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Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 139.

Noch einmal

Donnerstag, den 18. Juni 1891.

8. Jahrg.

Nachfrage, beseitige den arbeitslosen Erwerb" und die Nahrungs- Beweise über die Geheimbündeleien der Unternehmer. Heute mittel- Produktion, ja auch die der mehr als Lurusgegenstände sind wir in der Lage, folgendes vertrauliche" auf tech­angesehenen wird

der Uebervölkerungs- Schwindel. Sebenen wins fich in ungeahnter Weise heben. Sehr ver- nischem Wege vervielfältigte Schreiben" etwas niedriger hängen

( Fortsetzung.)

Wie ist es möglich, fragt man sich erstaunt, daß der alte Malthus noch immer nicht ganz todt ist? Sehen wir zu, ob man jener Ausführung, die im wesentlichen die von H. George ist, irgend welche Einwände machen fann. Zuerst müssen wir eine stillschweigend gemachte Voraussetzung, nachträglich auf ihre Richtigkeit prüfen.

Eine Vermehrung der Produktion fann offenbar nur dann eintreten, wenn die, nothwendigen Rohstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind. Zur völligen Klarlegung der Sache müssen wir uns vergegenwärtigen, worauf der Unterschied zwischen den Pro­dukten der menschlichen Thätigkeit, und den Rohstoffen denn eigentlich besteht. Wie George hervorhebt, tönnen wir ja fein Atom unserem Planeten weder entziehen noch hinzufügen. Wir beherrschen nur in einem gewissen und mit der fortschreitenden Wissenschaft und Technik zunehmenden Grade die Form und die chemische Zusammensetzung. Letzteren beiden Eigenschaften und diese allein sind es, die das Produkt der menschlichen Arbeit vom Roh­stoff unterscheiden. Das Vorhandensein der chemischen Grund­stoffe in freiem Zustande oder in anderweitigen Verbindungen ist

tönnen.

Auch glaube ich, daß eine ähnliche, wenn auch unklare Idee Viele im Banne der Malthus 'schen Irrlehre festhält; eine un­

Berlin, den 10. Juni 1891. Verein Berliner Gasthofbesizer. Den verehrlichen Kollegen und Vereinsmitgliedern bringe ich nebst meinem Grüße Folgendes zur gefälligen Kenntnißnahme:

härteten Malthusianern kommt man nach meiner Erfahrung zu können: mitunter durch die Frage bei, woran es eigentlich fehlen solle. Was sie auch angeben mögen, immer kann man ihnen erwidern, daß von diesem und jenem Gegenstand zwar augenblicklich zu wenig, oder doch nur gerade knapp gennug vorhanden sei; daß aber zur Mehrproduktion weder die natürlichen Vorbedingungen, noch auch die nöthigen Arbeitskräfte fehlen; und daß der einzige Grund, warum es nicht geschieht, unsere sozialen Verhältnisse, insbesondere der immer ungeheuerlicher anschwellende arbeitslose Erwerb" und als letzter Hauptgrund der private Besizanspruch an Grund und Boden ist.( Doch wohl auch die übrigen Produktionsmittel? Red. d. V.") ( Schluß folgt.)

Korrespondenzen nud Parteinachrichten.

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Die Direktion des Grand Hotel" Alexanderplat warnt eindringlichst vor dem Engagement des Hausdieners aus...., dessen Entlassung sich nöthig ge­macht. Nach seiner Abfertigung habe er sich noch so unglaublich frech betragen, daß es jeder Beschreibung spotte.

Auf ausdrücklichen Wunsch genannter Direktion bringt dies Vorkommniß zur Veröffentlichung.

Th. Beencke,

II. Vorsitzender des Vereins Berliner Gasthofbesitzer. Auch wir bringen dieses Vorkommniß hiermit zur Veröffent­lichung, allerdings nicht auf ausdrücklichen Wunsch der wohl­löblichen Direktion des Grand Hotel" Alexanderplatz!

Onedlinburg. Am 14. Juni fand hierselbst eine Partei­Umtausch der Postwerthzeichen älterer Art. Die Frist die nothwendige Voraussetzung. Jene Widerlegung der Malthus - Versammlung des Wahlkreises Calbe- Aschersleben statt; vertreten für den Umtausch der in den Händen des Publikums verbliebenen schen Theorie ist aber nur dann haltbar, wenn die für unser waren ca. 40 Ortschaften, anwesend waren ca. 400 Personen. seit dem 31. Januar zur Frantirung von Postsendungen nicht Leben nöthigen chemischen Grundstoffe als in praktisch un- Nach dem Bericht der Delegirten aus den verschiedenen Ort mehr verwendbaren Postwerthzeichen älterer Art läuft mit dem begrenzten Mengen vorhanden und erreichbar angesehen werden schaften können wir nur mittheilen, daß die Bewegung in unserem 30. Juni ab. Nach diesem Zeitpunkt findet ein Umtausch der Kreise mit Riesenschritten vorwärts schreitet. Schon manches gedachten Werthzeichen nicht mehr statt. Das ist nun aber unwiderleglich der Fall. Dorf, welches uns bei der letzten Wahl noch verschlossen war, Bei den Arbeiten am Mühlendamm ist wieder einmal Anders würde die Sache liegen, wenn wir z. B. anstatt jener steht uns jetzt offen und wir sind jetzt in der Lage, Bersamm- ein gewisser Abschluß erreicht. Der Bau des zweiten Schleusen­wenigen Gramme Eisen, die unser Körper enthält, der gleichen lungen abhalten zu können. Hoffentlich wird es in nicht allzu theiles, des Theiles, über den auch die westliche Hälfte der künf­Menge einer jener Elemente bedürfte, welche wenigstens auf und langer Zeit kein Dorf mehr geben, wo uns nicht Lokale zur Ver- tigen Straße gehen wird, ist fertig gestellt, und der Verkehr ist in den uns zugänglichen Erdschichten nur in minimalſter Menge fügung stehen. Aber auch unsere Nachbartreife raffen sich auf, jeßt, allerdings nur provisorisch, über diesen Theil geleitet worden. vorhanden sind. Dann könnten offenbar gleichzeitig nur so viele denn unter den Ortschaften des schwarzen Winkels im Kreise Sein Niveau wird aber später bei der definitiven Anlage noch Menschen existiren, wie die vorhandene Menge des angenommenen Anhalt II. in der Harzgegend finden wir solche, wo 40 bis um einen Meter erhöht werden. In Bau genommen sind nun­feltenen Grundstoffs es zuließe. Diese Spekulation mag vielleicht 50 Arbeiterzeitungen gelesen werden und wir können Herrn manchem überflüssig erscheinen; ich stellte sie an, weil das Fehler- Dechelhäuser nur den guten Rath geben, daß er sich bei der mehr die beiden Kopfstücke der Schleuse. Jetzt ist man dabei den Baugrund auszuheben. Die Arbeit ist eine recht schwierige, da hafte einer Schlußfolgerung gerade dadurch ins hellste Licht ge- nächsten Wahl gut fattelt, denn wir zweifeln gar nicht daran, die Gewölbe des alten Mühlengerinnes beseitigt werden müssen; setzt wird, daß man zeigt, durch welche Abänderung oder durch daß es ihm dann genau so geht, wie seinem Freund, dem Amts- die Gerinne stammen theils aus dem Jahre 1701, theils aus welche denkbare, aber in Wahrheit nicht zutreffende Annahmen rath Dieße. Auch Herrn v. Benda( Kreis Wansleben) wird es 1801. Pfahlroste sind hier bisher nicht so viel gefunden, wie auf etwas richtiger herauskommen würde. tein Haar besser gehen. der bereits fertig gestellten Schleusenstrecke, wo man insgesammt Ans Galizien wird uns geschrieben: Am 18. Juni wird müssen. Auch am unteren Schleusenhaupt sind die Arbeiten recht gegen 4000 Pfähle von 3-12 Meter Länge hatte entfernen flare Idee, weil bei flarem Zurückgreifen auf die einfachsten endlich die hiesige Staatsanwaltschaft eines sozialistischen Prozesses schwierig, man holt jetzt hier Pfähle heraus, die 14 Meter Sänge Prinzipien der Fehler sofort offenbar wird. Ein zweiter Ein- entbunden, mit dem sie seit zwei Jahren schwanger geht. Es haben. Die Arbeiten erheischen eine ganz besondere Vorsicht, um die wand knüpft an die Existenzfrage im engeren Sinne an. Der soll dies ein rechter Herenprozeß werden, denn nicht nur, daß Fundamente der Häuser Poststr. 13-15 nicht zu erschüttern. Der die eigentlichen Nahrungsmittel, sondern auch viele Industrie- Geriebenheit und Verſtocktheit zumuthet, sondern es werden auch Verlegung der Pferdebahngeleise auf dem Mühlenwege erforder produkte, die den wesentlichsten Antheil an dem Lebenskomfort Abwesende und verstorbene Genossen mit hineingezerrt. Auf dieſe lich. Es soll zu diesem Zwecke eine provisorische Brücke erbaut haben. Aber gerade die Nahrungsmittel sind, wenn der primi- Weise wird dem Sozialismus in Galizien ein Kapital- Prozeß werden, welche sich hin- und herschieben läßt. Der Bau beider tivste, so auch der unumgänglich nöthigfte aller Konsum- gemacht, wie er vielleicht nur in Rußland oder im Vatikan gegen Kopfstücke soll bis Oktober beendet sein. Der Bau der neuen artifel. Wir werden daher gut thun, unsere Ueber- unliebsame Jdeen üblich ist. Mühlendammbrücke schreitet gleichfalls tüchtig vorwärts. An der legungen auf diese speziell anzuwenden, um so mehr als nach dem Köllnischen Fischmarkt zu belegenen Seite ist man bei die Produktion der Nahrungsmittel thatsächlich einige Besonder der Montage der Eisenkonstruktion. Recht viel Schwierigkeiten heiten aufweist. Zuerst ist streng daran festzuhalten, daß ein macht der Umbau der Mühlengrundstücke. An der Front nach Stück Brot, wie auch das Korn, aus dem es bereitet wurde, ein dem Mühlendamm soll sich bekanntlich ein mächtiger Thurm er­Produkt menschlicher Arbeit ist, ebensogut, wie etwa eine Näh­heben, der die Mitte des ganzen Baues martirt. Um die maschine. Doch giebt es zwei Unterschiede hinsichtlich der Her­stellungsart: Für die Kornproduktion sind wir an die Jahres- medizinalbeamten des Regierungsbezirks, Düsseldorf sind, wie be- Thurmbau legen zu können, hat man schon vor Monaten die Der Reichs- Anzeiger" schreibt: Von dem Verein der Fundamente für diesen Thurm und für einen zweiten fleineren zeiten gebunden; ferner bedürfen wir reits in Nr. 81 des R.- und St.-A." vom 6. April erwähnt, Ecken beider Mühlengrundstücke vom Dach bis zum Erdboden ſtellung berjenigen chemischen Verbindungen, welche unsere Regeln für die Pflege und Ernährung der Kinder im ersten abreißen müssen. Die Fundamentirung ist jetzt in vollem Gange Nahrungsmittel ausmachen, der chemischen, d. h. der belebten Lebensjahre und für die Pflege der Wöchnerinnen" und" Ber- und dürfte in etwa 4 Wochen fertig gestellt werden. Im Oktober Naturgegenstände, der Thiere und der Pflanzen. Beides trifft haltungsmaßregeln bei Masern, Scharlach und Diphtherie"" aus- 1892 hofft man den ganzen Wasserweg dem Verkehr übergeben zu für die meisten Industriegegenstände nicht zu. Beide Unterschiede vermögen jedoch nicht die Giltigkeit daß sie in ihrer gegenwärtigen Fassung eine empfehlenswerthe gearbeitet worden. Dieselben sind fürzlich revidirt worden, so Die Münzen, welche fürzlich bei den Brückenbau- Arbeiten unserer Betrachtung für die Produktion der Lebensmittel ein- furze gemeinverständliche Zusammenstellung der für die angege- am Mühlendamm im Spreegrunde zwischen Pfahlwerk und alten zuschränken. Auf die Möglichkeit, die für den naturwissenschaft- benen Zwecke zu beachtenden Vorschriften enthalten und geeignet Pfeilerfundamenten gefunden worden, sind, wie nunmehr numis fich Gebildeten sich sogar als eine Wahrscheinlichkeit herausstellt, erscheinen, ein wesentliches Hilfsmittel bei der Verhütung und matisch festgestellt worden ist, von König Alfons III. von daß wir durch die Fortschritte der Chemie dereinst zur Herstellung Bekämpfung der hohen Kindersterblichkeit, der Erkrankungen im Aragonien in der Beit von 1285-1291 geprägt. Die Münzen unferer Nahrung jener Buhilfenahme der belebten Natur über- Wochenbett und der genannten Infektionskrankheiten zu bilden. waren hier nicht im Umlauf, sie müssen also von Fremden hoben sein könnten, gehe ich absichtlich nicht ein, obwohl in Durch einen Erlaß des Ministers der geistlichen, Unterrichts- und hierher mitgebracht und verloren worden sein, und es liegt nahe, jüngster Beit Entdeckungen gemacht wurden, die zu weiteren Medizinal- Angelegenheiten sind die Ober- Präsidenten ersucht anzunehmen, daß es fremde Baumeister waren, welche Ende des Hoffnungen durchaus berechtigen; denn die Nahrungsmittelfrage worden, auf eine möglichst weite Verbreitung dieser im Verlage 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts hier das Mühlenwehr ist lösbar, ohne solche berechtigte oder unberechtige Annahme von 2. Schwann in Düsseldorf im Druck erschienenen, zum Preise und die Brücke( Mühlendamm) errichteten. Jene Brücke scheint von zukünftigen Fortschritten der Wissenschaft. Man kann auch nicht mit Erfolg etwa den Einwand machen, daß von 1,20 m. bezw. 80 Pf. für je 100 Stück käuflichen Blätter bis 1685 gehalten zu haben, denn erst um diese Zeit wurde hinzuwirken, wobei vorzugsweise die Betheiligung der Hebammen, ein Neubau derselben vorgenommen, und zwar mit Lauben­zur Herstellung einer gewissen Menge Brot ein bestimmtes Standesbeamten, Frauen- Vereine, Lehrer und Aerzte ins Auge zu häusern darauf, wie wir sie noch vor wenigen Jahren sehen Quantum von Boden gewisser Beschaffenheit nothwendig sei. Durch größere Intensität der Landwirthschaft wird die zur Er- fassen sein dürfte. zeugung einer bestimmten Menge Korns u. s. w. nöthige Acker­fläche beständig verkleinert und wir können teine unüberschreit bare untere Grenze angeben. Interessant in dieser Beziehung ist eine Notiz, die kürzlich durch viele Zeitungen ging, wenn es sich auch nicht gerade um Korn handelte. Durch sinnreiche Vorrich tungen ist man in den Stand gesetzt, im nordischen Klima Weine zu erzeugen, die den besten Rheinweinen nicht viel nachgegeben haben sollen. Außerdem ist sicherlich die Menge des ohne be sondere Vorkehrungen anbaufähigen und doch nicht angebauten Bodens auf der Erde ungeheuer groß.

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bis jetzt

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zur Her­

Tokales.

Maurer: Poliere: 49 mit 65 Pf., 73 mit 70 Pf., 55 mit 75 Pf., 20 mit 80 Pf.; Gefellen: 866( 30 pCt.) mit 50 Pf., 231( 81/4 pet.) mit 52/2 Pf., 1415( 50 pCt.) mit 55 Pf., 98 ( 31/2 pet.) mit 571/2 Pf., 222( 8 pt.) mit 60 Pf. Bimmerer: Poliere: 34 mit 65 Pf., 24 mit 70 Pf., 15 mit 59( 74 pet.) mit 522 Pf., 493( 55 pCt.) mit 55 Pf., 81 ( 9 pSt.) mit 571/2 Pf., 163( 18 pet.) mit 60 Pf.

Sollten die Herren die Absicht gehabt haben, zu beweisen, daß die Lohnverhältnisse in ihren Baugeschäften zu den schlechtesten gehören, so ist ihnen der Beweis jedenfalls glänzend gelungen.

Für die letztere Angabe verweise ich auf das vorletzte Kapitel von Bebels Buch: Die Frau und der Sozialismus". 75 P., 6 mit 80 Pf.; Gesellen: 98( 10/2 pt.) mit 50 Pf., Die Ursache, welche einer reichlicheren Getreideproduktion im Wege steht, liegt offenbar nur in der mangelnden Rentabi lität" und nicht in irgend welchen Unmöglichkeiten, es wird auch nicht besser, sondern immer schlimmer werden, so lange die " Rente", d. h. der durch bloßen Besizanspruch erworbene" Ge­winn die Haupttriebfeder der Produktion bildet. Dem Grund­befizer überhaupt, und auch dem Eigenthümer landwirthschaft­lichen Bodens kommt es ja nicht darauf an, daß der Boden möglichst ausgenutzt, d. h. daß möglichst viel und möglichst gute Qualität produzirt werde, sondern auf den Nettoertrag. Wiederum werden Menschen unnüt, wiederum sinkt die Pro­duktion, während der Nettoertrag steigt. Dieses lehrreiche Beispiel ist gleichfalls dem schon erwähnten Werke Henry George's ent­nommen. Auch Bebel und Mary u. A. stellen im Wesentlichen die gleiche Betrachtung an.

fönnen.

fonnten.

B

Berliner Lohnverhältnisse. Die Baugewerks- Zeitung", Bei der Eier Meiern! Unter diesem Titel schreibt eine das berüchtigte Organ der Unternehmer, theilt mit, daß nach den Lokalkorrespondenz: Ein eigenthümliches Leben entwickelt sich täg­eingegangenen Mittheilungen in 143 Baugeschäften der Mitglieder lich in der Charlottenstraße nahe dem Enkeplay. Vor das Haus der Innung Bund der Bau-, Maurer- und Zimmermeister" Nr. 98 rollen von früh bis spät Wagen und Equipagen, und es im vergangenen Monat nachfolgende Stundenlöhne gezahlt sieht gar komisch aus, wenn die Infassen derselben, aus Furcht, worden sind: gesehen zu werden, in den Thorweg huschen. Dieses war unserem Berichterstatter seit längerer Zeit aufgefallen und er erkundigte sich gestern in einem Restaurant desselben Grundstücks nach der Ursache der vielen vornehmen Besuche." Na, sagte mit dem Finger drohend, die Wirthin, Sie wollen mir woll uzen, kennen Sie denn die Eier- Meiern nich, die aus de Gier wahrsagt?! Geh'n Se man ruff un lassen Se sich wat prophezeien!" Unser Gewährsmann ließ sich das nicht zweimal fagen; rasch entfernte er sich, warf einen verächtlichen Blick auf die nahe liegende Sternwarte und ihre Sternenseher und stand im Nu vor dem Klingelzuge des ersten Stockwerks, neben welchem die Bezeichnung " Frau Meier" prangt. Das Rühren der Glocke zog zunächst ein mächtiges Hundegebell nach sich und eine schwarzgekleidete Dame Nach berühmten Mustern. Die erbärmliche Kampfesweise öffnete die Pforte, indem sie flüsternd den Eintretenden die der kapitalfräftigen Unternehmer den Arbeitern gegenüber offen- Worte zuraunte:" Pst, Frau Meier prophezeit noch, bitte leise." bart sich in ihrer ganzen Traurigkeit in deren das Licht der Im Gegensatz zu dieser Mahnung entlud sich über die Hunde Deffentlichkeit scheuendem, die Arbeiter aus sicherem Hinterhalte ein lautes Donnerwetter. Auf den Fußspizen schlich man in ein vernichtendem Thun und Treiben. Während die Arbeiterschaft düsteres Zimmer, welches von dem eigentlichen Heiligthum durch offen und ehrlich den Unternehmern gegenübertritt und dieselben eine mit Gardinen verhängte Glasthur getrennt ist. Ich, so er­in erforderlicher Weise bekämpft durch Streifs, Sperren oder zählt unser Gewährsmann weiter, wurde nun auf einen Stuhl gesetzt Boykotts, den Staatsanwalt nicht fürchtend, manöveriren die und nach dem etwa mitgebrachten Gi befragt. In Ermangelung Unternehmer feige unter Ausschluß der Deffentlichkeit, dieser eines solchen erbot sich die schwarze Dame unter dem Ausruf Ein Beispiel wird dies flarer machen. Ein Stück zur Korn- gegenüber den Glorienschein der Biedermänner fich bewahrend ach, wenn das die Meiern wüßte," rasch Ersatz zu schaffen. produktion geeigneten Bodens erziele einen hohen Brutto- Ertrag und die verfolgte Unschuld spielend. Ein Blick hinter die Während die Helferin in der Noth sich entfernte, benutzte ich den und gebe vielen Arbeitern lohnende Beschäftigung. Letzterer Um- Koulissen gewährt aber ein gänzlich anderes Bild. Die Augenblick, um einen Blick durch die nicht eben dicht verhangene stand ist es aber gerade, welcher den Netto- Ertrag" in einer Enthüllungen über über das Komplott der Eisenindustriellen Glasthür in den Orakelraum zu werfen. Auf einen Lehnstuhl dem Grundbesitzer unerfreulichen Weise herabdrückt. Er rechnet gegen die Metallarbeiter haben die Metallarbeiter haben aller Welt die Augen saß eine gelähmte Greisin, ein Zauberstäbchen in ihrer Rechten, aus, daß bei Benutzung seines Landes zur Weide der Netto- geöffnet über die gelinde gesagt unschöne Kampfes- vor einem Tisch, welcher mit einer Anzahl von Wassergläsern Ertrag infolge von Ersparung an Löhnen steigen würde. Die weise der Unternehmer den Arbeitern gegenüber. Das Urtheil bestellt war. Ein großer Glasnapf war bis an den Raud mit Produktion wird vermindert, zahlreiche Menschen werden über- hierüber ist gesprochen worden, allerdings nur von der öffent- Gidottern gefüllt, ein sicheres Merkmal für die Blüthe des Ge­zählig und verstärken das Heer derjenigen, die nach Ansicht des lichen Meinung, denn daß schon irgend ein Staatsanwalt gegen schäfts. Auf einem umgekehrten Weißbierglas stand ein mit Malthus zu viel auf der Welt sind." Ja unter Umständen er diese flagranten Gesetzesübertretungen eingeschritten wäre, wie es Wasser gefülltes Trinkglas, in welchem gar seltsame Gebilde scheint es für unsern Grundbesitzer vortheilhaft, aus seinem Gute den Arbeitern gegenüber bei den unbedeutendsten und undent von Eiweiß umberschwammen. Mit Dem Zauberstäb einen Wildpark zu machen und es an reiche Jagdliebhaber zu barsten Anlässen jederzeit geschieht, davon hat man bis dato noch chen deutete die Alte auf diese und knüpfte daran nichts gehört. Dieser Umstand giebt dem Unternehmerthume die Enthüllung der Zukunft. Etwas Erwünschtes mag Auch die Ueberlegung ist erkenntnißfördernd, daß offenbar Muth, noch weiterhin in der beliebten Weise gegen die Arbeiter wohl die Wahlsagerin der ihr lauschenden Dame nicht ge­der größte Theil des Bolts lange nicht so reichlich, wie sich zu operiren. Die öffentliche Meinung fürchtet das Unternehmer- fagt haben; denn mit ziemlich langem Gesicht verließ diese das gehörte, Nahrungsmittel kaufen kann, da ihm von seinem Arbeits- thum nicht, darüber ist es zu erhaben, da die öffentliche Mei- Zimmer. Jetzt kam für mich der ersehnte Augenblick. Das in­ertrage nur das zuni Leben knapp Ausreichende übrig gelassen nung" unter ihm steht oder ihm untersteht! Deshalb wird zwischen warm gewordene Ei in der Rechten haltend, stand ich Die relativ sinkende( tauffähige) Nachfrage bedingt ein luftig weiter gewühlt, heimlich, still, diskret", und nur durch vor der Giersrau, deren erste an mich gerichteten Worte Plaz Sinken der betreffenden Produktion. Man schaffe kauffähige das oft wunderbare Spiel des Zufalls erhält man thatsächliche nehmen" lauteten, und welche der schwarzen Dame mit einer

verpachten.

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