Schlußfizung in Brüffel.
Otto Bauer gegen den Bolschewismus und das Berbrechen der Spaltung.
nicht mehr, es zu begrüßen. Wir alle haben miterlebt die großen Ereignisse der chinesischen Revolution, diesen Befreiungskampf gegen Lansburden Militarismus im eigenen Lande und gegen den fremben 3m. perialismus. Heute sehen wir, daß sich dort im fernen China wiederholt, mas das europäische Proletariat im 19. Jahr: hundert erlebt hat.
Brüffel, 11. Auguft.( Eigenbericht.) Vorsitzender des legten Kongreßtages ist Lansburg England. Banderpelde verliest zunächst das von der politischen Kommission beschlossene Manifest an die Arbeiter der Welt. Den Bericht der Kommission erstattet
Das Manifest ist von der Kommission gegen die Stimmen der Vertreter der englischen Unabhängigen Arbeiterpartei angenommen morden. Es ist diesmal in einer besonders feierlichen Form ein Appell an die Proletarier aller Länder zu richten.
Als vor 10 Jahren der furchtbare Gewaltapparat der Armeen zusammenbrach, hofften breite Arbeitermassen, daß dem Sturz der Dnnaf.ien der Sturz des Kapitalismus folgen werde. Heute fann niemand bestreiten, daß der Kapitalismus noch gewaltiger dasteht als in der Vorkriegszeit. Wir sind natürlich nicht blind für die Errungenschaften der Revolution, aber was wir erreicht haben, bleibt meit hinter dem zurück, was breite Arbeitermassen in der Stunde der Revolution in Mitteleuropa erhofft haben. Auf dem europäischen Kontinent hat die Periode der Inflation die ungeheuerlichsten Gärungsprozesse hervorgerufen, sie hat ihren Abschluß gefunden mit der Stabalifierung des französischen Franken. Vergleichen wir etwa die Lage der Arbeiter der Deutschen Republik im Herbst 1923 mit heute, so erkennen wir auf den ersten Blick, mie fehr die Stabalisierung des revolutionären Prozesses eingetreten ift. Damals im Gefolge der Inflation soziale Gärung durch das ganze Reich. Damals, als tommunistische und faschistische Butsch perfuche miteinander abwechselten, bestand die unmittelbare Gefahr bes Bürgerkrieges in Deutschland . Heute sind die Zustände in der Deutschen Republit, gerade heute, wo sie den Berfaffungstag feiert, befestigt. Freilich hat sich auch befestigt die ungeheure wirtschaftliche Macht des deutschen Rapitalismus. Damit ist auch gewachsen das Selbstbewußtsein und die Widerstandstraft der deutschen Rapitalistentlaffe. In den Staaten des europäischen Kontinents ist der revolutionäre Prozeß zum Abschluß gefommen mit der Beendigung der Inflation. Ganz begreiflich, daß
durch diese Zustände Stimmungen der Enttäuschung und der Resignation hervorgerufen
murden. Wenn uns z. B. heute der Moskauer Kongres perfündet, bas unabwendbar dem Weltkrieg, durch dessen Schrednisse wir gegangen find, eine ganze Reihe neuer imperialistischer Kriege folgen müsse, und erst daraus jene revolutionäre Situation hervorgehen würde, die den Sieg des Sozialismus ermöglichen werde, das
Wenn wir an die Arbeiter der fernen Erdteile appellieren, die Einheit zu bilden, die allein den Sieg erkämpfen kann, so appellieren wir schließlich vor allem doch zur Einheit an das europäische Proletariat,
das immer noch und auf lange Sicht hinaus den Kern der Arbeiterklasse bildet und bilden wird. Ich weiß, unsere bria tischen Freunde haben es nicht gern, wenn wir uns in Polemiken gegen den Bolichemismus verlieren. Aber so sehr ich diese Beweggründe würdige, muß ich doch sagen, daß es feineswegs ein Beweis der Achtung für jene breiten Arbeitermassen ist, die noch den Kommunistischen Parteien folgen und auf sie ihre Hoffnungen setzen, wenn wir die kommunistische Bewegung einfach ignorieren wollten. Auf dem gleichzeitig tagenden Kongreß in Moskau wurde ein neues Programm beschlossen, ein Programm der schärfsten Kriegserklärung an die Sozialdemokratie und der ganzen Welt. Dieses Moskauer Programm betrachtet die Spaltung der Arbeiter flaffe nicht als ein lebel, das zu überwinden unsere Aufgabe ist, sondern es ruft zur Berschärfung, zur Bertiefung und zur Berewigung dieser Spaltung auf. Die Theorie dazu seht aus einander, der Kapitalismus der großen imperialistischen Mächte sei durch die Riesenbeute aus seinen Kolonialländern in die Lage verseht, große Teile der Arbeiterschaft zu kaufen und zu bestechen, durch günstigere Arbeitsbedingungen an dem Bestehen des Imperialismus zu intereffieren, und dadurch sei die internationale Sozialdemokratie eine Stütze des Imperialismus! Desmegen sei die Spaltung unvermeidlich, deswegen sei es die Aufgabe der Kommunisten, den Einfluß der Sozialdemokratie auf die Massen zu vernichten.
Nie ist zur Begründung einer schlechten Sache eine schlech= tere Theorie vorgebracht morden. Sehen mir uns die Wirklich feit an:
das furchtbare Schicksal der britischen Arbeiterklasse
Wir nuterstützen die Arbeiter im Kampf gegen die alb. diktatur. Der Faschismus ist eine Gefahr für die Freiheit der Welt. Er militarisiert die Jugend und preßt sie zusammen. Der Bolschewismus benutzt aus anderen Gründen Methoden, die ähn= liche Folgen haben wie die Politit des Faschismus.
Die Ereigniffe haben längst die bolichemistischen Theorien widerlegt. Der Bolschemismus fagt, der Krieg bringe die Revolution. Haben nicht die Khaki Wahlen in England das Gegenteil bewiesen? Im Interesse der Arbeiter erlassen wir unseren Appell zur Ber= einigung. Den russischen Bauern rufen wir zu: Wir vers teidigen die wahren Errungenschaften der Revolution! Wenn wir fie auffordern, mit uns die Freiheit zu verteidigen, wo sie verloren gegangen ist, vereinigt in der Internationale, ihre Kraft geftärtt durch den Gedanken des Friedens und als das Ziel die Freiheit so wollen wir die Arbeiterschaft dem Siege entgegenführen!
( Begeisterter Beifall.)
Die gesamte englische Delegation hätte vorgezogen, menn die Formulierungen über Rußland überhaupt nicht oder in anderer Form erschienen wären. Inzwischen hat die englische Arbeiterpartei. ihren Einspruch zurückgezogen; nur die Unabhängige erbeiterpartei hat ihren Einspruch aufrechterhalten. Ich richte des halb an die IP. die Aufforderung, ihren Einspruch zurüdzuziehen. Wir sind zwar Gegner des Kommunismus, aber wir sind der Mei. nung, daß eine Regierung, die mit dem Faschismus verkehrt, auch mit Rußland wirtschaftliche Beziehungen aufzunehmen hat. Ich reiche den russischen Arbeiter die Hand, obmohl mir glauben, daß ihre Aufgabe nur im demokratischen Geiste gelingen fann, und deshalb geben wir ihnen den freundschaftlichen Rat zum demokratischen Wiederaufbau ihres Baterlandes.
Dollan- England:
Die Unabhängige Arbeiterpartei hat in der Kommission Protest gegen einzelne Formulierungen des Manifestes erhoben. Unseren Gedankengängen ist aber die Rede Bauers meit entgegen. gefommen; das, was Bauer gesagt hat, muß meite Ber. breitung finden, dann wird ein neuer Geist durch die Arbeitermir unter Vorbehalt aufnehmen. Wir sind z. B. überzeugt, daß der Friedens mille auch den größten Teil der russischen Arbeiterschaft erfüllt; unter diesen und anderen Vorbehalten begrüßen wir das Manifest als einen Fortschritt gegenüber Mars feille. Die JLP. wird in Gemeinschaft mit der Labour- Parin den
nach dem Kriege, die von der Arbeitslosigkeit schwerer betroffen ist, als irgendein anderes Land, die seit Jahren eine 2ohnreduftlaffe gehen. Immerhin enthält das Manifest noch Stellen, die tion nach der anderen über sich ergehen lassen muß, so werden wir nicht bestreiten können, daß der britischen Arbeiterklasse der Besiz des größten Kolonialreiches der Welt durch ihr Land nicht die Lebenshaltung erleichtern fann. Vergleichen wir die Lebenshaltung der Arbeiterschaft verschiedener Länder Europas , von
mas anderes ist, als die Theorie einer Stimmung der Enttäuschung Schweden bis Italien oder bis zum Balfan, so erkennen wir, daß Versuch machen, den Geist des Manifestes meiter zu entwickeln..
und der Resignation!( Lebhafte Zustimmung.)
Eine der wichtigsten Erfahrungen der Nachfriegsjahre für uns t es, daß mir alle vor dem Kriege die Rolle des Bauern in ber Geschichte unterschätzt haben.( Beifall.) Wir haben gefehen, mie selbst in der Sowjetunion der unorganisierte, Stile und unscheinbare, elementare, aber unübermindliche Widerstand der bäuerlichen Massen die Diftatur immer wieder zur Rapitulation gezwungen hat.
Wir haben in Mitteleuropa erlebt, wie die Wiederherstellung des Kapitalismus überhaupt nur dadurch möglich wurde, daß die Konfervativierung und Traditionalisierung der Bauernschaft Ihm ermöglicht haben, unter dem Kommando von ein paar taufend Blufotrafen Millionen Bauern für die fapitalistische. Herrschaft einzusehen.
Deshalb ist nichts michtiger, als zu fehen, wie die Entwicklung selbst diele festeste Stüge der Kapitalherrschaft zu unterminieren beginnt. Wir sehen heute in der Landwirtschaft eine technische Ilmwälzung, die fehr langfam erscheinen mag, verglichen mit den technischen Umwälzungen der Industrie aber ein ungeheuer schnelles Tempo bedeutet, verglichen mit den technischen Fortschritten, die die Landwirtschaft in früheren Zeiten hatte. Wir sehen auch die ganze Dentmeise der Benölferung sich in schnellerem Tempo als je zuvor verändern. Das wird heute noch beschleunigt durch die ganze Ent micklung der modernen Technif.
Das Dorf iff aus seiner Jfoliertheit herausgelöff, feit es von der modernen Technit erfaßt ist. Dadurch ist auch der Konservatismus der Bauernmassen erfaßt morden, und min erst werden die Vorbereitungen dazu geschaffen, daß das Proletariat der Stadt und Industriegebiete auf dem Lande Bundesgenossen hat.
Wir sehen vor allem den Fortschritt in einem Tempo, das unsere fühnften Erwartungen übertrifft. Unser Manifest ist nichts anderes als ! ein Appell zur Einheit und Einigkeit des Proletariats der ganzen Welt.
Bir menden uns in diesem Manifest an alle großen Nationen der großen Klaffengemeinschaft der Arbeiterschaft. Wenn der europäische Rapitalismus die Erschütterung durch den Weltkrieg überlebt hat, so verdankt er das nicht nur der Stüge einer tonservativen und traditionell befangenen Bauernmasse in Europa , sondern verdankt es vor allem der tätigen und attiven Hilfe, die ihm der amerika nische Imperialismus und Kapitalismus in den entscheidenden Jahren gebracht hat. Biel wirksamer als die Intervention der amerikanischen Marinesoldaten in Nikaragua war die Intervention des amerikanischen Dollars in Europa. ( Lebhafte Zustimmung.) Bir haben erlebt, wie die Staaten, durch den Krieg völlig erschüttert, notleidend an Rohstoffen, an Nahrungsmitteln, an Betriebskapitalien der Industrie, zerstört durch die Inflation, nicht imftande waren, sich aus Eigenem zu erheben. Das war die Situation, in der die Blide ganzer Bölter gelenkt worden sind auf die Notwendigkeit pon Auslandskrediten und vor allem auch auf die Notwendig. feit der amerikanischen Hilfe. Sie ist gekommen, hilfsbereit, aber bedürftig der Sicherheit für die Zinsen und für die Rückzahlung. Wir haben es alle erlebt, mo immer das Proletariat sich erhob, mie man ihm sagte, nur teine Erhebung, nur Ruhe, nur Ordnung, jonft sind wir nicht freditwürdig, sonst kommt nicht der Dollar, den mir nicht entbehren können. Ich brauche mohl nicht zu erinnern an die Jahre, da es galt, die Reparationsprobleme zu lösen, da die europäische Kapitalistentlaffe jede ihrer Intereffen zu Intereffen des öffentlichen Kredifs verkleidete und da Europa der Gefangene feines Kreditbedürfnisses, der Gefangene der Notwendigkeit der Hilfe des amerikanischen Dollars mar. In der Zeit, in der die europäische Kapitalistentlasse die Hilfe des ameri tanischen Rapitalismus gefunden hat und durch fie gerettet worden ift, in derselben Zeit hat
die europäische Arbeitertlaffe jeder Hilfe des amerikanischen Proletariats entbehrt.
die Berschiedenheit der Lebenshaltung nichts damit zu tun hat, ob das Land Kolonien besigt oder nicht, sondern daß die Lebens haltung ausschließlich abhängt von der mirtschaftlichen raft des Landes und der Produktivität der Arbeit in diesem Lande, mit einem Wort, von seiner Ronkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt, aber vor allem non der wirtschaftlichen und politischen Kraft, die die Arbeiterffaffe hat.( Stürmische Zu stimmung.) Dder menn man vergleichsmeise es so hinstellen möchte, als ob die beffere Lebenshaltung der amerikanischen Arbeiter etma eine Folge der Rapitalsanlage mie der amerikanischen Plutokratie im Auslande märe, so müssen mir sagen, daß dieses Argument nur einer anmenden- fann, ber fich nicht die Mühe gegeben hat, die amerikanische 3ahlungsbilanz zu studieren In Wahrheit muß jeder wiffen, daß die 3infen, hie Amerita aus Europa zieht. nichts find, gemeffen an der riesigen Mehrmertsmaise, die die amerikanischen Kapitalisten dank der ungeheuerlichen Produttivität der Arbeiter in diesem Lande aus der Ar beitskraft der amerikanischen Arbeiter und Farmer ziehen
Wenn wir heute gegen den Bolschewismus polemifieren, fo fun wir das, um auf den Arbeitermaffen, die den Kommunistischen Parteien noch vertrauen und auf alle diejenigen, die noch fähig find, sich tenntnis der Lage der Welt, zu sagen, daß dieje Spaltung heute von Vorurteilen und Leidenschaffen durchzuringen zur Ernichts anderes mehr iff als ein Berbrechen am Proletariat! ( Stürmischer Beifall.)
An die amerikanischen Arbeiter, an die Arbeiter des Fernen Offens und an jene Arbeitermassen in Europa , die außerhalb unserer Reihen und zum Teil in Feindschaft gegen uns stehen, richtet sich unser Manifest. Dieses Manifeft, das die Arbeiter aller Länder zur Einheit aufruft, will ihnen fagen, daß in dieser Stunde das Proletarit alle seine Kräfte zusammenfassen muß, daß in dieser Stunde die Arbeiterklasse neue Antriebe braucht, um vorwärts zu tommen.( Canganhaltender, ftürmischer Beifall und Händeflatschen.)
Die Versammlung erhebt sich und bringt Bauer eine Ovation dar.
Das Manifest wiederholt den Aufruf zur Aktion, den Aufruf an die Arbeiter, sich selbst zu befreien. Heute ist die Aktion der Arbeiterschaft noch gehemmt durch die Nachwirkungen des Krieges. Diesen Nachkriegsmirfungen haben die Regierungen während des blutigen Kampfes große Ber heißungen für den Frieden gegenübergestellt. Aber statt dessen haben mir eine allgemeine Ent täuschung erlebt. Gestern war der Kapitalismus noch ein wirtschaftlicher Begriff, heute ist er eine politische Macht, eine leberregierung Wer fönnte bestreiten, daß die Arbeiterflaffe die Kosten dieses blutigen Krieges zu bezahlen hat durch Inflation. und Arbeitslosigkeit? Wer fönnte bestreiten, daß diese wirtschaftliche Unordnung die De motratie bedroht? Wer fönnte bestreiten, daß während der Kapitalismus immer weiter nach Osten greift, die bürgerlichen Regierungen unfähig sind, ihre Versprechungen, die sie den Arbeitern während des Krieges gegeben haben, zu erfüllen? Nur die internationale Arbeiterflasse hat es unternommen, in diesem Chaos die Hoffnung auf dauernden Frieden wieder herzustellen. Die Internationale war faum erneuert, als die großen Sozialistischen Parteien sich in schwerster Stunde zusammenfezten, um der Politik der Gewalt der Regierungen die Politit der Verständigung gegenüberzustellen.
Die und damals für unsere Arbeit beschimpft und bedroht, haben später unsere Ideen und Beschlüsse übernommen. Was ist Cocarno- Bertrag und Kellogg - Daft anderes als ein Stüd unferer Ideen?
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Aber mir fordern mehr. Wir fordern, daß auch die letzten volgen des Krieges getilgt werden und endgültig der Friede wieder hergestellt wird. Die Erklärung Paul Faures und Baul Löbes bilden ( Sehr richtig!) Deshalb gilt heute unser Appell in erster Linie Die beste Antwort auf die Gehäffigkeiten der Nationalisten. Bas den Arbeitern der Bereinigten Staaten pon Amerika. Desmegen Faure gejagt hat und das ftelle ich hier nochmals fest ist mollen wir ihnen sagen, daß es eine Illusion ist, zu glauben, die einstimmige Meinung der französischen So sie tönnten auf die Dauer ihre Lebenshaltung schüßen im eigenenzialisten, ist die Auffassung, die mir demnächst gemeinsam von Lande, während das amerikanische Rapital überall in der der Tribüne der Kammer herab verkünden werden. Aus dem ganzen Welt Heere von meißen , braunen, gelben, schwarzen toten Buchstaben der Berträge wollen wir lebendige Geseze machen. 2ohnsflapen, die schamlos ausgebeutet werden, in den. Dienst Dashalb begrüßen mir auch die Forderung nach der Befreiung gestellt hat, um dadurch für die amerikanischen Arbeiter die Kon- Der Kolonialrölfer, begrüßen mir die Forderung nach Recht furrenz zu erhöhen, die sie in ihrem Lebenshaltungsniveau bedroht. und Freiheit für China und Indien . Die Freiheit der Bölker ( Lebhafte Zustimmung.) in allen Staaten ist die Voraussetzung zum Sozialismus. Bir brandmarken alle Methoden, die die Freiheit drosseln, und mir brand marfen vor allem den Boijchemismus und den Faschismus.
Auf dem Kongreß in Marseille haben mir besonders das Ermachen der Arbeiterflasje im Osten begrüßt. Heute genügt es
russischen Arbeiter sehen wird.
Das Manifest wird unter dem stürmischen Beifall der Versamm lung angenommen. Die Beratungen des Kongresses find damit zu Ende.
Henderson
nimmt das Wort zu einem herzlichen Dont an die Belgisme 2rbeiterpartei für die wunderbare Aufnahme. Er erflärt gleichzeitig im Namen der Erefutine, daß der Belgifchen Arbeiter. partei eine Fahne der Internationale sum Andenfen on den Brüffeler Sangreß geftiftet merden soll.
Bandervelde
A d
erwidert und gebenft der einstigen Führer der Internationale und ihrer Veteranen. Auf die Internationale bringt er das Hoch aus, in das die Delegierten, die fich erhoben haben, dreimal begeistert einstimmen. Dann fingt die ganze Bersammlung stehend die Internationale".- Schluß: 1.15 Uhr.
des Internationalen Kongresses bemies durch ihren starken Besuch Die Sozialistische Konferenz für Erziehungsfragen im Rahmen die Richtigkeit der Worte Mar Winters: Sozialistische Er ziehung wird heute nicht mehr als Nebenaufgabe, sondern als Hauptaufgabe der sozialistischen Internationale erkannt." Es gilt Sozialismus zu säen, um die sozialistische Gesellschaft zu ernten, Zukunft erziehen. Nach der Eröffnung durch Winter und nach Be mir müssen die Arbeiterfinder zu bemußten Trägern sozialistischer grüßungsworten des Vertreters der belgischen Arbeiterjugend, Bouchery, forderte Kurt Löwenstein Berlin Befreiung des Arbeiterkindes aus der drückenden und geistig eingeengten bürgerlichen Umwelt, die es heute umgibt und die nicht nur die Schule be herrscht, sondern leider auch oft das Elternhaus. Das Proletarierfind muß erlöst werden von Drill und Untertanenerziehung, vom Geiste der Gemalt es foll sich als Gleiches unter Gleichen, zur Solidarität und zum Frieden heranbilden, nur so erwachsen uns Kämpfer.
Otto Blödel, der Reformator des österreichischen Schul mesens, Präsident des Wiener Stadtschulrats erflärte, wir wollen gerade die Schule entpolitisieren, fie von Klerifalis mus und Imperialismus befreit, neutralisieren
Wir sind Ankläger, aber auch Aufbauer und Umformer. Der Begriff der BoIts schule muß alle Schulen, auch die Hochschulen, umfassen, das Volf hat Anspruch auf das gesamte Bildungswesen. Wenn wir nicht nur Macht erfämpfen, sondern auch sie erhalten wollen, müssen wir ausreichend geschulte, in ihrer Ge finnung zuverlässige Genossen auf alle entscheidenden Posten stellen fönnen. Zur Gewinnung der Schule bedürfen wir aber der Gewinnung der Lehrerschaft, des Lehrers, der nicht mehr Schulmeister, sondern sozialer Führer und Kamerad jein soll. Glödel verlangte eine internationale sozialistische Arbeits. gemeinschaft für Schulpolitit, als Stelle für gegen. seitige Informationen, gemeinsame Aktionen, in engster Fühlung mit den politischen Arbeiderparteien.
Julius Deutsch Wien zeigte die Bedeutung des Ar. beiterfports als Faftor sozialistischer Erziehung. Es gilt die Arbeiterschaft vor den Gefahren militaristischer, bestenfalls in diefer Hinsicht gleichgültiger Sportvereine zu bemahren und fie
im Rahmen des sozialistischen Sports
nicht nur förperlich tüchtig zu machen, sondern sie auch mit anderen Kulturidealen zu erfüllen. Eine Einheit des Arbeitersports auch mit der tommunistischen Arbeiterschaft ift erst dann möglich, menn die politische Einheit der Arbeiterklasse gefchaffen ist. Der Ar bet it, immer madlend, ein Mittel, uns neuse begeisterte Scharen
und
zuzuführen.