Dreizehnter Bundestag.
Aus dem zu Weihnachten 1896 in Altenburg gegründeten ,, Zentralverband der Handels-, Transport- und Verkehrsarbeiter Deutsch lands ", der am Schlusse seines ersten Geschäftsjahres 3474 Mitglieder
zählte, hat sich im Laufe von drei Jahrzehnten eine der größten deutschen Gewerkschaften entwickelt. In der Berichtszeit 1925/28 hat der Verband rund 92 000 neue Mitglieder gewonnen, davon im letzten Jahre allein 38 000. Der Verkehrsbund umfaßt die Transport- und Handelsarbeiter, die Kraft- und Luftfahrer, die See- und Binnenschiffer, die Straßen- und Kleinbahner, die Post- und Telegraphenarbeiter, die Hausangstellten, Theater- und Kinoarbeiter und zählt insgesamt
366 000 Mitglieder.
In den letzten drei Jahren hat der Verkehrsbund 6203 Bewegungen in 141 378 Betrieben mit 1419 543 Beteiligten geführt. Der Erfolg an Lohnerhöhungen ist 4 306 252 m. wöchentlich. Im Jahre 1927 wurde eine Verkürzung der Arbeitszeit für 300 231 Personen erreicht. Wesentliche Erfolge wurden auch auf den Gebieten der Ueberstundenbezahlung, der Zusicherung bzw. Erhöhung von Prozenten und Spesen, Bewährung freier Sonn- und Ruhetage und Ferien erzielt. Die Lohn- und Arbeitsbedingungen find in 814 Tarifverträgen für 62 Proz. der Mitglieder des Verkehrsbundes geregelt.
Die Einnahmen des letzten Jahres betrugen 11,5 Millionen
Mart, wovon 22,6 Proz. für Unterstützungszwecke verwendet wurden. Das Gesamtvermögen des Bundes beträgt rund 8 Millionen Mark.
Die Eröffnung des 13. Bundestages erfolgte am Sonntagnachmittag im Rahmen einer Feier im Leip ziger Volkshaus. Der Verbandsvorsitzende, Reichstagsabgeordneter Oswald Schumann widmete in seiner Begrüßung der Gäfte und Delegierten der Entwicklung der Leipziger Berwaltungs. stelle einige Worte der Anerkennung und des Dantes. In Leipzig hat lange ein Kampf zwischen den lokalistschen und zentralistischen Bestrebungen getobt. Nachdem der Anschluß Leipzigs erfolgt war, fonnte die Entwicklung in ununterbrochener Weise vor sich gehen. Heute hat der Verkehrsbund in Leipzig rund 16 000 Mitglieder. An der glänzenden Entwicklung des Gesamtbundes fällt nicht zuletzt den zahlreichen namenlosen Mitarbeitern ein großes Berdienst zu. Am Schluffe gedenkt Schumann der seit dem letzten Bundestage ver
Immer in Verfassung.
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Mir ham infer Galvatorfest, mir ham infern Mais bod, mir ham inser Ottoberfest, mir brauchen foanen b'funderen Natschionalfeiertag."
storbenen Funktionäre, wobei er besonders die Verdienste der Kollegen Himpel, Rathmann und Zimmer Breslau hervor
hebt.
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Der Bevollmächtigte der Leipziger Berwaltungsstelle, Reder, erwähnt in feiner Begrüßungsrede den jahrelangen Kampf, der mit den Behörden, namentlich der Polizei, geführt werden mußte. Erst die neue Staatsordnung hat die Fesseln beseitigt und den Weg zum
Aufstieg frèi gemacht.
Als Vertreter der Stadt Leipzig begrüßt Stadtrat Dr. Leiste und vom Ortsausschuß des ADGB . Kollege Schilling den Bun destag. Schilling erwähnt, daß das schöne Leipziger Volkshaus vor großen Erweiterungen stehe.
Fabrikbrand in Adlershof. 3wei Feuerwehrleute an Rauchvergiftung erfrankt.
Bon einem größeren Schadenfeuer wurden am Sonntag nachmittag die kabelwerke von Bogel A.- 6. in der Sedanstraße 1 zu Adlershof heimgesucht. Auf dem Fabrikhof, der auf drei Seiten von zweistöckigen Gebäuden umschlossen ist, befinden sich größere Lagerschuppen. Gegen 18 Uhr bemerkte der Wächter, wie aus einem 30 Meter langen und etwa 20 Meter tiefen Schuppen dicke Rauchschwaden aufstiegen. Die Feuerwehr rückte auf den Alarm zunächst mit drei Löschzügen an. Inzwischen hatten die Flammen den ganzen Schuppen, in dem Holzfpulen, Drähte ufm. lagerten, er griffen. Da ein Uebergreifen des Feuers auf die Fabrikanlagen be fürchtet werden mußte, wurden drei weitere Lösch züge zur Hilfeleistung herangezogen. Aus zehn Schlauchleitungen wurden stundenlang ungeheure Wassermengen in das Flammenmeer geschleudert. Trogdem fonnte nicht verhindert werden, daß der Hauptfuppen und zwei angrenzende Schuppen niederbrannten. Der Schaden ist beträchtlich. Zwei Feuerwehrleute erfranften Raucheinwirtung schmer; einer von ihnen mußte ins Kran tenhaus gebracht werden.
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Im Jagen 191 der Stadtforst bei Köpenid brach gestern nach mittag ein Flurbrand aus, der eine Ausdehnung von 600 Quadratmetern gewann. Die Freiwillige Feuerwehr Müggelheim und Ausflügler löschten den Brand in furzer Zeit.
Man vermutet Brandstiftung , da inmitten des Brandherdes ein Haufen verkohlter Papiere und eine leer e Flasche gefunden wurde, die Petroleum oder Spiritus enthalten hatte,
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Theater in der Provinz!@
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Kein Ruhmesblatt der Kultur.
Intendant zu den Spielleitern.
Falle gegen ben Theateretat stimmen."" Es ist geradezu unglaub- taufte Häuser zu erzielen, und das ist ja heute die Hauptsache." Der ,, Wir halten das Theater für überflüssig und werden in jedem| das Dreimäderlhaus" heraus. Ich glaube damit einige ausverlich, derartige Summen für ein sogenanntes ,, Kulturinstitut" hinauszuwerfen." ,, Da nur Stücke gegeben werden, die die Bourgeofie interessiert, müssen auch wir im Namen der arbeitenden Bevölkerung gegen die Theatervorlage stimmen." Beschlüsse aus Stadtparlamenten.
Herr Intendant, Sie werden wahrscheinlich schon gehört haben, daß wir diesmal den Theateretat noch durchbekommen haben, Sie werden auch bereits gehört haben, eine wie außerordentlich starte Opposition sich gegen die Bewilligung dieser Mittel aussprach. Wir hoffen, daß Sie mit den bewilligten Mitteln auskommen werden, da wir andernfalls das Theater schließen müßten. Nehmen Sie auch bitte Rücksicht auf die religiösen und politischen Gefühle unserer Bevölkerung und setzen Sie, wenn irgend möglich, die Untoften wie auch die Eintrittspreise herab." So der Oberbürgermeister.
Herr Oberbürgermeister, ich werde versuchen, mit meinem Spielplan feinerlei Anstoß zu erregen, und hoffe, mit den mis zur Berfügung gestellten Mitteln durchzukommen." So der Intendant. Hören Sie, meine Herren, es ist unmöglich, in der bisherigen Weise fortzuwirtschaften, wir müssen unser Theater rationalisieren, d. h. wir müssen unseren Gagenetat start einschränken, für Neuanfchaffungen fann nur noch ein Minimum ausgegeben werden. Außerdem wollen wir versuchen, durch Herabjegung der Eintritts preise das Interesse des Publikums am Theater zu erhöhen. Selbst verständlich, fönnen wir das nicht, wenn wir literarische Leckerbissen auftischen. Wir müssen dem Publikum Unterhaltung bieten und des öfteren Schwänke, Boffen mit Gesang, Operetten geben. Ich hoffe, meine Herren, Eie haben mich richtig verstanden." Der Intendent zu den Spielleitern.
Meine Damen und Herren, ich habe Sie zu mir bitten lassen, weil ich Ihnen mitteilen muß, daß es mir unmöglich ist, Sie unter den bisherigen Bedingungen zu reengagieren. Ich bin jedoch gern bereit, den größten Teil von Ihnen zu herabgesetzten Gagen zu behalten. Ich will feinen von Ihnen drängen, möchte Sie jedoch bitten, Ihre Entschlüsse eingehend zu prüfen. Ich muß Ihnen noch vor Augen halten, daß immerhin etwa 4000 Schauspieler und Schau spielerinnen, das sind etwa 40 Broz. Ihrer Berufsgenossen, erwerbs los find, daß es in ganz Deutschland , außerhalb Berlins , nur noch 166 Theaterunternehmungen gibt und auch diese Bahl noch wegen verschiedener Zusammenlegungen weiter zurückgehen dürfte. Ich habe Ihnen somit die Verhältnisse flargelegt und hoffe, daß Sie sich nicht voreilig entscheiden werden." Der Intendant zum Ensemble.
Der Obmann der Bühnengenossenschaft schreibt: Sehr geehrter Herr Intendant! Nach sehr langen Kämpfen haben wir uns entschließen müffen, Ihr Angebot zu akzeptieren, hoffen jedoch, daß Sie in Anbetradit unserer Noflage versuchen werden, uns verschiedene Nebeneinnahmen zukommen zu lassen."
,, Also, meine Herren, bringen wir im Schauspiel Unter Geschäftsaufsicht", in der Oper den Freischüß“ und in der Operette
Der Untertanen- Bazillus.
Was man auf einer Reise erlebt.
In dem Pensionshaus in dem fleinen Schweizer Kurort, in dem ich den nachstehend geschilderten Vorfall erlebte, wird an fleinen Tischen gespeist. Im allgemeinen sizzen an den einzelnen Tischen Gruppen von mehr oder weniger zufammengehörigen Fremden vereint. Da ist ein Tisch mit einer englischen Reisegesellschaft, ein anderer mit lauter Bolen, und auch unsere deutschen Landsleute sind fein fäuberlich nach Landsmannschaften geordnet. Beim Betreten des Speisesaales pflegt man fich höflich zu begrüßen und im übrigen taum Notiz voneinander zu nehmen.
Nur an einem der Tische haben es die Gäste verstanden, die allgemeine Aufmerksamkeit zu erregen. Dort fizen lauter Beamte aus dem Reiche des württembergischen Kultusministers Bazille, streng nach Rangabstufungen geordnet, vom hohen Würdenträger herab bis zum einfachen Landpfarrer. Wenn der hochehrwürdige Herr Staatsrat( wohlgemerkt: a. D.) an den Tisch tritt, dann erhebt sich mit einem Rud die ganze Bastorengesellschaft einschließlich der Ehe frauen, um stehend den Gruß und Händedruck des alten Herrn zu empfangen. Das gleiche Schauspiel wiederholt sich, sobald jener graubärtige Herr im Türrahmen erscheint, der sich im Fremdenbuch furz und bündig als„ Präsident"( übrigens ebenfalls a. D.) be
zeichnet hat. Erst wenn Seine Hochwürden geruht haben, Platz zu nehmen, dürfen auch die übrigen Herrschaften sich setzen und wieder nach dem schnell fortgelegten Suppenlöffel greifen. Kommt aber einmal einer der fimplen Herren Bastoren- oder auch seine Frau etwas verspätet zu Tisch, dann begnügen sich die übrigen Teilnehmer dieser schönen Tafelrunde mit einem flüchtigen Kopfniden über den Tisch hinweg.
Als ich diesen wonnevollen Anblick zum ersten Male genoß, fonnte ich ein leichtes ironisches Lächeln nicht unterdrücken. Aber ich war nicht der einzige Gast, der die Lächerlichkeit dieses anmutigen Strammstehspiels mit fröhlichem Behagen austostete. Am Nachbartische faß ein älteres holländisches Ehepaar, dem das helle Ber. gnügen über diese Auswirkung des echt deutschen Untertanen- Bazillus über das ganze Gesicht strahlte. Auch an einigen anderen Tischen war heitere Verwunderung zu bemerken
Im Laufe des Nachmittags fragten mich die Holländer, mit denen ich mich schon früher bekanntgemacht hatte, ob es denn heute noch immer in Deutschland üblich sei, vor dem Träger eines beliebigen Titels in Ehrfurcht zu ersterben, dagegen einer Frau nur eine ge= ringe. Hochachtung entgegenzubringen. Es wurde mir natürlich nach diesem lebendigen Anschauungsunterricht sehr schwer, fie vom Gegenteil zu überzeugen und ihnen klarzumachen, daß auch in Deutschland in nach dem Aussterben der Generation aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts noch einmal gründlich mit dem ganzen Titelfetischismus aufgeräumt werden würde. Jedenfalls galten die autoritätsfrommen schwäbischen Paftoren im ganzen Penfionshaus als die Deutschen schlechthin, nach denen man sich eine Vorstellung vom gesamten deutschen Bolte zu machen hatte! Warum müssen gerade wir Deutschen uns immer wieder mit fo der ganzen übrigen Welt naiver Selbstverständlichkeit vor Dr. Wilhelm Bolze.
blamieren?
Drahtlose Filmübertragung.
In Pittsburg ist gestern ein erfolgreicher Verfuch mit der draht lojen llebertragung eines Filmes gemacht worden. Die llebertragung erfolgte allerdings nur auf eine Entfernung von zwei Meilen. Sie gelang aber in allen Zeilen.
Es ist geradezu unglaublich, was die Intendanz der theaterliebenden Bevölkerung unserer Stadt zu bieten wagt. Reißer schlimmster Sorte beherrschen den Spielplan. Das fünstlerische Niveau dieser Aufführungen ist so niedrig, daß man leider sagen muß, daß jedes Kabarett oder Varieté mit derselben Berechtigung wie dieses Theater städtische Zuschüsse für sich in Anspruch nehmen fönnte." Die Presse.
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schöne Ausführung wie gestern habe ich schon lange nicht mehr ge,, Herr Intendant, das haben Sie großartig gemacht. Eine so sehen."- ,, Vielen Dank für Ihr Lob, Herr Oberbürgermeister, aber haben Sie denn nicht gelesen, was die Presse darüber schreibt?" " Das werden wir gleich haben. Moment, bitte. Hallo, Fräulein, bitte verbinden Sie mich mit Herrn Verleger X." ,, Ja, hier Verlag X.". Bitte Herrn X.". Sie sind's, Herr Oberbürgermeister. Guten Tag. Was verschafft ,, Ja, bitte, selbst am Apparat. Ah, mir die Ehre?" ,, Guten Tag, Herr X., ich rufe Sie wegen der heute in ihren Blättern erschienenen Theaterkritiken an, dieselben find für die Entwicklung unseres Theaters sehr schädlich und ge fährden seinen Bestand. Ich hoffe, daß Sie in Zukunft im Intereffe unseres Theaters rerferieren lassen werden. Andernfalls müßte fich mich gezwungen sehen" Aber Herr Herr Oberbürgermeister, das ist doch..."- Herr X., ich überlasse es Ihnen, die notwendigen Konsequenzen aus unserer Unterredung zu ziehen und vertraue auf Ihre Klugheit."
,, Fräulein, verbinden Sie mich bitte mit Herrn."„ Ja,
Herr Y.? Hier Verleger X. Hören Sie mal an, wer hat denn, diese blödsinnige Theaterfritif geschrieben? Es sind ja bereits einige hundert Beschwerden eingelaufen, ja, man spricht uns sogar jede Objektivität ab. Ich nehme an, daß Sie in unserem Geschäfts= interesse die daraus nötigen Folgerungen ziehen werden, andernfalls wäre ich gezwungen, Sie wegen geschäftsschädigenden Verhaltens abzubauen."
Diese Tatsachen muten grotest an, obwohl sie sich dauernd in vielen deutschen Provinzstädten, vielleicht ein wenig differenziert, wiederholen. Es ist dann auch selbstverständlich kein Wunder, wenn die Vertreter der Arbeiterschaft gegen ein solches asoziales Lugusunternehmen in den Stadtparlamenten energisch Front machen. Leider beschränkt sich ihre Opposition meistenteils nur auf die Etatsbewilligung. In jeder Sitzung müßten die standalösen Zustände um den Theaterbetrieb herum beleuchtet werden, um unsozial und unfünstlerisch denkende Stadtväter und Intendanten endlich einmal firre zu bekommen, den Arbeitnehmern das Eristenzminimum überschreitende Gagen zu erfämpfen und schließlich einen Spielplan zusammenzukomponieren, der auch den proletarischen Massen ermöglicht( soweit es finanziell erschwinglich ist), intereffiert ins Theater Kurt Pinczower. zu gehen.
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Daß beim heutigen Bublifum eine gewisse Wagnermüdigkeit D besteht, die sich namentlich dem Ring" gegenüber geltend macht, dürfte faum mehr zu bestreiten sein. Die Ursachen sind verschiedener Natur; Kapellmeister P. G. Scholz, der ihnen in der Neuen Zürcher Zeitung " nachgeht, sucht sie auf sozialem, psychologischem und ästhetischem Gebiet. Zur Abhilfe schlägt er ein radifales Mittel por, vor dessen ernstlicher Erwägung man aber aus falsch verstandener Pietät nicht zurückschrecken sollte. Er fordert rücksichtslose Kürzung der ganzen Tetralogie; jeder Abend dürfe nicht länger als 3-3% Stunden dauern. Besser sei es, ein Publikum zu entlassen, das den Wunsch mitnimmt, bei Gelegenheit etwa bei Festaufführungen oder besonderen Anlässen das ungekürzte Wert zu hören, als eines, das beschließt; in absehbarer Zeit nicht wiederzukommen. Mit der verständnisvollen Anpassung an das Aufnahmerermögen und die Psychologie der Hörer müsse sich eine von tothurnhaftem Bathos befreite Inszenierung verbinden. Nur so, meint Scholz, fönnten die einzigartigen Kulturwerte des Rings" für die Allgemeinheit, namentlich aber für die gegenwärtige Jugend, gerettet werden. Bielleicht werde eine spätere Generation wieder in der Lage sein, aus eigener Kraft und Sehnsucht den Weg in diese Bezirke zu finden.
Der ffcheck
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Der tschechische Komponist Janacek gestorben.
Der tschechische Komponist Leos Janacet ist geftern um 10 Uhr, Dormittags während des Transportes in en Privatsanatorium an Lungenentzündung und Herzlähmung gestorben. Leos Janacek ist am 3. Juli 1854 in Hochwald bei Freiberg in Mähren geboren. Er entstammte einer Lehrerfamilie, in der die Musik seit Generationen gepflegt wurde. Im Jahre 1874 fam er auf die Orgelschule nach Prag , wo er im Laufe eines Jahres alle drei Jahrgänge absolpicrte. 1879 ging er an das Konservatorium Leipzig und von dort an das Konservatorium Wien. 1920 wurde Janacek zum Professor an der Meisterschule des Staatstonservatoriums in Brünn ernannt. Die Hauptbedeutung Janacets liegt in seinen Opernkompofitionen. Seine bedeutendsten Werke sind die Opern Jenufa ",„ Das schlaue Füchslein ",„ Die Sache Matropulos"," Kata Kabanova ". Das letzte vollendete Werk des Meisters ist die Oper Memoiren aus einem Totenhaus" nach dem gleichnamigen Roman von Dostojewski . Janaceks Opern eroberten sich in den letzten Jahren auch die ausländischen Bühnen. Jenufa " erlebte eine Reihe von Aufführungen in der Staatsoper Unter den Linden.
Bom 18. bis 20. Auguſt besucht anläßlich einer Deutschlandreise der 1. Männergesangverein der Städtischen Straßenbahnen in Wien Berlin als Gast des Gaues Berlin des Deutschen Arbeiterfängerbundes. Am Sonnabend, dem 18.Auguft, 19% Uhr, gibt der Verein ein Konzert im Saalbau Friedrichshain am Königstor. Anschließend an das Konzert veranstaltet der Gau Berlin eine Begrüßungsfeier, bei der einige große Berliner Chöre mitwirken werden. Bei dieser Gelegenheit wird u. a. auch Reichstagspräsident Löbe die Wiener Bundesfreunde begrüßen, der auch die Führung derselben am Sonntag durch den Reichstag übernehmen wird. Bei der Begrüßungs. feier wird auch der beim Bundesfest der Arbeiterfänger in Hannover aufgenommene Film erstmalig gezeigt merben. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen beträgt 1 Mart.
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