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i2. Beilage des Vorwärts are

Rr. 377 45. Jahrgang

Frankfurt   feiert den 11. August.

Die Stadt im Festschmuck- Aufruf des Magistrats- Das Programm der Feier

W. T. Frankfurt   a. M., 10. Auguft.( Eigenbericht.) Schon vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof tündigt sich der Sinn der Fahrt an. In den Bororten haben alle kommunalen Ge­bäude die Reichsfarben gezogen. Auch die Innenstadt Frant­furt meist bereits am Vorabend der vom Reichsbanner Schwarz­Rot- Gold veranstalteten Bundesverfassungsfeier einen reichen. würdi gen Festschmud auf. Die großen Hotels vor dem Zentralbahnhof haben schwarzrotgold geflaggt. Der mächtige Bau des Carlton- Hotels, das den Bundesvorstand, die Vorstandsmitglieder der Gaue, die Ehrengäste und die Bertreter der inländischen und auswärtigen Preffe aufnehmen wird, hat außer der Reichsfahne die preußische Fahne gehißt. In den Straßen der Altstadt stehen die meisten Häufer in Flaggen- und Blumenschmuck. Viele Geschäfte, besonders Restaurants und Lebensmittelhandlungen haben ihre Fenster defo­riert. Einen besonders reichhaltigen und schönen Schmuck weist unser Bruderblatt, die, Boltsstimme" auf. Selbstverständlich haben auch die kommunalen Gebäude der Innenstadt geflaggt. Selbst aus dem Dachfenster einer evangelischen Kirche wehen zwei große schwarzrotgoldene Fahnen.

Die Feier der Stadt.

An den Anschlagsäulen weisen Platate des Magistrats Frankfurt a. M. auf den republikanischen Ehrentag am Sonnabend hin. Sie haben folgenden Tegt:

Am 11. August 1919 gab sich das deutsche Volf, einig in seinem Stande und von dem Glauben beseelf, sein Recht der Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuern und zu festigen, die Beimarer Berfassung. Sie bildet das Fundament der jungen Republik  . Diese Verfassung zu hüten und zu schüßen, ist die Pflicht jedes verantwortungsbewußten Frankfurt  , in dessen Mauern vor 80 Jahren das erste deutsche Barlament tagte, Hüterin der Baulskirche- Tradition, rüstet sich, diesen Tag als vaterländischen Gedenktag würdig zu begehen. Es werden an verschiedenen Stellen der Innen- und Außenstadt zehn

Frundsberg.

Pazififtisches vor 400 Jahren.

Die Deutsch nationale Correspondenz ist vom Bech verfolgt. Erst unlängst entgleifte ihr politischer Teil fürchter­lich mit einem Lambach- Artikel. Jetzt verunglüdt ihr Feuilleton, das in ahnungsloser Harmlosigkeit einen Aufsatz über den Chronisten Georg von Frundsbergs zum 400. Todestag des be= rühmten Söldnerführers der Reformationszeit bringt. Da berichtet der Chronist und Schreiber, wie er feinen Herrn, dem Schöpfer der Landsknechtsheere, turz vor deffen Tode besuchte:

,, Es war aber mein Herr gar schwach und krant und hatte viel ausgestanden. Und als er mich sah, mar er gar freundlich und sagte: Da siehst du mich, wie ich bin!" Und sprach darauf: Das sind die Früchte des Krieges! Drei Dinge follten alle abschrecken vom Krieg: Das Unglüd, in welches die armen Menschen gestürzt werden, das böse Leben der Kriegstnechte und die Undankbarkeit der Fürsten  , bei denen die Ungetreuen hoch hinauf kommen und die Wohlverdienten unbelohnt bleiben."

Blaktonzerte stattfinden. Am Sonnabend um 11,30 Uhr werden sich die Vertreter des Reides, der Länder und Gemeinden und der gesamten Bürgerschaft zu einer Feierstunde in der Paulskirche versammeln. Am Abend wird ein Feuermert auf dem Main   den Tag beschließen. Mitbürger, helft uns, dem Tag auch äußerlich ein festliches Gepräge zu verleihen! Schmückt cure Häufer! Fahnen heraus!"

Der eigentlichen großen Bundesverfassungsfeier, die am Sonnabend nachmittag 6% Uhr in der Riesenfesthalle des Meß­geländes stattfindet, wird zunächst mittags 12 Uhr ein Boltsfest vorausgehen. Um 4 Uhr wird eine Kameradschaft des österreichischen Schutzbundes, unter Führung des Generals Körner, bei Eintreffen am Bahnhof festlich empfangen werden. Eine Stunde später wird der Bundesvorstand des Reichsbanners mit dem Bundesvorsitzenden Hörsing antommen. Um 26 Uhr findet dann die große Ver­fassungsfeier in der Festhalle des Messegeländes statt, auf der Ober­bürgermeister Dr. Landmann und Bundesvorsitzender Hörsing Begrüßungsmorte sprechen und Reichsminister a. D. Dr. David die Festansprache halten wird. Umrahmt wird die Feier durch Massenhöre des Arbeiterfänger bundes. Um 9 Uhr findet am Main   ein großer Zapfenstreich, Feuerwerk und Main­beleuchtung statt.

Am Sonntag vormittag 11 Uhr geht der Gesamt aufmarsch der Hunderttausende zu Ehren der Reichsverfassung vonstatten. Auf dieser Beranstaltung werden sprechen General Körner, Reichsminister a. D. Scheidemann, Prof. Dr. Dessauer Frankfurt, Borsitzender des ADGB  . Peter Graẞ= mann Berlin, General Deimling und Bundesvorsitzender Hörsing. Als Ehrengäste werden zwei lebende Abkömmlinge berühmter alter Achtundvierziger erwartet: Wolfgang Freiligrath, der Sohn des Freiheitsdichters, aus Külz   am Hunsrück  , und Rechtsanwalt Mar Beneden aus Konstanz  , dessen Bater Jakob Beneden am Hambacher Fest   teilgenommen hat und im Anschluß daran fliehen mußte.

nunmehr auf das Dementi des Abgeordneten Thiel Bezug genommen und gesagt:

Insofern haben allerdings, wie wir wissen, die Besorgnisfe Thiels mit denen Lambachs eine gemeinsame Wurzel: die jungen Stände zusammen mit der jungen Generation der alten Stände verlangen in den Parteien nach Raum zur Betätigung. In der Deutschen Volkspartei   spielt indessen nicht die Frage nach der Staatsform die entscheidende Rolle. Bei ihr ist es Tatsache, daß die Industrie möglichst für jeden einzelnen Geschäftszweig durch einen besonderen Beauftragten vertreten zu sein wünscht. Auf die starke Berücksichtigung dieses Wunsches ist es zurück: zuführen, daß die Wahlverluste der Deutschen   Bolkspartei zwar nicht an dem Bestand der Industrievertreter, wohl aber an Lem der Arbeitnehmer( und des Mittelstandes) rüttelten."

Das heißt zu deutsch  : Wir Angestellten in der Deutschen  Voltspartei sind ebensowenig mit der Parteiführung zufrieden mie Lambach und seine Leute in der Deutschnationalen Volkspartei  ; wir find empört über die Vorherrschaft des großen Besizes, scheuen uns aber, die politischen Konsequenzen aus der

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Sonnabend, 11. August 1928

Wieder ein Pilsudski  - Tag.

Sonntag in Witna.

Warschau  , 10. Auguft.( Eigenbericht.)

Die Legionärtagung in Wilna   am Sonntag verspricht nach den äußeren Vorbereitungen ein großes Ereignis zu werden. Neben Bilsudski werden an der Tagung sämtliche Minister teilnehmen. Zahl­reiche Sonderzüge aus allen Landesteilen gehen nach Wilna  . Außer den Legionären werden voraussichtlich viele Soldaten nach Wilna  tommen, die zu diesem 3wed Urlaub und Erstattung der Reisetosten erhalten. Ob die innere Bedeutung der Tagung diesen Vorbereitungen entsprechen wird, hängt davon ab, was Bil­substi seinen ehemaligen Waffengefährten und den aktiven Soldaten, die ihn verehren und ihm blind vertrauen, sagen wird. Allgemein wird erwartet, daß Pilsudski   seinen innerpolitischen ,, Reform" plänen, die er in seinem letzten Interview angedeutet hat, in Wilna   neue Form geben wird. Diese Annahme deckt sich mit der Erklärung eines Pilsudski   und den Militärs nahestehenden Blattes, daß

die Legionäre ihre eigentliche Lebensaufgabe jetzt erst vor sich hätten, da sie die Macht und die Verantwortung im Staate über­nehmen sollten.

Der Ring der militärischen Oligarchie, die heute schon zum großen Teil in Polen   besteht, soll ganz geschlossen, das Parlament völlig lahm gelegt und wohl auch ganz abgeschafft werden. Es ist möglich, daß Pilsudski   dies in seiner Sonntagsrede andeuten wird. Ebenso ist wahrscheinlich, daß er auch in der Rede nad) Bitauen hin einige Worte sagen und sich dabei keine allzugroße Rücksichten auferlegen wird. Daß seinen Worten aber Taten folgen, wird man um so weniger annehmen dürfen, als Außenminster 3alesti in den nächsten Tagen in Warschau   eintrifft, um das Material für die polnisch- litauische Konferenz und die Völkerbunds­tagung vorzubereiten, die sich mit dem polnisch- litauischen Problem befaffen wird. Man ist sich in Warschau   darüber klar, daß eine un­vernünftige Haltung Litauen   gegenüber im Augenblick diese inter­nationalen Berhandlungen zu Ingunsten Bolens belasten müßte.

Englisch  - chinesischer Friedensschluß. Nanfing Zwischenfall erledigt, Vertragsrevision angebahnt. Schanghai  , 10. August.

Das britische   Abkommen über die Regelung des Nantinger Zwischenfalls wurde in Nanking von dem britischen Generalfonful in Schanghai  , Sir Sydney Barton, im Namen des britischen Gesandten und vom Außenminifter Wang unterzeichnet. Die Bestimmungen des Abkommens dürften mit denjenigen des amerikanisch­chinesischen Abkommens über dieselbe Frage ungefähr überein­ftimmen. Gleichzeitig wurde ein zweites Abkommen unterzeichnet, wonach Großbritannien   fich verpflichtet, Berhandlungen mit China  über die Revision der Verträge einzuleiten.

Vor kurzem hat Chamberlain im Unterhaus die Befol­gung des nordamerikanischen Beispiels, die chinesische   Natio­nalregierung anzuerkennen, von der Beilegung des vorjährigen Nanking  - Zwischenfalls abhängig gemacht. Die oben gemeldete Verhandlungszusage bedeutet praktisch die

Der alte Frundsberg fann von Glück sagen, daß er schon 400 ziehen, die wir in der Partei erfahren. Behandlung zu Anerkennung: ein großer Erfolg der Kuomintang Regierung.

Jahre tot ist. Denn lebte er noch, so würde seine späte Einsicht vom Kriege ihm keine Gedenkartikel der Deutschnationalen Cor­respondenz eintragen, sondern niederträchtige und giftige Angriffe. Aber wie gesagt er ist zu seinem Glück lange tot und hieß nicht etwa General Deimling!

General Frundsberg

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Doch ein Fall Thiel?

Die Arbeitnehmer in der Bolfspartei.

Die Auseinandersetzungen des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes mit den Parteien der Rechten nehmen ihren Fortgang. Vor einiger Zeit war behauptet morben, daß auch der Deutschen Boltspartei ein Fall Lambach bevorstehe. Die Leitung der Deutschen Volkspartei bestritt das und auch Herr Thiel, Reichstagsabgeordneter der Bolkspartei und Führer des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes, tat in vorsichtiger Form das gleiche. In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift des Deutschnationalen Handlungsgehilfenverbandes wird

Krise um Frieders.

Die Sozialdemokraten fordern Auflösung des Landtags. Weimar  , 10. Auguft.( Eigenbericht.)

Die froatische Krife.

Ketn Entgegenkommen Belgrads  .

Wien  , 10. August.( Eigenbericht.)

Die chrifflichjoziale Reichspost", berichtet aus Kroatien  , daß dort alles geschehe, um Unruhen zu verhüten. Das kroatische Bauern­Die Sozialdemokratische Fraktion des Thüringer   volt werde alles tun, um seinen Führern die Disziplin zu halten; die Landtags nahm am Freitag nachmittag Stellung zu der durch die Haltung Belgrads   fei viel weniger klar. König Alexander lehne Nichtausführung des Landtagsmehrheitsbeschlusses zu dem jedes Entgegenkommen an die Kroaten ab. Er wolle weder einen Gnadengesuch Frieders geschaffenen Situation. Die Bundesstaat, noch eine Personalunion. Bei dieser Haltung sei es nicht Fraktion beschloß, den verfassungsmäßigen Antrag zu stellen, den wahrscheinlich, daß das Agramer Sonderparlament frei­Präsidenten zu ersuchen, in möglichst furzer Frist den willig oder auf Grund einer Anordnung der Belgrader Regierung 2andtag einzuberufen. Weiter stellte sie den Antrag, der Regie von seinem Plake weiche; es werde sich nur dann fügen, wenn rung das Mißtrau en wegen der von ihr im Laufe der Legis- physische Gewalt angewendet würde. Wenn auch die staat­laturperiode vorgenommenen Berstöße gegen die Rechte der Volks- liche Organisation Kroatiens   weit vorbereitet sei, vertretung auszusprechen. Da bei der jezigen Zusammensetzung des fo bejite es doch nicht militärische Machtmittel, die denen Serbiens  Thüringer   Landtags es nicht möglich ist, eine Regierungsumbildung gewachsen wären. Es sei daher an einen Bürgerkrieg in militärischem vorzunehmen, stellt die Fraktion den weiteren Antrag: der Landtag Sinne nicht zu denken, möglich sei aber eine Militärdiktatur, löst sich auf. die die Gegenfähe noch verschärfen würde.

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