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Die Sturmkatastrophe in Bayern  .

Der vom Wirbelsturm geknickte Föhrenwald bei Bamberg  .

7000 Arbeiter halten durch!

Die Kampffront der ausgesperrten Metallarbeiter an der Lahn  .

und ein sich automatisch regelnder Lohn, der immer 10 Pro 3. niedriger sein muß, als die Löhne der Metallarbeiter. Hier wird auch jetzt gearbeitet. Unweit davon, im Eisenwert Dautphe, rauchen sonderbarerweise ebenfalls die Kamine. Dies Vor Jahren wurden sie ausgesperrt und kurz entschlossen machten fie sich selbständig. Heute ernähren sie fünfzig Mann, die den Borzug einer achtstündigen Arbeitszeit und anständiger Bezahlung genießen. Demnächst wird das Werk frachtgünstig verlegt und erweitert.

nehmer. Die harten und zähen Gestalten an der Lahn   und ant der Dill haben dicke Schädel. Es dauert lange, bis etwas in fie hineindringt. Wenn es aber sitzt, geht es so leicht nicht wieder heraus. Die Fabrikanten haben sich verrechnet. Sie werden keinen Arbeitswilligen finden, nicht heute und nicht morgen.

Nur Kännchen.

Nepp im Gartenrestaurant des Funkturms". Am Sonntag nachmittag besuchte ich, so schreibt uns eint Reichstagsabgeordneter, trog schlechten Wetters das Cartenrestaurant des Funkturms". Nachdem ich drei Tassen Kaffee bestellt hatte, erklärte mir der Kellner, daß es nur känn chen gäbe. Den Preis einschl. Bedienungsgeld von 1,10 m. je Kännchen finde ich für gewöhnliche Sterbliche außer­ordentlich hoch. Noch toller wird aber die Sache, wenn man die Bedürfnisanstalt aufsucht. Meine Tochter betrat diese mit einem jährigen Jungen. Angeschlagen steht: Der Eintritt beträgt 15 Pf. Die Reinmachefrau erklärt, daß zwei Personen die Bedürf nisanstalt besucht haben, und daher 30 Pf. zu entrichten sind. Es bleibt unverständlich, daß für einen 2½jährigen jungen Herrn" gleichfalls eine Bezahlung gefordert wird. Als meine Tochter da­gegen protestierte, wurde ihr gesagt, daß die Miete äußerst hoch sei, und deshalb die Preise gefordert werden müßten. Wäh rend der Zeit meines Kaffeetrintens nahmen zwei Lehrlinge am Nebentisch Play. Sie durften vielleicht höchstens in einem Alter Don 15 bis 16 Jahren stehen. Da sie Durst haben und Alkohol nicht genießen sollen, bestellen sie 2 Flaschen Zitronenlimonade. Als sie bezahlen wollen, fordert der Kellner 1,55 m. Mit Tränen in den Augen suchen sie ihre wenigen Pfennige zusammen, und bringen es glücklich bis auf den geforderten Preis. Die beiden armen Teufel werden sicherlich in der ganzen Woche nur jeder 75 Pf. Taschengeld haben. Auf meinen Einwand, daß hier der Repp sehr start sei, antwortet der Kellner, daß es doch ein vor­nehmes Restaurant sei. Ich kann nur sagen, daß ich von Vornehm heit in diesem einfachen Restaurant nichts gespürt habe.

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Wir haben sowohl im Vorwärts" wie auch im Abend⭑ wiederholt auf die viel zu hohen Preise hingewiesen, die in Berlin   vielfach für Getränke genommen werden. Wenn für eine Limonade 70 Pf. gefordert werden- und der Fall ist keines­megs vereinzelt dann liegt die Bezeichnung Wucher dafür nahe. Aber es scheint, als ob die Konsumenten in dieser Hinsicht ganz schutzlos sind und bleiben sollen.

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teilten Aufträge unter Dach und Fach bringen soll. Der Grund gut beschäftigte Wert ist im Besiß von sieben Arbeitern. 50 Jahre Arbeiter Abstinenten- Bund.

An der Lahn   und an der Dill; in diesen landschaftlich schönen Gegenden, haben die Unternehmer der Eisen- und Hüttenwerte 7000 Metallarbeiter ausgesperrt. Und dies in einer Zeit, in der die dortige Industrie nicht weiß, wie sie die Fülle der ihr er­der Aussperrung? Jm 700 Mann starken Betrieb der Burger Eisen­merte haben die Former eine zehnprozentige Afforderhöhung Derlangt, um die ihr bescheidenes Einkommen in einer Zeit geschmälert wurde, da es dem Unternehmen etwas weniger gut ging als heute. Es kam zum Streit der Former; die Einigungs­verhandlungen scheiterten und daraufhin: Aussperrung im ge­samten Bezirt. Sie erstrect sich auf die Landkreise Bieden. topf und Dillenburg  , oben

im Westerwald   und im Rothaargebirge  .

In den Bergen: Eisenerz gruben, hie und da in den Tälern verstreut: die Eisen- und Hüttenwerke, die sich die Nähe der Erzvorkommen zunuze machen. Jetzt, wo nur noch wenige Schlote rauchen, sind die Betriebe nur mit Mühe zu entdecken. Sie liegen zwischen Wäldern, Wiesen und, wogenden Getreidefeldern. Es ist eine kleinbäuerliche Bevölkerung, die dort wohnt und mit Mühe und Not die Ernte dem Boden abringen muß. Je härter aber die Scholle und das Leben, desto zäher und konservativer die Bewohner. Allein auch hier ist bei den letzten Wahlen der Kleinbauer erwacht; der Marrismus marschiert auch hier bei Bauer und Arbeiter. Die Ausgesperrten sind keine Proletarier nach groß­städtischem Begriff. Teilweise befizen sie ein wenig Feld, das von den Frauen bestellt wird, und falls fie, besiglos, nur von der Fabrik­arbeit leben müssen, sind sie meist dennoch im Denken und Fühlen Kleinbauern.

Die politische Organisation ist ihnen immer noch ein Buch mit fieben Siegeln, und wenn nicht gerade in irgendeinem Dorf ein oder zwei aufgeklärte und bewußte Köpfe fizen oder vielleicht ein fozialdemokratischer Lehrer, dann sieht es schlecht aus um den Abonnentenstand unserer Parteipresse und um die Listen der Partei mitglieder. Selbst von den ausgesperrten Metallarbeitern ist

faum die Hälfte gewerkschaftlich organisiert. Stellenweise stößt man auf Industriebezirke mit zwölfstündiger Arbeitszeit einschließlich der Pausen, und dahei haben diese Arbeiter sehr oft ein bis zwei Stunden Fußweg bis zur Ar= schäftigt rund 100 Arbeiter, von denen keiner gewerkschaft­lich organisiert ist. Ein eigener Werftarif ist mit diesen 100 Leuten abgeschlossen. 3 wölf Stunden Arbeitszeit

beitsstätte. Da ist z. B. der Hochofen Oberscheld  . Er be­

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Das ist immer wieder die Antwort auf die Frage: Wie steht's? In den einzelnen Dörfern find Wohlfahrtsausschüsse ge­bildet, die die Armenunterstützung regeln. Ueberall haben die Ge­meinden mit Notstandsarbeiten für die Ausgesperrten be­gonnen; Wege wurden ausgebessert, Wälder wurden gerodet, Kanäle gegraben, und mag die Unterstützung noch so gering sein, die Auss gesperrten stehen freudig und geschlossen wie ein Mann in ihrem Kampfeswillen, gestärkt durch das Gefühl, Opfer brutalster Unter­nehmerwillfür geworden zu sein.

25 Jahre sind im Leben jeder proletarischen Organisation eine lange Zeit harter Kämpfe. Im besonderen Maße gilt das für die Bewegung, die mit der Bekämpfung des Alkoholgenusses nicht allein in den kapitalistischen   Nuznießern der Alkoholnot, sondern auch in liebgewordenen Gewohnheiten breiter Schichten der eigenen Klassen­genossen starte Widerstände zu überwinden hat. Die proletarische Alkoholbewegung hat diesen Kampf mit Kraft und Ausdauer geführt und manche Widerwärtigkeiten dafür in Kauf genommen. Und wenn auch die äußeren Erfolge der Organisation nicht mit Zahlen auf­warten fönnen, wie. wir sie sonst in der Arbeiterbewegung gewohnt find, so weiß der aufmerksame Beobachter doch, wie sehr diese Be­megung mittelbar die ganze Lebensgestaltung der vorwärtsstrebenden Proletarierkreise erfaßt hat. Man denke mur an die Verhandlungen der Parteitage, die Gestaltung der Sportbewegung und vor allem In dieser Empörung und in dieser Erbitterung ist mit ihnen die ganze heutige Jugendbewegung, aus deren Betätigung man die die gesamte Bevölkerung einig. Diese sinnlose Aussperrung Einflüsse der Alkoholgegner gar nicht wegdenken fann. So ist diese ist ein ebenso schwerer Schlag gegen die Handwerker, Bewegung doch zu einer Kulturmacht geworden, die zur Steigerung gegen die Geschäftsleute und gegen die gesamte Wirt­gegen die Geschäftsleute und gegen die gesamte Wirt der Kampfestraft und der Lebenskultur der Arbeiterklasse ein erheb chaft. Die Läden in dem Kreisstädtchen sind öde und leer ge- liches Stück beigetragen hat. liches Stück beigetragen hat. Der Bund ist jetzt dabei, durch worden. Leer   und verlassen fahren die Züge auf den Kleinbahn. Ausgestaltung seines Arbeitsfeldes aus der mehr fritischen Stellung strecken. Handel und Wandel stocken. Arbeiter, Landwirte, Hand- zur positiv schaffenden Arbeit überzugehen. Es handelt sich dabei werfer und Gewerbetreibende stehen abends zusammen und tauschen werfer und Gewerbetreibende stehen abends zusammen und tauschen vor allem um die planmäßige Organisation der Alkohol. ihre Meinungen aus, und ungewollt hat sich aus den 7000 Ausgetranten Fürsorge( Trinferrettung), bei der ein gemeinsames sperrten eine glänzende Truppe von marristischen und sozialpolitischen Arbeitsfeld mit den verschiedenen proletarischen Wirtschafts-, Gesund­Agitatoren entwickelt. In den Bureaus der Metallarbeiter schichten heits- und Wohlfahrtsorganisationen gegeben ist nicht minder um die Bekämpfung des Alkohols durch wertvolle Genuß- und Nahrungs­sich die Neuanmeldungen und Mitgliedsbücher hoch auf, und die Bekämpfung des Alkohols durch wertvolle Genuß- und Nahrungs­da die bürgerlichen Zeitungen den Unternehmern dienen, greifen die mittel, namentlich in Form der Milch und der unvergorenen Arbeiter gierig nach der sozialdemokratischen Presse. Fruchtsäfte. So scheint es, als ob diese Arbeit, die mit einer Nicht minder eifrig sind die Frauen der Ausgesperrten, außen Hand in Hand geht, noch erhebliche Erfolge bevorstehen. Ein eifrigen Schulung der Mitglieder und reger Aufklärungsarbeit nach und allein die Verbandsunterstützung für die Gewerkschaftsmitglieder Markstein dieser Entwicklung soll die Feier des fünfundzwanzig­zeigt ihnen deutlich greifbar den Wert der Organisation. jährigen Bestehens sein, die die Ortsgruppe Groß- Berlin am fommen den Sonntag, 12. Auguft, im Bolts part Jungfernheid be­gehen wird. Neben einer Reihe ernster Darbietungen, wie sie dem Wesen des Bundes gemäß sind, wird es auch nicht an den heiteren Genüffen fehlen, die den Wert alkoholfreier Festkultur bekunden

Auf einer Brücke an der Dill stehen einige Ausgesperrte. Unter ihnen ein alter und verwitterter Siebzigjähriger. Jahrzehntelang ist er jeden Morgen, ob Sommer, ob Winter, eine Stunde weit zur Arbeitsstätte gegangen. Er will es nicht begreifen, daß man

ihn mitleidslos hinausgeworfen hat und daß er jetzt herumlungern

muß. Es wollten es Tausende nicht begreifen und haben sie dennoch erfahren, die Lehre vom Klassentam pf und vom Marrismus, eingebläut mit den Hungerpeitchen der Unter­

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