die taktischen Fehler der Kommunistischen Partei, die darin liegen, in Wirtschaftsbewegungen ohne jede Rücksicht auf die tontreten Rampfbedingungen mit sehr radikalen Phrasen und revo lutionären Barolen einzugreifen.
Erklärung.
Zu dem uns vom Baugewertsbund zugegangenen und im ,, Borwärts" Nr. 317 am 7. Juli veröffentlichten Artikel mit den Ueberschriften: Eine Schredenstammer beim Arbeitsgericht. Dr. Arnold als Arbeitsrichter", teilt uns der Baugewertsbund mit: Auf Wunsch der Justizpressestelle Berlin tommen wir auf die von uns im Borwärts" besprochene Angelegenheit zurüd, nachdem handelt haben.
Am Sonntag soll die organisierte Berliner Metallarbeiterschaft| dem Plenum des EKKI. diese Entschließung vorgelegt hat, nahm in wir auch mit einem Bertreter des Preußischen Richtervereins verentscheiden, ob Moskauer oder Amsterdamer Gewerkschafter ihre Inter seiner Begründung ausdrücklich Bezug auf effen auf dem Gewerkschaftsfongreß in Hamburg ver treten sollen. Die Mitglieder der Organisation, die gleichzeitig mit glieder der Kommunistischen Partei und somit Anhänger der Roten Gewerkschaftsinternationale find, fühlen sich verpflichtet, ihre gewert. fchaftliche Tätigkeit sowie ihre gewerkschaftlichen Prinzipien aus. schließlich einzustellen nach den Weisungen Mostaus und der Rommunistischen Partei. Deshalb betrachten sie es als ihre höchste gemertschaftliche Pflicht, alle die Verbandsmitglieder als bewußte Arbeiter Derräter zu bezeichnen, die die Mostauer Methoden als verfehrt und für die Arbeiterschaft schädlich halten.
Neben dieser„ kollegialen" Tätigkeit( pielt auch das sogenannte Entlarven der Reformisten noch eine Hauptrolle. In erster Linie müssen die Reformisten deshalb ,, entlarvt" werden, weil fie nicht aus jeder Streifbewegung zur Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen den nationalen oder internationalen Generalstreit und als höchstes der Gefühle die Weltrevolution machen. Weiter müssen sie entlarnt werden, weil sie im Interesse der Rege lung der Lohn- und Arbeitsbedingungen mit den Unternehmern berhandeln, um durch Tarifabschlüsse
Sicherungen gegen die Wechselfälle der Konjunktur
zu schaffen. Diese, Tätigkeit der Amsterdamer Gewerkschafter ist für die fommunistische Presse das Material, auf dem sich das Ge. schrei vom Arbeiterverrat und der bewußten und planmäßigen Unterstüßung des Kapitalismus aufbaut.
Wesentlich anders werden die Dinge aber, wenn die Kommu. nisten und die Moskauer Gemertschafter im Lande ihres Ideals, in Rußland , die Tätigkeit eines praktischen Gewerkschafters zu beurteilen haben. Da die Gewerkschaften in Rußland von der Kom munistischen Partei in jeder Beziehung abhängig sind, hat das Plenum des EKKI.( Erekutivkomitee der Kommunistischen Internatio. nale), das dem 4. Kongreß der Roten Gewerkschaftsinternationale unmittelbar voraufging, eine Entschließung zur Gewerkschaftsfrage angenommen, in der sich u. a. folgende bemerkenswerten Säße befinden:
,, Ein guter Kommunist sein heißt durchaus nicht, daß man stets unter allen Umständen für sofortige Streits eintreten muß. Be sonders gilt das für den Mißbrauch der Parole des Gene. ralftreits. Der Kommunist muß es verstehen, den Zeitpunkt des Kampfes zu wählen, sich flare Rechenschaft abzugeben über das Kräfteverhältnis, darf nicht hinter den Massen hertrotten, aber auch nicht zu weit vorstoßen, mit dem Streit nicht spielen." Veröffentlicht ist diese Entschließung im Imprefor" vom 10. März, Seite 494/495. Der Berichterstatter der Kommission, der
Tomsti, der Vorsitzende der Roten Gewerkschaftsinternatio nale , hat in der Begrüßungsansprache zum 4. Rongreß der RGI. hinfichtlich der Verhandlungsmethoden der Gemert jihafter folgendes erklärt:
Biele Genossen ignorieren entweder ganz den wirtschaftlichen Rampf oder suchen ihn unbedingt anders als Reformisten auf irgend eine neue Art zu führen. Mögen aber die Kompromisse noch so schwer sein, manchmal sind sie im Wirtschaftstampf unumgänglich, manchmal muß man auch auf den Streit verzichten fönnen. Wird der Streit zu einer Niederlage führen, so ist es besser, auf ihn zu verzichten. Langsame, geduldige Alltagsarbeit und die Berbindung der Tagesinteressen der Arbeiter mit den Interessen ber Arbeitertiaffe, diefes muß unsere Grund. linie fein, falls wir das Vertrauen der Massen erobern wollen." ( Trud vom 18. März 1928.)
Wenn ein Amsterdamer Gewerkschafter eine solche Auffassung zum Ausdrud bringt, ist er für die Opposition" und auch für die Drahtzieher der Kommunistischen Partei ein Arbeiterverräter und Rapitalfnecht Benn die tommunistischen Gewerkschafter Rußlands und die Kommunistische Partei ihre eigene Tätigkeit zu beurteilen haben, ist alles das, was bei anderen Arbeiterverrat ist, höchste gewerkschaftliche und tattische Weisheit.
Jeder organisierte Metallarbeiter, der trotz der kommunistischen Phrafen und troß der heimtüdischen, unehrlichen Propaganda der Oppofition" sich noch einen Funken menschlicher Vernunft und Einficht bewahrt hat, wird bei der
Gegenüberffellung oppofifioneller Worfe und Tafen sofort erkennen, daß die Propaganda der Gewerkschaftsopposition und der Kommunistischen Partei weiter nichts ist, als eine ver. Logene, heuchlerische Demagogie, die einzig und allein Den partelegoistischen Zwecken der Kommunistischen Partei dienen soll.
Jeder organisierte Metallarbeiter, der es ernst mit seiner Intereffenvertretung meint, muß sich mit Abscheu und Efel von solchen Methoden wenden. Er kann und muß sein Teil zur Bekämpfung und Ausrottung einer solchen hinterhältigen Bro Pro= paganda beitragen, indem er am Sonntag unbedingt zur Wahl geht und feine Stimme abgibt
für die Liste A der Amsterdamer Gewerkschaftsrichtung.
Die Metallarbeiteraussperrung.
Frankfurt a. M., 27. Juli. ( Eigenbericht.).
Die Lage in der Metallindustrie der Kreife Biedenkopf und Dillenburg ist unverändert. Bemerkenswert ist, daß den Gewert schaften ein Brief aus Unternehmerkreisen des Nachbargebietes zu gegangen ist, worin die Streifenden zur Abwehr bestärkt werden, meil die Schmußkonkurrenz der Ofenfabrikanten des Kampfgebietes nur durch die niedrigen Löhne möglich sei.
Die Aussperrung der Siebentausend hat im übrigen schon ein für die Unternehmer wenig angenehmes Ergebnis. Dillenburg und Biedenkopf sind bäuerliche Gegenden, die in der Frage der gewerkschaftlichen Organisation gerade nicht an erster Stelle stehen. Der bäuerliche Charakter der ausgesperrten Arbeiter bildete einen für die Gewerkschaften verhältnismäßig schwer zu beadernden Boden. Die brutale Aussperrung hat jedoch den dortigen Arbeitnehmern die Augen weit geöffnet und hat ihnen sowohl den Kapitalismus in seiner ganzen Nacktheit gezeigt wie die Notwendigkeit der gemertschaftlichen Organisation. Täglich mehren sich die Neuanmeldungen zu den Verbänden.
In einer am Freitag stattgefundenen Funktionärfonferenz der Streifenden wurde der Streitleitung ein einstimmiges Ber. trauensvotum ausgestellt und gleichzeitig Protest erhoben gegen die lügnerischen Berichte in bürgerlichen Zeitungen, wonach die Schuld an der Aussperrung den Arbeitern und dem Metallarbeiter verband in die Schuhe geschoben werden soll. Dagegen wird außer dem am Sonnabend eine Demonstration sämtlicher Ausgesperrter auf dem Marktplatz in Herborn Stellung nehmen.
LX 232-270
Beamtenspikenorganisationen bei Gevering.
Ver
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,, Wir erklären, daß die Vorwürfe über zu lange Dauer ber Termine, zu langem 3eitraum zwischen Güteterminen und kammerverhandlungen nicht gegen die Person des Herrn Amtsgerichtsrat Dr. Arnold, sondern gegen die Justizverwaltung gerichtet sind, die- wie uns bekannt ist von den Arbeitsrichtern verlangt, daß sie die gleiche Zahl von Sachen erledigen sollen, wie die Mitschöffenrichter, ohne zu erkennen, daß die Tätigkeit der Arbeitsrichter eine erheblich schwierigere iſt.
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Eslaguns fern, Herrn Amtsgerichtsrat Dr. Ar illen bei der Urteilsfindung in 8weifel zu nold persönlich zu verlegen oder feinen guten ziehen."
Graphische Hilfsarbeiter zum Kölner Verbandstag.
In gut besuchter Mitgliederversammlung nahm die graphische Hilfsarbeiterschaft Berlins am 25. Juli im Gewerkschaftshaus führlicher Berichterstattung durch den Bevollmächtigten Gloth, der Stellung zu den Ergebnissen des Kölner Verbandstages. Nach auseingehend die praktischen Ergebnisse des Verbandstages für die Drganisation würdigte, und den üblichen Bersuchen der„ Opposition", ihre grundsäglichen" Phrasen an den Mann zu bringen, entgegentrat, nahm die Versammlung folgende Entschließung mit erdrückender Mehrheit an:
,, Die Mitgliederversammlung der Zahlstelle Berlin vom 25. Juli billigt die Arbeiten des Ber= bandstages in Köln und die haltung der Berliner Delegation."
Veraltete Polizeimethoden.
Riga , 26. Juli. die Bureaus der linten Gemertighaften in Riga Auf Anordnung der zuständigen Behörde find am Donnerstag geschlossen worden. Hinter diesen Gewerkschaften verbirgt sich die in Lettland verbotene Kommnistische Partei. Die politische Po lizer erklärt, umfangreiche Beweise dafür in der Hand zu haben, daß die linken Gewerkschaften von Mostau aus außerordentlich hohe Subventionen erhalten haben. Die Beziehungen dieser Gemertschaften zu Moskau ergeben sich auch daraus, daß sie in dem Erefutiv tomitee der britten Internationale vertreten sind und deren Kongreß beschiden.
Also, weil der erste Fehler gemacht wurde, eine Partei zu verbieten, muß auch der zweite gemacht werden, die Gewerkschaften zu verbieten. Damit wird höchstens eine Spigelwirtschaft großgezogen, aber sonst nichts erreicht. Soll denn das Beispiel Ruß lands Schule machen, wo der Staat nur eine Bartei und mur eine Gewerkschaftsrichtung duldet, feine Staatspartei, feine Gewertschaft?
Gesperrte Gastwirtsbetriebe. Wegen Tarifbruch und Nichtbenugung des öffentlichen Arbeitsnachweises find für die Mitglieder des Zentralverbandes der Hotel -, Restaurant- und Café- Angestellten folgende Gastwirtsbetriebe gesperrt: Tegel , Tegeler See : Restaurant
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uralbhütte, Inhaber Karius, Tegel- Restaurant um Leuchtturm", Inhaber Becher, Tegelort Restaurant Seeblid, Inhaber Radomi. Tegelort. Restaurant Seglerhaus, Inhaber Bergmann, Tegelort.- Sporthaus heiligensee, Inhaber Dannenberg- Friedrichs hagen:" Gesellschaftshaus", Inhaber Ww. Schröder.. Bürgerfale", Inhaber Trepping. Raffee mig. non". Restaurant, u bertus", Inhaber„ Ma u 5". Bürgergarten", Inhaber M. Schröder. Woltersdorfer Schleuse: 3um Kranichsberg", Inhaber Günther.. Grünheide : Bater Fielig, Inhaber. 3abransti.
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Erfner:
Der Reichsminister Severing empfing in den legten Tagen Ber. treter der Beamtempikenorganisationen und besprach mit ihnen beamtenpolitiche Fragen. Zuerst wurde vom Allgemeinen Deutschen Beamtenbund Faltenberg und Kour empfangen, die in längeren Ausführungen den Minister über die Wünsche der frei gewerkschaftlich organisierten Beamten unterrichteten. Sie ersuchten ben Minister, insbesondere in der Frage der Dienstzeit den fort Schrittlichen Standpunkt einzunehmen, den er seinerzeit als preuBischer Innenminister zusammen mit dem preußischen Minister. ben Darlegungen nicht nur großes Interesse, sondern auch volles präsidenten Dr. Braun eingenommen habe. Der Minister brachte Berständnis entgegen. Den Bertretern des Deutschen Beamtenbundes, der Grundsteinlegung der Bundesschule des ADGB , teilnehmen wollen, treffen die später empfangen wurden, erklärte der Minister, daß er für die Erhaltung des Berufsbeamtentums auf öffentlich- rechtlicher Grundlage eintrete.
Das Zentralbureau der Metallarbeiter( Richtung Amfterdam) befindet sich im Lofal 3schiefing, Aderftr. 1. Telephon: Norden 2736. Arbeitswillige Parteigenoffen stellen fich dort ab 7%, Uhr zur Verfügung Der Fraktionsvorstand.
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Deutscher Bekleidungsarbeiterverband. Rollegen und Kolleginnen, die an fidh um 8 Uhr Stettiner Vorortbahnhof, und nicht um 9 Uhr, wie in det Generalversammlung bekanntgegeben wurde, weil die Feierlichkeiten schon um 9 Uhr beginnen. Die Filialleitung. Deutscher Bangewerksbunb, Baugewerkschaft Berlin . Fachgruppe Betonbau: Am Dienstag, 31. Juli, 19 Uhr, im Gaal 1 des Gewerkschaftshaufes äußerst wichtige Versammlung. Wahl ber Delegierten zur Reichstonferenz der Betonarbeiter in Leipzig . Erscheinen aller Rollegen ist Bflicht.
Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin
Sprech- und Bewegungschor: Treffpunkt 19% Uhr am Bahnhof Gesund. brunnen( Bullewintel).
Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff: Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Calorn; Feuilleton: R.$. Döfcher; Lotales and Conftiges: Fris Raritäbt: Anzeigen:. Glede: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchbruderet und Berlagsanftalt Ban! Ginger Co. Berlin SW 68. Lindenstraße 8. Sierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Biffen.
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