Einzelbild herunterladen
 

Die Ortsausschüsse des ADGB  .

Nach dem Jahrbuch für 1927.

Die ehemaligen Gewerkschaftskartelle sind bei der engeren Busammenfassung der vordem der Generalfommission der Gemert­fchaften Deutschlands   angeschlossenen Gemertschaften zu einem Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund   in Ortsausschüsse des Bundes umbenannt worden. Es war nicht nur eine organi­fatorische Notwendigkeit, sie war bei der Entwicklung der Industrie­fartelle auch sprachlich notwendig. Der Nürnberger   Gemertichafts­fongreß hat die Aufgaben der örtlichen Berbindungen der Zweig­vereine der einzelnen Verbände, eben der Ortsausschüsse, festgelegt und ihnen bedeutsame Aufgaben zugewiesen.

Die Ortsausschüsse wurden inzwischen in Bezirks= ausschüsse zusammengefaßt, deren der ADGB  . jetzt 14 zählt, die, nach Wirtschaftsgebieten eingeteilt, in folgenden Städten ihren Siz haben: Stuttgart   mit 125 Ortsausschüssen, Nürnberg   mit 137, Düsseldorf   mit 143, Frankfurt   a. M. mit 41, Jena  mit 97, alle mit 96, Dresden   mit 125, Berlin   mit 108, Breslau   mit 104, 5 annover mit 79, Hamburg   mit 133, Stettin   mit 68, Königsberg   i. Pr. mit 36 und Saar  : brüden mit 13 Ortsausschüssen. Insgesamt bestehen

1285 Ortsausschüsse,

träge an die Bezirksausschüsse des ADGB  . 191 225 Mart, während die sonstigen Ausgaben 412 172 Mart betrugen. Die Beitrags­leistungen für die Örtsausschüsse schwanken pro Jahr und Mitglied zwischen 40 Bf. in Fannover, Hamborn  , Münster   und Oberhausen  bis zu 6,63 M. in Magdeburg  . Mit den Beitragseinnahmen steht Berlin   mit 134 035 m. an der Spize, während Münster   nur 970 Mar? eingenommen hat.

Von den Gewerkschaftshäusern waren 108 Eigen betriebe und 24 aepochtet. Die Gewerkschaftshäuser enthielten 109 Bureauräume, 120 Bersammlungssälen und

118 Restaurants mit 16 Hotelbetrieben.

|

Die ausgesperrten Betriebsratsmitglieder verlangten nun die Bezahlung des Arbeitslohnes für die Aussperrungszeit, da die Voraussetzungen des§ 96, Absatz 2 des Betriebsrätgesetzes fehlten. Arbeits- und Landes­arbeitsgericht Leipzig   gaben der Klage der Betriebsratsmitglieder statt und verurteilten die Firma Bleichert   u. Co. zur Zahlung. Gegen das Urteil legte die Firma Revision ein, um eine grundsätzliche Entscheidung herbeizuführen. Sie machte geltend, daß fie nach§ 96 des Betriebsrätegesetzes ein Recht hätte, die Betriebs­ratsmitglieder auszusperren.

Das Reichsarbeitsgericht verwarf die Revi sion und schloß sich vollinhaltlich dem Urteil des Landesarbeits­gerichtes in Leipzig   an; auch hat die Firma die Kosten des Ver­fahrens zu tragen. Aus der Begründung geht hervor, daß die Be­triebsratsmitglieder einen besonderen Schug nach§ 96 des Betriebsrätegesetzes haben, und diese Sautzbestim= mungen seien hier durchbrochen worden. In den Betrieben wäre noch eine Anzahl Leute beschäftigt gewesen und daher durften auch die Betriebsratsmitglieder nicht mitausgesperrt werden. Eine Still­

Die Löhne in Schweden  .

Letztere finden wir in Altenburg  , Berlin  , Eisenberg i. Thür., Flens legung des Betriebes habe ebenfalls nicht vorgelegen. burg, Hannover  , Heidelberg  , Jena  , Kiel  , Leipzig  , Lięgnik, Plauen  Wernigerode  . Auf diesem Gebiete bleibt vieles zu tun übrig. In i. Vogtland, Rathenow  , Solingen  , Solingen- Wald  , Sonneberg   und einer ganzen eihe von Großstädten mit ansehnlichem Fremden­perfehr haben die Ortskartelle es noch nicht zu einem kleinen Hotel betriebe gebracht. Für die am Orte Wohnenden besteht dafür natür­lich nicht das geringste Bedürfnis. Es ließe sich jedoch nach den Zählungen der einzelnen Verbände in den Ortsausschüssen mit Ge­wertschaftshäusern ungefähr feststellen, wie groß die Zahl der Ueber­nachtungen auswärtiger Bewertschaftsfunktionäre und Gewerkschafts­genossen am Orte ist und auf diese Weise eine gewisse Uebersicht ge­winnen, ob die Bereitstellung einiger Fremdenzimmer sich lohnt. Dies wird zwar bei weitem nicht überall der Fall sein, während es folche Einrichtungen auf der Höhe sein. Die Gewerffchafts­an verschiedenen Orten sich zweifellos lohnte. Allerdings müßten 1927 deren nur noch 35 eristierten. Von den

Das schwedische Sozialamt hat fürzlich eine Rohnstatistit für das Jahr 1927 veröffentlicht, die sich auf 3640 Betriebe in allen Teilen des Landes mit insgesamt 279 061 Arbeitern erstreckt. Auf Grund dieser Unterlagen betrugen die Durchschnittslöhne in ganz Schweden   im Jahre 1927 für erwachsene Arbeiter 2759 Kronen und für Frauen 1609 Kronen. Das bedeutet gegenüber 1913 eine Steigerung von 122 bzw. 147 Prozent. Im Vergleich zum Jahre 1920, in dem die Löhne ihren Höchststan's erreichten, betrug der durchschnittliche Lohnrüdgang 24 unb 25 Prozent. Die schrittweise Steigerung der Löhne im ver­gangenen Jahr war von einer leichten Senfung der Lebenskosten 31 Prozent zugenommen.

die 12 096 Zweigvereine der Zentralverbände umfassen. In mindestens 1285 Drten in Deutschland   sind die Gewerkschaften In mindestens 1285 Orten in Deutschland   sind die Gewerkschaften mit mehreren Ortsgruppen vertreten; der Durchschnitt von etwa zehn Beigvereinen der Verbände an jedem dieser Orte ist praktisch be­deutungslos, da in den Großstädten fast ausnahmslos sämtliche 35 Verbände vertreten sind. Bon den Ortsausschüssen zählten 416, nahezu ein Drittel, bis 500 Mitglieder, 238 bis zu 1000 Mitglieder, herbergen sind in einem Maße entbehrlich geworden, daß Ende begleitet. Die Kauftraft der Reallöhne hat gegenüber 1913 um 229 bis 2500, 116 bis zu 5000 Mitglieder, 66 bis 10 000 Mitglieder, 39 bis zu 25 000 und 21 mehr als 25 000 Mitglieder.

Bon den Bezirken steht der Mitgliederzahl nach an erster Stelle Dresden   mit 611 271 Mitgliedern in 1531 angeschlossenen Gewerkschaften. An zweiter Stelle folgt der Bezirk Berlin   mit 485 720 Mitgliedern in 1058 Gewerkschaften, dann Düsseldorf  mit 448 932 Mitgliedern in 1353 Gewerkschaften. Die fleinsten Be­zirke find Stettin   mit 72 997 Mitgliedern in 532 und Königs­ berg   i. Pr. mit 68 845 Mitgliedern in 286 Gewerkschaften.

Die Ortsausschüsse erfassen insgesamt 3 681 651 Mitglieder, morunter 569 283 weibliche und 152 060 jugendliche Mitglieder. Die Drtsausschüsse unterhalten

-

132 Gewerkschaftshäuser,

48 Gewerkschaftsbureaus, 122 Arbeiterietre tariate, 299 Rechtsauskunftsstellen, 783 3entral bibliothefen neben denen noch viele Gewerkschaften eigene Bibliotheken für ihre Mitglieder unterhalten ferner 457 Bildungsausschüsse, 287 Jugendausschüsse, 449 Bauarbeiterschußtommiffionen und 215 Be triebsrätezentralen. Hinter diesen trockenen Zahlen stect eine Unsumme tultureller Kleinarbeit.

Die Einnahmen der Ortsausschüsse betrugen insgesamt 3 450 288 Mart, wovon 2 604 306 Mart aus den Beiträgen der Gewerkschaften stammen, während der Rest sich aus Sammelgeldern, Ueberschüssen von Festlichkeiten usw. zusammensetzt. Den Einnahmen stehen Ausgaben in Höhe von 3 134 950 Mart gegenüber, während die Kassenbestände den Betrag von 937 845 Mart ausmachen. Von den Ausgaben entfielen im Jahre 1927 auf Agitation 184 924 Mart, auf Gemertschaftshäuser und Bersammlungsräume 155 271 Mart, auf Setretariate und Rechtsauskunfts= ft ellen 960 753 Mart.

493 543 Mark für Bildungszwede

murden verausgabt, für Verwaltungstoften. 680 479 Mart, für Arbeitervertreter mahlen 56 583 Mart, für Bei

M

Das Handwerk und die Lehrlinge.

Einer offenbar vom Handwerfs- und Gewerbekammertag in­fpirierten Rorrespondenz entnehmen wir:

Nach einer Aufnahme vom 1. Januar 1927 zählt man in Deutschiand bei einer Bevölkerung Don 62 410 619 Röpfen

1 303 134 Handwerksbetriebe. Unter diesen rund 14 Millionen Handwerksbetrieben sind etwa 50 Proz. Allein­betriebe: der Meister arbeitet allein oder mit einem Lehrling, 25 Pro3. find Betriebe mit einem Gesellen und 17 P: 03. Betriebe mit zwei bis fünf Gefellen. Der Rest der Betriebe mit 8 Proz. beschäftigt sechs Gesellen und mehr.

Auf Grund der im Auftrag des Enqueteausschusses vom deut­ schen   Handwerks- und Gewerbekammertag zu Hannover   gemachten Erhebungen in der jüngsten Zeit tann festgestellt werden, daß in diesen 1 Millionen Handwerksbetrieben mindestens 1 378 000 Gesellen und 693000 Lehrlinge beschäftigt werden. Da die Zahl der in Handwerk und Industrie zusammen ausgebildeten Lehrlinge zurzeit etwa eine Million beträgt, so machen die Hand­mertslehrlinge für sich allein nicht weniger als 70 Broz. der gesamten Lehrlingszahl aus."

,, Daraus erhellt fagt der Bericht die Bedeutung des Handwerks als Erzieher des fachgewerblichen Nachwuchses."

Bevor wir nachsehen, was aus diesen Zahlen sonst noh erhellt, fei zur Illustration des Erziehers des fach gewerblichen Nach­much ses die weitere Schlußfolgerung des Berichts erwähnt,

,, daß das Handwerk nach wie vor Rekrutierungs­gebiet für den Facharbeiterbedarf der Industrie ist."

Das ist durchaus richtig, stimmt jedoch nicht überein mit der vorhergehenden Behauptung.

Um flar zu sehen, wäre zunächst eine Trennung der Allein­betriebe in solche ohne Lehrlinge und in die mit Lehrlingen erforderlich. Jedenfalls muß ausgesprochen werden, daß diese 21leinbetriebe, rund die Hälfte der Handwerksbetriebe, die feine Gesellen beschäftigen fönnen, auch keine Lehrlinge halten sollen. Denn die Frage der Erziehung des fahgewerblichen Nachwuchses ist für sie von vornherein gelöst,

Damit fommen wir zu der Frage des 3 wedes der Hand­merfslehre, der eben darin bestehen soll, dem Handwerk den fachgewerblichen Nachwuchs heranzubilden, entsprechend seinem Be­darf an beruflichem Nachwuchs. Es ist längst fein Geheimnis mehr, daß dieser Bedarf bei weitem überschritten wird. Um an dieser peinlichen Tatsache glatt vorbeizukommen, wird die Wirkung der Lehrlingszüchterei, nämlich die Abschiebung des größten Teiles des fachgewerblichen Nachwuchses", für den das Handwerf nur Be: mendung hatte, folange er mit Roftgeld" abgespeist werden konnte anstatt mit Lohn, die Abfhiebung in die Industrie, gewissermaßen als Zweck der Handwerkslehre ausgegeben, für den Faharbeiter bedarf der Industrie zu sorgen.

Zugegeben wird, daß sich auch die Industrie, voran die Metall industrie, in zunehmendem Maße der Heranbildung ihrer Fach­arbeiter annimmt".

Die Industrie würde längst felber für ihren Facharbeiterbedarf vollständig sorgen, wenn ihr nicht das Handwerk seinen großen leberschuß an fachgeme: blichem Nachwuchs großmütig überlassen würde. Wie groß dieser Ueberschuß, deutlicher gesagt. die Lehr­lingszüchteret, ist, ließe sich leicht ersehen, wenn der Enqueteaus schuß die Zahl der bei den Alleinmeistern gehaltenen Leh linge und die Zahl der Lehrlinge in dem meiteren Viertel der Handwerks betriebe mit nur einem Gesellen bekanntgegeben würde.

Zur Ausbildung de: Lehrlinge werden als besonders wichtig bezeichnet die Gewerbe der Eisen- und Metallbearbeitung( Shlosser, Shmiede), der Holz- und Schnißftoffe( Tischlereien), der Bädereien,

122 Arbeiterjekretariaten

erhielten 19 Staatszuschüsse im Gesamtbetrage von 21 132 Mart, 18 Zuschüsse vom Kreis oder der Provinz in Höhe von 19 250 Mark insgesamt, 41 Zuschüsse von Gemeinden im Betrage von 70 670 M. und 12 folche von sonstigen Körperschaften in Höhe von 18 370 Mart. Die Arbeitersekretariate in Altenburg   und Mannheim  erhielten Zuschüsse von je vier Stellen zugleich, vier andere von drei Stellen. Die Ausgaben der Arbeiterfefretariate betrugen 917,328. Mart, wovon die Örtskartelle felber 787 906 m zu tragen hatten.

Die Zahl der Angestellten der Ortsausschüsse, zu meist Arbeiterfefretäre, betrug 260. Bei dieser Gelegenheit sei be­merkt, daß es sich empfehlen würde, die Zahl der Gemert­fchaftsangestellten insgesamt, nach ihren Haupt­funktionen als Vorsitzende bzw. Bevollmächtigte, Kassierer, Redak­teure, Gauleiter, Bezirksleiter, Sefretäre, Statistiker und Hilfskräfte, in die Statistik der Verbände aufzunehmen. Es fällt nicht schwer, die notwendigen Feststellungen zu machen. Es gehört dies mit zu dem Gesamtbild über die Entwicklung der Gewerkschaften.

-

Leider gab es noch 464 3weigvereine von Verbänden, die den Ortsausschüssen nicht angehörten. Dadurch wird die örtliche Einheit der Gewertschaftsbewegung teilweise start beeinträchtigt, zumal wenn es fich was meist der Fall um größere Zweigvereine handelt. Die Verbände müßten es ihren Zweigvereinen ausnahmslos zur Pflicht machen, sich ihren Ortsausschüssen anzuschließen Die dem AfA- Bunde angeschlossenen Angestelltengewerkschaften find örtlich zu AfA- Ortskartellen verbunden, während dort, wo ein solches Drts­fartell nicht besteht, auch die AfA- Gewerkschaften den Ortsausschüssen angeschlossen sind.

Die Entwicklung der Ortsausschüsse darf im allgemeinen als günstig bezeichnet werden. Wie der Fortschritt der Gewerkschafts­bewegung im allgemeinen von der Tätigkeit der Ortsausschüsse mit abhängt, so gewinnen auch die Drtsausschüsse durch den Mitglieder­zumachs in den einzelnen Verbänden, durch den Aufstieg der Gesamtbewegung.

Fleischereien, neuerdings auch der Elektro- und sonstiger Installa teure, Feinmechanit, Fahrzeugbau usw.

Das sind allerdings Gemerbe, aus denen die Ausgelernten" einen Teil ihrer in der Handwerkslehre erlangten Kenntnisse in die Industrie mit hinübernehmen fönnen. Gewerbe, in denen aber auch die größte Lehrlingszüchterei, wie bei den Schlossern, mit ge­trieben wird.

Die zu vielen Ausgelernten in einer Reihe anderer Berufe da­gegen tönnen bei ihrem Einzug in die Industrie von ihrer Kunst feinen Gebrauch machen und würden darin eine besse: e Rolle spielen, wenn sie sich den Umweg über die Lehre erspart hätten.

So sehr wir eine gute fachliche Ausbildung im Rahmen des voraussichtlichen Bedarfs befürworten, wobei die fortschreitende Ar­beitsteilung und Mechanisierung in den Betrieben zu berücksichtigen ist, so sehr müssen wir uns gegen die Ausbeutung der Schulenilaffe­nen als Lehrlinge", gegen die Lehrlingszüchterei

wenden.

Um die Krisenfürsorge.

Die Verbesserung der Krisenfürsorge ist gerade in dem ent= scheidenden Punkte noch immer nicht durch­geführt. Das Reichstabinett hat es bis jetzt noch nicht über sich gebracht, ohne viel Wenn und Aber der Forderung des Reichstages auf allgemeine Verlängerung der Unterstüßungs dauer von 26 auf 39 Wochen beizutreten. Es hat nur grundsäglich die Verlängerung der Unterstützungsdauer beschlossen. Die Frage, wann diese Verlängerung Wirklichkeit werden soll, blieb einstweilen noch offen.

längerung der Unterstügungsdauer in der Krisenfürsorge iſt vom Will man bis zum Herbst warten? Warum das? Die Ber­Reichstag gefordert worden gerade mit Rücksicht auf den Ablauf auch nach dem Willen des Reichstages die Verlängerung der Uebergangsbestimmungen. Gerade deshalb soll ja der Unterstützungsdauer von 26 auf 39 Wochen rück wirkend ab 30. Juni Geltung haben.

Vom Juli bis zum Oktober sind drei Monate. Danach würde bis dahin die Mehr belastung höchstens 9 bis 10 Millionen Marf ausmachen, denn im Monat Mai, in dem die Zahl der Krisenunterstützten noch mefentlich höher stand, betrug 3. B. der Aufwand für Krisenunterstüßung 10,8 Millionen. Ist denn die Mehrbelastung bis zum Herbst in Höhe von 9 bis 10 Mil­lionen etwas Besonderes? Die paar Millionen machen beſtimmt den Kohl nicht fett. Aber freilich, wenn von sozialpolitischen Dingen die Rede ist, dann tauchen plötzlich in der Presse die ergreifendsten Gräßliche Defizitzahlen werden schon jetzt an die Wand gemalt. Kassandrarufe über die bedrohliche Gestaltung des Etats auf. Wenn aber die Militaristen und Marinisten trotz dieses Defizits ihre Kriegsspielzeuge haben müffen, dann müssen die Arbeiter um so mehr darauf bestehen, daß endlich einmal für die Sozialpolitik die Parole ausgegeben wird: Mit Bolldampf voraus! sozialdemokratische Reichstagsfraktion und die freien Gewerkschaften erwarten mit Bestimmtheit, daß in der Krisenfürsorge rasch ganze Arbeit geleistet wird.

Aussperrung und Betriebsratsmitglieder. Entscheidung des Reichsarbeitsgerichts.

Die

Die Firma Adolf Bleichert   u. Co. in Leipzig   hatte am 11. Fe­bruar 1927 von ihren 550 gewerblichen Arbeitern 470 ausgesperrt, darunter auch acht Betriebsratsmitglieder. In ihrem Betriebe wurden noch etwa 150 Personen, worunter nicht weniger als 97 gewerbliche Lehrlinge auf je fünf Arbeiter ein Lehrling! weiterbeschäftigt.

Die Geschichte des Zentralverbandes der Hotel  -, Restaurant- und Caféangestellten, im Auftrage der Hauptverwaltung bearbeitet von Hugo Boesch, ist in zwei Bänden von 366 bzw. 324 Seiten erschienen. Der erste Band geht bis zum Ende der Borkriegszeit, während der zweite Band mit dem Kriege beginnt. Eine Be sprechung der Geschichte ist nicht in menigen Worten abgetan. Wir werden sie alsbald folgen lassen.

Die Zahl der Arbeitslosen in Norwegen   ist von 16 700 im Monat Juli auf 15 300 zurückgegangen.

Arbeitsstreitigkeiten in Japan   wurden im Jahre 1927 in rund 1012 Fällen ausgetragen, an denen 80 500 Arbeiter beteiligt Der entstandene Gesamtverlust an Arbeitstagen wird auf 800 000 geschätzt.

Freie Gewerkschafts- Jugend Groß- Berlin

Mittwoch, 19% Uhr, Heute, tagen die Baum Gruppen: 16. schulenweg: Vor­Jugendheim, Ernststraße Gruppenheim, Süben, Süd­trag: Der organisatorische Aufbau des ADGB  ." weften: Gruppenheim, Städt. Jugendheim, Nordstr. 11, Fabrikgebäude. Bor­trag: Die gefellschaftliche Stellung der Frau in Bergangenheit und Gegen­wart." Reutälla: Gruppenheim, Jugendheim, Bergftr. 29( Hof). Seiterer Lichtbilderabend. Weißensee: Gruppenheim, Weißensee, Bartstr. 36. Bortrag: Biele und Aufgaben der FGJ." Zentrum: Gruppenheim, Jugendheim, Zehde= nider Str. 24-25. Bortrag: Die Boltsbühne, ihre Bestrebungen und ihre Bedeutung für die Arbeiterschaft." Außenspielabenbe ab 18 Uhr: Oftkreis: Spieltag auf dem Sportplag im Friedrichshain  . Tempelhof  : Spielen auf der Südseite des Tempelhofer   Feldes.

-

-

Jugendgruppe des Zentralverbandes der Angestellten Often: Jugendheim der Schule Bitauer Str. 18. Bortrag: Die Ent stehung des Geldes bis zum heutigen bargeldlofen Zahlungsverkehr". Refernt Georg Heilbrunn. Stralan: Jugendheim der Schule Goßlerstr. 61. Dichter des Broletariats. Webbing- Gesundbrunnen  : Jugendheim Schönstedt ftraße 1( Lebigenheim, 5 Trp.). Bortrag: Die Schäden des Altohols und Nitotins". Referent Berner Decker.. Reutölu: Jugendheim Böhmische Str.1-4. Unterhaltungsabend. Rordwest: Realgymnasium Schleswiger Ufer 14. Bor trag: Der legte Bar". Referent Dr. Mar Schütte. Spandau  : Jugendheim Linbenufer 1. Rörperkultur im Freien.

1

Berband der Maler, 2adierer, Anstreicher ufm. Freitag, 24. Auguft, 19% Uhr im Gewerkschaftshaus( Gaal 4), Engelufer 24-25 Mitgliederversammlung. 1. Welche Aufgaben hat der Berbandstag in Stuttgart  . Referent Kollege Schiemann. 2. Stellung und Behandlung von Anträgen zur Generalversamm Lung. Ohne Mitgliedsbuch tein Sutritt. Sn Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesordnung ist es Pflicht jedes Rollegen, pünktlich zu erscheinen. Der Vorstand.

Berantwortlich für Politik: Bictor Schiff; Wirtschaft: 6. Klingelhöfer; Gewerkschaftsbewegung: Fr. Eglorn; Feuilleton: R. H. Döscher; Lokales and Sonstiges: Fris Raritäbt: Anzeigen: Th. Glode; fämtlich in Berlin  . Drud: Borwärts- Buchbruceret Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b.$., Berlin  . und Berlagsanftalt Baul Ginger u Co., Berlin   SW 68. Lindenstraße 3. Sierzu 1 Beilage und Unterhaltung und Biffen".

Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund

Allgemeiner freier Angestelltenbund Allgemeiner Deutscher Beamtenbund

Gewerkschafts- Fest in Treptow  

Sonntag, den 26. Auguft

in den Lotalen: Etablissement Knape( früher 3enner)* Spree­garten Sonnenwende Abtei Schloß Treptow* paradies­garten Deutscher Garten Großes Eierhaus und Altes Eierhaus Bittoria- Garten 3rmers eftfäle Concordia- Festfäle* Jäger­häuschen Partrestaurant Treptow. Luftgarten Gewerkschaftshaus

*

Konzert Gesang Artistische Dar­bietungen Große Tombolen***

Jedes Kind erhält eine Fadel!

Riesen- Feuerwerke!!

Eintrittspreis 0.50 Mt Jugendliche und Kinder 0.25 Mt Erwerbslose frei Beginn 3 Uhr Karten im Borverkauf bei allen Organisationen Kaffeneröffnung 2 Uhr