Schwindel mii Reichsanleihen. Die Wahrheit über die Retrugsmonöver. Die Betrugsoersuche bei der Aufwertung der Popiermarkonleihen des Reichs haben in der Oesicntlichfeit lebhafte Unruhe hervorgerufen. Insbesondere herrscht im Kreis« der durch die Inflation ohnedies schwer geschädigten Anlcihealtbesitzer große Erregung, die zu wilden Gerüchten geführt hat. So spricht man z. V. davon, daß 22 Milliarden Papiermarkanleihen fälschlich als Altbesiß angemeldet worden seien. Demgegenüber erscheint es angebracht, den wirklichen Sachverhalt, soweit er bis zum Augen- blick feststellbar ist. kurz darzustellen: Durch das Anleiheablösungsgesetz vom Jahre 1925 find die öffentlichen Anleihen in zwei Gruppen eingeteilt worden, und zwar in die Gruppe des Altbesitzes und des Neubesitzes. Als Alt besitz wird, angesehen derjenige Besitz, der vor dem 1. Juli 1929 erworben worden ist und seitdem bis zum Umtausch ununterbrochen behalten wurd«.� Alles übrige wird als Neubefitz angesehen. Während der Neubefitz sich mit einer Aufwertungsquote von 2,A Proz. des Goldwertes begnügen muß, die in einer verzins- lesen Ablöjungsanleih« gewährt wird, erhält der AUbesitzer ein sogenanntes Auslosungsrecht, das in dreißig gleichen Jahresraten zum sllnffochen Nennbetrage durch Auslosung getilgt werden muß. Während also der N e u b e s i tz e r nur den vierzigsten Teil seiner einstigen Goldeinzahlung zurückerhält, erholten die A l t b e- sitzer ein Achtel, und zwar in einem Papier, das wesentlich günstiger ausgestaitci ist. In dieser Besserstellung der Altbesitzer liegt .natürlich für gewissenlose Elemente ein Anreiz zu betrügerischem Vorgehen. Die Finanzbehörden haben mit solchen Bctrugsversuchen immer rechnen müssen. Daher wurden Kontrollmaßnahmen eingeführt, die von dem Zlltbesitz oftmals als schikanös empfunden wurden. Für die Anmeldungen im I n l a n d e lag die Prüfung, ob es sich um wirklichen Altbesitz handelt, bei den Finanzämtern. Da sie über ein reichhaltiges Steuermalerial verfügen, so war damit in weitest- gehendem Umfange die Möglichkeit zu betrügerischen Maßnähmen ausgeschlossen. Schwerer war die Kontrolle für die A n m e l d u n- gen im Auslande, chier wurden besondere Aufwertungsstellen errichtet und ihnen die Pflicht auferlegt, Buchprüfungen vorzu« nehmen, Einsicht in die Bücher der Banken zu verlangen usw. Immerhin ist, wie die jetzt aufgedeckten Betrügereien zeigen, diese Kontrolle im Auslnnde nicht in vollem Umfange ihrer Aufgabe ge- wachsen gewesen. Insgesamt sind rund 4 Millionen Anträge ans Auer- kennung als Altbesitz gestellt worden. Dchwn entfallen nur etwa 799 999 auf das Ausland. Aus dieser Angabe läßt sich bereits er- fchen, daß die vom Auslande her unternommenen Betrügereien ' nicht den gewaltigen Umfang haben können, der nach den ersten Nochrichten oermutet wurde. Das geht noch deutlicher aus der Tat- fache hervor, daß amtlich der Betrag, der vom Ausland« als Alt- besitz angemeldet wurde, auf rund eineinhalb Milliarden Papiermork beziffert wird. Der Gesamtbetrag der der Aufwertung als Ali- und Neubefitz unterliegenden alten Reichsanleihen beträgt 72 Milliarden Papiermärk. Ursprünglich nahm man an, daß nur etwa 29 bis 25 Milliarden davon als Alt besitz anzusehen seien. Diese Zln- »ahme stützte sich auf eine Schätzung, für die genauere Unter- logen nicht vorlagen. Trotzdem wirkte es überraschend, daß als Alt- besitz 42 Milliarden angemeldet wurden. Davon werden voraus- sichtlich 56 bis 37 Milsiarden auch yls Alt besitz an. erkannt... Öb die Meinung richtig ist, daß die Behörden bei den Klein- Besitzern sehr streng die Boravssetzungen für die Anerkennung als Altbesitz nachgeprüft hoben, laßt sich schwer beurteilen. Während im Durchschnitt 4,1 Proz. der Anträge abgelehnt wurden, bleibt der K l« i n b e f i tz mit Proz. hinter diesem Durchsämitt zurück. Der G r o ß b« f i tz übersteigt diese Grenze mit 7 Proz. Beim Aus- la nds b esitz sind sogar 19 Proz. der Anträge der Ablehnung verfallen. Aber selbst wenn formell alles in Ordnung sein sollte, so muß man doch von den Behörden die allergrößt« Strenge gegen die Be- irüger verlangen. Sie hoben nicht nur den Versuch unternommen, da, Reich zu schädigen: ihr« Handlungsweise bedeutet auch eine Schädigung der wirklichen Altanleihebesitzer. Die?lussichten für den einzelnen, bei der Auslosung berücksichiigt zu werden, ver- schlechtert sich umsamchr, fe höher der Umfang des Aktbesitzes ist. Daß die durch die Inflation um ihr Vermögen gebrachten oltm Sparer und Rentner nun auch noch die Beute gewissenloser Speku- kanten und Betrüger werden sollten, ist eine Schurkerei, die nicht scharf genug oerurteilt und nicht hoch genug bestraft werden kann. Vorstoß gegen Hilgenberg. Veuischnationale Angestellte fordern seinen Anelschluß. Wie der.Lunddeutsch«' sich aus Minden melden läßt, holen die deutschnotionaien Angestellten zum Gegenstoß au,. Sie sind keines- . megs gewillt, den Ausschluß Lambachs still hinzunehmen und sie beantworten ihn damit, daß sie«inen Antrag auf Ausschluß des Abgeordneten Hugenberg einbringen werden. Die Meldung des„Iungdeuifchen" besagt: Der Angestcllienausschuß der Deutschnationalen Dolkspartei im Wahlkreis Westfalen- Nord , dessen Abgeordneter der Geheimrat Hugenberg ist. hat eine Versammlung einberufen mit der Tagesordnung: Antrag auf Aus» ichliehimg des Abgeordneten Hugenberg wegen Gefährdung des Be. stände» der Partei. Wie weiter verlautet, vertritt in der Deutjchnationalen Volks- pari«! ein« nicht unbedeutende Gruppe die Ansicht, daß die Partei- leitung auch ohne daß eine Berufung von Lambach vorliegt, das Urteil kassieren solle, wozu die bei den Verhandlungen vom Landesverband Potsdam II begangenen Formfehler angeblich genügend Gelegenheit geben würden.
Reichswehr und 11. August. Offizieller Befehl zur Teilnahme an den Feiern. Neichswehrminister Gr o« n e r Hot einen Befehl zur Be- reiligung der Reichswehr an den Berfassungsfeiern erlassen. Nach diesem Befehl beteiligt sich die Reichswehr an den vorgesehenen staatlichen Feiern. Die Beteiligung der R« i ch s- wehrtopellen regelt sich nach den örtlichen Berhältnissen. In Berlin wird tn« Reichewehr«in Platzkonzert veranstalten. Im Anschluß daran findet dann die Parade einer Kompagnt« des Dachregimentes vor dem Reichspräsidenten von Hindenburg statt.
Vor dem Brüsseler Kongreß. Beginn der Vorarbeiten in dieser Woche.— Die Tagesordnung. — Erhebliche Zunahme der Velegiertenzahlen gegenüber 192S.
Die polnische Amnestie verkürzt die lebenslängliche Strafe des K o w« r d a, der den Sowjergesandtcn W o j k o w in Warschau ermordet hat, aus zehn Jahre: Wojciechowski aber, der den Sowjetdelegierten L i s a r- w zu töten versucht hat. wird nicht be- gnadigt, da er nicht polnischer Staatsbürger«st.
Der Dritte International« Kongreß, den die Sozialistische Arbeiterinternotionol« seit ihrer Gründung in Hamburg im Mai 1923 abhält tritt kommenden Sonntag, 5. August, im großen Festsaal des Volkshauses in Brüssel zusammen. Di« Ber « Handlungen werden eine volle Woche in Anspruch nehmen und schon in dieser Woche tagen Vorlonferenzen: Das Bureau der SAJ. tritt am 2. August zusammen, die Exekutive am Z.. die I n- ternotional« Frauenkonferenz der S2lI. tagt am Z. und 4., außerdem sind Vorbesprechungen der Sonderaus- schüsse für A b r ü st u n g und Kolonialfragen vor Bs- ginn des Kongresses in Aussicht genomnwn, um die beiden ausge- arbeiteten Resolutionsentwürfe eventuell einer neuen Lesung zu unterziehen. Deutschlands ständiger Vertreter im Bureau der SAJ., Genosse Otto Wels , ist, wie wir bereits berichteten, durch Krankheit an der Teilnahme verhindert und wird in der Sitzung des Bureaus durch Genossen Arthur Crispien vertreten werden. Ebenso ist, gemäß den Statuten, Genosse Her- mann Müller- Franken infolge der llebernahme des Reichs- kanzlerpostens aus der Exekutive automatisch ausgeschieden und durch Genossen Johannes Stelling ersetzt worden. An Stelle von Hermann Müller als Mitglied des Sonderausschusses sür Ab- rüstungsfragen ist Genosse Dr. Breitscheid getreten, an Stelle von Wels als'Mitglied des Sonderausschusses für Kolonialfragcn Genosse Wilhelm D i t t m a n n. Wie die„Internationale Information", das Nachrichtenorgon des Züricher Sekretariats der SAJ., mitteilt, findet am Erösf- nungstag, dem 5. August, in Brüssel ein« große Demon- st r a t! o n zu Ehren des Kongresses statt, bei der die s o zi a l i st i- s ch e Jugend korporativ ausmarschieren wird. Den Abschluß des Kongresses bildet eine Massendemonstration im Arbeiterzentrum Liege(Lüttich ), wo am Sonntag, dem 12. August, wohl mehr als 199999 Arbeiter versammelt sein werden. Die Tagung wird eröffnet mit einer Rede des Vorsitzenden der SAJ. Arlur henderson. darauf wird im Namen der gastgebenden belgischen Arbeiterpartei Emile Dandervelde sprechen. Di« eigent- lichen Beratungen beginnen am Montag, dem 6. August, vormittags. Die Tagesordnung umfaßt folgende Punkte: 1. Die wettpolitische Lage und die internationale Arbeiter- bewegung. 2. Der Militarismus und die Abrüstung. 3: Das Kolonialproblem. 4. Die wirtschaftliche Situation der Nachkriegszeit und die öko- nomische Politik der Arbeiterklasse. S. Bericht und Antrag der internationalen Frauenkonferenz. 6. Organisatorische fragen der SAZ. Für jeden der Tagesordnungspunkte wirb eine K 0 m- Mission eingesetzt, in der die angeschlossenen Parteien bis zu drei Vertreter entsenden tönjicn. Das Sekretariat der SAJ. legt dem Kongreß ansführliche gedruckt« Berichte.. vor. Diese umfassen ist jeder der drei Kongreßsprachen weit mehr als 500 Seiten. Diese Berichte werden den Delegierten, in fünf Teilen gesondert geheftet, übergeben. Der erste Teil gibt auf 115 Seiten eine politische Uebersicht. Dieser Teil ist in 11 Abschnitte gegliedert, von denen wir folgend« hervorheben wollen: Di« Einleitung gibt«ine Darstellung der Hauptereignisse seit dem Marseiller Kongreß. Sie geht besonder» auf die Stellungnahme der SAJ. zu der großen Streikbewegung in E n g l a n d und zu den Er- eignissen in China ein. Ein eigenes Kapitel ist dem Kampf gegen den Faschismus in Italien gewidmet, an das sich eine Dar- stellung der Aktionen für die Opfer politischer Verfolgungen an- schließt. Die Fragen der politischen Ler'ständigung zwischen Deutsch land und Frankreich einerseits und die Verwicklungen im Nordosten sind sowohl in eigenen Kapiteln als auch im Zu- sammenhang mit den Völkerbundsproblemen behandelt. Zwei be- sondere Abschnitte sind wirtschaftlichen Fragen gewidmet: dem Kampf um den Achtstundentag und den Konserenzen über die Wanderungsproblein« und die Fragen der Zoll- und Handelspolitik. Eine besonders eingehende Darstellung ist den Beziehungen zwischen der SAJ. und dem Völkerbund gewidmet, ein weiteres großes Kapitel gibt die Vorarbeiten der SAJ. inderAbriistungsfrage wieder und bildet die Grundlage fiir die Behandlung des Tagesordnungspunktes„Militarismus und Abrüstung". Dieses Kapitel schließt mit dem Wortlaut de» Resolutionsentwurfes, den die Exekutive in dieser Frage dem Brüsseler Kongreß vorlegt. Noch weit umfangreicher find die Borarbeiten fiir die BeHand- lung der K o l o n i a l f r a g e. Die Darlegungen der einzelnen Par. teien zu dieser Frage stellen«in Heft von 299 Seiten dar. Dieses schließt mit dem Resolutionsentwurf über die Kolonialfrag«, die die zu diesem Zweck eigens eingesetzte Kommission dem Kongreß vorlegt. Während die Materialien für diese beiden Hauptpunkte der Tagesordnung schon durch mehr als ein Jahr den Parteien zur Per- fügung standen und in der Presse wiedergegeben und diskutiert wurden, sollen die anderen Punkte de? Tagesordnung vor allem ein Produkt der Kongreßarbeit selbst werden.
Für die Internationale Frauenkstifereaz und die Be- Handlung von deren Ergebnissen auf dem Kongreß liegt ein eigener Bericht von 40 Seiten„Die Frauen der Sozialistischen Arbeiter. Internationale" vor. Die organisatorischen Fragen der SAJ. werden in einem besonderem Abschnitt eingehend behandelt, der durch ein Kapital über die„Probleme der Internationale" ein. geleitet ist, in dem die Möglichkeiten der Entwicklung in anderen Sontineptcn und die Möglichkeiten der Herstellung der Einheit: auf inier- nationalem Gebiet untersucht werden. Sehr stark angewachsen ist der Teil, der über die der SAJ. angeschlossenen Parheien im einzelnen berichtet. Dieses Kapitel stellt ein wichtig« Nach- schlagebuch dar. dos über den Stand der Arbeiterbewegung Auskunft gibt. Die ganzen Berichte geben«in Bild der regen Tätigkeit, die die Sozialistische Arbeiter-Interpationale«füllt, und sie werden für jeden, der sich für die Probleme de? Arbeiter- bewegung interessiert, von dauerndem Wert sein. Digse Berichte werden nach dem Kongreß gemeinsam mit dem stenographischen Protokoll durch den Buchlzandel allgemein zugänglich werden. Dritte Internationale Frauenkonferenz der SAJ. Am 3. und 4. August findet im Konferenzsaal des Brüsieler Volkshauses die Dritte Internationale sozialistische Frauenkonferenz seit der Gründung des internationalen sozialistischen Fr a u e n- komitees. die im Jahre 1927 erfolgte Den Vorsitz der Konferenz werden Mitglieder des FrauenprSsidiums führen. Die provisorische Tagesordnung lautet: 1. Konstituierung der Konserenz. 2. Diskujsicmspunkte. I. Die sozialistischen Zorderungen der politischen Arbeiter. bewegung-„. a) für Mutler und Sind: Beserentmnen: Susan La� wrence tSrohbritanmen). Isabel Blume und Alice pel» sBelgien).. d) für die?rau im Betrieb: Beferentin:»ertrnd tzanna (Deutschland ). c) in der Fürsorge für Hilfsbedürftig«: Beferentin: Agnes D o l l a n(Großbritannien ). II. Tendenzen zur Mobilisierung der Zroue» in Kriegs, eilen. Beferentin: vorola Kluszyafka(Polen ). III. Organisatorische Fragen. IV. Verschiedenes. Außer den erwähnten Berichten liegen weitere Anträge zu obigen Punkten vor, so van Oesterreich, der Unabhängigen Arbaiter- portei Großbritanniens . Polen usw. Der Konferenz wird ferner ein gedruckter Bericht des Sekretarial» der TIA. über die Frauen- org-mifation unterbreitet. Der Konferenz gehen Sitzungen des Frauenkomltees und des Präsidiums voraus. Die Delegationen am Brüsseler Internationalen Kongreß. Der Brüsseler Kongreß wird noch wesentlich stärker be- sucht sein ol» der zweite Kongreß, der im August 1925 in Mar» f e i l l« stattfand. Bis 25. Juli waren bereit» mehr al» 500 Delogierte angemeldet. Bis zur Eröffnung des Kongresses wird dies« Zahl noch erheblich steigen. Die Steigerung der Teilnahme illustrieren unter anderem folgende Länder: Aus England sind 65 Teilnehmer gemeldet, wäh» rend in Marseille nur 38 anwesend waren. Frankreich hat 56 (in Marseille 33). Oesterreich 67(44). Dänemark 31(11). Deutschland 100(73), die tschechoslowakische Sozial- demokratte 26(14) Delegierte bereits jetzt angemeldet. Bon der Sozialistischen Portei in den Bereinigten Staaten von Amerika sind bisher außer den Exekutiomitgliedern Victor L. Berg er und Morris Hillquit noch James Oneal, Jakob Ponten, George H. G o e b e l. Julius Gerber. Albert Holpern, Nathan C h a n i n angemeldet. Die Soziallstisch« Partei Argentiniens ist durch Senator Dr. Mario Bravo vertreten. Auch die Unabhängige Sozialistische Parte! Argentiniens ent» sendet den Abgeordneten Bunge, der. da die Partei sich zwar zur Aufnahme in die SAJ. angemeldet hat. übet dies« Frage jedoch vor dem Kongreß wohl kaum endgültig entschieden werden kann, den Verhandlungen nur als Gast beiwohnen wird. Außerdem wird «ine Reihe von Gästen aus überseeischen Ländern den VerHand- lungen beiwohnen. So R. R. B a t h a l«. Vertreter des All- indischen Gewerkschaftskongrejses, A. A. C i p r i a n i. Vertreter der Working Men's Association von Trinidad und G. E. de Silva, Vertreter der Labour Union von Ceylon. Auch die Nachfrage noch Karten für Pressevertreter und Zu- Hörer ist so groß, daß im großen Festsaal des Bolkshaufes auch die Bühne zur Unterbringung von Delegierten verwendet werden muh. Die Sitzordnung wird so eingeteilt werden, daß m allen Fällen die Uebersetzungen in einfacher Weise parallel vorgenommen werden können und'damit ein Drittel der Zell erspart wird.
Massenwahn. Die erste Etappe deck Moskauer Kongresseck. Der erste Tagesordnungspunkt des Kongresses der Komintern ist erledigt, die Tätigkeit des„Ekki" ist einstimmig gebilligt worden. Im Schlußwort hat B u ch a r i n noch ein- mal mit aller Schärfe gezeigt, welche propagandistische Parole in Zukunft im Mittelpunkt der kommunistischen Agitation stehen soll: dieAchsederWeltlageistdieKriegs» g e f a h r. Das Kriegsgefahrgeschrei soll die kommunistische Pro- paganda beherrschen. Und wie! Gewerkschaftsgesetz in Eng - iand— ist Instrument der Kriegsoorbereituna. Eintritt der Sozialdemokraten in die Regierung, Eintritt Deutschlands in den Völkerbund — ist Kricgsvorbereitung. Wirtschaftsdemokratie— ist Kriegsvorbereitung. Schlichtungswesen— ist Kriegsvorbereitung. Sa sagt Bucharin . Es ist die Absicht, künstlich einen Massenwahn, eine Psychose der Kriegsangst zu erzeugen, dazu eine Hetze gegen die Soziaidemokratie in der Art des Spioncnwahns zu Kriegsbeginn. Die Sonne scheint und die Wälder werden
grün— das ist Kriegsoorbereituna und die Sozialdemokratie ist daran schuld! Die großen Massenbetrüger in Moskau spielen mit dem Feuer. Deutsches Arzt in Rußland verhastet. Riga . 31. Juli. (Eigenbericht) Dieser Tage ist wieder ein Reichsdeutscher in Ruß- land verhaftet worden, und zwar der im russischen Staats- dienst stehende Arzt Dr. F l« s ch, der beschuldigt wird,.chen Staat betrogen" zu haben, indem er Privatpraxis betrieben hat. Oer Schachty-prozeß als Theater. Moskau . 30. Jv.'i. Noch fowjetamtlichen Angaben hat die Zahl der Zuhörer im Gerichtssaal im Laufe der 41 Tag« des Schachly-Prozesse» in Moskau insgesamt 156 522 betragen. Davon waren 48 499 Mitglieder von Gewerkschaftsverbändcn. Maharadscha in Sichtl Der Maharadscha von P a t i o l a hat am Montag London oerlassen, um sich nach Berlin zu be- gebrn..j