Arbeiterbewegung.
Fistelstimme zurief: Martha, schlag uff". Martha entwand mir das Ei, die Schale plagte, der Dotter fiel in die bewußte Schale und das Weiße floß in ein mir in die Hand gegebenes leeres Glas. Dreimal Aufhauchen", hieß es weiter, ich blies 2. Juni, follte hier eine Bergarbeiter- Versammlung stattfinden, Bernburg .„ Unterm neuen Kurs." Am Dienstag, den mächtig hinein und mußte nun die angehauchte Materie mit in welcher Genosse Siegel aus Dorstfeldt über die Lohn- und einem Mal in ein Wasser enthaltendes Weißbierglas schütten. Das Gesicht der Meiern verklärte sich sichtlich, freundlich nichte Arbeitsverhältnisse der Bergleute referiren wollte. Die Ver fie mir zu und verhieß mir viel Glück im Leben, drei kleine Ge- sammlung wurde, da in der Anmeldung ein kleiner Formfehler winne in der Lotterie und Sieg über meine Feinde. Als ich vorgekommen war, polizeilich verboten, trotzdem war der Anmit meinem Schicksal mich durch Erlegung einer Mark zufrieden dreng nach dem Versammlungslokale ein großer. Im Vorerklärte, traf ich im Vorzimmer einen Kollegen von einer der zimmer hatten eine Anzahl Bergbeamte, Obersteiger, Steiger, ersten hiefigen Zeitungen, wartete anf ihn und erfuhr, daß auch den Zwecke, die Namen der die Versammlung besuchenden BergAufseher, Markentontrolleure 2c. Platz genommen, ohne Zweifel zu ihm viel Glück und drei Gewinne beschieden seien, und daß auch Teute festzustellen. Thatsache ist, daß einer der Markenkontrolleure er über seine Feinde triumphiren werde. Schweigend drückten wir einander die Hand, welches ebenso wohl als Kondolenz, wie fich Notizen machte, wenn Bergleute eintraten. als Glückrounsch aufgefaßt werden konnte.
Die für den nächsten Abend angemeldete Versammlung war denn auch äußerst schwach besucht und zwar hatte dies außer den Gegen Verbrühungen durch kochendes Wasser, Fleisch - angeführten Umständen seinen Grund noch darin, daß seitens fuppe u. s. w., die ja gar zu häufig vorkommen, ist, wie man der Beamten gegen den Besuch der Versammlung eifrig agitirt uns schreibt, ein einfaches, sicher helfendes Mittel zu empfehlen, wurde. Unter anderen sollen Beamte geäußert haben: un so mehr, als man es in den Küchen heutzutage fast überall Der Siegel muß durchgeprügelt werden", oder: man müßte schon bei der Hand hat. Man halte das verbrühte Glied unter ihn verhaften lassen". Außerdem hatte der Herr Bergdirektor die strömende Wasserleitung und sehe das ungefähr eine Schwarzenhauer folgenden Bufruf anschlagen lassen: Stunde lang fort, wonach der Schmerz weg sein wird, während Bergleute! die Heilung mit Salben, Karbolwasser u. s. w. immer mehrere Zage in Anspruch nimmt.
Polizeibericht. Am 16. d. M. Mittags gerieth ein dreijähriger Knabe vor dem Haufe Gartenstraße 32a, als er von einem vorüberfahrenden Wagen Heu abzupfen wollte, unter die Räder desselben und erlitt dadurch einen doppelten Bruch des Oberschenkels, so daß er nach dem Lazarus- Krankenhause gebracht werden mußte. Auf dem Kohlenplayze Georgenkirchstraße 49 wurde Nachmittags ein fünfjähriger Knabe von einem an der Kette liegenden Hofhund gebissen und im Gesicht so schwer verlegt, daß seine Ueberführung nach dem Krankenhause am Friedrichs hain erforderlich wurde. Zu derselben Zeit fiel ein Mädchen vor dem Hause Neue Königstraße 68 beim Absteigen von einem in der Fahrt befindlichen Omnibus zur Erde und wurde am Hinterkopf bedeutend verlegt.- Nachmittags trauk ein zweijähriger Knabe in der Wohnung seiner Eltern, Lottumstraße 2, Benzin und verstarb bald darauf infolge der Vergiftung. Abends und am darauffolgenden Morgen fanden zwei kleine
Brände statt.
Gerichts- Beitung.
Auf der heute Abend von sozialdemokratischer Seite im Sofjäger" einberufene Bergarbeiter- Versammlung, in der Flaschenbierhändler und mehrmonatlich bestrafte Sozialdemokrat Siegel reden will, welcher auch mit den französischen Revolutionären in Verbindung steht, mögen die Bergleute durch ihre Betheiligung und durch ihr Verhalten bei der Versammlung zeigen, welcher Gesinnung sie find. In vielen Bergwertsdistrikten, in welchen diese Seher nur zu ihrem Nußen Tausende von Arbeiterfamilien aus Lohn und Brot brachten, haben diese vaterlandslosen Hetzer feinen Anhang mehr und versuchen sie ihr Glück nun in dieser Gegend, d. h. wenn sie Dumme genug finden. Bedenkt Ihr Bergleute, wer Euch Eueren guten Lohn giebt, und straft die Verführer mit Verachtung. Bernburg , den 2. Juni 1891.
Schwarzenhauer.
Ausgaben:
Für Schuleinrichtungen
Miethe
1297,60. 576,59
"
"
"
Gehalt an Lehrer 2c.
450,- n
"
Druckfachen
"
"
Kleine Unkosten Lehrmittel.
191,50 145,59
"
•
"
270,75
"
Bestand
118,37
•
"
Summa: 3045,40
Abrechnung für den Monat Mai: Einnahmen;
An Bestand.
"
"
Geschenken. Beiträgen.
.
.
•
.
•
"
•
•
.
B
113,37 M. 1088,05 594,75 75,80" 436,95
" "
"
Summa:
2303,92 m.
Einnahmen a. d. Versamml.( Gäste) a Lehrmittel.
13
•
Ausgaben:
Für Schuleinrichtung
27
"
Miethe.
Gehalt an Lehrer Drucksachen
" Kleine Unkosten
"
"
"
17
Lehrmittel
Kaution Bauarbeiten
Bestand
•
•
0
141,60 m. 128,84 836,-
"
"
20,-" 154,91"
"
261,90" 100,- 125,-" 585,67
"
Summa: 2303,92 m.
Die Abrechnung, führte Genosse Gumpel weiter aus, ergebe zwar ein Kassenbestand von 535,67 M., doch müsse er hierzu bemerken, daß noch Rechnungen von erheblichem Betrage aus. ständen, so daß der Kassenbericht thatsächlich mit einem größeren Defizit abschließe.
Namens der anderen Kassenrevisoren giebt Genosse Robert Berger an, daß sie die Kasse geprüft hätten und daß Einnahmen, Ausgaben, wie Bestand richtig befunden seien. Er ersuche daher, Unter solchen Umständen war es wohl nicht anders zu er- dem Kassirer Decharge zu ertheilen, was seitens der Versammlung der Bersammlung fernblieben. Der Stil des Aufrufs rechtfertigt der Schulgelder. warten, als daß die Bergleute aus Furcht vor Entlassung von auch ohne jeden Widerspruch geschah. Man schritt hierauf zu dem Punkt betreffend die Erhöhung aber auch die Muthmaßung, daß dem Verfasser der heimliche Der Vorsitzende führt hierzu nochmals furz Wunsch vorgeschwebt hat, die Eislebener Affaire möge sich auch hier die Gründe an, welche den Vorstand zu dem Antrage veran wiederholen. Wir müssen annehmen, daß man auch hier versucht laßten und ersucht die Versammlung, der im Interesse des hat, die Bergleute gegen die anderen Arbeiter aufzuheßen und zu Weiterbestehens der Schule dringend erforderlichen Abänderung gleicher Zeit die Sozialdemokratie mit Knüppeln zu vernichten. ihre Zustimmung zu geben. Man müsse vornehmlich auch, ab Beamten von„ Prügeln“ und„ Verhaften", sowie der Saß in dem selbst das monatliche Schulgeld von 50 Pf. ein äußerst niedriges Für diese Annahme spricht die oben erwähnte Aeußerung einiger gesehen von der finanziellen Lage der Schule, berücksichtigen, daß Aufruf Zeigt durch Euer Berhalten bei der Versammlung, wel- fei, da hierfür jeder Schüler berechtigt fet, im Monat an cher Gesinnung Ihr seid."
Der erste Verstoß gegen das Invaliditätsgesetz, welcher Anlaß zu einer Anklage gegeben hat, unterlag gestern der Prüfung der 89. Abtheilung des Schöffengerichts. Der Schneider 60 Unterrichtsstunden( 15 pro Woche) Theil zu nehmen. neister Franz Hackbarth, der sich auf der Anklagebant befand, Nun, die Bergleute haben gezeigt, welcher Gesinnung sie sind. Genosse Wiese konnte sich hiermit nicht einverstanden erbeschäftigte im Januar vier Gesellen, die er gleichzeitig neu an- Wenn sie auch, da sie gegenwärtig ohne Organisation sind, die flären. Die Arbeiter- Bildungsschule sei doch zu dem Zweck errichtet, genommen hatte. Ihrem Verdienste nach gehörten diefelben in Bersammlungen aus Furcht vor Entlassung meiden, so haben sie daß die Bildung auch den Aeristen unter den Armen zugänglich die vierte Klasse und hatte der Arbeitgeber demzufolge all- doch gezeigt, daß sie sich nicht dazu hergeben, diejenigen zu prügeln, gemacht werde. Er erachte daher den Beitrag von 50 Bf: pro monat wöchentlich eine 30 Pfennig- Marte in die betreffenden Arbeits- die unermüdlich bestrebt sind, die Rechte der Arbeiter zu verthei- für zu hoch, man müsse eben bedenken, daß die Anforderungen, bücher zu fleben. Dies that der Angeklagte auch, aber er zog bigen und die den Muth haben, dem despotischen Unternehmer- die an einen Parteigenossen gestellt würden, ohnehin schon sehr den Gefellen den ganzen Betrag mit 30 Pfennigen von ihrem thum und ihren Helfershelfern die scheinheilige fogen.„ arbeiter hohe seien. Lohne ab, während er selbst doch die Hälfte dieser Wochensteuer freundliche" Maste vom Gesicht zu reißen. zu tragen hatte. Am Ende der zweiten Woche waren die Ge
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fellen fajon flüger, sie machten den Meister auf sein Versehen Lyon , 17. Juni. Der Stadtrath hat die Pferdebahn Wer aufmertjam. In einem zweiten Falle hatte der Ange- waltung aufgefordert, für einen ungestörten Dienst zu sorgen, ev. klagte sich einen Vortheil von wenigen Pfennigen verschafft. Er andere Arbeitskräfte heranzuziehen. Die Ausständigen beharren hatte mit einem Gesellen, der für ihn auf Stück" arbeitete, einmüthig bei dem Streit.
"
Versammlungen.
Die Arbeiter- Bildungsschule
Fräulein Baader trat diesen Ausführungen entgegen. Der Vorstand habe es sich sehr wohl überlegt, aber es komme hier vor allen Dingen die Existenzfrage mit in Betracht. Auch die Genossen Lazarus , Zubeil, Meyer, Starnowis, Stabernack, Flatow u. A. sprachen sich für den Antrag des Vor
standes aus.
Nach längerer Debatte, während welcher die verschiedenartigsten Anträge eingelaufen waren, wurde dann mit über großer Mehrheit der Antrag des Vorstandes auf Erhöhung des monatlichen Schulgeldes auf 50 Pfennig angenommen. Einige Anträge wurden dem Borstand zur Erwägung überlassen.
für jeden Rock einen Arbeitslohn von 2,25 m. verabredet. Von demi Lohn für jeden Rock brachte er 5 Pfg. für die Invaliditätstaffe in Abzug. Der Geselle bekundete, daß er in jeder Woche mindestens vier Röcke fertiggemacht und dafür also einen Abzug von insgesammt 20 Pfg. erlitten hatte. Da er wöchentlich nur 30 Pfg. zu entrichten und hiervon der Meister die Hälfte zu zahlen hatte, so war der Geselle um 5 Pfg. geschädigt worden. Weiter standen Ersahwahlen auf der Tagesordnung: eine Der Staatsanwalt wollte die Behauptung des Angeklagten, er hielt Dienstag Abend im Feenpalast eine Generalversammlung Neuwahl des zweiten Vorsitzenden, da Genosse Bubeil wegen habe im ersten Falle nicht gewußt, daß er für seine Gesellen die ab; erschienen waren etwa 1500 Mitglieder zu derselben. Vor anderweitiger zu großer Inanspruchnahme sich nicht im Stande Hälfte zuzusteuern habe, nicht glauben, er beantragte, den An- Eintritt in die Tagesordnung suchte der Vorsitzende, Stadtver- fühle, auch noch dieses Amt, das eine ganze Manneskraft ergetlagten wegen zweier Fälle zu insgesammt 20 M. zu verur- ordneter E. Vogtherr, die Genehmigung der Mitglieder dafür fordere, zu verwalten. Und dann stellte der Vorstand den Antrag, theilen. Der Gerichtshof hält indessen eine Unkenntniß im ersten nach, daß sich der Vorstand veranlaßt gesehen hatte, die General- an Stelle des Genossen Heindorf einen anderen Beisitzer zu Falle nicht für ausgeschlossen und verurtheilte den Angeklagten Bersammlung des zweiten Quartals vierzehn Tage früher einzu wählen, da Heindorf sich zwar habe wählen lassen, sich jedoch nur wegen des zweiten Falles zu einer Geldstrafe von 5 M. berufen, als es hätte geschehen müssen. Der Grund hierfür liege feineswegs weiter um den Verein bekümmert habe. in der Hauptsache schon in der Tagesordnung, vornehmlich im Die Versammlung entschied daraufhin, daß Genosse Heindorf Bet verschloffenen Thüren verhandelte gestern die zweiten Punkt: Antrag des Vorstandes auf Erhöhung des Schul- feines Amtes zu entsegen sei und wählte zum zweiten BorIII. Straftammer hiesigen Landgerichts I mehrere Stunden hin- geldes auf monatlich 50 Pf. Hiermit habe man nicht bis in den sigenden Schriftseter Meyer, zum Beisiger durch eine Anklage wegen übler Nachrede und versuchter Nöthi- Juli hinein warten wollen, damit im Falle der Annahme des Konstantin Janiczewsky. gung gegen die Frau Stabsarzt a. D. Sternberg geborene Vorschlages bereits vom 1. Juli ab die Neuerung in Kraft treten Bei der Neuwahl der Kassenrevisoren gingen als geEger. Schon vor Berlesung des Eröffnungsbeschlusses wurde kann. Ohne Widerspruch erklärte sich die Versammlung mit der wählt hervor die Genossen Kehr, Flatow und Tempel. die Deffentlichkeit ausgeschlossen und nach beendeter Verhandlung frühzeitigen Einberufung einverstanden. Unter Verschiedenem ersuchte Genosse Heitmann zwei andere beantragte der Staaatsanwalt auch für die Begründung des Ur- Zum ersten Punkt der Tagesordnung führte der Vorsitzende Ordner zu wählen, da von den in der letzten Generalvertheils den Ausschluß der Deffentlichkeit in Gemäßheit des neuen aus, daß sich feit der letzten Generalversammlung in der Ent sammlung gewählten sieben nur noch fünf ihres Amtes walteten. Gesetzes über die Deffentlichkeit in Gerichtsverfahren. Der Staats- wicklungsgeschichte der Arbeiter Bildungsschule Großes ereignet Es wurden hiermit die Genossen Lazarus und Lenz anwalt begründete diesen Antrag damit, daß die p. Publikation habe. Aus den damals geplanten 4 Schulen seien betraut. der Gründe den Ausschluß der Deffentlichkeit illuforisch machen inzwischen 6 geworden, diese Vermehrung sei nothwenAngeregt wurde, daß von der Stadtverwaltung die unentund Gefahren für die öffentliche Ordnung in sich bergen würde. big geworden, erstens durch den übergroßen Andrang geltliche Hergabe von Schulräumen beantragt werden sollte, wozu Der Gerichtshof lehnte diesen Antrag jedoch ab und aus den Gründen zu dem Schulunterricht, dann aber auch um den Theil der Vorsitzende meinte, daß, wenn dies auch wenig Aussicht auf des Urtheils ist im Allgemeineu Folgendes zu entnehmen: nehmern an demselben möglichst die vielen Wege zu türzen Erfolg haben dürfte, der Vorstand es doch in Erwägung ziehen Gegen den Ehemann der Angeklagten, den Stabsarzt a. D. Stern- und weiter aber, um den Unterricht möglichst gründ- Erfolg wolle.
berg, schwebt bei dem Charlottenbnrger Gericht ein Gntlich ertheilen zu können.
Auf eine weitere Anfrage erklärte Herr Ledebour , daß es im mündigungsverfahren und die Angeklagte ist der Ansicht, daß Die Schule set in einem gefunden, kräftigen Aufblühen be- Borstand sowohl wie im Lehrerausschuß bereits erörtert sei, den ihrem Ehemann ein schweres Unrecht geschehen, da derfelbe über griffen, was sich jedoch in finanzieller Hinsicht leider nicht sagen Lehrunterricht in deutsch ( und auch Rechtschreiben) zu verdoppeln haupt nicht geistestrunt fei. Um nun zu erreichen, daß das Ent- lasse, da namentlich die ersten Ausgaben zu große gewesen seien. und möglicher Weise in zwei Abtheilungen einzutheilen, da hierzu mündigungsverfahren eingestellt und ihr Ehemann wieder freier Die Zahl der Mitglieder sei ständig im Wachsen begriffen und der Hauptandrang sei.
Herr über seine Handlungen werde, hat die über die ganze An- habe jest schon die Höhe von 5000 erreicht. Interessant Mit einem dreifachen Hoch auf die Arbeiter- Bildungsschule gelegenheit hochgeradig nervös gewordenene Frau, welche im sei die über den Schulbesuch und den Unterricht zc. aufgenommene nahm die Versammlung ihren Schluß. gestrigen Termine wiederholt die vergebliche Bitte um volle Statistit. Von den 5000 Mitgliedern nehme über
Deffentlichkeit der Verhandlung ausgesprochen hatte, an die Gattin die Hälfte, und zwar 2745 Schüler, am Unter- Die Puger Berlius beschlossen in ihrer legten öffentlichen eines sehr hohen Justizbeamten( dem Vernehmen nach des Justiz- richt Theil, davon entfielen auf die erste Nordschule 437 Versammlung, sich dem Zentralverband der Maurer DeutschMinisters v. Schelling) einen Brief gerichtet und darin den hohen Schüler, auf die zweite Nordschule 276, auf die Ostschule 558, lands anzuschließen und beauftragten die Vertrauensleute, sich Beamten schwerer Verlegungen der Moral und der Landesgesetze auf die Westschule 290, auf die Südschule 516 und auf die vom Verbandsvorstand Statuten senden zu lassen, damit gemäß befchuldigt. Sie hatte gleichzeitig angedeutet, daß fie mundtodt Südostschule 668 Schüler. Die Vertheilung der Schüler auf die diesen Statuten die Konstituirung der Filiale( Buyer Berlins) gemacht werden solle und gedroht, falls ihr nicht ihr Recht einzelnen Lehrfächer sei nicht minder interessant, doch würde die des Verbandes stattfinden könne. Diesem Auftrage sind die werde, die delikate Angelegenheit in der Oeffentlichkeit zu be- Aufzählung zu weit führen. Der verhältnißmäßig größte An- Vertrauensleute nachgekommen und beriefen zum 16. Juni eine handeln. Ferner hat sie zu den Entmündungsakten in Char - drang sei zu der Stenographie zu verzeichnen, es folgten dann Versammlung ein zum Zweck der Konstituirung der Filiale. Der lottenburg eine Erklärung und Verwahrung" eingereicht, der Reihe nach Deutsch , Schreiben, Nationalökonomie, Geschichte, in welchem ähnliche Vorwürfe enthalten waren. In dieser Ein- Naturwissenschaft.
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Besuch war ein guter. Diejenigen, welche an der Gründung des Vereins theilnehmen wollten, hatten sich im Vorzimmer des Vergabe hatte sie gleichzeitig die Drohung ausgesprochen, daß, wenn Was nun die finanzielle Frage anbetreffe, da habe sich der sammlungslokals eine Karte zu lösen, wofür das Eintrittsgeld, Dieser Protest nicht dem Staatsministerium zugestellt werden Vorstand in der allgemeinen Geschäftslage getäuscht, indem man welches jedes neue Mitglied eines Vereins zu bezahlen hat, zu würde, sie diesen Schritt selbst thun müßte. Was die von der glaubte, die Zunahme der Schulen werde Schritt halten mit dem entrichten war. Die Versammlung setzte sich somit ihrem Zweck Angeklagten behaupteten Thatsachen selbst betrifft, so hat, Wachsen der Mitgliederzahl. Dies sei aber nicht der Fall ge- entsprechend nur aus Personen zusammen, die gewillt waren, Mitwie das Urtheil hervorhebt, die Angeklagte selbst anerkannt, daß gewesen, so daß man bald zwei neue Schulen habe einrichten glieder des Vereins zu werden. Der Vorsitzende, Herr Dähne, verwies sie sich jetzt überzeugt hat, daß sie den Kombinationen eines sehr müssen. Hierzu kommen die außerordentlichen Ausgaben für zunächst auf die Bestimmungen des Verbandsstatuts, welche sich aweifelhaften Beugen zu großen Glauben beigemessen und sie praktische Einrichtungen und Anschaffungen. mit der Gründung von Filialen beschäftigen. Sodann verwies anerkennen müsse, daß die betr. Behauptungen unwahr sind. Der Voranschlag stelle sich so, daß der Verein, wenn die er darauf, daß das Zahlen der Beiträge für den neu zu gründenLetzteres ist auch die Ansicht des Gerichtshofes, wie des Ver jetzige Höhe des Schulgeldes und der Beiträge beibehalten werden den Filialverein erst mit dem 1. Juli stattfinden soll, und daß theidigers Rechtsanwalt Freudenthal. In dem Schreiben müßten, mit einem Defizit von mehreren tausend Mark abschließen von diesem Zeitpunkt ab selbstverständlich dann auch erst die an die Gattin des hohen Justisbeamten hat der Gerichtshof den würde. Daher und auch namentlich angeregt aus der Witte Verpflichtungen, die der Verein den Mitgliedern gegenüber überThatbestand des§ 114 erblickt, da die Angeklagte mit diesem der Schüler selbst heraus- habe der Vorstand sich zu dem bereits nimmt, gewissermaßen rechtskräftig werden. So z. B. die unentBriefe zweifellos die Absicht gehabt habe, einen Beamten zur erwähnten Antrage auf Erhöhung des Schulgeldes veranlaßt ge- geltliche Zustellung des Fachorgans, des„ Grundsteins." Die nun Bornahme bezw. Unterlassung einer Amtshandlung zu nöthigen. sehen. gemäß den Bestimmungen des Verbandsstatuts vorgenommene Bezüglich der Eingabe zu den Atten hat der Gerichtshof die An- Auch in letzter Zeit seien wieder von verschiedenen wohl- Wahl des Filialvorstandes ergab folgende Zusammenstellung des geflagte für straflos erklärt, da dieses Schriftstück nicht den wollenden Seiten her Zuwendungen an den Verein zu verzeichnen. felben: 1. Bevollmächtigter: H. Neumann, AlvensBwed gehabt habe, dem betr. Beamten zu Gesicht zu kommen,( Bravo.) lebenſtr. 8a; 2. Bevollmächtigter: E. Mohr, Manüberdies der Angeklagten in diesem Falle der Schutz des§ 193 Sodann stattete der Kassirer, Genosse Gumpel, den Kaffen- teuffelstr. 66; 1. Rassirer: K. Schmidt, Memelerstr. 60; zur Seite stehe. Dies treffe aber in dem ersten Falle nicht zu. bericht ab, der, wie folgt, lautete: 2. Rassirer: A. Kelpin, Ruppinerstraße 4; Schrift: Mit Rücksicht auf die hochgradige Erregung der Angeklagten und Abrechnung für den Monat April: Bu führer: K. Petrid, Lübbeuerstraße 7. den Umstand, daß sie bei ihren Behauptungen immerhin guten, Einnahmen: trolleuren wurden gewählt: F. Schotte, Buttmannstr. 13; wenn auch falschen Glaubens gewesen, hat ihr der Gerichtshof An Bestand vom März W. Rohloff, Badstr . 29, und W. Seger, Schwedterstr. 22b. mildernde Umstände zugebilligt. Da die Angeklagte aber einen Die Wahl der Revisoren und des stellvertretenden Schriftführers folchen Brief gegen einen Beamten gerichtet hat, welcher gegen wurde bis zur nächsten Mitgliederversammlung vertagt. Herr folche Insulten nachdrücklich zu schüßen ist, hat der Gerichtshof Neumann übernahm hierauf den Vorsitz der Versammlung. bie Strafe auf zwei Monate Gefängniß bemessen. Er forderte die Anwesenden auf, in der nächsten Mitglieder
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# 1
Geschenken Beiträgen.
1154,15 M. 171,60
"
1719,65
"
Summa: 3045,40 m.
Kon=