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.tri-Unterhaltung unö AAssen
Verriegelungen Aarrensichere" E Das schwer« Unflliick»or lxin Münch«ner Hauptbahnhof mit seinem fast unbegreiflichen Verjagen des Signalwesens hat ein sehr unliebsomo, Aufsehen erregt und dürfte Anlas» geben, das gänzlich veraltete Signalsystem im Miinchener jianptbahnhos um- zugestalten. Daß ein solcher Versager gerade im Eisenbahnbetriebe möglich ist. der durch seine außerordentlich sorgfältige Durchbildung des Hignalwesciis den Begriff der Verriegelung in der Technik erst eingeführt und cine sehr weitgehende Ausbildung solcher Vorrich- tungen veranloht hat. ist eigentlich merkwürdig. An und jür sich darf bei der Eisenbahn für einen Streckenabschnitt, den sogenannten Block, das Einfahrtssignal erst dann gezogen werden, wenn das Ausfahrtssignal sich hinter einem ousfahrcnden Zuge geschlossen hat, damit nie gleichzeitig zwei Züge auf einem Block sein können. Um das zn erzwingen, sind Elnsahrt- und Aussahrtsignale miteinander verriegelt, d. h. es ist unmöglich, beide gleichzeitig aus freie Fahrt zu stellen. Das wird dadurch erreicht, daß im Stellwerk die Hebel," die beide Signale bedienen, so angeordnet sind und solche Vorsprünge oder Nasen tragen, daß sie sich gegenseitig in der Bewegung hindern und nur die zugelassene Bewegung überhaupt möglich ist. Der menschlichen Nachiässigteit und Unvollkommenheit ist damit die Mag- lichkeit genommen, Unheil anzurichten. Daß solch« Verriegelungen im Stellwerk de» Münchcncr Hauptbahnhoss noch fehlten, erscheint kaum glaublich» da sie sonst im Eisenbahnbetriebe durchgängig ein- geführt sind. Aber nicht nur im Eisenbohnsignalwesen. sondern in der ganzen Technik spielen Verriegelungen ähnlicher Art ein« große Rolle. Alle uieser« modernen technischen Anlagen sind derartig kompliziert, daß der einzelne zu leicht die Uebersicht verliert und, sei es aus Leicht- sertigkeit, sei es aus verzeihlichem Mangel an Ueberblict, irgendeinen Fehlgriff tun kann. DI« Kenntnis dieser Sicherheitsvorkehrungen ist noch weiüg verbreitet. Vor wenigen Jahren erschien im Feuilleton einer der größten deutschen Zeltungen eine Novell  «, in der geschildert wurde, wie der oerliebt« Schalttaselwärter eines Elektrizitätswerkes in seinem Liebeskummer einen Schalthebel verkehrt herum einlegte und den Starkstrom in«ine Kolonne von Arbeitern jagt«, die draußen auf der Strecke arbeiteten. So etwas ist in Wirklichkeit unmöglich. Zunächst einmal sind alle Schalter in den Hochspannungsanlagen doppelt ausgeführt. Die Hauptschalter liegen unter Oel, und da man ihre Lage nicht unmittelbar erkennen kann, wenngleich st« Ein- stellmarken tragen, so hat man noch zur besonderen Sicherheit die sogenannten Trennschalter«ingesührt. Das sind einfach« Schaltmefser, die nicht unter Oel, sondern in der Luft liegen und daher deutlich gesehen werden können. Wenn an einer Leitung gearbeitet werden muß. so wird diese Stell« durch den Oelschalter ausgeschaltet, und dann werden die Trennschalter gezogen. Man sieht dann deutlich, daß die Leilung abgetrennt ist. Um sie wieder einzuschalten, bedarf es nicht eines, sondern mehrerer Handgriff«. Dazu kommt noch, daß vorschriftsmäßig eine Leitung, an der gearbeitet wird, kurzgeschlossen und mit der Erde   verbunden wird, so daß es auch nichts schadet, wenn durch irgendwelchen Zufall Strom hineingerät. Der Kurzschluß hätte zur Folge, daß der automatische Schalter der Leitung sie unmittelbar wieder ausschaltet: also auch der verliebteste Schaltwärter könnte kein Unheil anrichten. Ein« weit««« Sicherung bietet auch noch die V«r- riegelung zwischen Oelschalter und Trennschalter. Mit dem Trenn-
in der Technik.
scholter kann man«ine solche Leitung nämlich nicht ausschalten, weil sich in der Luft ein riesiger Lichtbogen bildet und möglicherweise das ganze Schalthaus zerstören würde. Um auch«in versehentliches Ziehen des Trennschalter» bei eingeschalteter Leitung zu verhindern, ist er mit dem Oelsctzalter so verriegelt, daß er nur geöffnet werden kann, wenn der Oelschalter Zlmnchit geöffnet ist. Andererseits kann er imr dann wieder eingeschaltet werden, wenn der Oelschalter noch ästen ist, so daß die Leitung endgültig durch den Oelichalter wieder eingeschaltet werden muß. Das ist«in gutes und einfaches Beispiel für Verriegelungen. Aber auch in den Schaltanlagen selbst sind Verriegelungen üblich und in großem Maße eingeführt. Hierin gehen namentlich die Amerikaner sehr weit, die von jeder Anlage fordern, daß siek>ol- prool" sei,narrensicher", daß also auch der Dünimste kein Unheil anrichten kann. Ein Unheil, wie es in elektrischen Schaltanlagen nicht ganz selten ist, besteht darin, daß jemand in die Hochspannungs- Schaltanloge mit einem seiner Gliedmaßen hineingerät. Um das zu verhindern, ist die Anlage nach dem Gang zu durch Gilter oder Türen abgeschlossen. Nun müssen sich solche Gitter und Türen aber ausschließen lassen, demc man hat doch auch einmal in der Anlage zu tun. Dazu soll sie aber erst spannungslo» gemacht, d. h. aus- geschaltet werden. Ob das immer geschieht, kann man füglich de- zweifeln, da gerade diejenigen Leute, die am meiste» mit der Gefahr zu wn habe», am Icichisertigsten damit umgehen. Deshalb werden in»eueren amerikanischen Schaltanlagen die Schlüssel zu diesen Türen in einem besonderen Schränkchen aiisbcwahrt, das mit der Schaltanlage derartig verriegelt ist, daß es Überhaupt nur geöffnet werden kann, wenn die Scholter offen find, also ausgeschaltet sind. In geschlossener SckMerstellung liegt vor der Schranktür einfach eine mit dem Scholter verbundene aber isolierte Stange, die die Tür zuhält. Nun könnt« man ja die Schlüssel gar nicht wieder in das Schränkchen tun und so die Verriegelung umgehen. Auch dagegen ist«in« Sicherung vorhanden. Die Schlüssel werden nämlich nicht aufgehängt, sondern eingesteckt und herumgedreht. Erst wenn sie herumgedreht sind, läßt sich die Tür des Schränkchens wieder schließen und damit auch die Hochspannungsscholter. So ist es»ach mensch- lichem Ermessen verhindert, daß jemand in Gefahr kommt. Auch auf anderen Gebieten der Technik findet man ähnlich? Ver- riegelnngen. Zahlreiche Maschinen, die dem Bedienenden Gefahr bringen, sind mit Schutzvorrichtungen verschen, die aber von den Arbeitern, die sie an der Arbeit hindern, sehr gerne entsernt werden. Deshalb sind diese Schutzvorrichtungen häufig mit dem Antrieb der Maschine derartig verriegelt, daß«» nicht möglich ist, sie in Ganz zu setzen, ehe nicht die Schutzvorrichtung an ihren, richtigen Platz« ist. Gleicher Art ist die Verriegelung, die jeder von den Personen- aufzügen her kennt. Solange nicht all« Türen geschlossen sind, können sie nicht anfahren, was einfach dadurch erreicht wird, daß jede Tür beim Einschnappen einen Kontakt schließt und der Strom für den Fohrstuhlmotor über sämtlich« Kontakte fliehen muß. Im allge« meinen haben sich derartige Verriegelungen vorzüglich bewährt und überall eingesnhrt. Ihnen steht in der Technik noch ein weites An- wendungsgebiet offen, je komplizierter und schwerer zu übersehen die Einrichtungen werden. Dipl.-Jng. Dr. A. H a m m.
Kätchen. Vo« Fritz Müller  (Partenkirchen). (Schluß.) Herr Piesack, der Ingenieur au» Böhmen  , mar erstaunt, daß Kätchen nun doch auf einmal olle Tänze mit ihm tanzte, die er früher immer vergeblich von ihr erbeten hatte. lind siehst du, Kätchen. sagte die Tante Mino,dieser Herr Piesack ist eine ganz vartresslich« Partie sür dich. Gewiß, er ist nicht schön. Aber Schönheit tut es nicht allein. Dos weiht du selbst recht gut. Auch der alte Hufeland hat da irgend etwas gesagt über die Schönheit ich kann mich nur nicht gleich darauf besinnen-- nun, gleichviel, Kätchen, Herr Piesack ist der rechte Mann sür dich- Ein vorzügliches Gehalt Hot er, pensionsberechtigt ist er auch. Und weißt du, was noch ein Vorzug von ihm ist? Er gibt nichts aus äußerliche Dinge. Siehst du, so soll ein Mann sein. Aus den Kern kommt es an. auf den Kern, Kätchen. Huscland sagt auch, daß../ Der Ingenieur gab wirklich nichts auf äußerliche Dinge. Denn es war ihm auf Tante Minas Vorschlag durchaus recht gewesen, daß keineGeschichten" gemacht würden bei der 5)ochzeit, Geschichten, die nur viel Geld kosten und keinen inneren Wert haben. Es war ihm ganz recht gewesen, daß eine Hochzeitsreise unterblieb.Solche 5)och- zeitsreise ist glatte Firlesanzcrei," hotte Tante Mino gesogt. Es mar ihm ganz recht, daß sie in die Wohnung gegenüber von Tqnte Mino zogen. Und das war wirklich sehr vernünftig. Denn dieses Haus gegenüber gehörte ja auch Tante Mino, und gerade diese Wohnung hatte sie schon seit einem Vierteljahr nicht vermieten können. Da traf sich dies« Hochzeit ganz vortresflich. Und auch da- mit war der Ingenieur Piesack einverstanden, daß die Hochzeit am Dreißigsten stattiand. Denn von jetzt ab mußt« doch die Tonte Mino ein Mädchen hoben an Stelle Kätchen» das ging nun nicht anders, nicht wahr? und dieses Mädchen trat am Ersten ein. So machte sich alles ganz von selbst und ohne Störung. Ohne Störung verlief auch die ganze Hochzeit. Tante Mino sagte, Kätchen würde sich's nicht nehme» lassen, auch das Hochzeits- mahl gleich nach der Trauimg am frühen Morgen selbst zu bereiten. Es ging alles wie am Schnürchen. So ein Brautkleid, so ein«in- solches, ist im Hui wieder ausgezogen und durch dos Hauskleid er, fegt. Und wie die Rechnungsrätin an der Tür läutete Tante Mipa hält» außer der Rechnungsrätin niemand einzeladen, weil sie außer ihr keine wirkliche Freundin hatte am Orte, sagte sie also wie die Rechnungsrätin läutete, da schlüpfte Kätchen wieder in das Brautgewalch. Und auch das ließ sich Kätchen nicht nehmen, hatte Tante Mma  gesagt, selbst da» Essen   auszutragen, als der Herr Ingenieur Piesack mit seinem Freund erschienen war. Dieser Freund war«in wenig unbeholfen, das ist richtig. Aber da-.te er doch'gesagt, da» ihm das Esten ausgezeichnet schmeckt«. Und auch die Rechnungsrätin hatte genickt dazu. Und der Ingenieur Piesack hätte deshalb beinahe seiner jungen Frau einen Kuß gegeben, weil sie so gut kochen konnte. Aber er hatte sich noch im rechten Augenblick daraus be- sonnen, daß er aus solche äußeren Dinge gar nichts gebe. Und dann war da» Mahl vorüber. Di- Rechnungsrätin und der Freund von dem Herrn Ingenieur Piesack waren gegangen. Da sagt« der Her« PiesackSo, Kätchen» so nun könnten wir hinüljergahen." Aber da ist der T-.« Mino noch etwas eingefallen:Weißt du. Kätchen," sagte sie,wenn dein Mann nicht» dagegen hat, dann könntest du noch ein bißchen aufräumen mit dem Geschirr du weißt ja, das Mädchen kommt erst morgen." Und der Herr Ingenieur Piesack hak.e wirklich nichts dagegen. <Zo daß also Kätchen in oller Ruh« noch alle» abtrage» tonnte, ab- spülen konnte, aste» wieder blitzblank machen konnte, wie seit vielen Jahre» jeden Tqg. Und da» muß ich auch noch sagen, dafür gab ihr dl« Tont« Mino dann noch«inen Eirlrakuß.Ja. ja, das.chen," sagte sie, ich Hab es ja gewußt, mein lieber Schwiege.'söhn, da» Kätchen bleibt bis zum letzten Augenblick, wozu ich sie erzogen Hab« oll die vielen Jahre lang. Und was dem Mensch«» einmal zur zweiten Natur geworden ist, sagte Hufeland, das... Endlich war es dunkel geworden. Und da gingen sie hinüber. Von einem Haus ins andere. An der Tür ab«r fiel's Heren Piesack ' ein:Entschuldige Käichen," sagte er,entschuldige, ich habe ganz vergessen, mir vom Bureau die Zeichnung mitzunehmen, die ich morgen und übermorgen fertig machen wollt«, während meines Urlaubs   nicht wahr, du bist nicht böse du gehst einstweilen allein hinauf und machst es mir und machst es mir«in wenig gemütlich in einer kleinen halben Stunde bin ich wieder da." Dann war er ohne Ueberhastung die Straße hinaufgegangen. Und als er wiederkam ja, als er wiederkam, da war eben das Unbegreifliche geschehen, da war det der Knack» in Käichens Leben eingetreten, der unbegreifliche Knacks. Oder war es vielleicht nicht imbegreiflich, war es nicht gegen alles menschliche Empfinden, daß der Ingenieur Piesack bei seiner Rückkehr die Wohnung leer fand? Daß ferne eben angetraute junge Frau mk. einem kleinen Geldbetrag, den sie noch von den letzt«» abgelieferten Stickereien für Hage u. Eo. in der Tasche hatte, daß sie mit diesem Geldbetrag durchgebrannt war, einfach durchgebrannt? Wohin? Kein Mensch hat das je erfahren. Vielleich,. daß sie bald darauf gestorben und verdorben ist ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß der Ingenieur Piesack mit Recht bedauert wurde. Ich weih nur, daß man bei der Tante Mino Kondolenz- besuche mochte: sogar Frauen, die sonst nicht zu ihren Freundinnen zählten, mach,«» Kondolenzbesuch«. Ich weiß nur. daß man mit allgemeiner Teilnahme nickte, als die Tante Mina sagte:Ja. und denken Sie, denken Sie oll die viele Mühe für eine ordentlich« Erziehung ganz umsonst oll das schön« Geld zum Fenster hinaus- geworfen." Und es waren echte Tränen, welche Tonte Mina dies- mal vergoß. Adolf Menzels Schulzeugnis. Menzel hat häufig beklagt, daß ihm in sein«r Jugend so ge- ringe Gelegenheit geboten wurde, eine tiefer, Bildung zu«rweeben. Schon im zarten Alter mußt, der Knabe ans Brotverdienen denken und konnte nach der Uebersiedlung nach Berlin   keinen regelmäßigen Schulunterricht mehr genießen. Sein« eigentliche Schulausbildung ist also auf die Breslauer Zeit beschränkt gewesen, und darüber hat man bisher sticht viel feststellen können: so muht« man z. P. nicht das Jahr, m dem der junge Menzel tn die»reslauer Volks- schule eintrat, und 0» war nur bekannt, daß or im Jahr« IN»
dieser Schule nicht mehr angehörte. Daher ist das Schulzeugnis, das Robert Becker zum erstenmal jetzt in denSchlestschen Monats- heften" veröfsentlicht, für die Bildungsgeschichte des großen Malers von besonderer Bedeutung, Es ist vom 31. Mörz 1828 datiert und lautet folgendermaßen:Adolf Menzel   hat die hiesige Elementar- schule Nr. 8 seit 1822 nicht nur sehr regelmäßig besucht, sondern sich auch durch regen Fleiß und ein musterhastes Betragen zur gänzlichen Zufriedenheit seiner Lehrer rühmlichst ausgezeichnet. Dieses bezeugt bei seinem Zlbgang« aus obiger Schule gewissenhaft Sander, Hauptlehrer an obiger Schule." Das Wesen des Schülers, da« in diesem Zeugnis kurz gekenn- zeichnet wird, hat sich durch das lange Leben des Mannes hin in gleicher Richtung fortentwickelt. Es ergibt sich also au» dem- neuen Dokument, daß Menzel vom 7. bis zum 12. Öebensjahr eine össent- liche Schule und zwar eine Elementarschule besucht hat. Zlber er hat auch, wie er selbst in de» von Friedrich Pecht   mitgeteilten selbst- biographischen Slngaben erklärt,neben strengem Schulbesuch einigen Privatunterricht" gehabt. Durch diesen mag er sich wohl seine Kennt- nisse der lateinischen und griechischen Sprache angeeignet haben, die bisweilen in seinen Briefe» hervortrete». Bon dem lateinischen Unterricht, den er erhielt, spricht die Beschriftung aus einer Bildnis- Zeichnung in der Berliner   Nationalgalerie, die lautet:1828, der Herr Kunert war mein lateinischer Lehrer, 77jährig, war noch Schüler der Iesvite» gewesen. Ein seelenguter, braver Mann." Daß Menzel auch in den Aniangsgründen der griechischen Sprache beschlagen war, daß er griechisch lesen und schreiben konnte, geht au, einigen Stellen seiner späteren Briefe hervor.
Die Abnahme der Störche. Immer wieder rst in den letzten Iahren in Deutschland   über eine bedeutend« Abnahme der Zahl der Störche geklagt worden. In der letzten Nummer derOrnithologischen Monatsberichte" macht nun Werner Hagen(Lübeck  ) sehr genaue Angaben über derartige Beobachtungen, die er in einer lai»z«n Reihe von Iahren im Frei- staat Lübeck   gesammelt hat. Dieses Gebiet ist zwar nur«twq 3fl0 Quadratkilometer groß, das gesammelte Material ist aber doch sehr interessant. Storchnester im Gebiet von Lübeck   wurden gezählt im Jahr« tWll noch 74. im Jahre 191g nur noch 39 und im ver, gang«nen Jahr« sogar nur nach 22. Im Zeitraum von lüi)g bj» 192? hatte sich also die Zahl her Storchnester um 34 verringert, da, b«d«ut«l»in« B«rring«rung um rund 70 Proz. von den fünszig Seineinien Lübeck  » hatten Im Jahre 1909 nur sechs keine Storch- nefter mehr, im Jahre 1919 war die Zahl der Gemeinden ohne Storchnester auf 19 gestiegen, und im vergangenen Jahre waren in 32 Gemeinden lein« Slorchncstcr mehr anzutreffen. Die Zahl der Altstörch« ist für 1909 mit 115(wahrscheinlich etwas zu niedrig) angegeben, dagegen wurden Altstörche gezahlt tm Jahr« 1910 nur «och 44 und im vergangenen Jahr« sogar mir noch 20, da» war
von 1909 bis 1927 eine Abirahm« von mindestens 95 Stuck oder von 82 Proz. Dabei geht, nach den genauen Ermittlungen Hagens, die Zlbnahme der Störche nicht gleichmäßig vor sich. So wurden Altstörch« gezählt im Jahre 1919 44 Stück, 1920 30 Stück, 1921 32 Stück. 1922 üb Stück. 1923 23 Stück, 1924 22 Stück» 1923 23 Stück, 1926 32 und 1927 20 Stück. Interessant ist die Feststellung, daß nicht nur Störche weg- blieben, sondern daß auch neue ansiedelten. In den letzten acht Iahren machten sich im liübeckischen Gebiet 44 Störche neu wohnhast,, wogegen 68 nicht wiederkamen. Nicht selten blieben die Störche weg, weil di« Nester von den Menschen vernich.et werden. Di« Hof- besiger fürchten, daß durch das Storchnest das Dach schadhaft wird, und reißen die Nester herunter. So tonnt« 5>agen seststellen, daß elf besetzte Nester vernichtet worden sind. Ziemlich groß ist die Zahl der Störche, die überhaupt keine Nachkommen hinterlassen, weil sie nicht brüten. Die Zahl der»ichtbrütenden Störche ist jedoch in den einzelne» Jahren wieder sehr verschieden. Sie schwankt in dem beobachteten Zeitraum von achtzehn Iahren zwischen 11 und b9 Proz. Hagen   führt da» stark« Nichtbrüten zum Teil auf die kaltfeuchte Frühjahrszeit der vergangenen Jahr« zurück, die es den Störchen unmöglich machte, Lurche, die Hauptnahnliig, in gcuügenden Men- gen aufzufinden. Zur Abnahme der Störche tragen auch di« er- höhten Gefahren aus der Wanderung bei. So stud e« verschiedene sollcen Landleute wenigstens so«rstättdig sein, die Störche nicht sollten Landsleut« ivenigstens so oerständig sein, die Störche nicht durch Abreißen der Rester zu veotreiben. A. M.
Meisterspringer Im Tierreich. Unter den Säugetieren gibt es solche, die gl« Weit- wie auch gl» Hochspringer ganz Lor.zügliche» leisten. Zn diesen Rekordspringern gehören z. B. die in Südwest- afrika«inyelmischen, zu den Antilope» gehörenden Springböcke, die bei der Flucht Sprünge von 3 bis 8 Meter mähen, sowie die Anti- lope Annnodprcas clarkei, an der Wissmann, als sie auf schnellster Flucht dahinsagte, Sprünge von 10 Meter Länge beobachtet«. Bei den Springböcken herrscht zudem der Brauch, daß oft die ganzen Herden gleichzeitig die fast zwei Meter hohen Einzäunungen der Straußensarmeg überspringen, wo« ein sehr eigenartiger Anblick sein soll. Sprünge bis zu 6 Meter Länge hat man auch beim Puma  . dem amerikanischen Silberlöwen, beobachtet, während Jaguar und Panther 8 Meter weit springen und groß« Löwen   es sogar bis auf 10 Meter weite Sprünge bringen. Der beste Springer unter den Säugetieren dürfte aber das Känguruth sein, dessen Sprünge eine Läng« b'» zu 11 Meier umfassen können, ein« Leistungsiähigkeit, die da» Känguruh auch als Sieger aus einem vor einiger Zeit in Australien   veranstalteten Wettrennen mit einem der besten Renn- pseede de, Landes heevorgehen ließ. Auch als Hohspringer such manche Säugetiere sehr leistungsiähig. vor allem das Pi-rd. dessen Sprunglrast durch Uebung bis über 2% Meter Höhe gesteigert wer- den kann. Al» ausgezeichneter Roturhochspringer sind jedoch in erster Lim« wwd-r di« Löwen   und der Springbock zu nennen, di« z Mater hoch sypmgan, und d<Mi Känguruh, da» über? Meter hoch ätt IpeinAw vkrivag.>