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(13. ftortfefcung.) Mama Grubsr nahm sie sich her und sprach mit ihr eines Nachmittags ganz ernstlich. Die Aussicht, daß eine berühmte Schau- spielerin aus ihrem Salon hervorgehen würde, reizte ihren Tätig- keitsdrang besonders. Alles, was von Jugend an in ihr an Romantik aufgespeichert lag, entlud sich im Interesse fürs Theater. In der Ehe mit Adolf Grubcrs Söhne gab es die Wohlhabenheit, an die sie nunmehr schon gewöhnt war, und Kinder. Aber von Adolf Grubers Söhne mit ihrem immer weiter reichenden Sensen- «rport konnte man nicht Abenteuer verlangen, Messerkämpfe um ihren Besitz, Erlebnisse im Mondenschein, atemraubende Spannung der Ereignisse. Der Ersatz für dies olles, was sie als schlanke», junges Mädel erträumt hatte, war nun das Theater. Das Geheim- nis Hintsr dem herabhängenden Vorhang war der Extrakt aller Geheimnisse, auf die sie im Leben verzichten mußte. Die Begegnung mit einem Mann oder einer Frau, die innerhalb jener Geheimnisse lebten, indem sie an Lühnenproben teilnahmen und den Beginn der Vorstellung hinter dem Vorhang erwarteten, war für Frau Gruber seit jeher und immer noch ein Hineinlugen in eine Welt, die alles hatte, was sie nicht befvh, und das war das einzige, was sie nicht besaß, ober es war so viel! Di« D«ly und die Lutz, ihre Töchter, sollten in der sicheren, bürgerlichen Ehrbarkeit verbleiben, für die sie ja sichtborlich Neigung hatten und aus der sie sich s�bst nicht herausgetraut hatte. Aber die Hilde— na, Frau Gruber war es gewöhnt, zwischen sich, ihrem Fleisch und Blut, dem, was ihr angehörte und was sie zu ihrer Ruhe, ihrer Bequemlichkeit, ihrer Behaglichkeit und ihrem Wohlleben brauchte, einerseits und dem gesamten übrigen Weltall anderseits einen Trennungsstrich zu ziehen, dessen sie sich bei aller ihrer Liebenswürdigkeit bewußt war. Was jenseits dieses Walles war, hatte für sie nur soweit Interesse, als es sie, ihr Fleisch und Blut, ihr« Ruhe, ihre Bequemlichkeit, ihr Behagen und ihr Wohlleben irgendwie betraf. Es gab zwar Brücken hinüber und herüber, aber die konnten jederzeit ab- gebrochen werden, und da drüben konnte man auch Experimente wagen, die man herüben nicht unternommen hätte. Hilde, die jetzt so oft zu Gruber kam, daß sie auch oft ihre beiden Freundinnen nicht zu Hause traf und ruhig in der Wohnung auf sie wartete, erhielt im Zimmer der Dely den Besuch der Mama Gruber. „Sag' mal, Kind, ich wollte dich schon sprechen— was meinst du, wenn du zum Theater gingest?" fragt« Mama Gruber unver- mittelt und zündete an ihrer erlöschenden Zigarette eine neue an. „Wer? Ich?" „Natürlich du! Wie du als Schlangenbändigerin dagestanden bist und gar erst, wie du das Dirnenlied gesungen hast, die Leute waren ja begeistert— geh, bitt' dich, du weißt das so gut wie wir .olle! Laß doch die Studiererei und werde Schauspielerin oder Sängerin, womöglich Operettensängerin, das trägt ja viel mehr ein!" Hilde war sprachlos vor Staunen. Ja, die Leute hatten ihr immer so viel Unsinn gesagt:„Ach, Fräulein, Ihr Profil! Gehen Sie doch zum Film!" und so weiter— ober ernst hatte sie das nie genommen. Aber daß Mama Gruber auch so sprach... „Hast du nie daran gedacht?" „Nein!" „Komisch! Wie kann eine Frau an was anderes als ans Theater denken!" „Mein Gott, Mama Gruber, es gibt doch viele Berufe..."
„Aber ja, gewiß! Doch für eine Frau, die Karnerc machen will, gibt es nur einen. Und du sollst Karriere machen, Kind!" „Wie gut du, zu mir bist, Mama Gruber!" „Ja, Kind, ich denk' für dich. Ich hob' mit dir meine Pläne." Hilde zog wieder einmal die Oberlippe hoch. Das vertrug sie nicht, daß man mit ihr Pläne habe und sie wollte selbst für sich denken. Aber das wußte nur Edi, was das bedeute, wenn Hilde ihr Gesicht leicht verzog. Bor Mama Gruber hotte sie noch nie Gelegenheit gehabt, unzufrieden zu sein. „Ich mein' also, Kind, du gibst das Gymnasium auf und gehst in eine Theaterschul'l"
„Nein, Mama Gruber!" „Nein? Was heißt dos: Nein?" Mama Gruber warf die halbgerauchte Zigarette fort und zündet« sogleich eine andere an. „Ich hob' auch meine Pläne. Die Matura muß ich machen." „Aber wozu denn? Was willst du werden? Phildsophin? Oder Lehrerin? Damit kann man nix machen. Oder gar Aerztin —
die verdienen doch allesamt nichts. Du mußt an deine Zukunft denken, Kind, du bist ein arme» Mädel." Frau Gruber liebte es, brutal zu sein, wenn e» ihren Willen durchzusetzen galt. Da tonnte sie keine Umwege und keine Rede- Wendungen. „Ihr hobt nicht», du und dein« Mutter. Willst du auch dein Leben lang französische Stunden geben?"
Hilde schnitt chre Grimasse noch deutlicher, so daß e» Frau Gruber merken mußte. „Na, darüber braucht man sich nicht zu schämen. Armut ist kein« Schande. Aber herauskommen muß man aus ihr, und dos kann man, wenn man jung und vernünftig ist. Schau, Kind..." Frau Gruber war bisher im Zimmer herumgegangen, jetzt setzte sie sich vor Delys Toiletteüsch nieder, legte sich die Zigaretten» dose bereit und fuhr in ihrer lebhaften Art fort:„Jetzt lebst du schon«in gut Stück Zeit mit un», da wirst du doch ein bisset wo» abgeguckt haben, wie man das Leben vernünftig anfaßt! Du wirft doch kein« Idealistin fein! Im Leben ist eines wichtig! reich sein oder reich werden. Alles andere ist a Schmarrn, glaub' mir'?. Was willst du sagen— du hast Neigung zum Studieren? Na gut. Oder du hast Neigung für den oder jenen Berus ? Denn man arm ist, hat man kein« Neigungen, die aussichtslos sind und kein Geld eintragen. Ich mach's dir ja leicht. Di« Kosten in der Theoterschul« trog' ich. Da» wird mich nicht umbringen. Und du gibst da» blöd« Gymnasium auf und lernst fürs Theater. Mehr als zwei Jahre braucht das auch nicht. Du hast Talent, da» sog' ich dir— und man versteht was davon, wenn man so wie ich der ollen Premieren ist. Also abgemacht?" „Nein, Mama Gruber, gar nichts ist noch abgemacht." „Du bist ja ein Trotzkopf Kind." „Mag sein, Mama Gruber. Aber ich geb' nun einmal meine Neigungen nicht so bald auf." „Neigungen!" Frau Gruber sprang empört auf.„Ich hätt' dich für klüger gehalten." „Ja, ich Hab' dafür lang genug mit der Mutter gestritten und will nun einmal studieren. Weißt du, was ich studieren will? Medizin!" „Um Gottes willen!" Frau Gruber hatte das gor nicht ironisch ausgerufen, ihr war wirklich angst und bong geworden, o!» sie Hilde das sagen hörte, denn sie hatte dos anmutige, kluge Kind lieb.„Grad' das schwerste Studium mußt du dir aupwählen! Und den unappetitlichsten Beruf! Ja, ein Mann ist Arzt, aber wie«ine Frau sich zu so wo» freiwillig entschließen kann— nein, das versieh' ich einfach nicht." Hilde konstatierte bei sich, daß Mama Gruber jetzt genau ja sprach, bi» aus den Tonfall genau so, wie e» oft die Dely tat, wenn sie ihren Meinungen entschiedenen Ausdruck gab. „Ich hob' mir das früher so schön vorgestellt, armen Menschen zu helfen, ober nicht bloß so, wenn g'rad« ein« Gelegenheit da ist, sondern... gleich... wie soll ich's nur sagen?... vom Beginn seiner Arbeit an... gleich sich darauf einzustellen." „Na, holt nur gleich eine Bolksv-rsammlungsrede! Was du für Talente hast!"(Fortsetzung folgt.)
Rätsel-Ecke des„Abend",
Silbenrätsel. Aus den Silben an ar berq bnick chri e ech eid el fun gau ger geu glo gra i inn» ko le lo me me mes mis mo na ne ner nit po re re fach s« sen si sti strind tai te ter tern ther tri tro zi sind 17 Wörter zu bilden, deren erste und dritte Buch- stoben, beide von oben nach unten gelesen, ein Zitat aus Faust II ergeben. Die Wörter bedeuten: 1. Gesteini 2. Stadt und Fluß in Böhmen ; 3. Deutscher Freistaat: 4. Nahe Verwandt«: S. Dreiforbig« Fahne: 5. Wondervolk: 7. Mädchenname: 8. Schwedischer Schrift- steller: S. Wirbelwind; 10. Stadt auf Sizilien : 11. Griechisch« Göttin: 12. Reptil: 18. Männlicher Bornanm; 14. Wärmemesser: 15. Stadt in Tirol: IS. Stadt in Schlesien : 17. Hauptstadt,(ch— ein Buchstabe.) Wunderlich. Da» Wort nennt einen König dir aus Griechenland . Nimm fort den Kopf und wohlbekannt wird es dir ein Insekt benennen. Bon diesem Tier könn'n wir un» gar nicht trennen. Wenn wir ihm auch den Hals abschneiden, wird immer ein Insekt uns bleiben. Der nächst« Buchstabe soll weg: Und«ieder ist e» da« Insekt. Der viert« Buchstabe wird abgetrennt.— Der Rest dir wieder das Insekt benennt. Streich' aus den fünften nun mit einem Ruck— und aus ist dann der ganze Zauberspuk. Snizifferungsaufgabe. 123— 14563784— 94 10 78— 10 3«— 4 10 11 4— 9 4 13 5 14 IS 10 16.— Schlüsselworte.zu diesem Satz aus der deutschen Reichsverfassung: 11 4 15 16 4 Blume: 14 2 9 6 Schmuck des Mannes: 13 5 3 7 8 16 10 11 russischer Dichter: 1 2 11 6 4 italienischer Dichter. Qharade. Die erste, Mädchen, werd' ich sein, Wenn du von deinen beiden letzten. Die jederzeit mein Aug' ergötzten, Mir eine willst aus Lieb« weihn. Erfülle den bescheidenen Dillen: Das Ganze werd' ich dann im Stillen.
Oie �ätseltreppe.
Die freien Felder der nebenstehenden Figur sind so mit Silben auszufüllen, daß die vorhandenen Silben wogerecht und senkrecht zu voll- ständigen Wörtern ergänzt werden.
Ergänzungsrätsel.
In der Mitte jeder Reihe ist ein Buchstabe einzusetzen, so daß elf leidlich bekannte Hauptwörter entstehen. Die neuen Buchstaben, von oben nach unten gelesen, nennen eine Gestalt aus einem be> liebten Tierbuch. Gchieberätfel. Di« Wörter Werktag, Scheitemonn, Kompliment. Laubon. Burgruin«, Olpe , Regierung und Ukraine sind untereinander zu setzen und seitlich so zu verschieben, daß zwei benachbarte Reihen, die eine von oben nach unten, die andere von unten nach oben gelesen, ein« Staatsform nennen.
Auflösungen der Rätsel aus voriger Rummer. Kreuzworträtsel. Senkrechi: 1. Sem: 2. Eharon: 3. Mate: 4. Iris: 5. Dolelf: 6. Eva: 11. Riegel; 13. Geiler: 15, Ceber; 16. Bruch; 19. Lid: 21. Ast.— Wage recht: 1. Schmiede; 7. Ar; 8. Mantilla; 9. es; 10. Brom ; 12. üllg«; 14. ein: 17, Fez: 18. Herz: 20, du; 22. Eidechse. Ergänz unqs rätsei. Die Wahrheit richtet sich nicht nah uns, Wir müssen uns nach ihr richten. Elaudius. E h a r a d e: Madame.— Adam. Silbenausschnitträtsel: O, daß sie ewig grünen bliebe, Die schone Zeit der jungen Lieb«! Quadraträtscl: 1. Havel : 2. Amsel: 8. V«dr«: 4. Aill,; 8. Grund.