzigen Abteilung im Hospital Buch fann man nicht mehr lange umgehen.

Nur allzu oft immer wieder macht man diese Er fahrung wird das hospitalwesen in seiner großen fommunalen und medizinischen Bedeutung unterschäßt. Man gibt sich in weiten Kreisen, sowohl bezüglich des Umfangs des Hospitalwesens wie auch hinsichtlich des Charatters der ver­schiedenen Hofpitäler, vielfach abwegigen Anschauungen hin. Die Stadt Berlin hat für über 7000 ofpi­taliten zu sorgen. Die Pläge verteilen sich in folgender Weise: es entfallen an Betten auf das Hufeland Hospital Die schwerkranten Menschen, die in diesen Hospitälern liegen, ( in der Prenzlauer Allee) 1430, auf das Friedrich- Wilhelm- bedürfen einer sehr eingehenden Wartung und Pflege, aber Hospital( in der Palisadenstraße) 660, auf das Hospital Buch auch der häufigen Untersuchung und einer sehr vielgestaltigen 1570, auf das Hospital Lichtenberg 700, auf das Bürgerhaus ärztlichen Behandlung! Das wird nur allzu oft vergessen oder in Charlottenburg 400, auf die 3 Spandauer Hospitäler 320, auf übersehen. Mancher glaubt nämlich, die Hospitaliten, die aus den das ursprünglich Schöneberger Hospital in Deutsch- Wusterhausen 130, allgemeinen Krankenhäusern nach den beiden großen Hospitälern ver­auf das Hospital in Neukölln( am Mariendorfer Weg) 130, auf legt werden, tämen mit einer genauen Diagnose, nach langer die Hospitalabteilung in Wuhlgarten 200 und auf die beiden kleinen Krankenhausbeobachtung, gewissermaßen als hoffnungslos frante Hospitäler in Köpenick und Weißensee je 40 Betten. Dazu kommen Menschen in das Hospital, um dort ihre Tage zu beschließen; eine noch 1100 Pläge in den Siechenabteilungen der Laneigentliche klinische Krankenbehandlung sei daher nicht am Blaze. desanstalten der Provinz Brandenburg , deren Belegung auf Dies sind jedoch Trugschlüsse. Die Behandlung der schwer auf Grund vertraglicher Bereinbarungen zwischen der Stadt Berlin chronisch tranten Menschen in den Hospitälern und der Provinzialverwaltung, die im Anschluß an die Bildung spielt heutzutage eine ichr bedeutende Rolle, der Stadtgemeinde Groß- Berlin erfolgten, gewährleistet wurde. Im Jahre 1929 dürfte voraussichtlich das im Bau befindliche Hospital in Buch- hobrechtsfelde, das 500 Betten um faffen wird, beziehbar werden. Der Bedarf an Hospital­betten ist aber auf weitere Sicht auch dann noch nicht sicher gestellt. Aus drei Gründen. Erstens zeigt die Zahl altersgebrechlicher Menschen, die einer Hospitalisierung bedürfen, machsende Tendenz. Diese Erscheinung ist sicherlich größtenteils auf die stark veränderte Altersgliederung der Bevölkerung zurückzuführen. Der Anteil der alten Leute an der Gesamtzahl der Bevölkerung ist beträchtlich gestiegen; es gibt mehr alte Leute als früher, sie leben durchschnittlich mehrere Jahre länger als in verfloffenen Zeitläuften. Der zweite Grund liegt in der seit Jahren bestehenden Ueberfüllung der Krantenhäuser, aus denen ein hoher Prozentsaz chronisch franter Menschen in die Hospitäler verlegt wird. Drittens hat die ständig wachsende Belegung der Irrenanstalten indirekt Einfluß auf die Zahl der verfügbaren Hospitalbetten. Man beabsichtigt nämlich die in den Provinzialanstalten zur Verfügung stehenden Betten fünftig in geringerem Umfang mit Hospitaliten, dafür aber mit einer entsprechend größeren Zahl von Geistesfranken, insbesondere idiotischen Personen, zu belegen. Eine solche Umstellung fann ohne größere Schwierigkeiten durchgeführt werden, da die Provinzial­anstalten, freilich in besonderen Häusern, sowohl für die Aufnahme von Hospitaliten wie auch auf die Beherbergung von Geistestranten eingerichtet sind,

Der Charakter der Hospitaler.

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Im Jahresdurchschnitt des letzten Jahrzehntes wurden in Berlin über 200 Personen hospitalisierungs bedürftig. In manchen Jahren sanf diese Zahl, in anderen Jahren stieg fie jedoch bis auf etwa 300. Man fann damit rechnen, daß etwa 2 auf das Tausend der Berliner Bevölkerung für die Hospitalpflege in Frage kommen. Um die hierfür genügende Anzahl von Betten fünftig bereitzustellen, plant man das Hufeland- Hospi tal und das Hospital in Buch mit einer größeren Anzahl von Hofpi­taliten, als das jetzt der Fall ist, zu belegen. Dies kann ohne Be nachteiligung der jeßigen Insassen geschehen, wenn man für das zurzeit in den Hofpitälern untergebrachte Anstaltspersonal andere Wohngelegenheiten zur Verfügung stellt. Es wäre sehr rationell so zu verfahren, da dann eine weit bessere Ausnutzung vieler Räume, die sich sehr gut zu Krankensälen, aber sehr schlecht zu Wohnzwecken eignen, ermöglicht werden könnte. Man darf sich nun nicht der Täuschung hingeben, als ob die Anstalten, die ge­wissermaßen unter dem Sammelnamen Hospitäler" zusammen 3mar gefaßt sind, durchweg gleichartige Einrichtungen wären. Zwar Sienen sie sämtlich, im Gegensatz zu den Altersheimen und Stiften, vornehmlich spezifisch frankenpflegerischen Zwecken; indessen ist der Charakter der einzelnen hospitäler voneinander recht verschieben. Das Hufeland Hospital hat feinen Anstaltscharafter im Laufe des letzten Jahrzehnts fast vollkommen geändert. Aus einem Heim für altersgebrechliche und sieche Men­schen ist ein Krantenhaus für schwer chronisch frante Patienten geworden. Von den 1430 Insassen gehören nur noch etwa 120 hoch­betagte Greifinnen und Greise zur Gruppe der Altersgebrechlichen. Die anderen Hospitaliten, die zum großen Teil aus den allgemeinen Krankenhäusern nach dem Hufeland- hospital verlegt werden, find eben Schwerkrante, sogar Schwersttrante. Aehnlich, wenn auch nicht ganz so start ausgeprägt, liegen die Dinge hinsichtlich der Veränderung des Anstaltscharakters im Hospital Buch.

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Neben der sorgfältigen ärztlichen und frankenpflegerischen Be­treuung der Hospitaliten ist in ganz besonderem Maße der Ver­pflegung der Patienten stete Aufmerksamkeit zu midmen, sowohl aus medizinisch- physiologischen Gründen wie auch aus menschlichen, allzu menschlichen Ursachen. Das Essen soll nahr­haft und bekömmlich sein, es muß aber auch gut munden; denn die Einnahme der Mahlzeiten gehört nun einmal zu den kleinen Freuden

im alltäglichen Leben der meisten Hospitaliten. Als ich vor einem Jahre ein großes Hospital, das nicht zur Berliner städtischen Ver­waltung gehört, besichtigte, wunderte man sich allgemein über das mangelhafte Essen, das an die dortigen Insassen gerade ausgeteilt wurde. Auf eine entsprechende Bemerkung erwiderte das Haupt jener Küchenverwaltung, ein jener Küchenverwaltung, ein alter Inspektor, dessen forsche wilhelminische Allüren ins Auge fielen: Warum geben Sie denn in Berlin ihren Hospitaliten so gut zu essen? Die werden ja doch nicht wieder gesund!" Die Stadt Berlin wird gut tun, sowohl bezüglich der Beurteilung der Erfolge der Anstaltsbehandlung wie auch hinsichtlich der Verpflegung der Hospitaliten umgekehrt zu ver fahren, wie es jener menschenfreundliche Inspektor ihr anzuraten sich bemüßigt fühlte... Dr. med. Alfred Korach.

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Wohnhausbaufabriken.

Eine wichtige Frage.

Das Bermauern eines

einzelnen Steines wollte man einsparen

In den Fachkreisen des Berliner Baugemerbes wird zurzeit über| nommen worden, den Steinhausbau maschinell auszuführen. Pläne einer Berliner Grundstücksfirma diskutiert, die sich mit der Abficht trägt, in Berlin eine Firma zu gründen, die werkstatt mäßig die Fabrikation von Häusern übernimmt. In dieser Fabrit soll alles so weit vorbereitet werden, daß an der Bau­stelle nur noch die Montage vorgenommen wird. Mit diesem maschinellen Hausbau soll erreicht werden, daß man vom Wetter unabhängig ist und auch im Winter bauen kann, zudem soll eine Berbilligung der Baukosten erzielt werden.

und ganzé Bandfronten oder Teile davon, die fabrikmäßig hergestellt werden, verarbeiten. Alle Versuche, die auf diesem Ge­biete bisher unternommen worden sind, haben insofern noch nicht befriedigt, als die Kosteneinsparung nicht erheblich ist. Die Aufführung eines Gerüsts aus Stahlträgern, die notwendig ist, um die Wandplatten untereinander zu verbinden und dem Haus den Halt zu geben, stellt sich teurer als die Ersparnis beträgt. Auch bei den neuen Versuchen handelt es sich darum, das Ver= mauern der einzelnen Steine zu ersetzen, indem man ganze Wand platten verwendet.

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Ob und inwieweit diese neuen Versuche zu einer Senf ung der Baukosten führen und damit eine Mietpreisverbilligung bringen können, bleibt abzuwarten. Uns scheint, als ob die Bege, führen als diese Versuche. Die Bauhütten haben schon beim Bau der letzten großen Siedlungen eine Reihe von Maschinen in den Arbeitsprozeß eingeschaltet. So wurden die Ausbaggerungs­arbeiten durch einen Bagger vorgenommen, der die Arbeits­leistung von acht Arbeitern verfah. Auch in den übrigen Arbeits­prozeß wurden, soweit es möglich ist wie bei Materials transporten zum Arbeitsplat Maschinen einge­schaltet. Größere Maschinen sind natürlich auch nur bei Groß­baustellen rentabel. Die Ersezung der teuren Hand. durch billige Maschinenarbeit wird sich nur langsam nach und nach er möglichen laffen. Bei den Bauhütten wird der Arbeitsprozeß genau tontrolliert. Jeder Arbeitsvorgang wird sorg­fältig beobachtet. Schon allein dadurch, daß bei den Groß­baustellen immer eine bestimmte Kolonne eine bestimmte Ar beit so das Mauern der Fundamente verrichtet, wird der Arbeitsprozeß mit dieser eingearbeiteten Gruppe beschleunigt und verbillig

Ansätze eines maschinellen Hausbaues finden wir schon über all in Deutschland . In den meisten Fällen handelt es sich aber bisher nur um Versuch e, die feineswegs immer günstig ge­endet haben. In Berlin hat vor zwei Jahren eine holländische Firma mit einer neuartigen Betonhausbauweise Aufsehen erregt. Nach diesem System sind in Lichtenberg für eine Kriegsbeschädie von den Bauhütten gegangen sind, weit eher zum Ziel digtensiedlung eine Reihe Häuser gebaut worden. Die Firma hat nach der ,, Occident"-Bauweise gearbeitet. In großen Formen wurden in unmittelbarer Nähe der Baustelle die Hauswände in Beton gegossen, mit einer Zwischenschicht, die als Wärme­leiter dienen sollte. Ein riesiger Kran, der über den Häusern meist Kleinhäuser bis zu zwei Treppen errichtet wurde, bringt die Wände an ihren Standort. Mit Eisenbolzen werden die Platten mit den übrigen verbunden. Bei dieser Bauweise ist das Ver­mauern des einzelnen Steines gespart worden. Die Herstellung der Platten mußte an der Baustelle vorgenommen werden, so daß auch diese Bauweise von den Wetterverhältnissen abhängig blieb. Ersparnis war lediglich beim Rohbau vorhanden und betrug nach den eigenen Angaben bis zu 30 Broz., d. h. da die Rohbaukosten etwa die Hälfte der Gesamtkosten sind, beim ganzen Bau nur etwa 7,5 Proz. Der zum Aufstellen der Wände benötigte Kran ist aber nur bei Großbaustellen rentabel. Bei den kleineren Baustellen wird die billige Bauweise durch die Aufstellung des Krans wieder auf gehoben. Wie schon betont, ist diese Bauweise genau, wie die alte Methode. des Hausbaues, vom Wetter abhängig. Die fabri tationsmäßige Herstellung der Häuser ist nur im Holzhausbau In den großen Maschinen= praktisch durchgeführt worden, anlagen wird heute das Holz zu Türen, Wänden und Dach­abschnitten fertig verarbeitet. Auf der Baustelle wird lediglich Wand an Wand gefügt, das Dach wird auf, die Fenster werden ein­gesetzt. Die großen Holzhausfabriken haben sich vom Wetter und der Konjunktur unabhängig gemacht. Sommer wie Winter arbeiten fie in ihren Fabriten und brauchen nur für die Montage einigermaßen gutes Wetter. Nicht nur die Kon­iuntturschmantungen find durch eine fabrikmäßige Her­ftellung ausgeschaltet, auch die Bauzeiten fönnen erheblich ver­türzt werden und damit ist das Betriebskapital wieder für andere Bauten verfügbar.

Genau wie beim Holzhausbau sind auch Versuche unter­

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Auch dadurch, daß dem Maurer das Material handgerecht hingelegt und sein Arbeitsplatz so eingerichtet wird, daß er in möglichst bequemer Stellung arbeitet, hat die Arbeitsleistung des Maurers gesteigert.

Das aus Platten aufgebaute Haus wird sicher eines Tages fommen, wird sicher auch die Bautosten start beeinflussen. Noch fehlt das richtige Baumaterial, Stahl und Beton find in den meisten Gegenden zu teuer. Von uns ist immer wieder gefordert worden, daß der Staat nicht warten soll, bis sich die Bauhütten oder Privatfirmen zu entscheidenden Versuchen aufraffen. Der Staat muß unter Unterstüßung der Bauherrenorganisationen die notwendigen Versuche unternehmen, um die maschinelle Her­stellung der Wohnhausbauten aus dem Stadium der Versuche in das der praktischen Verwendbarkeit zu bringen. Arno Scholz .

Stiller Beginn: Morgen

SAISON

JONNABEND DEN 28.JULI

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