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Rr. 379 45. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Der Siegeszug des

Sonntag, 12. August 1928

Grammophons were four four in terms, prie

Die Monopolgewinne der Schallplatten- Konzerne.

"

Es war ein primitives Instrument, das 1877 als eine Erfin- seine Dividende von 9 auf 14 Broz. herauffezen fönnen. Am in­dung Edisons bekannt wurde: der Phonograph" oder Klang- teressantesten ist wohl die Entwicklung der Aktienkurse; sie schreiber, ein Apparat, der, wie es damals hieß, die menschliche| betrugen in Prozenten des nominellen Aktienkapitals: Sprache und andere Laute aufzuzeichnen und nah beliebiger Frist wiederzugeben vermag. Die hineingesprochenen Worte sind deutlich hörbar, wenn auch unter mangelhafter Einhaltung der Kiangfarbe".

Aus diesem Apparat, der in der Hauptsache aus einem sich drehenden, mit Staniol überzogenen Meffingzylinder und einem Mundstück nebst einer dünnen Platte bestand, einem Apparat also, der äußerlich mit einem modernen Sprechapparat noch nicht die geringste Aehnlichkeit hat, entwickelte sich im Laufe rund eines hal­ben Jahrhunderts unter mehrfachen Wandlungen das Grammophon und es entstand allmählich die Sprehapparate- und Schallplatten­industrie, die ähnlich, wie später das Radiowesen, berufen war, auf

alte

fulturelle Verhältnisse zersehend

zu wirken. Broischen der gemütlichen Hausmusit früherer Zeiten und der am Sonntagnachmittag aufgelegten Forirott- Blatte besteht der= felbe Unterschied wie zwischen dem Handwerk und der mechanisierten Arbeit am laufenden Band. Ob nun der einzelne die allmähliche Verdrängung des Klavierspiels, der Geige oder der Flöte, ja, auch der Mundharmonita, der Zither usw. durch Radio und Grammo­phon bedauert oder nicht beide sind charakteristische Er­scheinungen unserer gegenwärtigen tapitalistischen Epoche. Es ist fein Zufall, daß, während sich der Geigen- und Klavierbau seit fängerer Zeit in tritischer Lage befindet, die Kurse der großen Grammophon und Plattenfirmen zu den hösten Börsennoties rungen überhaupt gehören.

Juni 1914.*! Mitte 1926

Lindström 176 Proz 125

ä B

190

L

321.

"

470

B

710

W

Ende 1926

Ende 1927

-

Bolyphon- Werte

Proz.

90

"

137

21

210

"

400

"

470

"

April 1928 August 1928 Diese Ziffern sprechen über den Aufschwung dieser Industrie eine eindeutige Sprache; man ersieht aus ihnen, daß sich der Börsen wert des Kapitals der Lindström- Gesellschaft von 1914 bis 1928 mehr als verzwanzigfa cht hat( 49,7 Mill. 1928 gegenüber 2,2 Mill. Mark 1914). Es gibt wohl nicht viel Industriegesells haften in Deutschland , von denen man etwas Aehnliches feststellen kann.

Außer diesen belden großen Firmen eristieren noch eine größere Anzahl fleinere Firmen, die teils nur Schallplatten, teils nur Sprech apparate, teils aber auch beibes fabrizieren. Eine der bekanntesten dieser Firmen, die Vor- Schallplatten- und Sprechmaschinen A.-G., ging Anfang Juli dieses Jahres in die Hände englischer Gesellschaf ten über, unter denen sich übrigens auch die Tochtergesellschaften des oben erwähnten Brunswic- Konzerns befindet.

Die größte Schallplatten und Sprechmaschi nenfirma der Welt ist die amerikanis he Victor Talting Machine Co., die in London eine große Gesellschaft, die Gramo phone Co. Ltd., fontrolliert. Diese Londoner Firma betreibt wie. berum ein Tochterinstitut in Deutschland , das sich Electrola G. m. b. H. nennt. Abgesehen davon, besitzt die Victor Talking 3weig­unternehmungen in Japan und in Kanada . Schon seit längerer Zeit befindet sich diese Schallplattenfirma in engster Be ziehung zur größten amerikanischen Funtgefell. haft, der Radio Corporation of America. Es wird erwartet, daß die Bictor Talking und diese: Funkfonzern sich noch im Laufe dieses Jahres zu einem einheitlichen Truft zusammen­schließen.

Als das Rundfunkwesen von Amerika aus auffam, wa: das Grammophon schon längst bekannt. Man vermutete damals, die Grammphon und Schallplattenindustrie werde dieser jungen Konkurrenz gegenüber zurüdbleiben. Tatsächlich hat aber das Radio den Siegeszug des Grammophons nur zeitweilig gefchaft, stöt, ja, eine Anzahl Erfindungen auf dem Radiowesen wurden auch der Sprechmaschinenindustrie nugbar gemacht, und so hat die technische Bervollkommnung in den letzten Jahren sowohl bei der Herstellung von Sprechapparaten wie bei Blattenaufnahmen erheb liche Fortschritte gemacht. 1923 bis 1925, in den ersten Jahren des Radioaufschwungs, geriet freilich das Grammophongeschäft etwas ins Stoden. Aber seit 1926 sette dann eine faft

beispiellose Aufwärtsentwidlung

ein. Bei fast allen großen Grammophon und Plattengesellschaften Deutschlands , Englands und den Bereinigten Staaten haben sich pon Mitte 1926 bis Mitte 1928 die Börsenkurse im Durchschnitt um das Fünffage erhöht.

Die beiden größten deutshen Firmen sind der Lindström. und der Polyphon Konzern. Der Lindström- Konzern bringi außer Sprechapparaten Blatten heraus, die die Marlen Beta, Odeon, Barlophon und Columbia tragen; die befannteste Bolyphonmarte heißt Grammophon". Die Carl Lindström 21.-G. ist eigentlich nur dem Namen nach eine deutsche Firma, denn die Aktienmehrheit befindet sich in Händen der englischen Gesell­fchaft Columbia Gramophone Co.". Gemeinsam mit diesem eng lichen Konzern beherrscht die Lindström- Gesellschaft eine große japanische Schallplattenfirma und kontrolliert außerdem die amerikanische Columbia Phonograph Co., so daß die deutsche Lind­ström- Gesells haft nur als Glieb eines Riefenunternehmens erscheint, das Millionen von Menschen in drei Erdteilen mit musikalischen Genüffen versorgt. Der zweite große deutsche Konzern ist Die Bolyphon Gefellshaft, die in Verbindung mit der Bruns mid- Dalle- Collender- Co. steht, eine der größten Schallplattenfirmen der Welt, die ihren Siz in Chikago hat und außerdem in England eine Tochtergesellschaft fontrolliert.

Aus den folgenden Ziffern geht hervor, wie sich diese beiden größten deutschen Firmen entwidelt haben. Das Attientapi­tal betrug bei der Lindström A.-G. 1914 mur 1,25 mill. Mart, 1928 dagegen 7 Mill, Mart. Die Polyphon- Werfe haben ihr 5 Mill. Mark betragendes Aktienkapital von 1914 bis auf 12,5 mill. Mart in diesem Jahr hinaufgeschraubt. Die von diesen Gesell­schaften ausgeschütteten Dividenden beliefen sich bei Lindström im legten Friedensjahr auf 5 Broz., um 1926 auf 10 Proz. und 1927 jogar auf 15 Broz. zu steigen. Der Polyphon- Konzern, der 1913 schon die hohe Dividende von 15 Broz. zahlte, hat gegen 1926

Was ist mit Ostoberschlesien? Alarm in Kattowitz . Dementis in Deutschland . Der Oberschlesische Rurier" in Rattomig bringt über ben Antauf der deutschen Gruben und Hüttenwerte in Oftoberschlesien durch Harriman eine neue Alarmmeldung.

Man schäßt, daß

jährlich 200 millionen Schallplatten hergestellt werden, davon 20-30 millionen. in Deutschland . Tros ber immer noch festzustellenden Bielzahl der Produzenten find es aber doch in der Hauptsache nur die genannten großen Ron= zerne, die den Weltmarkt beherrshen. Die großen Gesellschaften, die mit den besten Batenten arbeiten, die ihren Stunden günftige Abzahlungsbedingungen gewähren können, die außerdem hinsichtlich der Breispolitik burchweg aufs engste zufammenarbeiten, be herr schen tatsächlich den Martt fast monopolartig. Difenbar wird auch die Sentralisierung bald noch weitere Fort Schritte machen; so purde bereits im Frühjahr dieses Jahres be­fannt, daß zwischen der Bictor Talfing und dem englis hen Colum. biafonzern engere Beziehungen angefnüpft worden seien. Je stärke: die Monopolstellung der großen Firmen sein wird, um so höher werben sich ihre Gewinne entwickeln. Die Kauffraft der deui schen Bevölkerung ist infolge der niedrigen Einkommenhöhe noch nicht groß genung gewesen, um den deutschen Firmen die gleichen nämlich die drei größten Schallplatten- und Grammophonfirmen, die Gewinne zu ermöglichen, wie etwa in England. In England haben nämlich die drei größten Schallplatten- und Grammophonfirmen, die Columbia Gramophone Co., die Gramophone Co., fomie die Vocalion Gramophone Co. ihren Aktionären im letzten Jahr nicht weniger als je 40 Proz. Dividende

gezahlt. Derartige Gewinne wären nicht denkbar, wenn nicht die Käufer der Schallplatten Preise zahlen müßten, die den Herstellungs. preis um das Drei- bis Fünffache übersteigen. Daß ein solcher Aufschwung und solche Gewinnchancen die Grundlage für phan tastische Börsenspekulationen abgegeben haben, sei hier nur neben.

bei bemerkt.

Jedenfalls follte die arbeitende Bevölkerung, die in allen Län­dern den Hauptteil der Käufer von Sprechapparaten und insbeson dere Schallplatten stellt, sich einmal vor Augen halten, welche Reich­tümer hier von einigen wenigen Weltunternehmungen unter Ausnutzung und Mißbrauch fultureller Bedürf niffe eingeheimst werden. -h.

Auch mir haben an dieser Stelle die Notwendigkeit betont, der von einer etwaigen Polonisierung bedrohten deutschen werftätigen Bevölkerung sobald wie möglich Klarheit zu geben. Mit Alarm­meldungen dieser Art ist aber der deutschen Arbeiterschaft in den be­troffenen Gruben und Hütten feineswegs gedient.

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weibliche Hauptunterstützungsempfänger. Arbeitslosenunter stützung bezogen 55 061( 54 969) männliche und 35 641( 39 578) weibliche, zusammen 90 702 Personen. Krisenunterstützung erhielten 9012( 9377) männliche und 3103( 3376) weibliche, zusammen 12 115 Personen. Im Laufe der letzten vier Berichtswochen ist die Gesamt­zahl der Unterstügung beziehenden Personen im Bereiche des Landesarbeitsamtes Brandenburg von 122 800 auf 102 817, also um rund 20 000 Personen gefunten.

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Schulze- Delitzsch in Breslau .

Bon den großen genossenschaftlichen Spitzenverbänden wird die Schulze Delißsch Organisation den 65. deutschen Genossen­schaftstag vom 9. bis 12. September in Breslau abhalten. Es merden Referate über die Kreditkontrolle, über Ertrag, Unkosten, Gewinn und Gewinnverteilung, sowie über die räumlichen, finan­ziellen und sozialen Grenzen der Kreditgenossen fchaften gehalten werden. Im Anschluß an diese Referate werden die Verhandlungen der Baugenossenschaften stattfinden, in denen Bürgermeister a. D. Schwan- Berlin über ,, Baugenossenschaften, Wohnungsfürsorgegesellschaften und Städte" sprechen wird.

Die eigentliche Mitgliederversammlung und Hauptversammlung des Deutschen Genossenschaftstages beginnt am 12. September, auf denen Referate über die Geldmarktlage und Reichsbankpolitik sowie über reparationspolitische Fragen gehalten werden.

Stillegung der Montagewerkstätten von General Motors ? Kürzlich haben in den Montagewerken des amerikanischen Arbeiterentlassungen in größerem Umfange stattgefunden. Wie wir Automobilkonzerns General Motors in Berlin - Borsigwalde

hören, soll die Produktionseinschränkung auf das ständige An­wachsen der Lagervorräte, besonders von Chevroletwagen, zurück­zuführen sein. Diese Entwidlung muß umfomehr überraschen, als. bie General Motors - Direktion erft kürzlich auf einen weiteren Aus bau ihrer Anlagen und Erhöhung der Produktion hingewiesen hatte.. Noch im Juni wurde der Deffentlichkeit mitgeteilt, daß die Tages leistung der Montagewerkstätten täglich 200 Wagen erreicht habe fei. Bisher ist auch von der Verwaltung das Gerücht unwider­und die Gesamtbelegschaft auf etwa 2200 Mann erhöht prochen geblieben, daß die General Motors Company die Absicht habe, ihre Berlin Borsigmalder Betriebe gänzlich ftillzulegen und dieselben nach Antwerpen zu verlegen. Die Gesellschaft soll in den angeblich zu höhen Löhnen ein Haar gefunden haben und rechnet damit, in Belgien mit größerem Erfolg ihre Lohndruckpolitit durchführen zu können. Im Interesse der Beleg fchaft ist bringend zu wünschen, daß die Berwaltung der General Motors so bald wie möglich der Deffentlichkeit über ihre weiteren Absichten klaren Wein einschenkt.

Die Fangarme des Glanzstoff - Konzerns. Wie gewaltig im legten Jahre die Entwicklung der deutschen Kunst seidenindustrie war, geht aus einem Ausweis der Bereinigten Glanzstoffabriken in Elberfeld über die Börsenzulassung von 15 Mil lionen neuen Attien hervor. Der Konzern beherrscht in Gemein schaft mit der 3. B. Bemberg und der J. G. Farbenindustrie die deutsche Kunstfeidenerzeugung. Die dauernden Beteiligungen der Glanzftoffabriten wurden nun in der letzten Bilanz, für Dezember 30. 2pril 1928 auf über 50 millionen Mart angewachsen. Allem 1927, mit 37,13 Millionen Marf angegeben. Sie sind bis zum

Anschein nach hat man auch im weiteren Berlauf des Jahres 1928 mit einer verstärkten Ausdehnung des Konzerns zu rechnen.

Die neu erworbenen Beteiligungen liegen in fast aller Herren Länder. In Frage kommen u. a. Desterreich, Italien und Holland . In Deutschland sind Beteiligungen an der Spinnfaser A.-G. Elster berg und der Kodal in Berlin neu erworben. Das Hausptausdeh nungsgebiet der Glanzstoffabriken liegt aber im Auslande. feidenindustrie in letzter Zeit wünsche nach stärterem 3olla Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, daß in der Kunst­chu laut wurden. Wie vertragen sich diese Wünsche mit der Aus­dehnung der deutschen Kunstseidenindustrie und vor allen Dingen mit ihrer Machterweiterung im Auslande?

Die Wanderer- Werte dementieren die Fufionsgerüchte. Die Bera waltung der Wanderer- Automobil- und Fahrradwerke in Chemniz dementiert jegt die Gerüchte, die über einen Wechsel im Vorstand und eine bevorstehende Fusion umliefen. Wie weiter hin mitgeteilt wird, sind die Werte auch zurzeit noch ausreichend beschäftigt, wobei die bisherigen Umsätze die des Borjahres noch übertreffen. Wenn auch die Verwaltung nähere Angaben über die Dividendenaussichten 1928 verweigert, so ist doch anzu­nehmen, daß die Gesellschaft bei dem bisherigen günstigen Stand ihrer Betriebe auch für 1928 mieder die sehr hohe Vorjahrsdividende von 12 Prozent zahlen wird.

Die Firma

Neuer Auslandsauftrag für Henschel- Kassel . enchel u. Sohn in Raffel, der größte deutsche Lokomotivs maschinen aus dem Ausland erhalten hat, hat jetzt von der fonzern, der erst fürzlich einen Millionenauftrag für Straßenbau­dänischen Staatsbahn einen neuen Auftrag auf fünf mittlere Lokomotiven abgeschlossen. Der Auftrag wurde Henschel gegen eine sehr starke ausländische, speziell dänische Kontur renz, zugesprochen. Der Preis je Lokomotive stellt sich auf 41000 dänische Kronen und liegt noch 22 Prozent unter dem niedrig sten dänischen Angebot. Auch die Lieferungsbedingungen, die Henschel stellte, waren die günstigsten im gesamten Wettbewerb.

Weiterhin günftiger Kaliabsah. Wie die Gebr. Dammann­Bant, die mit der Saliindustrie eng verknüpft ist, in ihrem Wochen­bericht mitteilt, hat der günstige Absoz des Kalisynditats auch im August angehalten. Nachdem die ersten sieben Monate mit einem Gesamtabsag von 9,03 Millionen Doppelzentner Reintali ein Mehr von über einer Million Doppelzentner gegen

Wie das Kattowizer Blatt schreibt, soll der Vertrag zwischen der Leichter Rückgang der Arbeitslofenzahl. die entsprechende Zeit des Vorjahres gebracht haben, rechnet die

polnischen Regierung und den Amerikanern bereits abge­schlossen sein und es sollen ferner Liften aufgestellt sein, in denen die Deutschen unter den Belegschaften namentlich aufgeführt sind. Unter anderem soll in der Liste auch der Leiter der Kattomizer Berg­bau A.-G., Billiger, stehen, der seit vierzig Jahren in Kattowig an fäffig ist.

Diefe Meldung des Raftowiger Blattes wird von der Tele­graphen- Union und dem Wolfffchen Telegraphen- Bureau demen fiert. Bermutlich ist das Dementi von dem Ruhrmontantruft ( Bereinigte Stahlwerte A.-G.) ausgegangen, der an dem Besiz der Bismardhütte, Rattomizer Bergbau A.-G. und der Königs und Laurahütte maßgeblich beteiligt ist.

Arbeitsmarktlage im ganzen nicht gebessert.

Im Bereiche des Landesarbeitsamtes Brandenburg hat die Arbeitsmarttlege trotz guter Aufnahmefähigkeit in der Land­wirtschaft und in einzelnen Zweigen des Baugewerbes teine wesentlichen Veränderungen gegenüber der Borwoche gebracht. Der Grund liegt in den tonjunkturellen Schwankungen, die in einzelnen Industriezweigen zu erheblichen Entlassungen von Arbeitskräften geführt haben.

Von Betriebsstillegungen und Einschränkungen sind besonders das Spinnstoffgewerbe und die Holzindustrie be­das Spinnstoffgewerbe und die Holzindustrie be­treffen worden, und es ist in diesen Industrien noch nicht abzu Auch wir glauben, daß die Meldung des Kattowißer Blattes in sehen, wieweit sich die Konjunkturabschwächung in nächster Zeit noch dieser Form unzutreffend ist. Ehe der Borvertrag zum Ab- fortseßen wird. Die gute Aufnahmefähigkeit der Außenberufe, be fortsetzen wird. Die gute Aufnahmefähigkeit der Außenberufe, be­fchluß gelangt, müßten noch eine ganze Anzahl Fragen zwischen der fonders der Landwirtschaft, und die damit verbundene Ab­amerikanischen Harriman- Gruppe und der polnischen Regie- nahme der Arbeitslosigkeit bei den ungelernten Arbeitern setzte sich rung gelöst werden, und erst dann müßte der Bertauf der Werke in der Berichtswoche fort, tam jedoch nur als Saisoner den deutschen Aktionären unterbreitet werden. Wenn auch an der scheinung angesehen werden und ins Gegenteil umschlagen, so­Tatsache, daß entsprechende Berhandlungen laufen, nicht zu rüt bald die Außenberufe mit der zu erwartenden Abstoßung von Ar­teln ist, so ist es doch in hohem Maße bedauerlich, daß die Un- beitskräften begonnen haben. ruhe, die begreiflicherweise unter den deutschen Belegschaften und den Angestellten Platz gegriffen hat, durch derartige Alarmmeldungen nog geigürt wird,

Die Gesamtzahl der Unterstützung beziehenden Berionen betrug in der Berichtswoche 102 817( 107 300). Da. Personen betrug in der Berichtswoche 102 817( 107 300). Da Ipon entfallen 64 073( C1346) auf männliche und 38 744( 42 954) auf

Raliindustrie angesichts der guten Ernteaussichten auch mit einem sehr lebhaften Herbstgeschäft. Die vorläufige Schätzung des Syndikats für den Auguftabsah lautet auf 900 000 Doppelzentner gegen 845 000 im August 1927.

Keine Steueramneffie! Durch die Tageszeitungen lief fürzlich die Nachricht, daß auf Grund einer Amnestie des Reichs­finanzministers Geldstrafen, die bei Berstößen gegen die Steuergesetze ausgesprochen worden sind, in Höhe von vielen Millio nen erlassen worden seien. Diese Nachricht ist unzutreffend. Eine Amnestie auf diesem Gebiet ist nicht ergangen, auch nicht beab fichtigt. Die in jener Nachricht wiedergegebenen Zahlen sind einer Nachweisung entnommen, die der Reichsfinanzminister erſt­malig für 1927 dem Reichstag zugeleitet hat, nachdem dieser durch eine Entschließung vom 19. März 1928 jährliche Nachweisungen über Feftfeßung, Erlaß und Niederschlagung von Steuer- und ähnlichen Strafen verlangt hatte. Es handelt sich also lediglich um eine Zu­fammenstellung über im gewöhnlichen Geschäftsgang des Jahres 1927 getroffene Entscheidungen. Das Recht des Reichsfinanzministers au solchen Entscheidungen beruht auf§ 443 der Reichsabgabenordnung und hat mit einer Amnestie nichts zu tun.

zu

Güterwagengestellung bei der Reichsbahn. In der Woche vom 22. bis 28. Juli sind bei der Deutschen Reichsbahn- Gesellschaft( 2n­gaben in 1000 Stüd) 907,0 Güterwagen gestellt worden gegen 911,4 in der entsprechenden Woche 1927 und 909,6 in der Bormoche 1928. Für den Arbeitstag berechnet lauten die entsprechenden Durch schnittszahlen 151,2, 151.9 und 151,6,