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Der Funker von F 14.

Wie sich die Tragödie unter Wasser vollzog.

Die Tribuna" in Rom veröffentlicht Einzelheiten über die Gespräche, die zwischen dem Funker des verunglückten Unterfeebootes F 14 und dem Funker des Unterseebootes F 15 stattfanden, nachdem das Unterseeboot F 15 einige Meter tief unter den Meeresspiegel getaucht war, um die genaue Lage des gefuntenen Schwesterbootes festzustellen.

Auf den Ruf des F 15 antwortete der Telegraphist von F 14: ,, Wir beklagen sechs Tote. Das Wasser ist in den Hinterteil des Bootes eingedrungen. Das Boot stedt im Meeresgrund. Die Lage des U- Bootes ist fast vertikal." F 14 signalisierte bald darauf das Vorhandensein von giftigen Gafen, die infolge des Kontaktes der Affumulatoren mit Meerwasser entstanden waren. Das Meerwasser war bei den Versuchen der Taucher, das gesunkene Unterseeboot durch Röhren mit Luft zu ver= jorgen, eingedrungen. Die Mannschaft teilte mit, daß die Luftzufuhr feine Erleichterung bringe, und daß sie sich infolge der Gase in einer überaus schlimmen Lage befänden. Der Funker signalisierte weiter den Rettern, sich zu beeilen. Während der Nacht waren die Taucher infolge des schweren Seeganges gezwungen, die Arbeit aufzugeben. Gegen 11 Uhr nachts wurden die Signale des Funkers von F 14 immer schwächer. Die Retter vernahmen noch deutlich die Worte: Wir sind verloren." Dann wurden nur noch einige Punkte und schwache Striche vom Radiotelegraphisten des F 14 übermittelt, und schließlich folgte tiefes Schweigen. Als das U- Boot gehoben und geöffnet wurde, fand man den toten Funter vor seinem Apparat, auf dessen Taste noch immer seine leblose Hand ruhte.

Betrunkene Herrenfahrer.

Rächtliche Jagd durch die Straßen.

In der vergangenen Nacht wurden in Wilmersdorf zwei betrunkene Herrenfahrer, die auf dem Fahrdamm kreuz und quer fuhren, bevor sie noch größeres Unheil anrichten konnten, von der Polizei, der sie sich durch die Flucht zu entziehen suchten, nach längerer Jagd durch die Straßen Wilmersdorfs unschädlich gemacht.

Der Führer des Privatautos, ein Kaufmann Richard H. aus der Karlsruher Straße in Halensee , und der Kauf­mann Mag B. aus der Bahnhofstraße, hatten dem Alkohol sehr reichlich zugesprochen. In der Schaperstraße be­obachteten Polizeibeamte, wie das Auto in schneller Fahrt im 3idzadfurs bald auf der einen, bald auf der anderen Seite des Fahrdammes fuhr. Mehrere Warnungs- und Straßen­sperrungsschilder wurden sinnlos umgefahren. Die Polizei= beamten schritten jetzt ein und forderten den scheinbar wild­gewordenen Autoführer zum Halten auf. Dieser reagierte aber auf die Haltrufe in teiner Weise und versuchte zu entkommen. Die Bolizeibeamten nahmen die Berfolgung in einer Kraft. droschke auf.

Nach längerer Jagd durch die Straßen fuhren die an der Ecke Badensche und Innsbruder Straße auf den Bürgersteig und raften gegen einen Baum. Das Auto wurde hierbei völlig zer­trümmert. Mittlerweise waren die Berfolger herangekommen. Die Berunglückten, die scheinbar Berlegungen erlitten hatten, wurden zur nächsten Rettungsstelle gebracht. Der Arzt fonnte aber außer starter Iruntenheit an dere Berlegungen" nicht feft­stellen:

Auf dem Wege zur Polizeiwache wurde einer der Fest­genommenen, der Kaufmann Mar B., gegen die Beamten auf. jässig.

Diese Sorte von Herrenfahrern fann gar nicht schwer genug bestraft werden. Die Strafe wird in diesem Falle auch nicht fehr milde ausfallen, da sich die Festgenommenen schwerster Bergehen schuldig gemacht haben.

Einen

Führerschein dürfte H. wohl die längste Zeit besessen haben!

Die Sowjetunion fann mittun. Der Beitritt zum Kriegsverzicht steht ihr offen. Kellogg fommt.

Sozialismus als ,, happy end ".

Ein neuer amerikanischer Roman.

In den Romanen der Welt"( Knauer- Berlag) ist vor furzem ein Roman Der Sprung ins Leben" des amerikanischen Schriftstellers Mar Eastman erschienen, der die Wandlung eines Bürgerlichen zum Eozialisten darstellt. Noch immer steht Upton Sinclair in der amerikanischen Litera­tur vereinzelt da, sein Beispiel hat so gut wie feine Nachfolge ge­funden, denn dem Sozialismus gehen dort die meisten Schrif steller im Bogen aus dem Wege. Selbst ein Sinclair Lewis be. schränkt sich auf das Bürgertum, er ist sein Satyrite:, er deckt schonungslos und völlig sachlich die Läherlichkeiten der kleinen " Babbits" auf, aber er begnügt sich mit dieser kritischen Haltung.

Alfred Döblin

Der bekannte Romancier, politische Schriftsteller und Arzt wird am 10. August 50 Jahre alt. Im Fischer- Verlag erschienen seine drei großen Ro­mane Der dreifache Sprung des Weng- lun", ,.Wollenstein" und ,, Berge, Meere und Giganten ". Döblin übt noch heute in der Frankfurter Allee seine ärztliche Praxis aus.

Niemals fontrastier: er den Bürger mit dem Proletarier, und auch John dos Passos in ,, Manhattan Transfer " vergißt in diesem Quer hnitt durch New York den organisierten Arbeiter. In einer de:- artigen Situation wirkt das Buch Der Sprung ins Leben" des Mar Eastman beinahe wie eine Tar, trotzdem dem Europäer manches dari merkwürdig naiv vorkommt. Jedenfalls stellt Eastmann der fünften Avenue das Proletariat gegenüber, allerdings nicht das arbeitende, sondern das streifende.

Mädchenschicksale."

Schauburg.

Um ein Standardwerk handelt es sich bei den verfilmten Mädchenschicksalen gerade nicht, doch verspürt man in diesem Film deutlich ein ehrliches Streben zur Leistung. Das Manuskript ist etwas fraß fintoppdramatisch, aber immerhin geschicht gemacht.

Eine Mädchenhändlerin pürscht sich an eine Dame der Gesell­Bestrebungen. Zugleich wirft die raffinierte Frau ihre Netze nach dem zukünftigen Schwiegersohn aus und der wäre beinahe ins Ver­derben gerannt und in Marseille als Zuhälter geendet, wenn das pflichtgemäß gute Filmende ihn nicht bewahrt hätte. So aber läßt er Irina, seine Braut, nicht im Stich. Ferner bekommt noch Lene, die von Irinas Bater ein Kind hat, einen rechtschaffenen, vorurteils­freien Mann und alle Staatsbürger, denen an der Aufrechterhaltung der Che gelegen ist, haben mehr als einen Grund, dankbaren Gemüts zu sein.

[ chaft an und gewinnt sie durch eine hochherzige Spende für soziale

Washington, 10. Auguſt( Eigenbericht). Staatssekretär Kellogg erklärte, er werde am 17. August dic Reise nach Europa antreten. Er bedaure, daß Chamberlain nicht Der Regisseur Richard Löwenbein wartet mit einer an an der Unterzeichnung teilnehmen könne, aber deshalb habe er seinen ständigen Arbeit auf. Er findet bei feinen Darstellern nicht die Blan, nach Paris zu fommen, nicht aufgegeben. Was Rußland allerbeste Unterstützung. Bera Schmiterlöw und Sybil betreffe, fönne die Sowjetregierung späterhin, wie jede andere Beach sind noch sehr jung, sie sind noch nicht reif genug für Regierung, den Paft unterzeichnen, natürlich ohne besondere Beschwerere Rollen. Man kann nur für die jungen Schauspielerinnen dingungen zu stellen. hoffen, daß sie auch in Zukunft an Regiffeure geraten, die darstelle rische Leistungen verlangen.

Verschwörer des Schweigens.

Kein Wort in der Rechtspresse über die Räumungsforderung.

Am Sonntag hatte Vandervelde den Brüsseler Kongreß der Internationale als Vorsitzender der belgischen Sozial­demokratie mit der Forderung begrüßt, daß die Räumung des Rheinlandes nach der längst festgestellten deutschen Ent waffnung nunmehr sofort erfolgen müsse, um das größte Hindernis für die Annäherung Deutschlands und Frankreichs zu beseitigen. Schon davon hat die deutsche reaktionäre Presse faum Notiz genommen. Gestern haben die französischen Sozialisten die Erklärung abgegeben, daß sie für die fofortige und bedingungslose Räumung fämpfen und schon den fran­ zösischen Wahlkampf mit dieser Forderung geführt haben. Stürmischer Beifall des ganzen Kongresses und wütende An­griffe der französischen Rechtspresse waren ihr Lohn.

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Was aber tut die deutsche reattionäre Presse heute morgen? Mit einer einzigen Ausnahme- ,, DA3." bringt sie nicht eine einzige Beite. Sie unterschlägt ihren Lesern, daß Frankreichs sozialdemokratische Partei, die in der Kammer über 100 Abgeordnete zählt, für die Befreiung der besetzten Gebiete Deutschlands fämpft. Denn wenn ihre Leser das erführen, dann könnten sie auf den Gedanken kommen, daß die deutschen Sozialdemokraten starke Bundesgenossen haben, wenn fie die Räumung fördern. Das dürfen die Leser Hugenbergs nicht erfahren. Die Methode ist durchsichtig. Wir werden uns auch gar nicht wundern, wenn die Räumung dank der Sozialisten zustande kommt, sie ihren Lesern davon nichts berichtet damit nur ja tein gutes Licht auf die deutsche Sozialdemokratie fällt!

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Das Millionenvermögen Lowensteins. Löwenstein, der durch Absturz aus seinem Flugzeug den Tod gefunden hat, hinterläßt acht Millionen Pfund( 160 Millionen Mark), die zu gleichen Teilen feiner Witwe und seinem Sohn zufallen sollen. Es verlautet, daß Lömenstein in den letzten drei Wochen vor seinem Tode ungefähr zwölf Millionen Pfund verloren habe.

Hochschulen mit Nachtbetrieb.

Die wissensdurftigen New Horfer.

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g.

Wenn man von dem Nachtleben in der Weltstadt am Hudson frpicht, denkt der Leser vielleicht an den Betrieb in New- Yorter Nachtlofalen; aber es gibt in New York daneben noch ein anderes, einzigartiges Nachtleben in Bildungsanstalten, die nur in den Nacht­stunden geöffnet sind, und deren Zahl man höre und staune! die der Klubs und Theater um das Doppelte übersteigt. Viele Tausende von Berufstätigen aus allen Gesellschaftsklassen und aus den verschiedensten Nationalitäten bilden eine stattliche Armee Don Studierenden, die Wissensdrang genug in sich spüren, um nach schwerer Tagesarbeit die Nacht dem Studium zu widmen.

Schon Upton Sinclair in dem Roman Hundert Prozent" und der Engländer Frant Harris in Die Bombe" haben das schonungs­lose Borgehen, die Verbrechen des Rapitals und des amerikanischen Staats an dem Arbeiter gezeigt, der wagt, gegen die geheiligte, fa­pitalistische Weltordnung zu protestieren. Provokationen durch Lock­spizel, Berrätereien von allen Seiten, rücksichtsloses Niederschießen, Auspeitschungen und sinnlose Verhaftungen sind an der Tagesord nung. Bei Eastman geht es sanfter zu, aber er fügt diesem Bild ein neues Detail ein: die Käuflichkeit der bürgerlichen Presse, die nach Wahrheit verfälscht. Eastman zieht seinen Darstellungsbereich weiter den Angaben der Trustmagnaten die Nachrichten lanciert und die als Upton Sinclair , denn er behandelt die fünfte Avenue genau so eingehend wie die Proletarier und noch eingehender. Und so gerät ihm der Milliardär George Forbes, Gewaltmensch und Aesthet, fühler Rechner und Kunstkenner am wahrsten und lebendigsten. Weil nun Eastman nicht so einseitig wie Sinclair die Welt sieht, fehlt ihm auch das grandiöse, anflägerische Pathos, die Stoßkraft der Darstellung, manchmal fühlt man ein Hamletsches Schwanken, Seine Liebe gehört dem Proletariat, aber er möchte auch den Trust. fönigen Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Zwischen diesen beiden Polen bewegt sich Jo Hancock, der Held des Romans. Er wandelt sich von einem Anhänger des kapitalisti­shen Systems, von einem Freund und Geschäftsinhaber des George Forbes zum Sozialisten. Doch diese Wandlung geschieht nicht auf Grund einer geistigen Erkenntnis, trotzdem Jo Intellektueller ist, sondern rein gefühlsmäßig, fast aus einer Freude am Widerspruch, denn Jo ist ein Mensch, der sich zu seiner Umgebung in Gegensatz stellen muß. Und letzten Endes entscheidet seine Liebe zu einem russischen Proletariermädchen über den Gesinnungswechsel. Dies bedeutet jedoch eine Konzession an den Magazingeschmack des bür­gerlichen Bublifums. Der Sozialismus spielt gewissermaßen die Rolle des beliebten ,, happy end ", er wirft daher versöhnlicher und für naive Menschen mundgerechter. Dadurch kommt aber ein spiele­rishes Moment in den Roman hinein, und der unbefangene Leser gibt George Forbes recht, der beim Abschied von Jo leise durch blicken läßt, daß dieser Abschied nicht als endgültig zu be trachten sei.

Auch anderes bleibt unklar. Eastman zieht keinen scharfen Trennungsstrich zwischen Sozialisten und Kommunisten. Hier scheinen ihm die Begriffe nicht ganz geflärt zu sein. Zusammengefaßt: Eastman findet den Mut, ein in den Vereinigten Staaten unbequemes Thema zu behandeln, doch er gibt ihm feine abschließende Formu lierung. Gerade ein Mensch wie Jo Hancod ist von feiner typischen Bedeutung, von feiner zwingenden Beweisfraft. Er müßte flar erkennen, daß der Sozialismus die bessere und humanere Welt­anschauung bedeutet und nicht nur rein gefühlsmäßig handelt, be­sonders da er Intellektueller ist. Aber vielleicht ist diese Form, die den europäischen Sozialisten kaum befriedigt, für Amerika besser geeignet und propagandistischer als Upton Sinclairs Unbedingtheit. Alfred Arna.

mieten und dort ihre Debatten fortzusetzen. Die jungen Leute ließen sich das nicht zweimal sagen und mieteten tatsächlich einen Saal, in dem fie ein heute start besuchtes Seminar für Kantsche Philosophie organisierten. Trotzdem soll es in New York unter den Ein­wanderern eine Viertelmillion Analphabeten geben. Ihre Zahl geht jedoch, dank den unzähligen Nachtlehranstalten, von Monat zu Monat zurück. Die Gesamtzahl der Nachtkurse von New York erreicht zurzeit 40 000, von denen 15 000 auf Nachtkurse für Angestellte ent­

fallen, die dort auf Kosten ihrer Firmen studieren.

Eine Klaffe für Theaterkunst.

An der Münchener Staatsschule für angewandte Kunst ist in Berbindung mit den Werkstätten der bayerischen Staatstheater und dem Theatermuseum eine Klasse für Theaterkunst eingerichtet worden, deren Leiter Prof. Emil Preetorius ist. Der Unterricht umfaßt in seinem theoretischen Teil die Einführung in das Problem von Szene und Figurine und die bildnerische Gestaltung von Bühnenwerken mit llebungen in der Anfertigung von Szenenbildern und Figurinen als Entwürfen und Modellen sowie Geschichte der Bühnenaus­ftattung und des Bühnenkostüms. In seinem praktischen Teil bringt er unmittelbare Unterweisung in der gesamten Bühnenbildnerei, malerei, schreinerei und schneiderei, im Requisiteur- und Cacheur­wesen sowie Einführung in die technische Gesamtapparatur der Bühnen; er obliegt den Professoren Preetorius, Rapp, Pasetti und Linnebach und hat als Lehrziel die künstlerische und handwerkliche Ausbildung zum Bühnenbildner und Theatermaler. Zu den Auf­nahmebedingungen, von denen jedoch Ausnahmen zulässig sind, ge­hören ein Lebensalter zwischen 18 und 30 Jahren, Gefellenprüfungs­zeugnis als Deforationsmaler oder sonstiger Nachweis über ent­sprechendes handwerkliches oder fünstlerisches Können sowie Nach­weis eines praktischen Jahres im Bühnenausstattungsbetrieb.

Ein unbekannter Roman Stendhals. Der Herausgeber der Gesamtausgabe von Stendhals Werfen , Henri Martineau , hat in dem umfangreichen Nachlaß des Dichters zu Grenoble einen neuen unveröffentlichten Roman entdeckt. Das Werk besitzt zwar nicht die Bedeutung und den dichterischen Wert wie die anderen Romane, die aus seinem Nachlaß bekanntgemacht worden find, wie ,, Lucien Leuwen" und Lamiel", aber es ist doch ein echter Nacht- Stendhal, der die Geschichte eines jungen liebenden Mädchens erzählt. das sich verkleidet, um die ,, wahre Liebe" zu suchen. Der Roman führt den Titel Roja und Grün", der an Stendhals berühmtes Meisterwerf ,, Rot und Schwarz " antlingt.

Als vor zehn Jahren das Guntercollege Nachtkurse organisierte, betrug die Zahl der Studierenden nur 400. Heute zählen diese turse bereits 10 000 Schüler. Die zwei großen Universitäten von New York haben gleichfalls Nachtkurse für Leute eingerichtet, die tagsüber feine Zeit zum Lernen haben. Das Auditorium ist in diesen Lehranstalten sehr gemischt. Man findet Ingenieure und Schuster, Rechtsanwälte und Börsenmakler, Setzer und Straßenmaler. Diese Leute sind von reinstem Wissensdrang beseelt; denn ein Diplom hat in einem Land wie Amerika teine große praktische Bedeutung. Be­merkenswert ist die Tatsache, daß 50 Proz. der Nachtstudenten, die sich für irgendein besonderes Fach interessieren, bereits akademisch ge­bildet sind.

In der Nachtklasse des Psychoanalitikers Dr. Ferenzi wohnen aber neben bedeutenden Psychiatern noch zwölf Bureauangestellte, eine Kellnerin vier Verkäufer, zwei Buchhalter und ein Bierbrauer den Vorlesungen bei. Zu den Nachtkursen Profeffor Martins über die Analyse der amerikanischen Psychologie versammeln sich viele Tausende, unter denen sich ein vierundachtzigjähriger Straßenmaler befindet. Einmal geschah es, daß junge Leute, die von einem philo­sophischen Vortrag morgens nach Hause famen, auf der Straße ſtehen blieben und lebhaft debattierten. Der Polizist, der die Leute wieder­

holt aufforderte, nach Haus zu gehen, verlor endlich die Geduld und gab den jungen Leuten den spöttischen Rat, einen leeren Saal zu

Das Zentraltheater beginnt die diesjährige Epielzeit am Freitag, dem 17. August d. 3., mit einer Festvorstellung. An diesem Tage und allen meis teren gelangt die dreiaftige Tragödie Das Geleb" von Paul Bader aus der Reit des Sozialisten gefezes zur Aufführung. Der Kartenverkauf

beginnt am Montag, dem 13. Auguft, an der Tagestaffe des Zentraltheaters.

Uraufführungen der Barnowsky- Bühnen. Die Reihe der im Theater i. d. Königgräger Straße norgesehenen Uraufführungen deutscher Autoren eröffnet Mitte Auguft Arnolt Bronnens Luftipiel Reparationen" unter der Reale von Wolfgang Hofmann- Harnisch mit Curt Bois in der Hauptrolle. Anschließend erfolgt die Uraufführung von Hermann Ungars Schauspiel " Podfamjenski" mit Frizz Kortner in der Titelrolle( Regie Erich Engel ), darauf die Erstaufführung von Gerbard Menzels Toboggan in der An izenierung von Bittor Barnowsky mit Rudolf Forster , der sich die Ur. aufführung von Hans Borchardts Komödie Die Musit der nahen Zukunft" mit Albert Steinrüd, anreiht.

Gin fojialifischer Film arökten Stils foll in So II and hergestellt werden. Die Sozialdemotratische Arbeiterpartei arbeitet zu diesem Zwed mit der Harlemer Filmfabrik Polygon zusammen. Zahlreiche neue Film

reformgedanken sollen in dem sozialistischen Film verwirklicht werden, bei dessen Herstellung Tausende von Personen mitwirken werden.