?kf. s«�» 45. Iahrgona Vonnerstag, 2. August 1926
Oer T od auf den Schienen. Wie verhält man sich bei einem Eisenbahnunglück?/ Welche Kräfte zerstören den Zug?/ Wenn man Glück hat!
MrnnHsm Cef« wird die Frag«, wie er sich beim CisenbaH» imptiirf tierhalten soll, eigenartig tiorFommen.„Was ist zu tun, inenn sich der Waggon, in dem ich sitze, plötzlich zusammenschiebt?" mird man fragen- oder„Wie soll ich mich benehmen, wenn ich mit- samt dem Wagen und allen Mitreisenden die Schienen verlasse und in einen mehr oder weniger tiefen Abgrund stürze?" Ist dann ein überlegtes Verhalten überhaupt noch möglich und zweckmäßig, oder bleibt einem in solchem Falle nicht vielmehr einzig und allein übrig, seinem gute!, Stern zu vertrauen, soweit man noch Zeit und lieber- legung hat und nicht gleich„starr vor Schreck" oder sonst Hand- luligsunsähig ist? Welche Unfälle gibt es? Alle dies« Fragen sind nottürlich nicht einsach mit einem guten Rezept zu beantworten: Man nehme---, und doch form man sich in jeder tage gut oder schlecht benehmen und auch au» einer to kritischen Situation wie einem Eisenbahnunglück kann man sich, falls man von ein wenig Glück begünstigt ist, noch heraushelsen, wenn man mit Ileberlegung und Geschicklichkeit dem Glücke die .tzand reicht. Grundsätzlich muß man zwei formen von Eisenbahn . Unglücken betrachten. 1. den Zusammenstoß durch Zusammenfahren zweier Züge, durch Ausfahre» eines Zuges auf ein Hindernis oder auf einen inderen stehenden Zug: >> 2. den Absturz, der vorwiegend bei Gebirgsbahnen und ousge- sprochene» Dergbahium vorkommt, jedoch auch bei nonnalen Eisenbahnen, auf Brücken, Viadukten usw. Daneben gibt es noch andere Möglichkeiten einer Katastrophe, doch sind diese meist eine Kombination der beiden vorgenannten Formen. Wie bei Eisenbahnen kommen derartige Unglücksfälle auch bei Straßenbahnen vor, auch Kraftsahrzeuge ohne Schienen werden davon betrossen: auch hierfür kommen sinngemäß die gleichen Sicherheitsmaßnohmcn in Frage. Für die Anwendung aller„Rezepte" ist nun leider eine Vorbedingung: Absolute kalt- tilüligkeil und Ruhe! Meist sind es ja nur wenige Sekunden, oft nur Bruchteile von Sekunden, die man zur Ileberlegung Hot, und wenn man dann auch nur einen kurzen Augenblick die Ruhe vcr- liert, so ist es meist schon zu spät. Kaltblütigkeit ist ja nun- nicht jedermanns Sache und Menschen, die einer kritischen Situation nicht gewachsen sind und die die Nerven verlieicn, kann natürlich mit den besten Ratschlägen nicht geholfen werden Aber vielleicht kommt einer oder der andere meiner Leser— ich will es ihn, nicht wünschen!—, der Ruhe und Kaltblütigkeit besitzt, doch einmal in die Verlegenheit, sich diesen oder jenen Wink zunutze zu machen, und für diese sollen dies« Zeilen geschrieben sein. Oer Zusammenstoß. Also zunächst— der Zusammenstoß! Erfolgt zwischen,- zwei Zügen oder einem Zuge und einem festen Hindernis ein Zusammen- stoß, so wird die Bewegung plötzlich gebremst und hierbei die Bewegungsenergie in Drückenergie umgewandelt. Abgesehen davon, daß der ganze Zug hierbei seitlich ousknicken und aus den Schienen gedrängt werden kann, wird jeder Waggon für sich durch den Schwung der hinten nachdrängenden Wagen aus Druck beansprucht. die vorderen wagen naturgemäß am meisten. Ist die Geschwindig- seit im Augenblick des Zusammenstoßes groß und ist der Waggon nicht besonders stabil gebaut, so kann er wie eine Ziehharmonika zrsar,'mengedrückt werden.— Hierbei werden zunächst die Fenster- rahmen und Zwischenräume zwischen den Bänken zusammenge- drückt, da die Wandungen des Wagens an diesen Stellen am wenig- sie» Widerstand leisten. Die meisten Opfer bei derartigen Unfällen kommen daher durch Zerquetschen zwischen den Bänken und in
Türen und Fensterrahmen vor. Abgesehen davon bilden We zer. splitternden Fensterscheiben ein große» Gesahrenmoment. Um sich nach Möglichkeit diesen Gefahren zu entziehen, soll man, sobald man au» einem heftigen Stoß, der meist mit starkem Lärm und Herabfallen der Koffer, Zerbrechen der Fenster usw. verbunden ist, auf einen Zusammenstoß schließen kann, sofort die Beine anziehen, um sie aus den, Bereich der tückischen Bänke zu bringen. Besser noch ist es. in das Netzwerk des Gepäckhalters za greisen und den ganzen Körper anzuziehen. Da der Körper im Sitzen kein« Elastizität be- sitzt, so besteht nämlich die Gesahr, daß ein heftiger Stoß die Wirbel- säule bricht oder direkt aus das Zentrol-Neroensystem übertragen wird und hier zu erheblichen Schädigungen führt. Hängt jedoch der ganz« Körper an den Armen, so bilden dies« ein« hervorragend« Federung, die den Hauptschiog abhält. Weiler halle man sich nach Möglichkeil von Tür und Fensterscheiben fern— falls man genüg eich Platz hat. Zwischen dem Zusammenstoß und den Auswirkungen der Katastrophe vergehen naturgemäß einige Sekunden, da sich zu- nächst die Puffer zusammendrücken, ehe der Druck sich direkt auf die Wagen überträgt Dann hält der Wagen auch noch einen Augenblick lang den Druck aus ehe er sich zusammenschiebt. Jeden- falls bleibt den Reisenden, falls sie nicht gleich— bildlich gesprochen den— die größten Gefahren in sich birgt, baut man heute vielsach crgreiscn. Manchmal gelingt es airch noch, durch das zufällig offen- stehende Fenster ins Frei« zu gelangen, bevor der Waggon völlig zerstört ist. Da, wie man sieht, das Ineinanderschieben der Wagen bei Zusammenstößen— neben Explosionen der Gasbehälter, die durch die elektrische Zugbeleuchtung nach und nach, verdrängt wer- den— die größten Gefahren in sich birgt, baut man heut« vielsach den ganzen Wagen aus Stahl. In Amerika sind einmal mehrere Waggons eines Pullmann- Zuges eine hohe Böschung herabgestürzt, ohne zerstört zu werden. Auch bei der vor längerer Zeit im Pol- Nischen Korridor erfolgten Zug-Katastrophe hat der ganz aus Stahl gebaute Schlafwagen dem Druck standgehalten, wodurch alle Reisen- den des Wagens gerettet wurden. Leider kann nicht von heut« auf morgen der gesamt« Wagenpark ausrangiert und durch Stahlmogen ersetzt werben, sa daß wir noch für lange Zeit bei Unglücksfällen mit der Zerstörung der Waggons und deren Folgen rechnen müsien. Der Absturz. Im Gegensatz zu den Zusammenstößen handelt es sich bei Ab- stürzen meist nicht um Druckkräfte, die den Waggon von der Stirn aus. also in Richtung der Achse beanspruchen, sondern um Stöße senkrecht zur Achse. Ein Zusammenschieben des Waggons ist daher hier weniger zu befürchten, dagegen können Zusammendrückungen senkrecht zur wagenachse auftreten: z. B, kann dos Waggondach durch darausstürzende Gegenstände(Lokomotive, andere Waggons usw.) eingedrückt werden usw. Außerdem sind hier die Reisenden, auch ohne durch Teile de? Waggon� eingeklemmt oder sonst verletzt zu werden, in Gesahr, durch die ptötzlichr Abbremsung der eigenen Körperschwimgkräft erheblich verletzt, zu werden. So ist bei sitzendem senkrechten Absturz Bruch des Beckens, der Wirbelsäule usw. zu befürchten. Hiergegen kann man sich nur dadurch schützen, daß man dem Körper in eine Loge bringt, in der die natürlichen Feder- organe. Arme und Beine, voll zur Wirkung kommen köimen. « Das Unglück von Chamonix. Der Verfosscr verunglückte bei dem Eisenbahnunglück in Chamonix , und hatte dabei Gelegenheit, seine„Rezepte" praktisch zu erproben, und, wie diese Zeilen beweisen, mit bestem Erfolg. Wie erinnerlich, kam dort der aus Lokomotive und zwei Wagen bestehende Zug infolge Nichteingreifens des Zahnrades auf einer Strecke mit 24 Proz. Gefälle nach wenigen 100 Metern so ins
Schießen, daß die Lokomotive und der erste Wagen mit 90 Kilo- meter Geschwindigkeit in einer Kurve entgleist« und von dem 15 Weier hohen Viadukt abstürzte, während der zweite Wagen durch die Aufmerksamkeit des Bremsers noch zum Stehen gebrocht werden konnte. Ich selbst befand mich mit meiner Schwägerin im ersten Wagen und bemerkte zunächst die wachsende Geschwindig- keit des normal mit etwa d-Kilometer-Stunden fahrenden Auges. Ich fuhr.rückwärts" und sprang daher auf und drehte mich herum, um besser sehen zu können, was geschehen sei. Ich erkannte sofort das Kritische der Situation und nachdem ich alle Rettungsmaß- nahmen, wie Bremsen oder Abspringen als unausführbar erkannt hatte, traf ich mein« Gegenmaßnahmen zur Milderung des zu er- wortenden Stoßes. Ich stellte mich mit leicht gebeugten Knien hin und hielt mich krampfhost an der Lehne der Bank fest, meiner Schwägerin zurufend, das gleiche zu tun. Die meisten anderen Reisenden, die die Gefahr ahnten, stürzten schreiend an die Fenster um herauszu springen, was unmöglich war, da alle Fenster mit Rücksicht auf den Schneesturm und die Türen, wie mir bekannt war, von außen verriegelt waren. Oder aber sie waren vom Schrecken gelähmt und blieben starr auf ihren Plätzen sitzen. Noch dem vorher gesagten mußte dies Verholten verhängnisvoll werden. Die Reisenden, die fitzend abstürzten, mußten durch den furchtbaren Stoß beim Auffchlagen getötet werden, obgcscheu davon, daß das durch die darausstürzende Lokomotive herobgedrücktc Dach schreckliche Verletzungen hervorrief. Ebenso wurden viele Reisende durch die in der nächsten Sekunde zersplitternde» Fenster schlimm zugerichtet. Meine Stellung dagegen zwang mich beim Aufschlagen des Waggons automatisch in die tiefe Kniebeuge, wie wir das schon in der Schule gelernt hatten. So wurde der Hauptstoß abgefangen, während der in Fahrtrichtung wirkende Schwung— 20-Kilometer-Tempa— durch die Stirn e aufgenommen wurde, so daß kein Knochenbruch erfolgte und auch die unvermeidliche Gehirnerschütterung noch ge- linde ablief. Das Bremsen. Allgemein sind mit dieser Schilderung schon die meteutlicheii Maßnahmen gegeben. Natürlich hätte auch ein Aushängen im Gepäcknetz stoßmildernd gewirkt und die Stoßmildening ist ja das ein- zige, was man in solchem Fall erstreben kann. Da jedoch kein Gepäcknetz vorhanden war, entfiel diese Möglichkeit. Nun noch«in paar Worte über das Bremsen. Es kann ja vorkommen, daß man einmal selbst in die Verlegenheit kommt, die Handbreins« ,zu be- dienen: sei es, daß man sich in einem sührerlaien Wagen de- findet oder der Führer auf abschüssigem Gelände die Gewalt über den Zug verliert und das Notsignal gibt. Die Wirkung der Bremse ist um so stärker, je größer die bremsende Fläche und der Brems- druck ist. Die bremsende Fläche ist durch die Größe der Brems- klotze gegeben, die auf den Radkranz wirken, und der Bremsdruck kann durch mehr oder weniger starkes Anziehen geändert werden. Der Laie glaubt somit die größte Bremswirkung zu erzielen,, wenn er die Bremse möglichst stark anzieht. Dies ist jedoch nicht der Fall. Vielmehr tritt der Moment ein, in dem die Räder sestge- bremst werden und zu rutschen beginnen. In diesem Augenblick vermindert sich die bremsende Fläche aus die Berührungsstelle Zlwischen Radkranz und Schiene, wodurch die Bremswirkung fast aufgehoben wird. Das Anziehen der Handbremse muß daher mit „Gefühl" erfolgen, und man muß, falls man die Räder festgebremst hat, sofort nochlassen, bis die Räder wieder rollen. Man braucht allerdings nicht allzu ängstlich zu sein, da bei den ichweren Eisen- bahuwagen ein Festbremsen gar nicht so leicht vorkommt. Da bei Bergbahnen ein Bremsen des!n Bewegung befindlichen Zuges ntit der gewöhnlichen auf den Radkranz wirkenden Bremse nicht möglich ist, kommen hier sogenannte Schienenbremsen zur An- «endung, die direkt in die Schienen eingreifen. Auch hier muß
Nie Aacht nach dem Verrat. 53] Roman von Liam O'Flaherty . (Aus dem Englischen übersetzt von K. Hauser.) Gallagher sah zu Mulholland hinüber. Mulholland runzelte die Stirn und schüttelte leise den Kops. Dann sah er neugierig Gqpo an. Connors Mund stand weit offen, ver- wundert glotzte er zu Gypo hin. Gypa zog seinen Hosengürtel enger. Ms er fertig war, sagte er:„Na, und Kommandant, hältst du dein Wort, daß du mich wieder in die Organisation aufnimmst?" „Langsam, langsam," murmelte Gallagher verträumt: er starrte auf den Boden.„Erst müssen wir sehen, ob deine Aussage auf Wahrheit beruht. Wenn deine Aussage wahr ist. wirst du auf alle Fälle wieder aufgenommen." Plötzlich sah er auf, lächelnd, mit funkelnden Augen. Er faßte Gypo bei der rechten Hand und lächelte ihm auf freundschaftlich intime Art ins Gesicht:„Hör' zu. Heute nacht wird ein Unter- suchungstribunal sein um halb zwei. Sei dabei. Mulholland wird dich mit hinnehmen. Du kannst dich auf mich verlassen, Genosse, ich will deine Sache schon in Ordnung bringen. Du stast früher gute Arbeit geleistet, Genosse, und du wirst wieder gute Arbeit leisten für die Befreiung deiner Klasse." Gypo ergriff Gallagher» Hand und preßte sie heftig. Dann schlug er die Hacken zusammen und salutierte auf groß- artige Manier. Daraus wandte er sich zu Mulhalland und flüsterte:„Ich werd' in Biddy Burkes Kneipe sein, gegen ein lihr. Ich werd' dich da treffen." „'s'st gut so," antwortete Mulhollond. „Gute Nacht, Jungen»," rief Gypo mit lauter, herzlicher Stimme. Dan stolzierte er aus dem Zimmer, indem er dröhnend feine Hocken auf den Boden fallen, ließ und sich räusperte. Sie sahen olle zwei Sekunden lang schweigend hinter ibm her. Dann rief jemand:„Feierabend, meine Herren. Feierobend!" Gallagher brach Ins:„Verdammt will ich sein... Er schlug seine linke Hand in meine rechte." '„Er ist's!" zischte Eonnar mit offenem Mund«, auf Gallagher losstürzend. Js*} stitt km Idiot." brüllte Gallagher.•("
Aufgeregt schrie Mulholland:„Hör' zu, Kommandant, er ist es, ich will drauf schwören, weil.. „Hol' dich der Teufel, wer hat dich nach deiner Meinung gefragt? Gib mir deinen Bericht. Flink, flink! Mach' keine langen Geschichten." In kurz abgehackten Sätzen und mit heftigen Gesten be- schrieb Mulholland olles, was sich in der Nummer 44 Titt- street ereignet hatte: Gypos Aufregung und wie das Geld auf den Boden siel: wie Gypo es Frau McPhillip gab und wie er aus dem Haus stürzte. Dann plötzlich fing er in weiner- lichem Ton an aufzuzählen, was er seit seiner Mobilisierung um acht Uhr, wo er die Nachricht von Francis McPhillips Tod empfing, alles geleistet hatte. Gallagher schnitt ihm das Wort ob:„Laß das aus. Hat die Polizei in Nummer 44 irgendwelche Papiere gefunden? Nein? Gut. Fand man etwas bei der Leiche? Du weißt es nicht. Gut, du erfährst das bester morgen bei der Leichen- schau. Mach', daß du fortkommst. Hefte dich dem Gypo auf die Hacken wie ein Topf mit Kleister. Bring' jede kleinste Kleinigkeit heraus, die du finden kannst. Bring' ihn auf alle Fälle mit nach Bogey Hole um ein Uhr dreißig. Lauf'!" Mulholland verschwand ohne ein Wort. Gallagher wandte sich an Connor:„Nun du, Corrnor. Mobilisiere sechs Mann von deiner Sektion. Rollt Mulligan auf— umzingelt ihn! Bringt ihn noch Bogey Hole. Beeist dich!" Connor murmelte etwas und verschwand. Gallagher blieb allein: er starrte in Gedanken verloren zu Boden.' Im Nebenraum sangen betrunkene Stimmen. Füße scharrten. Eine eintönige Stimme rief fortwährend: „Feierabend, bitte, meine Herren, Feierabend!" Gallagher? Augen weiteten sich verträumt. Seufzend murmelte er vor sich hin:„Es hangt an einem Haar, und olles zerplatzt. Dann ist es aus mit mir. Ich muß diesen verdammten Spitzel vernichten, wer es auch fein mag. Biel - leicht ist es Gypo. Vielleicht ist es die Rotte, obwohl das sehr unwahrscheinlich ist. Das ist unwichtig. Wichtig ist die Tatsache, daß ein Spitzel vorhanden ist... Guter Gott! Ein Spitzel ist die große Gefahr. Alle sind gegen mich. Nur Furcht kann mich schützen. Ich muß an diesem Kerl ein Exempel statuieren." Seine Stimme erstarb allmählich. Im Zimmer herrschte wieder Schweigen.<?? mar heiß und stickig und roch nach schalem Bier und Tobak. Er starrte zu Boden.
Eine Schwabe spähte aus ihrer Ritze auf einen Klecks Bier vier Zoll vor ihrem Rüssel und verschwand dann wieder. Aus der Ferne kam eine Menge Geräusche, als ob dort viele Dinge geschähen. Dann hob Gallagher den Kopf mit einem Ruck, seufzte und ging schnell zum Schiebefenster hinüber. Er klopfte mit seinen Knöcheln gegen die Bretterwand. Fast augenblicklich wurde sie in die Höhe geschoben, und der hübsche, ratblonde Kopf erschien. Gallagher nickte. Der rote Kopf verschwand wieder, und das Schiebefenster wurde heruntergelassen. Gallagher wartete. Nach drei Sekunden wurde links eine kleine Tür leise geöffnet, die Kellnerin trat ins Zimmer und machte vorsichtig die Tür hinter sich zu. Sie eilte sofort auf Gallagher zu und warf ihre Arme um seinen Hals. Schnell küßte er mehrmals ihre Lippen. Dann befreite er sich von ihren Armen. „Hast du etwas für mich?" fragte er. Sie nickte und holte ein Stück Papier aus der Bluse ihres schwarzen Kleides hervor. Er steckte es in feinen Regenmantel. „Gut," murmelte er zerstreut. Dann küßte er sie wieder auf die Lippen und klopfte ihr auf die Backen. Er ging einen Schritt zurück, aber sie klammerte sich an ihn. Sie hielt ihn fest und sah ihn flehent- lich an. Fast schluchzend flüsterte sie:„Hast du mir nichts zu sagen?" Er wurde ärgerlich:„llm's Himmels willen. Äitty. sei vernünftig. Dies ist keine Zeit, sich Theater vorzumachen." Mit einem Finger berührte er seinen Hals.„Bis hierher sitze ich drin. Die ganze Organisation ist in Gefahr." „Herrgott! Was ist los, Dan? Erzähl' mir." „Ein Spitzel. Auf Wiedersehen morgen. Laß mich los. Gute Rocht." Er küßte sie auf die Stirn und ging. Sie sah ihm niedergeschlagen nach, dann erschauerte sie und griff sich an die Brust. Gallagher ging die Titfftreet entlang. Ab und zu er- kannte ihn ein Arbeiter und grüßte respektvoll: er antwortete nicht darauf. In die Tür von Nummer 44 bog er scharf ein und klopfte. Die Tür wurde beinahe sofort von Mary McPhillip geöffnet- Auch sie schauerte zusammen, und auch ihre Hand faßte an ihre Brust, o/s sie ihn sah. .....(Fortsetzung folgt.).